Umfrage: Glaube - und ein paar Worte dazu

So, ich glaube, diese Umfrage war wohl lange genug offen. Außerdem haben sich ja schon deutliche Tendenzen abgezeichnet, die man durchaus als repräsentativ betrachten kann.
Zunächst einmal vielen Dank an alle, die mitgemacht hatten. Ich habe sogar den Eindruck, dass bisher keine meiner Umfragen so eine große Resonanz hatte wie diese hier - und das will was heißen. Schön!

Woran glaubst Du?
Ihre Meinung Klicks Anteil Umfragestart:
09.04.2007 20:07 Uhr
An Gott - im Sinne der Kirche. 516,67%
An Gott - Jahwe. 620,00%
An Gott - Allah. 13,33%
An einen anderen Gott. 13,33%
An Gott - bin aber nicht religiös. 26,67%
Ich glaube an mehrere Götter. 00,00%
Ich glaube an gar keinen Gott. 13,33%
Ich glaube nicht an Gott, sondern an eine spirituelle Kraft, die ich nicht benenne. 1136,67%
Ich glaube, dass ich an gar nichts glaube. 26,67%
Nichts von alledem trifft zu. 13,33%
Summe 30 100.00% letzte Stimme: 24.04.2007 18:49

Auch freue ich mich, dass so viele Menschen unterschiedlichen Glaubens an meiner Umfrage teilgenommen haben.
Anmerken möchte ich noch, dass ich selbst übrigens auch meine Stimme abgegeben habe - was jedoch nicht von Relevanz in Bezug auf die eindeutige "Mehrheit" ist.
Etwas überrascht hat mich ehrlich gesagt doch der Anteil jüdisch-gläubiger Menschen im Verhältnis zu den Christen - also sooo viele Leser jüdischer Abstammung waren mir nun doch nicht bekannt. Man kann aber sagen, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden am nächsten verwandten monotheistischen Religionen doch recht ausgeglichen ist. Ich finde es schön, wie die beiden quasi nebeneinander stehen.
Und siehe da: Sogar - zumindest ein - muslimischer Mensch hat den Weg auf meinen Blog gefunden.
Dies führt mich zu dem befriedigenden Schluss:
Ich habe einen Multikulti-Blog!
[Wobei ich mit dem Begriff "Multikulti" natürlich sämtliche nichtreligiösen Menschen und solche, die angaben, an gar nichts zu glauben, ebenfalls mit einschließe. Für mich ist Multikulti ein offener Begriff.]
Nun bitte ich Euch allgemein, seid so nett und äußert Euch tolerant, d
as heißt ohne andere und Andersgläubige zu verletzen oder zu brüskieren. Natürlich kann man anderer Meinung sein - es kommt aber immer auch darauf an, WIE man es sagt. Und nicht vergessen, auch mal dem anderen zuzuhören, was er selbst vorzubringen hat (vielleicht ist es ja nicht ganz so das, was sich als klischeehaftes, besonders markantes Bild in Euch festgesetzt hat). Dieses gegenseitige Zuhören - ich meine, richtig zuhören! - nennt man DIALOG.
Ich persönlich finde, mit so einem Dialog kommt man deutlich weiter als mit einem ewig wiederholten, sich im Kreise drehenden Monolog aus Vorurteilen und vorgekauten Aussagen - und das gilt durchaus für alle Seiten.

Karin 25.04.2007, 21.10| (1/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Umfragen, Spirituelles, Ansichten,

Wie Bücher die Welt verändern können - Ideen und Betrachtungen

In Erowyinns Buchblog fand ich diesen schönen Bücherwurmtest, den ich natürlich gleich machen musste:

What Kind of Reader Are You?
Your Result: Dedicated Reader
 

You are always trying to find the time to get back to your book. You are convinced that the world would be a much better place if only everyone read more.

Obsessive-Compulsive Bookworm
 

Literate Good Citizen
 

Book Snob
 

Fad Reader
 

Non-Reader
 

What Kind of Reader Are You?
Create Your Own Quiz

Das Ergebnis deckt sich weitestgehend mit meiner eigenen Einschätzung bezüglich meiner Lesegewohnheiten.

Der Aussage kann ich ebenfalls nur zustimmen.
Denn so lange jemand liest, kann er nichts Dummes anstellen. Folglich gäbe es unter anderem auch weniger Straftaten, wenn mehr Menschen öfter lesen würden. ;-)
Und wenn sie dann noch qualitativ auf das achten, WAS sie lesen, würden sie dann durch das Gelesene dazu angeregt, auch im Alltag über alles Mögliche nachzudenken, zum Beispiel was und warum sie es tun oder warum sie was lieber lassen sollten.
So lernen also auch die Menschen, die sich zuvor nicht so intensiv mit Büchern befasst haben oder einen anderen Bildungshintergrund haben, allmählich immer mehr im großen Zusammenhang zu denken.
Das Kopfkino hilft dann nebenbei auch, Situationen im Geiste schon einmal vorzuspielen, um sich besser auf überraschende Gegebenheiten, auf Neues einstellen zu können. Es fördert die Fähigkeit, nach kreativen Lösungen zu suchen und kann auch Ängste mindern, die im täglichen Leben ab und an, wenn man es weiter denkt, auch zu Konflikten - etwa solchen mit dem sozialen Umfeld - führen könnten (wenn zum Beispiel Frust, Versagensängste und Minderwertigkeitskomplexe das Fass irgendwann zum Überlaufen bringen).

Also, ich wäre unbedingt dafür, einerseits Kinder so früh wie möglich - natürlich altersgerecht, ohne sie zu überfordern, und so, dass sie selbst die Freude daran entdecken - an die Bücherwelt (auch in Form von Hörspielen und Märchen) heranzuführen. Ich finde es schade, wenn ich sehe, dass immer weniger Kinder lesen - und sich dann spätestens im Grundschulalter bei zu geringer Förderung - und hier sind vor Allem die Eltern gefragt - zeigt, dass sie extrem große Probleme im Umgang mit der Sprache haben und das Lesen ihnen nun, während sie es lernen, extrem große Schwierigkeiten macht.
Der Sprachtest für Vierjährige ist zwar ein guter Ansatz - aber er kann nur dann etwas bringen, wenn daraus auch entprechend kontinuierlich und engagiert Konsequenzen von allen an der Kindererziehung Beteiligten, Eltern, ErzieherInnen im Kindergarten und Lehrern, gezogen werden.
Das Wichtigste darf aber dabei nicht vergessen werden und sollte nicht in irgendeinem künstlich geschaffenen Leistungsdruck (den es zu vermeiden gilt) untergehen: Die FREUDE an dem Buch, das ein Kind motivieren kann, selbst eines in die Hand zu nehmen und es nicht als Pflichtübung zu sehen.
Wie viele Eltern lesen ihrem Kind heute überhaupt noch vor (und zwar richtig lebendig, nicht einfach nur heruntergerasselt, vielleicht noch mit gestischer oder akustischer Untermalung, Gegenstände zu Hilfe nehmend, usw.), und später dann gemeinsam mit dem Kind? Oder wie wär's mal, eine gelesene Geschichte mit dem Kind / den Kindern nachzuspielen, oder das Kind dazu anzuregen, sie gemeinsam mit seinen Spielkameraden und Geschwistern nachzuspielen oder weiterzuspinnen? Es gibt sooo viele Möglichkeiten, einem Kind Bücher überhaupt schmackhaft zu machen...

Und jetzt noch zum "Andererseits" (zweiter Aspekt): Sollte es irgendwann ein Projekt geben, um das Lesen / den Auf- und Ausbau und die Erhaltung von Bibliotheken in den Gefängnissen fördert, wäre ich unbedingt dafür! Finanziert werden könnte dies ja über eine höhere Besteuerung bei Menschen, die sowieso schon viel zu viel Geld für sich haben - sollten die doch etwas von ihrem Kuchen zumindest indirekt dem Gemeinwohl zufließen lassen und dafür auf zwei oder drei von ihren fünf Häusern (z.B.) verzichten; das würde ihnen bestimmt nicht weh tun. ;-)
Doch, ich bin überzeugt, lesen könnte ein weiterer Schritt (natürlich nicht der einzige, ich will nicht behaupten, Lesen würde Therapien und die notwendige fachliche Betreuung ersetzen - aber es könnte diese sinnvoll ergänzen) sein, die straffällig Gewordenen auf den rechten Weg zurückzuführen. Weil sie dann mehr - letztlich auch über ihr Handeln - nachdenken würden, und weil sie dann mitunter auch nach und nach begreifen würden, dass es auch andere Lösungen für ihre Probleme, für innere und äußere Konflikte gibt als etwa die Gewalt.
Ein Sträfling, der liest, würde denke ich auf lange Sicht nicht mehr so schnell die Faust gegen andere erheben und würde vielleicht nicht mehr so sehr den Drang verspüren bzw. ihm nachgeben, psychische Gewalt über andere auszuüben, um sich selbst zu erheben. Stattdessen würde er seinen Kopf einsetzen, den größeren Zusammenhang sehen und nach anderen - friedlichen - Lösungen suchen.

Ja, ich denke auch, dass Bücher gewissermaßen "die Welt verbessern" könnten - zumindest, wenn man sie praktisch zur Erreichung dieses Ziels nutzt.
Anfangen könnte man bei denen, denen die Zukunft "gehört": den Kindern. Hier sind ja bereits gute Ansätze vorhanden, die nur konsequent fortgeführt werden müssten.
Und dann auch an die denken, an die sonst kaum einer mehr denkt (und dann wundert man sich, wenn so viele rückfällig werden...), die abgerutscht sind und eine zweite Chance ganz dringend bräuchten.

Karin 13.04.2007, 00.58| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Ich, Bildung, Innovation, Ansichten,

Wille und Tat

Wie viele Male
schaut der Wille durch's Fenster,
ehe die Tat
durch's Tor geht.

~Erasmus von Rotterdam~
niederländischer Theologe und Humanist
*28.10.1466 (Rotterdam)
†12.07.1536 (Basel)

Und das hat sogar Vorteile: Denn während der Wille durchs Fenster sieht, verschafft er sich damit auch einen Überblick und bereitet sich so auf die "Welt da draußen" vor.
Viele Menschen verkennen das und denken, die Gestalt hinter dem Fenster wäre einfach nur zaghaft. Dem ist in Wahrheit aber nicht unbedingt so.
Am Ende werden die Menschen VOR dem Fenster dann staunen, wie standhaft und gut gerüstet er dann durch das Tor schreitet und zuschaut, wie sie so wankelmütig durchs Leben stolpern.

Ein so kluger Spruch mit so viel inhaltlicher Tiefe, den ich nur unterschreiben kann!

Karin 11.04.2007, 19.07| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Welt der Zitate | Tags: Worte, Stimmungen,

Nach-österliche Reflexionen

Zitat aus "Auf dem Jakobsweg" von Paulo Coelho:

"Gott wusste, dass, damit er seine Liebe beweisen konnte, das Volk den Schwächeren in den Tod schicken würde. (...)
Wen immer das Volk auch wählen würde, immer würde der Sohn des Vaters (= Bar-Abbas) am Ende gekreuzigt werden."

Wenn dem so wäre, dann müsste das in meinen Augen ein grausamer Gott sein, an den religiöse / kirchengläubige Christen glauben.
Ich verstehe nicht, was es mit Liebe zu tun haben soll, den Schwächeren sterben zu lassen statt ihm beizustehen. Nur, damit der Stärkere noch mehr über sich hinaus wachsen kann.

In der Evolution mag das ja durchaus ein nützliches Prinzip sein, dass der, der stärker ist, sich durchsetzt, eben weil er einfach überlebensfähiger ist.
Aber davon abgesehen, im Leben, fände ich es persönlich ein größeres Zeichen von Liebe, sich für den Schwächeren einzusetzen und ihm mit dieser Liebe, die ihm zuteil wird, letztendlich sogar zu stärken, damit er bald aus eigener Kraft wird um seine Ziele und Träume kämpfen können.
Hingegen empfinde ich es als grausam und ungerecht, wenn es andersherum ist.

Natürlich kann man es auch so sehen, dass man den Schwachen durch ein solches Handeln von seinem Leiden erlöst. Aber ich denke, dies ist einfach nur der einfachere Weg für manche - zumeist für die Stärkeren, die sich dadurch bestätigt fühlen und sich freuen, nun ein paar potentielle Steine weniger im Weg zu haben.

Stellt man sich das bis ins Extreme vor, dass ein solches Prinzip immer angewendet würde, dann käme man bestimmt irgendwann zu dem Punkt, wo es nur noch starke Menschen gäbe.
Und eine Gesellschaft nur aus starken (oder auch perfekten) Menschen - das erinnert mich irgendwie an Huxleys "Schöne neue Welt", wo die Menschen zwar perfekt genormt sind, aber im Grunde eigentlich auch wieder schwach, denn wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, können sie sich nicht darauf einrichten, weil es nicht mit dem übereinstimmt, was sie kennen und was sie gelernt haben (bzw. worauf sie "programmiert" worden sind, um ganz bewusst eine kalte Sprache zu verwenden).
Während mich vor so etwas schaudert, erscheint mir umgekehrt eine Gesellschaft nur aus Schwachen genauso wenig erstrebenswert - denn dann würde die Welt still stehen. Doch ich denke, eine Gesellschaft nur aus Schwachen würde es sowieso unter natürlichen Umständen niemals geben, weil der Mensch IMMER insgeheim nach irgendetwas Höherem strebt - ein Relikt der Evolution, und das ist auch gut so.

Nein, wir brauchen beide - Starke UND Schwache. Aber die (vermeintlich) Schwachen in den Tod zu schicken, das hätte etwas Selektierendes und absolut NICHTS mit der Liebe Gottes oder was auch immer zu tun. Im Gegenteil erinnert mich das sogar an... etwas ganz, ganz Schlimmes.

Aus diesen Gründen empfinde ich persönlich auch die Kreuzigung Christi als ungerecht und alles andere als liebevoll. Und könnte man den toten Jesus heute über das befragen, das auf seinem Tod begründet wurde (und was im Verlauf der Geschichte unter dessen Namen alles angerichtet wurde), würde er sicherlich in vielen Punkten die Hände über dem schüttelnden Kopf zusammenschlagen.
Unverständlich ist mir, dass man so etwas als Gottes Wille verkaufen kann, obwohl es doch wohl nur die Überzeugung einiger vermeintlich "Starker" sein kann. Denn genau das ist es ja auch: Es steht in diesem Satz nirgendwo geschrieben, dass es Gottes Wille ist - das Volk wollte es so (was auch noch lange nicht heißen muss, dass ALLE es so wollten).

Man kann dem Phänomen "Gott" für sich viele verschiedene Namen geben. Manche nennen ihn schlicht "Gott Liebe". Das ist genauso richtig wie die Aussage anderer: "Gott ist gerecht" oder wie wiederum andere für sich sagen: "Ich glaube nicht an Gott" oder "Für mich ist es etwas ganz anderes, das ich nicht benenne".
Aber um auf "Gott Liebe" zurückzukommen: Wie bloß könnte es Liebe sein, den Schwachen umzubringen sterben zu lassen, obwohl man ihm helfen sollte / könnte????? Nein, das entzieht sich wirklich meinem Verständnis.

Vielleicht habe ich irgendwas nicht begriffen, vielleicht habe ich einen anderen Blickwinkel, aus dem ich den Sinn dessen nicht erkennen kann. Ich will auch niemandem auf den Schlips treten - aber so sehe ich das.

Karin 09.04.2007, 19.06| (4/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Philosophie, Spirituelles, Bücher,

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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Oscar Wilde (1854-1900)


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Dante Alighieri (1265-1321)


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