Konsequent

Dieser Mann lebt es vor - oder versucht zumindest, so ökologisch korrekt wie nur eben möglich zu leben. Das nenne ich mal konsequent und beispielhaft. Ich denke, wenn mehr Leute, am besten sogar die meisten, noch bewusster mit ihren Konsum-, Einkaufs- und sonstigen ökologisch bedeutungsvollen Lebensgewohnheiten umgehen würden, dann sähe die Welt langfristig gesehen schon sehr viel besser aus, Ressourcen würde länger reichen und gerechter verteilt; alle hätten etwas davon, nicht zuletzt würde auch unser Planet es uns danken und die Luft wäre besser.
Der Link verweist übrigens auf einen Buchtipp - ein Buch, wo Leo Hickman seine Erfahrungen mit diesem Versuch aufgeschrieben hat. Ein Artikel in der Samstagsbeilage "Moderne Zeiten" des Kölner stadtanzeiger machte mich darauf aufmerksam.
Und hier könnt Ihr mal testen, wie viele Erden Ihr mit Eurer jetzigen Lebensweise verbraucht. Die Seite enthält auch konkrete Tipps, was man ändern/tun kann, um seine "Ökobilanz" (ich nenne es mal so) aufzubessern.

Karin 20.09.2006, 21.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lebenswelt | Tags: Umwelt, Alltag, Bücher,

Ãœberbewertet

Das ganze Gerangel um das Papstzitat und die Kritik aus der islamischen Welt finde ich mal wieder ziemlich übertrieben. Für mich ist klar, dass solche Aufstacheleien eigentlich nur von Fanatikern stammen können, die ein Interesse haben, die beteiligten Kulturen gegeneinander aufzuwiegeln. Im Gegenzug ist doch inzwischen völlig klar, dass in der fraglichen Rede Ratzingers eindeutig und wortwörtlich der Dialog der Kulturen propagiert wird und nicht das Gegenteil. Außerdem spricht er in der entsprechenden Passage von einem historischen Gespräch eines byzantinischen Kaisers, das viele hundert Jahre her ist.

In der Passage heißt es aber auch weiter: "Der Kaiser begründet dann eingehend, warum die Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. "Gott hat keinen Gefallen am Blut und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung...""
Weiter könnt Ihr den Auszug hier nachlesen.

Außerdem hat der türkische Kritiker Ali Barkakoglu längst zugegeben, dass er die Rede nicht ganz gelesen hatte, bevor er den Mund aufgerissen hat. Das Thema sollte also eigentlich schon gegessen sein. Fragt sich nur, was gewissen Menschengruppen als nächstes einfällt, um die Gräben zwischen den Kulturen erst zu schaffen.

Aber letztlich liegt es an uns allen und vor Allem auch den Medien, ob wir dies zulassen. Denn wenn so etwas erst von irgendjemandem falsch dargestellt (auch wenn es so nicht beabsichtigt war und einfach die Folgen einer solchen Äußerung nicht bedacht wurden) und dann diese falsche Darstellung in den Medien aufgebauscht wird, reiben sich die extremistischen Vereinigungen doch gerade die Hände. Genau das kommt ihnen doch erst recht zugute!

Papst Benedikt sollte meiner Ansicht nach einfach noch einmal öffentlich betonen, wie es gemeint war, und den Zusammenhang unterstreichen, und dann isset jut. Ein Grund zur Entschuldigung besteht eigentlich nicht, aber wenn es der Versöhnung dient, kann er es von mir aus als Bestärkung trotzdem machen. Und Ende der Geschichte.

Karin 16.09.2006, 13.15| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Worte, Kultur, Politik, Ansichten,

Kampf der Aufschieberitis II

Wem der untere Beitrag zu lang oder zu trocken ist oder auch einfach zur Übersicht hier noch einmal die einzelnen Maßnahmen zu dessen Bekämpfung auf einem Blick (Mensch, was für ein Service von mir - aber letztlich nützt es mir selbst ja auch etwas ;)):


Die zehn Gebote im Kampf gegen Aufschieberitis
  1. Das Übel bei der Wurzel packen: Einstellung ändern (Erwartungsdruck abbauen)
  2. Die positiven Seiten des Aufschiebens akzeptieren (überlegtes Handeln)
  3. Sich selbst verzeihen (ganz wichtig!!!)
  4. Sich bewusst werden, was man selbst überhaupt erreichen will, und sich dann klar dafür entscheiden!
  5. Nachdem das Endziel festgelegt ist, Etappenziele definieren und die wiederum in kleinere, realisierbare Arbeitsschritte einteilen
  6. Zur besseren Strukturierung / Organisation am besten eine Checkliste führen, die man abhaken kann - so sieht man auch, was man schon erreicht hat (kann bestärken)
  7. Dies kann auch dabei helfen, seine Prioritäten richtig zu setzen
  8. Vorher alle Hilfsmittel zurechtlegen, damit man sich nicht wieder verzettelt und sofort anfangen kann
  9. Statt zu viel darüber nachzudenken, einfach mal tun!
  10. Sich auch gern für jedes dieser erreichten Etappenziele = Erfolgserlebnisse belohnen

Karin 15.09.2006, 23.21| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: | Tags: Empfehlungen, Alltag, Business,

Die Aufschieberitis bekämpfen

In unserer Tageszeitung stand heute ein sehr interessanter Artikel über das Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten. Da sicherlich sehr viele Menschen (mich eingeschlossen, bin da ganz ehrlich) dieses Phänomen kennen, will ich das Thema in einem Blogbeitrag anschneiden; vielleicht kann ja der eine oder andere daraus irgendetwas für sein Leben mitnehmen. Also, ich persönlich finde, dass der Artikel durchaus ein paar bedenkenswerte Aspekte anspricht, und teils auch einige praktische Tipps gibt, wie man der »Aufschieberitis« (im Fachjargon Prokrastination genannt) Herr werden kann.

»Morgen morgen, nur nicht heute...« - Fast jeder hat schon einmal etwas, das »eigentlich« dringend erledigt werden müsste, bis Ultimo aufgeschoben, bis es am Ende nicht mehr aufgeschoben werden konnte und dann unter Zeitdruck und mit viel Stress getan wurde. Meist geht ja auch alles gut; manche brauchen sogar den Druck, um sich überhaupt für eine Arbeit zu motivieren. Und schließlich ist es das Ergebnis, das zählt.

Aber wenn das Aufschieben zur Gewohnheit wird (was laut Studien immerhin bei rund 20% der Menschen der Fall ist - die Dunkelziffer, die nicht in der Statistik auftaucht, nicht einmal eingerechnet) und man immer wieder Sachen aufschiebt, womöglich sogar selbst die, die einen gar nicht überfordern, sondern einfach nur unangenehm sind - tja, dann kann es schon irgendwann zum Problem werden, weil sich dann nämlich immer mehr Dinge zu einem Berg häufen und man ab einem bestimmten Punkt den Überblick verliert und nicht mehr weiß, wo man anfangen soll.

Wie man dem Abhilfe verschaffen kann, dazu komme ich gleich noch.

Zunächst einmal muss man sich ernsthaft die Frage stellen, warum überhaupt aufgeschoben wird. Laut Margarita Engberding, der Leiterin der Psychotherapieambulanz an der Uni Münster, ist es für Menschen völlig normal, dass sie das Angenehme suchen, während sie das Unangenehme möglichst zu vermeiden trachten. »Fraglich ist vielmehr, warum wir unsere Aufgaben in der Regel schaffen«, so Engberding. Normalerweise funktioniert unsere Fähigkeit zur »Selbstregulation« auch ganz gut, vielleicht, weil einfach die Motivation da ist, es hinter sich zu bringen.

Doch wenn man es nicht schafft, sich zur Bewältigung einer Aufgabe aufzurappeln, wenn das Aufschieben irgendwann zur Problematik wird, was könnte dann der Grund dafür sein? Laut Engberding und dem Artikel liegt es eher »selten am Perfektionismus«, sondern meist in der »Angst, den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen« begründet. »Der Erwartungsdruck führt dazu, Aufgaben aufzuschieben. Damit wird die Zeit für weitere Aufträge, die noch hinzu kommen, knapp. Diese werden erneut aufgeschoben, und der Teufelskreis beginnt«, so Engberding.

Aha, das ist ja schon eine Erkenntnis: Man hat Angst, den Erwartungen nicht zu entsprechen. Also könnte es für den Anfang schon nützlich sein, bei dieser Wurzel anzusetzen, wenn man die Aufschieberei bekämpfen will: Nämlich, seine Einstellung zu ändern - sich nicht um die Erwartungen der anderen zu kümmern, sondern in sich hineinzuhorchen, was man selber erreichen will... Aber ich will nicht vorgreifen.

Sinnvoll kann es außerdem sein, das Aufschieben in einem bestimmten Maß zu akzeptieren. Sicherlich hilft das einem auch, es lockerer zu sehen, ist ein weiterer Schritt, von diesem »ich muss« in Richtung »ich will« umzuschwenken.

Und es hat ja auch durchaus Vorteile. Im alten Rom sah man es sogar als Tugend an: »Überlegt zu handeln und erstmal in Ruhe abzuwarten, galt als besonnen,« erklärt die Psychologin Engberding. »Oft ist das Aufschieben ein Teil des Reifeprozesses,« sagt auch Tanja Konnerth. »Während der Ablenkung beschäftigen sich die Aufschieber bereits unterbewusst mit der zu erledigenden Aufgabe.« heißt es in dem Zeitungsartikel. »Deshalb habe ich begonnen, mir das Aufschieben bewusst zu erlauben,« sagt Frau Konnerth.

Das ist sicherlich eine gute Methode, um allmählich von diesem schlechten Gewissen wegzukommen, das einem anschließend beschleicht, wenn man mal wieder eine Aufgabe scheinbar grundlos bis zum Sankt-Nimmerleinstag vor sich hergeschoben hat. Denn: »Wer sich selbst verzeiht, hat nur noch ein Problem anstatt zwei und ist schon einen Schritt weiter,« so der österreichische Selbstmanagement-Trainer Marc Stollreiter.

»Zuallererst muss der Aufschieber die klare Entscheidung fällen, ob die Absicht besteht, die Aufgabe anzugehen,« sagt Engberding weiter. »Wenn dieser erste Schritt getan ist, macht man auch weiter.« Also ist letztlich alles eine Frage der Motivation.* Diese sollte natürlich von innen kommen. Man muss das, was zu tun ist, auch wollen.

Doch was, wenn der Berg einem zu viel erscheint, so dass man nah dran ist, den eben gefassten Mut wieder zu verlieren? Auch hier weiß die Psychotherapeutin Rat: »Es hilft, eine Aufgabe in kleine Einheiten aufzuteilen und jeweils einen Anfangs- und einen Endpunkt festzulegen. Je stärker man aufschiebt, desto kleiner sollten die einzelnen Arbeitsschritte sein.« Weniger ist also auch hier oft mehr. Man muss einfach nur anfangen...

Frau Engberding weiter: »Die Ziele der Einheiten sollten realistisch definiert werden, um kleine Erfolgserlebnisse möglich zu machen.« Erfolgserlebnisse! Richtig. Die können schließlich auch die Motivation noch einmal anheben, die ja sonst, ohne solche Konzepte, so gerne im Keller bleibt. Daher sind sie auch so wichtig. Aber man muss halt schon selbst etwas dafür tun, um sie sich zu verschaffen. Sie fliegen einem nicht einfach so zu. Das wird hin und wieder vergessen - sollte es aber nicht!

Noch ein Zusatztipp von der Expertin: »Vor dem Anfangszeitpunkt müssen alle Hilfmittel zurecht gelegt werden, so dass der Aufschieber dann auch wirklich direkt loslegen kann.« Wenn man sich also zuerst noch alles aus seinem Chaos von verschiedenen Ecken zusammensuchen muss, geht in der Zwischenzeit womöglich auch einiges von der anfänglichen Entschlossenheit verloren. Wer hat das nicht schon mal erlebt...

Konnerth hingegen schwört auf die etwas ungewöhnlichere Methode der »Rückwärtsplanung«, auf die man spontan vielleicht nicht gekommen wäre: »Fragen Sie sich ausgehend vom Endergebnis, was nötig ist, um es zu erreichen - dann, was nötig ist, um diesen Zwischenschritt zu erreichen, bis Sie etwas haben, mit dem Sie sofort beginnen können.« Und danach kontrollieren, ob und inwieweit diese Ziele auch erreicht wurden.

Dann kann man sich auch guten Gewissens für diesen Teilerfolg belohnen. Und ganz nebenbei motiviert das auch wiederum zum Weitermachen, bis das Endziel erreicht ist.

Was auch noch helfen kann: »Eine Checkliste führen, auf der Sie schöne bunte Häkchen machen und sehen, wie viel Sie schon erreicht haben,« rät Konnerth. So wird der Erfolg sogar sichtbar.

Außerdem, so der Zeitungsartikel, gilt es, die aufgeschobenen Arbeiten in den Alltag zu integrieren und ihnen die Sonderstellung außerhalb dieses zu nehmen. Engberding hierzu: »Man muss eben nicht erst alles andere erledigen, zum Beispiel den Schreibtisch auf- oder die Wäsche wegräumen, um etwas anzugehen.«
Prioritäten setzen - ganz wichtig!

Und nicht zu viel denken, sondern einfach mal tun. »Wenn Kinder an Aufgaben herangehen würden wie Erwachsene, dann würde kein Kind laufen lernen.« Dieser Satz von Herrn Stollreiter (den ich weiter oben schon zitiert habe) gefällt mir besonders gut. Ja, auch von Kindern können wir einiges (wieder) lernen: Zum Beispiel die spontane, unbeschwerte Herangehensweise an Dinge und Probleme, anstatt Blockaden des Denkens zu errichten.

Das Schlusswort von Konnerth in dem Artikel hat aber auch etwas: »Und wer das Aufschieben nicht lassen kann, soll doch einfach die Aufschieberitis aufschieben.«

So kann man es auch versuchen. Aber ob man dann auch wirklich das tut, was man tun sollte - pardon, was man WILL, um all die Ziele einmal zu erreichen, die man hat? Hat man überhaupt die Zeit, um dieses Experiment auszuprobieren? Dann ziehe ich es doch vor, all die anderen, vorgenannten Tipps und Anregungen zu beherzigen. ;)

Nochmal die Strategien zusammengefasst




Und jetzt noch ein Literaturtipp:
Marc Stollreiter: "Aufschieberitis dauerhaft kurieren", mvg Verlag, ISBN 3-636-07152, 7,90 €.

Karin 15.09.2006, 21.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lebenswelt | Tags: Empfehlungen, Alltag, Business, Psychologie, Prokrastination,

Empfehlung

Heute, 20.15 Uhr, Pro Sieben: Fahrenheit 9/11 von Michael Moore.
Sehr gut gemacht. Ich selbst habe ihn schon mal gesehen. Natürlich sind seine Bücher noch fundierter, weil man da auch mehr Inhalt packen kann. Aber dafür zeigt der Film auch sehr eindringliche und kritische Darstellungen, in denen die Hintergründe des 11. September 2001 bis hin zum Irakkrieg und den amerikanischen Wirtschaftbeziehungen zu den saudischen Öl-Multis beleuchten.
Ach, eigentlich brauche ich die Beschreibung wohl kaum mehr zu schreiben... der Film ist ja längst unter allen politisch Interessierten weltberühmt! :)

Karin 15.09.2006, 19.02| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Mediaworld | Tags: Medientipps, Politik, USA, Ansichten,

Stöckchen des Glaubens für die Seele

Ich mag solche Stöckchen, die in die Tiefe gehen. Auch wenn es sich um Themen handelt, die man »eigentlich« nicht in fünf Sätzen abhandeln kann. Nicht umsonst haben viele Menschen sehr dicke Bücher darüber geschrieben.

Aber im Blog will ich ja nicht immer die Leute mit ellenlangen Texten »erschlagen« (ich schlage überhaupt niemals - nur mit Worten bin ich hin und wieder vielleicht schlagfertig, wenn es sein muss). Und wer weiß: Vielleicht macht die Kürze solche Endlosthemen für den einen oder anderen begreiflicher?


1. Glaubst du an Gott?

Ein klares »Jein«. ;) Bedeutet: ich glaube weder an einen Gott der Kirche noch an die Göttin der Morgenröte oder so. Es ist für mich eher (falls das nicht zu abstrakt für Euch ist) eine Art Energie oder Kraft, die die Welt am Laufen hält, die irgendwie überall in der Natur ist und alles verbindet - ja, vielleicht IST die Natur auch diese Kraft. Wenn es diese Kraft nämlich nicht gäbe, wie würde man sich zum Beispiel erklären können, dass die Welt überhaupt entstehen konnte? Für mich ist es auch sonnenklar, dass die Welt einen Sinn und eine grobe Bewegungsrichtung hat. Wenn da aber nichts wäre, das aus irgendeinem Grund »gewollt« hat, dass da etwas wird und sich in eine bestimmte Richtung entwickelt - tja, dann wäre das alles doch reichlich absurd, oder?

Dies nur zur Erklärung, damit Ihr auch ein wenig meine Denkweise versteht.


2. Wenn ja: Wie definierst du "Gott"? Wer / was / wie ist er für dich?

Besser als in der vorigen Antwort kann ich es auch nicht erläutern. ;)


3. Was bedeutet "Seele" für dich?

Die Seele ist das, was übrig bleibt, wenn man den Körper und den Geist / den Inhalt des Gehirns wegnimmt. Sie hat nichts Individuelles (denn alles Individuelle ist ein Teil des Lebens, die Rolle, die wir in diesem Leben einnehmen, eine Hülle, »Bekleidung« der Seele). Sie ist einfach nur etwas Reines, Spirituelles, was sich unserer Vorstellungskraft entzieht, weil es weder eine Form noch einen Ort hat, wo es zu Hause ist. Sie ist überall und nirgendwo - zumindest, wenn sie nicht gerade eine »Wohnung« gefunden hat, sprich lebt. Sie ist das einzige an uns, was wirklich und vollkommen frei ist, und lässt sich folglich auch nicht durch irgendwelche Umstände einschränken (wer manchmal dieses Gefühl hat, der meint etwas anderes, was mit seiner jetzigen Existenz zusammenhängt, aber nicht die Seele).

Im großen Zusammenhang gesehen ist die Seele ein Teil des Ewigen, eine »Idee« davon. Hier hören meine Möglichkeiten, sie näher zu beschreiben, auf.


4. Glaubst du an ein Weiterleben nach dem Tod?

Nicht in dem Sinne.
In dem Punkt bin ich mir unschlüssig, weil man es ja letztlich nicht abschließend sagen kann (aber sonst wäre es ja auch kein Glaube, sondern man würde es »Gewissheit« nennen - ein Antonym von Glaube ;)).

Ich tendiere aber dazu, an eine Wiedergeburt zu glauben, also daran, dass die Seele sich einen neuen Körper sucht, um mit der Zeit immer mehr Erfahrungen zu sammeln, aus denen sie wächst - bis sie irgendwann reif genug ist, um wieder eins mit der Welt zu werden. Das ist durchaus für mich eine Art Erleuchtung, denn was eins mit allem ist, was überall und zugleich nirgendwo ist, hat auch den Überblick über alles, »weiß« auch alles (ich habe leider keinen passenderen Begriff gefunden, weiß aber, dass »Wissen« etwas ist, das sich mehr auf lebendige Wesen bezieht - bin mir auch nicht sicher, ob überhaupt eine passende Bezeichnung dafür besteht... für mich mal wieder ein Zeichen dafür, dass sich so etwas letztlich nicht in Worte fassen lässt).


5. Wenn ja: Wie stellst du dir das "Jenseits" vor?

Upps... da habe ich ja schon wieder die Antwort vorweggenommen. ;)

Gefunden habe ich das Stöckchen übrigens bei Ocean.

Karin 14.09.2006, 17.10| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Stöckchen, Spirituelles, Ich, Philosophie,

Meine Moral (ist keine Keule)

Im DN-Markt (unabhängige Kostenloszeitung - aber nicht umsonst ;)) in Düren, stand heute auf der ersten Seite ein Artikel, der sich mit der Moral befasste und was sie verschiedenen Menschen alles bedeutet (dafür waren eigens Leute befragt und dann ihre jeweiligen Aussagen abgedruckt worden).
Davon inspiriert möchte ich nun einmal kurz darlegen, was Moral für mich ganz persönlich ist.

Für mich sind Moral zwar meist gesellschaftlich anerkannte, jedoch letztlich doch immer persönlich auszulegende und individuell anzuwendende Grundregeln und Werte, die für das soziale Miteinander einfach förderlich sind. Also Dinge wie Ehrlichkeit, Freundlichkeit (auch Kritik kann man freundlich äußern, das heißt so, dass sich niemand persönlich verletzt fühlt) und Toleranz, aber auch je nach Situation Diskretion (also niemanden versehentlich oder unberechtigt auf den Schlips treten) und ein gewisses Maß an Taktgefühl (im Sinne von: die Situation erkennen und sich gewissermaßen auch soweit nötig daran anpassen); Loyalität kann auch je nach Fall dazu gehören (ganz allgemein im Sinne von, dass man nicht dauernd auf extreme Weise die Fronten wechselt, sondern schon weiß und auch deutlich macht, wo man staht - alles andere wäre auch unehrlich - s.o., oder oft gar kriminell - Stichwort "Grauzonen").

Was Moral in meinen Augen aber NICHT ist, bzw. nicht sein darf, damit sie nicht auch negative Folgen / Konflikte verursacht: Nicht dogmatisch, sondern flexibel auf den Einzelfall angewandt (was unverändert bleibt, ist das Prinzip). Außerdem bin ich der Meinung, dass sich auch in einem bestimmten Grad der Zeit anpassen muss, damit es nicht etwa dadurch hervorgerufen zu kulturellen Differenzen kommt. So ist der aus dem ritterlichen Mittelalter stammende Begriff der "Ehre" heute wohl überholt und hat zudem einen unangenehmen Nachgeschmack bekommen, seit diverse Fanatiker ihn mehr oder weniger schandvoll missbrauchen (extremes Beispiel aus dem islamischen Kreis: "Ehrenmorde" - allein bei dem Wort könnte ich schon kotzen).

Von der Moral unterscheide ich hingegen ganz klar die Ethik. Ethik stellt für mich eher die Basis für eine grundsätzliche (allgemeine) menschliche Wertgebung und -schätzung dar (daher zum Beispiel wichtig in Hinblick auf heikle Genforschungsfragen und Diskussionen zur umstrittenen Forschung mit embryonalen Stammzellen).
Moral hingegen bezieht sich meiner Ansicht nach eher auf Verhaltensweisen.

Das waren so meine Gedanken dazu. Ergänzungen / neue Ansätze / praktische Beispiele aus dem Alltag sind gerne willkommen. Es würde mich freuen zu erfahren, was Eure persönliche Moral ausmacht. Oder Ihr könnt natürlich auch einfach die angeschnittenen Aspekte kommentieren...
Schließlich ist dieser Blog nicht nur zum Spaß da, soll auch neue Denkimpulse geben, und ich würde mir wünschen, dass auch ab und an auch ein kleiner, gerne auch kritischer Gedankenaustausch dort stattfindet. ;)

Karin 13.09.2006, 16.10| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Soziales, Philosophie, Ansichten,

[14.46]

Um diese MEZ-Uhrzeit (08.46 Uhr Ortszeit in NY, dem Zeitpunkt des Einschlags des ersten Flugzeuges) wird weltweit eine Schweigeminute für die Opfer des 11. September 2001 abgehalten werden.
Damit ihr Euch nicht wundert, warum die Welt dann ohne Vorwarnung nein, keine Panik, nicht stehen stehen bleiben, sondern den Atem anhalten wird und es im Büro, auf der Straße, in der Schule oder in der U-Bahn (oder wo auch immer Ihr Euch dann befinden mögt, auch wenn Ihr zu Hause bei eingeschaltetem Radio werkelt o.ä.) plötzlich merk(!)würdig still werden wird.
Ich persönlich werde zu diesem Zeitpunkt nicht nur der unmittelbaren Opfer, sondern auch all der Folgeopfer gedenken und ganz bewusst darüber nachdenken, was sich seitdem alles dadurch in unserem Alltag, in der Gesellschaft, vor Allem aber in unseren Einstellungen gewandelt hat.
Für Euch alle habe ich dazu ja schon weiter unten einen kleinen Denkanstoß gegeben. Vielleicht blogge ich heute Abend auch noch einige Links zum Thema - aber eigentlich könnt Ihr doch alles Wissenswerte selbst im Spiegel online usw. nachlesen.

Karin 11.09.2006, 10.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Wissenswertes, Aktionen, Weltgeschehen,

11. September 2001

Heute vor fünf Jahren... Erinnert Ihr Euch? Was hat sich seitdem verändert? Was nicht?

Auf jeden Fall brachten die mit diesem Datum einhergehenden Ereignisse seither viele Lawinen ins Rollen. Was wäre alles NICHT passiert, wenn die entführten Flugzeuge nicht in die WTC-Türme gestürzt wären? Kein Irakkrieg, aber auch ein Saddam Hussein, der noch immer an der Macht wäre... Und der Nahostkonflikt? Hätte der einen derartigen Verlauf genommen... Nun, in dem Fall war es vielleicht sowieso eine Frage der Zeit, bis der eskaliert wäre. Und sicherlich war auch an vielen anderen Stellen der Erde der Kessel fanatisch motivierter Konflikte (den Begriff Religion halte ich wegen Missverständlichkeit da heraus) am Brodeln.

Aber auch im ganz "normalen" Alltag ist dieser Tag nicht spurlos vorübergegangen und hat teils sogar (leider) mehr oder weniger einschneidende Folgen im Umgang und Austausch mit anderen Kulturen hinterlassen. Viele sind generell - und meist zu Unrecht, das möchte ich besonders betonen - misstrauischer in Hinblick auf andere Religionen und insbesondere dem Islam geworden. Dabei möchte die Mehrheit aller Muslime (um bei diesem Beispiel zu bleiben) doch eigentlich dasselbe wie alle anderen Gläubigen auch: In Ruhe ihren Glauben leben und praktizieren sowie in Frieden mit anderen Menschen leben - und zwar, das denke ich zumindest, tatsächlich MIT ihnen und nicht nebenher in einer Parallelgesellschaft. Ja, ich denke, die meisten WOLLEN integriert werden, aber dafür müssen sie auch eine reelle Chance dazu erhalten und eine vernünftige Basis dafür gelegt werden (Deutschunterricht, mehr gemeinsame soziale Veranstaltungen usw.).

Nicht zuletzt fühlen wir uns seitdem alle weniger sicher - na ja, inzwischen haben wir uns vielleicht auch schon an die Unsicherheit gewöhnt oder uns damit abgefunden, weil es ja auch einerseits gar nicht anders geht. Dennoch ändert das nichts daran, dass es nun mal so ist, das müssen wir zugeben.

Worauf ich mit diesem Beitrag abziele, ist aber (neben dem, dass diese wichtige Diskussion nicht einschlafen darf, sondern in Gang gehalten werden muss, damit der Wandel sich kontinuierlich vollzieht und wir alle lernen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, wie wir miteinander umgehen und sogar aufeinander zugehen) ganz einfach, daran zu erinnern, dass es an uns liegt, an jedem von uns, dass wir, anstatt mit dem Finger (schlimmsterweise pauschal) auf andere zu weisen, lieber lernen sollten, auch die andere (gute) Seite zu verstehen. Das geht natürlich nur im Dialog mit diesen "anderen" Kulturen. Aber wenn wir den bewahren (denn es gibt ihn ja schon), dann können wir uns auch mit Toleranz begegnen und von ihnen lernen wie sie in anderen Punkten von uns (nur eben ohne Zwang). Wir könnten ihnen sogar, falls dies gewünscht wird, aushelfen, wo wir können, ohne in irgendeiner Weise einzuschränken.

Sich die Hände zu reichen, ist aber letztlich - und noch viel wichtiger - einfach zunächst einmal eine Geste des Friedens. An den möchte ich heute und mit diesem Beitrag hier in erster Linie gemahnen.


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Karin 11.09.2006, 06.59| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Weltgeschehen, Erinnerung, Ansichten,

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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Oscar Wilde (1854-1900)


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Dante Alighieri (1265-1321)


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