Ausgewählter Beitrag

Nur Wörter?

Mir kommt es zwar so vor, als hätte ich dieses Stöckchen hier irgendwann schon mal beantwortet, aber das Thema liegt mir so sehr am Herzen (und ist eigentlich immer aktuell), dass ich es mir nicht verkneifen kann:

1. Dein Lieblingswort?
Liebe (vielleicht weil es heute so selten ehrlich gebraucht wird).

2. Welches Wort magst du gar nicht?
»Importbräute« - und andere neumodische, meist von den Medien unbedacht lancierte Wörter, die nicht nur von Taktlosigkeit sprechen und einfach unpassend sind, sondern meiner Ansicht nach auch bar jeden guten Geschmacks sind.
Außerdem alle Wörter, die mit Gewalt, Kriminalität, Krieg, Terrorismus und Extremismus der ganz schlimmen Art zu tun haben. Und "Hass" (nicht nur das Wort, sondern auch das, was es ausdrückt bzw. seine Zerstörungskraft).

3. Welches Wort muss man unbedingt kennen?
Keines - aber es ist schön, mit jedem Wort seinen Horizont zu erweitern, vor Allem solche, die historisch oder gesellschaftlich von Bedeutung sind, solche, die zum kulturellen Verständnis beitragen und solche, die Bände sprechen können.

4. Wo schaust du nach, wenn du die Bedeutung eines Wortes wissen willst?
Erstmal schlage ich das Wörterbuch auf. Wenn mir die dortige Erklärung nicht ausreicht oder ich näheres wissen will, google ich ein Bisschen. Bei Fachthemen gucke ich auch auf Wikipedia. (Man sieht, auch ich bin teilweise »internetgeschädigt« ;); aber praktisch ist es ja, und außerdem hat nicht jeder den Platz und das Geld, um sich eine ganze Bibliothek mit Fachliteratur zuzulegen.)

5. Wie gehst du mit Leuten um, die dich mit Fach- oder Fremdwörtern bombadieren?
Nach einer Weile schalte ich mental ab und, wenn der Redner nicht gerade wie ein Wasserfall redet, nutze ich eine Pause, um ihn zu fragen, ob er das Ganze auch in normalverständlichem Deutsch erläutern kann.

Karin 13.10.2006, 00.32

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Lucki

Liebe oder Dankbarkeit - das sind schon schöne Worte finde ich. Fremdwörter für Fachsprachen sind aus meiner Sicht OK, aber die vielen Anglizismen nehmen in unserer Sprache deutlich überhand. Aber das hat inzwischen auch die Werbebranche in Deutschland wohl auch gemerkt. Ihre englischen Werbetexte wurden von der Mehrzahl völlig falsch gedeutet.
Schönen Restsonntag noch
Lucki

vom 15.10.2006, 18.08
Antwort von Karin:

Das stimmt. Ich meine, ich habe ja nichts gegen die Bereicherung der deutschen Sprache durch Fremdworte - aber eben nur dort, wo es nötig ist und es kein spezifisches deutsches Äquivalent dazu gibt, das es genauso treffend (wenn nicht noch präziser) ausdrückt. Zu viel ist nun mal zu viel. Außerdem würden das die Englischsprachigen dieser Welt doch auch nich in einem solchen Ausmaß machen (die übernehmen nur einzelne Wörter, die z.B. kulturell für das Ursprungsland von Bedeutung sind, wie etwa den "Sauerkraut"). ;)
Dankbarkeit ist auch wichtig. Ich persönlich bedanke mich auch für vermeintliche "Kleinigkeiten" und wundere mich immer wieder, wie schwer es offenbar manchen Menschen fällt. Für mich gehört nicht viel dazu, schon gar nicht Überwindung. Aber es bringt viel - beispielsweise Sympathien (im positiven Sinne, denn mit "Schleimerei hat das nun GAR NICHTS zu tun).

2. von MicroAngelo

Hallo Karin,

Lieblingswort habe ich keines, da muss ich passen... es gibt viele, die mir etwas bedeuten, aber darunter sticht keines hervor... Liebe.. ja, aber Vertrauen, Zärtlichkeit gehören ebenso dazu.
2) Das sind einmal die neuen dummdeutschen Wortschöpfungen, die so überstudiert klingen wollen, aber rein gar nichts bedeuten, alle Worthülsen, die die Privatfernsehsender in ihren sogenannten Unterhaltungssendungen auf die Leute los lassen.
3) Ein gewisser Grundwortschatz ermöglicht störungsfreie Gespräche, kennen muss man viele. Ab und zu kann man ein Wörterbuch zur Hand nehmen. Neulich war ein für mich neues wo dabei: ich hatte ein unbekanntes Wort zu übersetzen und es hiess auf Deutsch "Knicklandschaft" -keine ahnung, was das nun wieder ist.
4) Da ich oft sowieso online bin oder einen Rechner offen habe, wird natürlich gegoogelt (dachte du yahoost *g*). Trotzdem kann ich ein Wörterbuch handhaben :P
5)Man kann sie mit ihren eigenen Waffen schlagen, wenn man selber fit genug ist. Meist lasse ich sie kalt duschen und sage "manch einer versteht es, einfachste Zusammenhänge so kompliziert auszudrücken, dass er selbst nicht weiss wovon er redet - denn wenn es anders wäre und es selbst richtig begriffen hätte, könnte er es einfacher ausdrücken"

Dir nen schönen Abend noch!

vom 14.10.2006, 00.08
Antwort von Karin:

Das sehe ich auch so: Lieber mit einfachen Worten viel ausdrücken, als Sätze mit lauter hochgestochenen Fachwörtern vollzustopfen, so dass am Ende keiner mehr etwas versteht - manchmal nicht einmal der Schreiber oder Redner selbst (obwohl er das meist nicht zu- und vielleicht auch einfach nur damit angeben will). Denn Sprache soll doch denke ich der Kommunikation dienen und nicht der Auslese aller, die zwar keinen blassen Schimmer, dafür aber den Mut zur Lücke haben. ;) Lücken natürlich, die es durchaus Spaß machen kann, ab und an zu füllen - und manchmal ist ja auch etwas Brauchbares dabei. Wenn nicht, dann ist man halt wieder einmal verblüfft darüber, was es nicht so alles gibt in der deutschen Sprache, erfährt, wo etwas herkommt, etc.

1. von Trick_17

Hallo Karin,

im Moment ist ja wirklich Stöckchenzeit. *g* Gerade habe ich eines "abgearbeitet" und mir auch schon wieder eines aufgesammelt. Und dies nehme ich mir auch für nächste Woche mit. Denn ich liebe das geschriebene, als auch das gesprochene Wort. Wörter können so schön sein.

Und über solche Fremdwortfuzzies mag ich auch nicht so. Ich verwende auch gerne welche, aber alles in Maßen.

Ich wünsche dir einen schönen Start in das Wochenende.

LG Evi :twink:

vom 13.10.2006, 13.40
Antwort von Karin:

Na dann bin ich mal gespannt, was Dir noch dazu einfallen wird, und wünsche Dir viel Spaß beim Beantworten. 
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