Ausgewählter Beitrag

Blogserie rund um Yoga: 1. Einleitung

Wie oft nehmen wir uns vor, eine alte Gewohnheit in unserem Leben zu ändern oder sie durch eine neue Gewohnheit zu ersetzen. Und dann schaffen wir dies nicht dauerhaft, weil wir vor der klitzekleinsten Hürde auf dem Weg dorthin kapitulieren oder mangels Geduld zu früh aufgeben. Kommt Euch das bekannt vor?

In der Tat braucht es seine Zeit, neue Gewohnheiten zu etablieren. Wie lange, hängt sicherlich auch von der Gewohnheit ab, die Ihr Euch gerne zulegen möchtet. Eine Londoner Studie ergab hierfür einen Zeitraum zwischen 18 und 254 Tagen. Damit könnt Ihr in 40 Tagen schon eine gute Basis für die Integration einer neuen Gewohnheit Eurer Wahl in den Alltag legen, sofern Ihr dies durchhaltet. Zwar dauert die diesjährige Fastenzeit streng genommen nicht 40, sondern 46 Tage, jedoch möchte ich mich bei meiner Blogserie der Einfachheit halber trotzdem an der Zahl 40 orientieren. Beim Durchhalten hilft sicher - neben der richtigen Motivation - auch ein gemeinsames Vorhaben und der Austausch mit anderen, die sich ein ähnliches Ziel gesetzt haben.

Passenderweise lautet das diesjährige Motto der offiziellen Fastenzeit "Großes Herz - Sieben Wochen ohne Enge". Dies habe ich allerdings erst erfahren, nachdem mir die Idee für meine Blogserie zum Thema Yoga kam. Nichtsdestotrotz empfinde ich diese Kombination als überaus passend, da Yoga dieses Motto wirkungsvoll unterstützen kann.

Fasten als Gewinn sehen

Ja, ich weiß: Eigentlich soll die Fastenzeit dazu inspirieren, für einen bestimmten Zeitraum auf etwas zu verzichten. Der Fokus liegt hierbei normalerweise nicht darauf, stattdessen etwas Neues einzuführen. Fasten mit einem Zugewinn (an Lebensqualität, Gesundheit, Freude oder was auch immer Ihr Euch von dem individuellen Fasten erhofft) zu assoziieren statt mit dem Verzicht auf das, was Ihr loslassen wollt, mutet für manche zunächst vielleicht widersprüchlich an. Dennoch halte ich eine solche Sichtweise für sinnvoll, denn eine alte Gewohnheit, die Ihr gerne ablegen möchtet, lässt sich nun mal leichter ändern, wenn sie durch eine andere Gewohnheit - gleich welcher Art - ersetzt wird.

Wenn Ihr Euch beispielsweise vornehmt, weniger Süßes zu essen, gelingt Euch diese Änderung wahrscheinlich besser, wenn Ihr Euch angewöhnt, bei Heißhungerattacken zu einem Stück Obst zu greifen, anstatt zu versuchen, völlig auf die Zwischenmahlzeit zu verzichten, wodurch der Drang, etwas zu essen, nur noch größer wird. Dann denkt Ihr womöglich nur noch mehr an das heiß ersehnte Stück Schokolade und gebt diesem Drang vielleicht doch irgendwann nach. Und schwupps! Schon ist die Umsetzung Eures guten Vorsatzes dahin. Passiert das mehrmals hintereinander, schwindet die Motivation zum Durchhalten dann immer mehr.

Ersetzt Ihr hingegen die alte Gewohnheit durch eine entsprechende neue, denkt Ihr nicht mehr übermäßig an den Verlust, den diese Änderung bedeuten könnte - es gibt ja dann keinen echten Verlust. Wahrscheinlich macht es in diesem Fall auch mehr Spaß, diese Gewohnheiten in Eurem Leben zu ändern. Insbesondere natürlich, wenn die anvisierte Änderung aus einem eigenen Antrieb heraus geschieht. Und wenn Ihr dann merkt, wie gut Euch die Umsetzung dieses Vorhabens tut, motiviert das für die Fortsetzung der neuen Gewohnheit.

40 Tage mit Yoga - meine Blogserie zur Fastenzeit 2016

Es muss natürlich nicht Yoga sein. Das ist nur ein Beispiel. Aber vielleicht inspirieren meine Beiträge ja den Einen oder Anderen. Ich selbst bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich ein inneres Bedürfnis verspüre, jeden Tag Yoga zu praktizieren. Das heißt, ich muss mich nicht mehr bewusst daran erinnern. Meine bisherige Strategie ist, direkt nach dem Aufstehen ein paar Yogaübungen durchzuführen, frei nach dem Motto: "Beginne den Tag mit Yoga - dann hast Du es hinter Dir" (eigener Spruch). Nicht selten übe ich mittlerweile aber auch noch bei Gelegenheit über den Tag verteilt je nach Lust und Laune oder in Arbeitspausen zwischendurch. Für Letzteres ist es natürlich ein großer Vorteil, selbstständig zu sein und daher von zu Hause aus zu arbeiten. Allerdings habe ich in der Vergangenheit lange Zeit auch nur unregelmäßig Yoga gemacht. Aus diesem Grund kann ich die etwaigen Anfangsschwierigkeiten, zu einer regelmäßigen Yogapraxis zu finden, wenn Ihr dies erreichen möchtet, durchaus verstehen.

In meiner Blogserie "40 Tage mit Yoga" möchte ich verschiedene Aspekte von Yoga beleuchten, aber auch einige einfache Übungen vorstellen.

Doch welche Vorteile bietet Yoga überhaupt?
  • Es steigert das allgemeine Wohlbefinden und löst Verspannungen.
  • Viele Yogaübungen sind auch für Einsteiger leicht durchzuführen.
  • Yoga kann jederzeit, mit wenig Aufwand, bei jedem Wetter und im Prinzip überall praktiziert werden. 
  • Es gibt neue Energie und lindert viele Beschwerden. Beispielsweise reguliert es den Blutdruck und trägt zu einer normalen Funktion der Organe und endokrinen Drüsen bei. Manche Ãœbungen stärken oder entspannen den Rücken besonders. 
  • Durch die Koordination der Yogaübungen mit dem Atem und das tiefere Atmen werden der Körper und das Gehirn mit reichlich Sauerstoff versorgt.
  • Langfristig bringt Yoga Körper, Geist und Seele in Einklang.
Achtsamkeits- und Atemübung zum Einstieg
  1. Setze Dich in eine für Dich bequeme und entspannte Position. Wenn Du auf einem Stuhl sitzt, achte am besten darauf, dass beide Füße Kontakt zum Boden haben. Du kannst Dich natürlich auch in den Schneidersitz setzen oder diese Übung im Liegen durchführen - wie es für Dich angenehm ist.
  2. Komme bewusst zur Ruhe. Wenn Du soweit bist, konzentriere Dich zunächst einfach nur ein Weilchen auf Deinen normalen Atem, so wie er im Augenblick fließt. Wie fühlt sich das an? Atmest Du eher aus der Brust oder aus dem Bauch? Bist Du eher kurzatmig, weil Du zuvor unter Stress standest, oder sind Deine Atemzüge etwas länger? Ist Dein Atem gleichmäßig, oder verändert er sich, je nachdem, was Du gerade denkst oder empfindest? Lasse alle Gedanken und Gefühle, die eventuell aufkommen, vorbeiziehen. Beobachte sie, ohne sie festzuhalten oder sie zu bewerten, und komme immer wieder mit Deiner Aufmerksamkeit zu Deinem Atem zurück. Gehe genauso auch mit allem anderen, das Du wahrnimmst, vor.
  3. Vertiefe nun Deinen Atem. Atme so weit wie möglich - nach Möglichkeit durch die Nase - ein. Fülle Deine Lungen vollständig mit Luft, so dass sich Dein Bauch wie ein Ballon vorwölbt. Lasse danach die verbrauchte Luft beim Ausatmen wieder ganz hinausströmen. Beim Einatmen kannst Du Dir vorstellen, dass Du Deinen Körper auf diese Weise mit frischer Energie versorgst. Beim Ausatmen lasse bewusst los. Behalte diesen tieferen Atem mindestens einige Minuten lang bei und spüre dann nach, wie sich Dein Befinden hierdurch verändert hat.
Diese Übung kannst Du separat durchführen. Sie stimmt Dich aber auch gut auf die Yogaübungen, die Du praktizieren möchtest, ein. Im Yoga ist es wichtig, möglichst lange Atemzüge zu machen, um die Bewegungen und Haltungen mit dem Atem koordinieren zu können. Dabei werden Anspannungen und Dehnungen mit dem Einatmen kombiniert, Entspannungshaltungen und Beugungen hingegen mit dem Ausatmen.

Bildquelle für den Banner: Pixabay

Karin 10.02.2016, 08.05

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Martina

Da bin ich dabei, eigentlich hab ich mit Yoga gar nichts am Hut, aber 40 Tage könnten mich ändern, hmmm, ich bin dabei.
Möchtest du dich bei mir im Blog in die Linkparty eintragen? Dann kommen bestimmt noch mehr auf den Geschmack.
LG
Martina

vom 10.02.2016, 11.04
Antwort von Karin:

Also, das mit meiner Blogserie habe ich mir so gedacht, dass ich eine Reihe Blogbeiträge zu diesem Thema schreibe. Sie verpflichtet niemand anderen, irgendetwas zu tun. Doch wenn sich der / die eine oder andere dadurch inspiriert fühlt, freue ich mich natürlich.

Deine Fastenaktion finde ich aber auch interessant. Während ich das Yoga ja im Grunde hinzugefügt habe (und es nicht mehr missen möchte), gibt es durchaus auch ein paar Dinge, auf die ich mir vorgenommen habe zu verzichten. Ich würde aber dann mit einem separaten Blogbeitrag mitmachen.
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