Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Gedankenwelt

Welch wunderbares Schweigen

Ich könnte jetzt überlegen, womit ich diesen leeren Raum füllen könnte. Mit lauter lauten oder auch leise geflüsterten Worten und viel blabla, irgendetwas improvisieren, bloß um die eventuell verdutzten Leser nicht zu enttäuschen, damit sie irgendetwas zur Unterhaltung haben. Bestimmt würde mir auch etwas einfallen.
Stattdessen fange ich einfach mit einem Schweigen an. Einfach so.
Ein friedliches Schweigen.
Eine Einladung zum Schweigen*.
Vielleicht auch ein verbindendes Schweigen.
Ganz egal, ob Ihr nun mitschweigt oder nicht:
Ich wünsche Euch einen friedlichen Start in die Woche!
Karin :)



*Text gefunden via Birgit.

Karin 12.11.2006, 23.31 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Liebe Blümchenblogger,

Puh, in was für eine Zwickmühle habe ich mich da manövriert? Zumindest fühle ich mich momentan so. Ich glaube, ich muss da etwas klarstellen. Das bin ich Euch schuldig. Zumindest empfinde ich es so.

Also, eines liegt mir auf der Seele, das ich klarstellen möchte: Wenn ich mich für mich persönlich entschieden habe, nicht blümchenzubloggen, dann hat das nichts mit Euch als Menschen zu tun. Ich habe Euch ja immer noch gern und weiß Euch zu schätzen, auch wenn ich mich (möglicherweise) mit meiner abgeneigten Haltung gegenüber dem »Blümchenbloggen« selbst ins Abseits stelle und meinen Blog aus eigener Überzeugung zum »blümchenblogfreien Raum« erkläre (wodurch Ihr aber immer noch genauso willkommen seid wie vorher - es spielt keine Rolle, ob Ihr bei dieser Aktion dabei seid oder nicht, mir kommt es auf die Menschen an und nicht auf Schubladen... womit ich schon einen Grund für meinen Standpunkt genannt hätte).

Der zweite Grund wäre, dass ich mich mit dem Begriff »Blümchenbloggen« einfach nicht identifizieren kann und auch nicht will. Blümchenbloggen, damit assoziiere ich für mich persönlich etwas Seichtes, rosarote Brillen (dabei habe ich nichts gegen eine optimistische, fröhliche Grundeinstellung, und auch nicht gegen Spaß - im Gegenteil! Aber es ist auch nur die eine Seite der Medaille, ein Teilaspekt des Lebens und der Welt), etc.

Natürlich weiß ich, dass auch Ihr ernsthafte, tiefer gehende Beiträge bloggt, für die ich auch sehr dankbar bin, da sie auch mich zum Nachdenken anregen und mir neue Impulse geben - das gehört alles zum Bloggen dazu. So ist das nicht gemeint.

Ich habe einfach nur für mich beschlossen, dass ich nicht unter die Blümchenblogger gehen möchte. Auch, weil ich persönlich der Meinung bin, dass, wenn man irgendwo mitmacht, man sich schon irgendwie damit identifizieren sollte. Deshalb mache ich auch lange nicht überall mit (manche sind vielleicht der Ansicht, ich machte bei »zu wenigen« Sachen mit, aber das ist mir schnurz - denn wer sollte darüber urteilen, was »zu wenig« und was »zu viel« ist, das ist doch alles subjektiv und Geschmackssache).

Es ist mein Weg und meine Art und Weise. Ich blogge so, wie ich es möchte und für mich für richtig halte. Und zwar nicht nur Blümchenbeiträge von einer heilen Welt (eine weitere Assoziation, die sich bei mir bei dem Begriff einstellt, und zwar wiederum ganz unabhängig von der eigentlichen Bedeutung), sondern auch und gerade kritische Beiträge, und mal Dinge, die vielleicht nicht ganz so friedefreudeeierkuchenkuschelig sind.

Dabei habe ich durchaus nichts grundsätzliches gegen Kuscheln in der Gruppe - aber ich will mich davon auch nicht einengen lassen.

Versteht Ihr?

Karin 08.11.2006, 06.47 | (6/6) Kommentare (RSS) | PL

Geste der Versöhnung

Spontan möchte ich Euch zum "Tag der Umarmung" hier im Blog noch einen weiteren Aspekt, was eine Umarmung bedeuten kann, vorstellen. Ich habe da nämlich über Google etwas sehr interessantes gefunden, das ich Euch als bescheidenen Denkanstoß nicht vorenthalten möchte.

Rein objektiv gesehen geht es um ein indigenes Rockfestival, das in Bogota kürzlich stattfand. Aber es geht auch um mehr als das. Denn diese Begegnung hat unter Anderem auch einen traurigen Hintergrund. Aber lest selbst:

"Am Tag zuvor hatten Indigenas und Rockgruppen – eingeschlossen Manu Chao – eine
Umarmung beim Ritual des Feuers miteinander geteilt und der Mutter Erde ihren Tribut
gegeben, angeführt von dem Maya und einem Muisca-Indigena und so das Projekt
„Abre Sierra“ der Stiftung Seykiwia zur Verteidigung der Sierra Nevada von Santa
Marta, ihren Bodenschätzen und ihren indigenen Völkern – Koguis, Arhuacos, Wiwias
und Kankuamos – eröffnet.
Die jüngsten Enthüllungen des Computers des paramilitärischen Chefs Jorge 40, der
für die Morde an Hunderten von Indigenen der Sierra Nevada verantwortlich ist, wie
auch die Gewalt von FARC und ELN, die Pestizidbesprühungen und verschiedene
Megaprojekte (u.a. das Staudammprojekt Besotes), zeugen vom Terror und der
Zerstörung, welche in der Sierra herrschen. Mehr als 300 Kankuamos wurden in den
letzten 5 Jahren ermordet und in Bogotá leben mehr als 100 Familien dieses indigenen
Volkes als Vertriebene. In Valledupar und anderen Städten der Atlantikküste leben
weitere Dutzende von vertriebenen Kankuamofamilien."

Und weiter heißt es in dem Text:

"Die indigene Beteiligung an diesem Festival ist ein Symbol mit vielfältiger Bedeutung:
Der sozialen Verpflichtung der Musik, dem interkulturellen Dialog, der Suche neuer
Utopien, der Ablehnung der Gewalt, der Respektierung der Kämpfe der Indigenen,
ihrem Engagement für die Menschenrechte, dem Paradigma der Vielfalt, der Sinnsuche
und der Suche der Jugend nach ihren Wurzeln. Titel und Refrain des Liedes „Liebe zur
Erde“, Leitmotiv der Bewegung Seykiwia, synthetisieren den Sinn dieser Ereignisse:
„Wir singen zum Schutz des Gleichgewichts der Mutter Erde, vereint mit den Ältesten,
die dieses verkörpern.“ Die indigene Präsenz am Rockfestival war keine folkloristische
Episode. Sie ist das Markenzeichen einer Tendenz des Rock, einer neuen Version der
Utopie – ausgehend von der Musik und für die Jugend – begründet auf den Prinzipien
von sozialer Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und kultureller Tradition. Solange es
Utopien gibt, gibt es Hoffnung. Oder wie es in einem Lied heisst: Solange der Sänger
nicht verstummt, wird auch das Leben nicht verstummen. Dieser Rock, wenn er auch
in Lateinamerika als Imitation und Ãœbersetzung begann, hat eine eigene Sprache
erlangt und sucht jetzt seine kulturellen Wurzeln, wie es einer der Interpreten sagte:
„Dieses Projekt ist ein Prozess des Wiederfindens und der neuen Verbindung mit uns
selber, mit unseren Wurzeln.“
Die Indigenen repräsentieren ein Modell dieser Utopie, aufgrund ihrer Kosmovision,
welche auf dem Respekt gegenüber der Erde, ihrem Gemeinschaftssinn, ihrer
kulturellen Identität, ihrer Spiritualität, ihrem Widerstand gegen den bewaffneten
Konflikt und ihrem kühnen Engagement beruht. Dies heisst nicht, dass es sich um
perfekte Gemeinschaften handelt, die frei von Widersprüchen und Problemen sind.
Doch sind die indigenen Gemeinschaften Erben von Prinzipien, die eine Beziehung zur
Natur und zur Gesellschaft herstellt, welche diametral den Werten von Konkurrenz und
Markt entgegengesetzt sind, welche für die Krise von Umwelt, Gesellschaft und Kultur
verantwortlich sind. So wird es im Lied „Liebe zur Erde“ von Dr. Krápula angeklagt:
„Mit welcher absoluten Blindheit erwachte eines Tages der Mensch um ein System zu
organisieren, das Macht und Tod verwaltete, Gesetze der Zerstörung schuf unter der
falschen Annahme materielle und technologische Fortschritte zu erreichen, die aber nur
das Leben des Planeten und seine Energie vernichten.“

Den kompletten Text könnt ihr übrigens hier nachlesen.

Karin 06.11.2006, 20.30 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Zeit für Innenschau

Zwar etwas verspätet, wenn man nach dem Datum geht; aber darüber lohnt es sich eigentlich immer nachzudenken (nicht nur im November):

Persönliche Fragen zu Samhain (von Seelenruhig):
Was brauche ich nicht mehr und kann es jetzt loslassen?
Was will in mir sterben, um Platz für Neues zu schaffen?
Welche meiner Ahnen unterstützen mich? (für mich im Sinne von: Sich seiner Wurzeln bewusst werden; welche positiven Eigenschaften habe ich woher mitbekommen; SELBSTbewusstsein)
Mit welchen Ahnen ist noch eine Aussprache nötig? (interpretiere ich für mich als: Womit muss ich noch "abrechnen"? Was sollte ich abschließen und dann hinter mir lassen?)


Dies als kleine Notiz für mich selbst, oder auch als Gedankenanstoß für Euch - wenn Ihr mögt.

Karin 03.11.2006, 23.54 | (0/0) Kommentare | PL

Geschenkte Zeit

...ist in jedem Fall besser als totgeschlagene Zeit, keine Frage. :)

Auch wenn ich weiß, dass uns in Wirklichkeit gar keine zusätzliche Stunde geschenkt wird, sondern dass wir "nur" gnädigerweise das zurückbekommen, was uns einige Monate vorher "gestohlen" worden war, wollte ich in dem Zusammenhang noch einmal daran erinnern.



(Leider habe ich kein animiertes Bildchen, wo die Uhr rückwärts geht - aber im Leben ist es ja auch nicht tatsächlich so; worüber ich im Grunde auch froh bin, denn ich als Angehörige der europäischen Kultur schaue insgesamt lieber nach vorne als zurück. Das andere zermürbt doch nur. ;))

Irgendwie zeigt dieses Beispiel der Zeitumstellung doch auch wieder, wie kostbar unsere Lebenszeit ist, aber auch, wie verschwenderisch wir im Alltag oft damit umgehen.



Der vorliegende Beitrag ist übrigens vorgebloggt, da ich in dem Fall besonderen Wert darauf gelegt habe, ihn pünktlich zu bringen.

Im Übrigen wünsche ich Euch einen erholsamen und glücklichen Sonntag. Verbringt eine schöne Zeit! mit Euren Lieben UND (aber auch nicht nur) mit Euch selbst.

Karin 29.10.2006, 02.59 | (0/0) Kommentare | PL

3 G's: Gelegenheit, Glaube und Golem

"Mitten in der Schwierigkeit liegt die Gelegenheit."

Dieses Zitat von Albert Einstein erreichte mich heute per Post (hier nochmals Danke an die Versenderin - habe mich sehr über die Überraschungspostkarte gefreut!).

Ja, genau so ist es! Manchmal vergisst man das im Alltag, oder wenn die altbekannten Sorgen noch immer aktuell sind. Dann ist es natürlich gut, daran erinnert zu werden. :)

~~~

Zugleich erreichte mich eine Büchersendung im Rahmen eines Bookrings bei Bookcrossing, wo ich in der Warteschlange stand. Eine Gelegenheit? Vielleicht. Jedenfalls freue ich mich auf einen stimmungsvollen Leseabend mit dem "Golem" von Gustav Meyrink (Buchvorstellung folgt noch).

~~~

In der DN-Markt las ich heute folgende Äußerung eines Doktoranden:

"Glaube ist gerade in schwierigen Zeiten eine Lösung.
Er bewegt einen in schlechten Zeiten, sich daran zu halten.
In guten Zeiten wird er dann eher wieder in das Depot gestellt."


Das sehe ich in einigen Punkten anders:
Erstens ist Glaube für mich persönlich keine Lösung - die muss man schon selber finden - sondern eine Motivation, ein Weg, der einem auf dem Weg zum Ziel hilfreich sein kann, vielleicht sogar notwendig, aber eben nicht das Ziel selbst.
Insofern, als er eine Motivation ist, kann ich den zweiten Aussagesatz so stehen lassen.
Aber den letzten vertrete ich nicht. Zum Einen, weil ein Glaube, den man nach Belieben aus der Schublade nimmt und wieder dort hinsteckt, wenn man meint, ihn nicht mehr zu brauchen, kein wirklicher Glaube in meinem Sinne ist (der würde in meinen Augen auch gar nichts nützen).
Ein wahrer Glaube ist für mich permanent da, liegt praktisch in der Luft und umgibt einen als eine Art Lebenselixier - wir können nach ihm greifen, wenn wie ihn dringend brauchen, und dann kann er auch je nach Lebenssituation und je nach der Rolle und Bedeutung, die er in diesem Abschnitt erfüllt, seine Form verändern (nicht aber seine reine Konsistenz, denn wir müssen ihn ja in jedem Fall atmen können).
Doch auch wenn es uns gutgeht, ist er weiter da - er trägt uns dann, lässt uns unser jeweiliges Glück noch bewusster erleben.

~~~

Dies waren meine Gedanken zum Dienstag. :)
 

Karin 24.10.2006, 18.45 | (0/0) Kommentare | PL

Neid

Neid ist nicht von sich aus etwas Schlechtes, so lange er nicht anderen Menschen schadet. In jedem Fall aber sollte er zum Nachdenken über die eigenen Ziele und Möglichkeiten anregen. Insofern kann er sogar ein Ansporn sein.
Diese Dame hat dazu ein paar interessante Gedankengänge zusammengefasst.

Karin 24.09.2006, 15.37 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Stöckchen des Glaubens für die Seele

Ich mag solche Stöckchen, die in die Tiefe gehen. Auch wenn es sich um Themen handelt, die man »eigentlich« nicht in fünf Sätzen abhandeln kann. Nicht umsonst haben viele Menschen sehr dicke Bücher darüber geschrieben.

Aber im Blog will ich ja nicht immer die Leute mit ellenlangen Texten »erschlagen« (ich schlage überhaupt niemals - nur mit Worten bin ich hin und wieder vielleicht schlagfertig, wenn es sein muss). Und wer weiß: Vielleicht macht die Kürze solche Endlosthemen für den einen oder anderen begreiflicher?


1. Glaubst du an Gott?

Ein klares »Jein«. ;) Bedeutet: ich glaube weder an einen Gott der Kirche noch an die Göttin der Morgenröte oder so. Es ist für mich eher (falls das nicht zu abstrakt für Euch ist) eine Art Energie oder Kraft, die die Welt am Laufen hält, die irgendwie überall in der Natur ist und alles verbindet - ja, vielleicht IST die Natur auch diese Kraft. Wenn es diese Kraft nämlich nicht gäbe, wie würde man sich zum Beispiel erklären können, dass die Welt überhaupt entstehen konnte? Für mich ist es auch sonnenklar, dass die Welt einen Sinn und eine grobe Bewegungsrichtung hat. Wenn da aber nichts wäre, das aus irgendeinem Grund »gewollt« hat, dass da etwas wird und sich in eine bestimmte Richtung entwickelt - tja, dann wäre das alles doch reichlich absurd, oder?

Dies nur zur Erklärung, damit Ihr auch ein wenig meine Denkweise versteht.


2. Wenn ja: Wie definierst du "Gott"? Wer / was / wie ist er für dich?

Besser als in der vorigen Antwort kann ich es auch nicht erläutern. ;)


3. Was bedeutet "Seele" für dich?

Die Seele ist das, was übrig bleibt, wenn man den Körper und den Geist / den Inhalt des Gehirns wegnimmt. Sie hat nichts Individuelles (denn alles Individuelle ist ein Teil des Lebens, die Rolle, die wir in diesem Leben einnehmen, eine Hülle, »Bekleidung« der Seele). Sie ist einfach nur etwas Reines, Spirituelles, was sich unserer Vorstellungskraft entzieht, weil es weder eine Form noch einen Ort hat, wo es zu Hause ist. Sie ist überall und nirgendwo - zumindest, wenn sie nicht gerade eine »Wohnung« gefunden hat, sprich lebt. Sie ist das einzige an uns, was wirklich und vollkommen frei ist, und lässt sich folglich auch nicht durch irgendwelche Umstände einschränken (wer manchmal dieses Gefühl hat, der meint etwas anderes, was mit seiner jetzigen Existenz zusammenhängt, aber nicht die Seele).

Im großen Zusammenhang gesehen ist die Seele ein Teil des Ewigen, eine »Idee« davon. Hier hören meine Möglichkeiten, sie näher zu beschreiben, auf.


4. Glaubst du an ein Weiterleben nach dem Tod?

Nicht in dem Sinne.
In dem Punkt bin ich mir unschlüssig, weil man es ja letztlich nicht abschließend sagen kann (aber sonst wäre es ja auch kein Glaube, sondern man würde es »Gewissheit« nennen - ein Antonym von Glaube ;)).

Ich tendiere aber dazu, an eine Wiedergeburt zu glauben, also daran, dass die Seele sich einen neuen Körper sucht, um mit der Zeit immer mehr Erfahrungen zu sammeln, aus denen sie wächst - bis sie irgendwann reif genug ist, um wieder eins mit der Welt zu werden. Das ist durchaus für mich eine Art Erleuchtung, denn was eins mit allem ist, was überall und zugleich nirgendwo ist, hat auch den Überblick über alles, »weiß« auch alles (ich habe leider keinen passenderen Begriff gefunden, weiß aber, dass »Wissen« etwas ist, das sich mehr auf lebendige Wesen bezieht - bin mir auch nicht sicher, ob überhaupt eine passende Bezeichnung dafür besteht... für mich mal wieder ein Zeichen dafür, dass sich so etwas letztlich nicht in Worte fassen lässt).


5. Wenn ja: Wie stellst du dir das "Jenseits" vor?

Upps... da habe ich ja schon wieder die Antwort vorweggenommen. ;)

Gefunden habe ich das Stöckchen übrigens bei Ocean.

Karin 14.09.2006, 17.10 | (0/0) Kommentare | PL

Meine Moral (ist keine Keule)

Im DN-Markt (unabhängige Kostenloszeitung - aber nicht umsonst ;)) in Düren, stand heute auf der ersten Seite ein Artikel, der sich mit der Moral befasste und was sie verschiedenen Menschen alles bedeutet (dafür waren eigens Leute befragt und dann ihre jeweiligen Aussagen abgedruckt worden).
Davon inspiriert möchte ich nun einmal kurz darlegen, was Moral für mich ganz persönlich ist.

Für mich sind Moral zwar meist gesellschaftlich anerkannte, jedoch letztlich doch immer persönlich auszulegende und individuell anzuwendende Grundregeln und Werte, die für das soziale Miteinander einfach förderlich sind. Also Dinge wie Ehrlichkeit, Freundlichkeit (auch Kritik kann man freundlich äußern, das heißt so, dass sich niemand persönlich verletzt fühlt) und Toleranz, aber auch je nach Situation Diskretion (also niemanden versehentlich oder unberechtigt auf den Schlips treten) und ein gewisses Maß an Taktgefühl (im Sinne von: die Situation erkennen und sich gewissermaßen auch soweit nötig daran anpassen); Loyalität kann auch je nach Fall dazu gehören (ganz allgemein im Sinne von, dass man nicht dauernd auf extreme Weise die Fronten wechselt, sondern schon weiß und auch deutlich macht, wo man staht - alles andere wäre auch unehrlich - s.o., oder oft gar kriminell - Stichwort "Grauzonen").

Was Moral in meinen Augen aber NICHT ist, bzw. nicht sein darf, damit sie nicht auch negative Folgen / Konflikte verursacht: Nicht dogmatisch, sondern flexibel auf den Einzelfall angewandt (was unverändert bleibt, ist das Prinzip). Außerdem bin ich der Meinung, dass sich auch in einem bestimmten Grad der Zeit anpassen muss, damit es nicht etwa dadurch hervorgerufen zu kulturellen Differenzen kommt. So ist der aus dem ritterlichen Mittelalter stammende Begriff der "Ehre" heute wohl überholt und hat zudem einen unangenehmen Nachgeschmack bekommen, seit diverse Fanatiker ihn mehr oder weniger schandvoll missbrauchen (extremes Beispiel aus dem islamischen Kreis: "Ehrenmorde" - allein bei dem Wort könnte ich schon kotzen).

Von der Moral unterscheide ich hingegen ganz klar die Ethik. Ethik stellt für mich eher die Basis für eine grundsätzliche (allgemeine) menschliche Wertgebung und -schätzung dar (daher zum Beispiel wichtig in Hinblick auf heikle Genforschungsfragen und Diskussionen zur umstrittenen Forschung mit embryonalen Stammzellen).
Moral hingegen bezieht sich meiner Ansicht nach eher auf Verhaltensweisen.

Das waren so meine Gedanken dazu. Ergänzungen / neue Ansätze / praktische Beispiele aus dem Alltag sind gerne willkommen. Es würde mich freuen zu erfahren, was Eure persönliche Moral ausmacht. Oder Ihr könnt natürlich auch einfach die angeschnittenen Aspekte kommentieren...
Schließlich ist dieser Blog nicht nur zum Spaß da, soll auch neue Denkimpulse geben, und ich würde mir wünschen, dass auch ab und an auch ein kleiner, gerne auch kritischer Gedankenaustausch dort stattfindet. ;)

Karin 13.09.2006, 16.10 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Die Teppichparabel

Ich selbst bin der Boden, der mir meine Standfestigkeit verleiht. "Auf dem Teppich" sind hingegen im Augenblick jene, die ihn sich schon im nächsten Moment unter den Füßen wegziehen lassen. Oder die mit Erstaunen feststellen, dass der Teppich, den sie anscheinend für sich selbst gepachtet haben, in Wahrheit lebendig ist, so dass sie, sobald er sich erhebt, um mit ihnen fortzufliegen, nicht rechtzeitig Halt finden und sich dann noch wundern, wenn sie schmerzhaft herunterfallen.
Auch ich träume davon, eines Tages mit (nicht einfach nur auf) einem Teppich, der mir nicht nur mit seinen einmaligen farblichen Mustern gut gefällt, sondern mich auch noch persönlich anspricht, wie in tausendundeiner Nacht durch den verzauberten Sternenhimmel zu fliegen... Aber ich möchte es auch bewusst tun, indem ich mir den Teppich vorher gut aussuche, ihn dann, wenn ich mir sicher bin, vorsichtig betrete, damit weder er beschädigt wird noch ich wie auf einer Bananenschale auf ihm ausrutsche. Anschließend, bei bestandener "Prüfung" durch beide Seiten, werde ich mich nur zu gern geborgen von ihm einwickeln lassen, um mit ihm gemeinsam den achten Himmel (und alles, was noch weit dahinter liegt) zu erforschen.

(c) Karin Scherbart (Auszug aus meinem Tagebuch)

Karin 12.09.2006, 22.14 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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