Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Menschliches

Zeichen der Menschlichkeit

Gerade in Zeiten wie diesen, wo immer noch viele Menschen einander misstrauen und von einer pauschalen negativen Sichtweise eingenommen sind, finde ich es wichtig, an die zahlreichen positiven Beispiele zu erinnern, in denen das Zusammenleben von so genannten "Einheimischen" und "Flüchtlingen" nicht nur funktioniert, sondern von einer Offenherzigkeit und Freundlichkeit geprägt ist. Denn diese Offenheit und eine Haltung, die auch eine Art "Vorschussvertrauen" impliziert, ist die Voraussetzung für die Verständigung und somit dafür, dass wir ein gegenseitiges Verständnis und Toleranz der jeweils anderen Sichtweise entwickeln können. ...weiterlesen

Karin 19.12.2015, 19.05 | (0/0) Kommentare | PL

Weltkindertag

Heute war Weltkindertag. Wer Zeitung liest und / oder Nachrichten schaut, dem dürfte das nicht entgangen sein. Aber auch, wer sich in der Welt des Internets bewegt, dem dürfte die hübsche Illustration des Google-Schriftzugs nicht entgangen sein.

Sogar zwei Kinderseiten wurden neu geschaltet [hier zum Thema Innenpolitik] und [hier zu internationalen politischen Themen].

Und gleichzeitig wurde die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz mehrheitlich abgelehnt!!! Und zwar auch von jener Bundesregierung, die all diese tollen Aktionen und Internetseiten ins Leben gerufen hat.

Schade, dass damit offenbar alles nur Fassade und schönes Gerede ist, das schon morgen wieder vergessen sein wird, bevor auch nur irgendetwas davon umgesetzt worden ist.
Ehrlich gesagt schäme ich mich für die deutsche Regierung! Die Tierrechte haben wir längst im Grundgesetz verankert - und die Kinder sollen es nicht wert sein??? Ich glaube, ich lebe im falschen Land.


Sicher, mögen einige hier vielleicht anfügen, in anderen Ländern ergeht es den Kindern noch schlechter. Zwar gibt es eine internationale Kinderrechtskonvention (ich vermute, dass auch Deutschland diese unterschrieben hat?) - aber das ist zunächst einmal "nur" ein Stück Papier, und es dauert lange und kostet viel Arbeit, bis sich die Verhältnisse entsprechend geändert haben.

Aber wie soll Deutschland da ein Beispiel abgeben, wenn es die Rechte der Kinder ganz offensichtlich politisch nicht ernst genug nimmt?

Karin 20.09.2008, 23.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Erkenntnis des Tages

1. Wer sich schneller bewegt, altert schneller.

2. Wer faul am Strand liegt, bleibt länger jung als der, der hohe Berge besteigt.

Danke, Einstein! Und danke, Steven Hawking.

PS: Ich habe es zwar schon geahnt, aber trotzdem ist das interessant.


Karin 19.11.2007, 19.53 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Bildungslektüre zum Nachdenken

Ãœber Dianes Blog wurde ich auf einen hochinteressanten Blog aufmerksam.

Bitte unbedingt mal reinschauen!

Wenn es nach mir ginge, würde dieser Blog, den ich hier empfehle, zu einer Pflichtlektüre für alle Menschen in diesem (leider) ebenso parallelgesellschaftlichen wie für die Belange der Menschen oftmals unaufmerksamen Land werden.

Und hier noch - ganz wichtig - die Intention des Blogs.

Karin 17.08.2007, 21.49 | (0/0) Kommentare | PL

Manipulation <-> Beeinflussung

Ausgehend von Oceans Ãœberlegungen zum Thema Manipulation und Beeinflussung habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht.

Wir alle werden - mal mehr, mal weniger - manipuliert. Sei es durch die Medien, sei es durch die Werbung, und auch in der Politik wird immer wieder manipuliert und nach Strich und Faden verarscht, um sein (also des Manipulateurs) hübsches Pöstchen an der Macht zu sichern, etc. Ähnliches ist auch in der Wirtschaft zu beobachten.

An sich ist niemand davor gefeit, so lange man nichts davon weiß. Und sobald man davon erfährt, handelt es sich nicht mehr um eine Manipulation - weil man dann immer noch die Wahl treffen kann, sich dagegen zu wenden oder sich ihr zumindest zu entziehen, indem man sie ignoriert.

Aber was IST nun Manipulation? Auf Wikipedia wird sie wie folgt definiert:
"Der Begriff Manipulation (lat. für Handgriff, Kunstgriff) bedeutet im eigentlichen Sinne „Handhabung“ und wird in der Technik auch so verwendet. Die umgangssprachliche Bedeutung ist jedoch die gezielte und verdeckte Einflussnahme - in psychologischer Hinsicht sämtliche Prozesse, welche auf eine Steuerung des Erlebens und Verhaltens von Einzelnen und Gruppen zielen und diesen verborgen bleiben sollen. (...)
Von Manipulation eines Menschen spricht man dann, wenn die Annahme eines Identifikationsangebots oder einer Ware und Dienstleistung nicht zu seinem Vorteil sondern zu seinem Nachteil führt. Von unsittlicher Manipulation spricht man, wenn der Versuch zu überreden oder überzeugen bei den Beeinflussten ökonomischen oder sittlichen Schaden verursacht."

Dem gegenüber (und das darf nicht verwechselt werden, wie auch schon Ocean in ihrem Beitrag feststellte) steht die Beeinflussung.
Im Gegensatz zur Manipulation, die IMMER negativ ist, kann die Beeinflussung welcher Form auch immer durchaus vorteilhaft sein - also auch für den, der beeinflusst wurde.
Beeinflussung an sich ist für mich zunächst ein völlig wertfreier Begriff - erst die konkrete Situation entscheidet, ob es sich um einen positiven oder negativen Einfluss handelt.
Wenn ich versuche, jemanden davon zu überzeugen, dass sein übermäßiges Rauchen seiner Gesundheit schadet (ohne ihn zum Aufhören zu überreden -> das hätte in meinen Augen schon einen negativen Aspekt, weil es einem Zwang nahe käme und damit nicht gesagt wäre, dass es für IHN persönlich auch besser wäre, zumal er auch nicht selbst zu der Einsicht gelangt ist), dann ist das eine positive Beeinflussung.
Ein krasses Beispiel für eine negative Beeinflussung - bei der obendrein eine Schwäche des Beeinflussten ausgenutzt wird - wäre demnach ein Korruptionsfall. (Denn um Manipulation handelt es sich hier schon deshalb nicht, weil der Beeinflusste sich der Situation durchaus bewusst ist, und er sich entsprechend dafür entschieden hat, dass ihm das Geld wichtiger ist als irgendwelche moralischen Prinzipien oder Gesetze. Er ist auf seinen eigenen Vorteil bedacht.)

Ein wesentliches Merkmal der Beeinflussung ist es also, dass der Betroffene sich ganz bewusst dafür entscheiden - oder dagegen wenden - kann, je nachdem, was er für sich selbst als am besten ansieht. Dies wird dadurch ermöglicht, dass er (manchmal auch unterbewusst) weiß oder zumindest durch irgendwelche Anzeichen ahnt, dass er beeinflusst wird. Denn wenn er genau hinschaut, sich informiert, und auch mal etwas hinterfragt, was ihm merkwürdig erscheint, dann ist die Chance hoch, dass er irgendetwas bemerkt. Schließlich lebt er ja in der Regel nicht in einem Vakuum.
So lange er nicht in einem solchen "luftleeren Raum" lebt, wird jeder Mensch praktisch immer von irgendwem aus der Gesellschaft beeinflusst. Das fängt mit der Familie an, sobald er geboren und in ihr erzogen wird, geht über den Freundeskreis, wo ihm ein Freund einen guten Rat gibt, und hört mit einem regen Meinungsaustausch mit einem Fremden, den er zufällig in der Bahn getroffen hat, noch lange nicht auf.

Womit ich bei der sozialen Rolle der Beeinflussung wäre.
Fängt Beeinflussung nicht im Grunde schon an, sobald ich den Mund aufmache? Ob ich es will oder nicht: Sobald ich irgendwem gegenüber meine Meinung äußere oder auch nur von einem alltäglichen Erlebnis erzähle, löse ich etwas in meinem Gegenüber aus. Ein Gefühl oder einen Gedanken. Es sei denn, ich stünde einem Roboter gegenüber und keinem lebenden Wesen.
Ohne irgendeine Form der Beeinflussung gibt es also keine Kommunikation.
Dabei ist es doch gerade dieser Austausch, der es mir überhaupt ermöglicht, mir ein weitläufiges Urteil zu bilden und dieses weiterzuentwickeln (ich sage nicht: "objektiv",. da es keine vollkommen objektive Meinung geben kann). Gerade dieser Dialog, diese Rückblende, ermöglicht es doch, meinen eigenen Standpunkt entweder zu festigen oder aber noch einmal für mich kritisch zu überdenken.

Und drittens: Beeinflussung kann ganz bewusst eingesetzt werden, um einen Lernprozess in Gang zu setzen. Bestimmte Verhaltensweisen, die in einer Gesellschaft üblich oder empfehlenswert sind, lernt ein Kind von seinen Vorbildern (meist den Eltern) nun mal am besten durch Nachahmung. In den meisten Fällen ist das auch zu seinem Vorteil: Wenn das Kind sieht, dass alle an einer roten Ampel stehen bleiben, und dies entsprechend auch tut, wird ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nichts passieren. Natürlich würde es schneller lernen, warum es nicht bei Rot über die Straße rennen soll, wenn es erst einmal von einem Auto überfahren worden ist (falls es das überlebt) - aber will man es darauf ankommen lassen?
Hier ist der Einfluss also nicht nur eine notwendige Begleiterscheinung, sondern auch gerechtfertigt.
Auch in anderen Bereichen der Erziehung wird das Kind beeinflusst. So zum Beispiel, wenn es um soziale Normen und Rituale geht, die es lernen soll, um später in der jeweiligen Gesellschaft und Kultur zurechtzukommen und nicht allzu sehr mit diesen in Konflikt zu geraten. Man bringt ihm bei, dass es mit Messer und Gabel essen soll, dass es unhöflich ist, mit vollem Mund zu reden, und dass man den kleinen Bruder nicht schlägt, sondern wenn dann mit Worten kämpft, indem man bitteschön hässliche und verletzende Worte meidet.
Das alles, der Prozess, dem Kind dies zu vermitteln, stellt Beeinflussung dar!

Wir müssen uns also von dem Gedanken verabschieden, dass Beeinflussung in jeder Form etwas schlechtes wäre, dem man sich unbedingt entziehen müsse, um ein eigenständiger Mensch zu sein. Dem ist nicht so.
Genau so falsch wäre es im umgekehrten Falle von Manipulation, pauschal zu sagen, nur "schwache" Menschen mit niedrigem Selbstbewusstsein, leichtgläubige Leute oder solche mit hohem Anpassungsbedürfnis an die Gesellschaft wären manipulierbar. Da man ja nichts von der Manipulation weiß, ist im Prinzip JEDER manipulierbar. Kluge genauso wie weniger Kluge.
In welchem Ausmaß man sich linken lässt, das mag wohl von der Persönlichkeit abhängen. Das kann aber letztlich nur der beurteilen, den es betrifft. Als Außenstehender kann man es sich höchstens dann anmaßen, wenn man Psychologe auf dem Fachgebiet ist und jemand, der unter seiner Manipulationsanfälligkeit (bzw. den sich daraus ergebenden Folgen in einer konkreten belastenden Situation) leidet, mit seinem Problem zu ihm kommt, um sich helfen zu lassen.

Problematisch kann es in der Tat sein, wenn man etwas, das man in der Vergangenheit (mit bestimmten, oder gar nur einem Menschen) erlebt hat und die negativen Gefühle, die man damals hatte, auf andere Gruppen überträgt (was übrigens im psychologischen Sinne noch etwas anderes als Projektion ist ;-)). Ocean hat das Beispiel des Hasses genannt.
Also wenn jemand in seiner Jugend des Öfteren von Ausländern zusammengeschlagen wurde und daraufhin unterbewusst irgendwann beschlossen hat, alle Ausländer in diesem Land zu hassen, auch wenn er sie gar nicht kennt und sie ihnen nichts getan haben - dann ist er erheblich stärker gefährdet, sich von irgendwelchen propagandistischen Äußerungen oder Gruppen manipulieren zu lassen.
Oder einer, der als Kind zu wenig Liebe bekam, fällt der Manipulation seiner Selbst zum Opfer und macht all jenen das Leben schwer, die etwas haben, was er gerne auch hätte.
Beides kann sich - wenn nichts dagegen getan wird - zu einer ernsthaften Krankheit steigern!
Doch dafür muss der Betroffene erst einmal erkennen, was Sache ist. Es bleibt nicht aus, dass man ihn zumindest darauf aufmerksam macht, dass es ein Problem ist und zu einem noch größeren, für ihn und für sein Umfeld, werden könnte.
Man muss ihn also in einem gewissen Maß beeinflussen, um dem Teufelskreis der Manipulation zu beenden.

Damit schließt sich der Kreis.

Karin 15.08.2007, 09.07 | (0/0) Kommentare | PL

Tiere und Menschen - Freiheit

Ganz davon abgesehen, dass es eine Kunst ist, eine gute Tierdoku zu drehen, zumal es sehr viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen erfordert, die Tiere im Einklang mit der Landschaft ins rechte Licht zu rücken, ohne dass diese schreiend weglaufen:

Es macht mir einfach Freude, mir ab und zu einen Tierfilm anzusehen.
Warum ist das so?

Nun, zum Einen ist es beruhigend zu sehen, dass in der Natur alles noch seine Ordnung hat - so lange der Mensch (jenes Wesen, das sich schon seit Jahrtausenden verzweifelt bemüht, immer weiter davor davonzulaufen) nicht darin eingreift statt MIT ihr zu leben.

Andererseits wird beim Beobachten des Verhaltens unserer Mitbewohner auf diesem Planeten auch deutlich, wie sehr die Tiere doch in vielen Bereichen dem Menschen ähneln. Nur gehen sie oft anders damit um.
Rivalität und Eifersucht münden im Tierreich, ist der klärende Kampf erst einmal ausgefochten, meist im Frieden - sie akzeptieren die (neue) Situation. Bis zum nächsten Konflikt, der sich dann wiederum um etwas ganz anderes dreht, und in der Regel nicht tödlich endet - so gefährlich es je nach Tierart auch manchmal von außen aussieht.
Die Menschen hingegen hauen weiter drauf, auch wenn das Opfer längst am Boden liegt. Und sie sind nachtragend. Sind nicht immer in der Lage, etwas auf sich beruhen zu lassen, wenn die Sache längst begraben ist.

Auch hier zeigt es sich, dass wir Menschen im Grunde einiges von den anderen Tieren (wieder) lernen könnten. Tatsächlich bedeutet das keinen Rückschritt - vielmehr ist es das, wenn manche all das Vernünftige und positiv Menschliche, was wir im Laufe der Zivilisationsentwicklung aufgebaut haben, wieder zunichte machen.

Wenn man sich einen funktionierenden Familienverband einer Herde so ansieht, wird man schnell - zumindest in dem Punkt - zu der Einsicht gelangen:
Tiere sind die besseren Menschen.

Natürlich gibt es auch Aspekte, wo es nach Menschenansicht Zweifel gibt. So erscheint es nicht richtig, ein Jungtier, das schwächelt, allein zurückzulassen, den wilden Feinden ausgeliefert (wie man meint).
Doch auch hier werden die anderen Tiere wohl wissen, was sie tun. Wäre das Jungtier wirklich in Lebensgefahr und wären sie der Meinung, es würde sie nicht wieder einholen können und überhaupt, dass es die Ruhe vielleicht braucht, um sich zu regenerieren - dann hätten sie es sicherlich nicht allein gelassen.
Oder sie haben es in der Hektik (z.B. der Flucht vor einer Gefahr) nicht bemerkt, dass es sich von der Herde entfernt hat.
Oder aber sie haben erkannt, dass sie ihm nicht mehr helfen können. Würden sie bei ihm bleiben, bis es tot ist, würde vielleicht ein Rudel Raubtiere sich auf sie alle stürzen. In dem Fall würde das Wohl aller schwerer wiegen als ein Einzelschicksal, an dem sich nichts mehr ändern ließe.

Fakt ist: An dem Zusammenhalt von Herdentieren könnten wir uns ein Beispiel nehmen.
Aber auch von Einzelgängertierarten könnten wir etwas lernen: Eigenständigkeit. Verantwortung (und Achtung) für uns selbst. Auf unsere "innere Stimme" und unsere eigenen (wahren) Bedürfnisse hören...
Eigentlich haben wir es ja nicht wirklich "verlernt", doch im Trubel des Alltags - oder auch nur unserer Gedanken an nichtige Probleme, die sich vor uns auftürmen - wird es doch allzu häufig übertönt.

Tiere sind die besseren Menschen - man kann es auch umkehren.
Menschen sind die schlechteren Tiere.
Wenn man sich anschaut, wie einige Menschen mit ihrer ach so hochgelobten Freiheit (?) umgehen...
wie sie sich das Recht herausnehmen, anderen ihre Freiheit zu nehmen oder zumindest zu bestimmen, wie die Freiheit anderer zu sein hat...
wie sie sich als Gott aufspielen und über Leben und Tod, Freiheit und (echte oder geistige) Gitterstäbe entscheiden, als wären sie dazu befugt...
dann möchte man sie am liebsten mit einem Tritt in die - tatsächlich - freie Natur befördern, wo sie, wenn sie schön brav ruhig sitzen bleiben, früher oder später einigen freien Wesen begegnen werden. Vielleicht leuchten dem einen oder anderen dann irgendwann ein paar Dinge ein.

Zumindest will ich das hoffen.
Bei besonders hartgesottenen, unverständigen Menschen ist es hingegen wahrscheinlicher, dass sie die Herde zusammentreiben und in ihr Verderben jagen, um sich die Tiere damit untertan zu machen.
Er unterliegt dem Irrglauben, wenn er anderen Wesen ihre Freiheit (und letztendlich wohl auch ihr Leben) raubt, würde er seine eigene Freiheit verteidigen, wenn nicht sogar vergrößern. Er verwechselt Freiheit mit Macht. Macht ausüben, bedeutet für ihn die höchste Freiheit. Dabei übersieht er, dass gerade diese Macht ihn erst recht abhängig macht. Er ist in seinem eigenen Netz gefangen. Einem menschengemachten Netz des Verderbens.
Damit versucht er dem Rest der Schöpfung (am Ende also auch sich selbst) einen Strick um den Hals zu legen. Dieser muss natürlich gut getarnt werden.
Also wird der Strick sinnbildlich mit Zucker eingepudert. Der Zucker, das ist die Illusion, dass es den frei geborenen Tieren in der Obhut des Menschen besser ginge. Sie geben ihnen Futter, das sie nun nicht mehr jagen müssen. Ein Dach über dem Kopf, damit sie nicht draußen in der Nacht frieren müssen...
Dabei verkennen die Menschen, dass die Tiere mit ihrem Leben da draußen vielleicht glücklich waren. Klar, wenn eines krank wurde, konnte ihm nicht geholfen werden - entweder die Selbstheilungskräfte waren stark genug, oder der Tod erlöste es von seinen Leiden. Aber auch das war okay, wurde doch damit auch Platz für die Nachkommen geschaffen.
Massentierhaltung kennt die Natur eben nicht.

Dafür können sich die Tiere dort frei entfalten.
In der Gefangenschaft hingegen verlernen sie es sogar, sich frei entfalten zu wollen. Sie werden bequem und gewöhnen sich so sehr daran, dass man das Gatter entfernen könnte, und sie würden trotzdem an Ort und Stelle sitzen bleiben.
Was also wie ein Geschenk des Menschen aussieht (Fressen, ohne den Hintern dafür erheben zu müssen), entpuppt sich als widernatürlichste Handlung, die man den Tieren antun könnte. Und die Tiere empfinden es irgendwann womöglich nicht einmal mehr als grausam.
Selbst wenn sie eines Tages vollgefuttert auf der Schlachtbank liegen, erscheint es ihnen als das Normalste auf der Welt, vielleicht sogar eine Gnade.

So ist das, wenn die Freiheit durch die Verheißungen eines komfortableren Lebens geopfert wird, und dann aus Bequemlichkeit kein Versuch gestartet wird, sie zurückzufordern. Weil doch alles anscheinend gut so ist, wie es ist.
Nun stellt sich die Frage: Wenn die Freiheit - vielen Menschen übrigens auch - scheinbar so wenig wert sein soll, was ist ihnen dann überhaupt noch wert genug, bewahrt zu werden?

Es gibt eine Art von Freiheit - vielleicht ist dies sogar die einzig wahre! - die sich keiner freiwillig nehmen lassen sollte (und wenn er es doch zulässt, ist er selber Schuld): Die Freiheit des Willens, die in ihm ist und der Schlüssel zu allem ist, was er tut oder sein lässt.
Würde diese geopfert, verschwänden auch alle anderen Freiheiten (und mit ihnen auch die Verantwortung, die damit verbunden ist) aus unserem Leben.
Gerade deshalb darf und kann diese essentielle Freiheit, die Freiheit des Willens, weder wegdiskutiert noch wegrationalisiert werden, wie manche Herrschaften der Wissenschaft es in letzter Zeit immer beharrlicher versuchen.

Karin 13.08.2007, 23.28 | (0/0) Kommentare | PL

Mehr Disziplin!

"Disziplin ist das Beherrschen des eigenen Willens,
der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen."

Stimmt. Aber was machen die, die trotzdem mitunter einen Mangel daran haben?

Vielleicht liegt es auch teils an einer falschen Auffassung von Disziplin, dass man sich gegen bestimmte Tätigkeiten sträubt.
Beim Wort "Disziplin" stellt sich oftmals aufgrund gemachter Erfahrungen gleich die Assoziation "Zwang" ein. Das muss aber keineswegs so stimmen.
Selbstdisziplin kann auch etwas frei Gewähltes sein. Nämlich -> zum Erreichen eines Zieles, das man sich gesetzt hat. Und sei es auch "nur", weil man sich danach besser fühlt, eine eigentlich lästige Aufgabe bewältigt ist; weil dann Zeit für anderes übrig bleibt, etc.

"Selbstdisziplin heißt, Macht über sich selbst zu haben."


Das finde ich eine sehr wichtige Aussage! Wenn man sich dessen bewusst wird, hat man auf jeden Fall eine gute Basis, wird wahrscheinlich motivierter sein, eine (womöglich unliebsame) Aufgabe anzugehen.

Nützlich kann es auch sein, eine Art "Disziplin-Tagebuch" zu führen, in dem man festhält, in welchen Situationen man diszipliniert war und wann nicht. Das kann einen doppelten Effekt haben: Zum einen sieht man, dass es sehr wohl Dinge gibt, wo man diszipliniert ist, und das motiviert. Und neben der eigentlichen Kontrollfunktion wird einem mit der Zeit auch immer klarer, warum man was eigentlich zu Gunsten anderer Tätigkeiten meidet / was einem unbewusst zum Aufschieben und Vermeiden von Tätigkeiten treibt (vielleicht Ängste, Angst zu scheitern? Oder einfach Unmotiviertheit? Warum? Was kann die Motivation erhöhen? Was kann ich ändern? usw.).

Ein alter Tipp, aber immer wirkungsvoll: Sich belohnen! Allerdings sollte es schon verhältnismäßig sein, und man sollte sich nicht mit etwas belohnen, das man sich sowieso gönnen würde, auch wenn man die Aufgabe nicht bewältigt hat.

Weitere Tipps im Kampf gegen die Disziplinlosigkeit


Karin 15.05.2007, 10.15 | (0/0) Kommentare | PL

Nackt

Die folgenden Gedanken hatte ich ursprünglich in der Wort-des-Tages Mailingliste geschrieben. Aber da ich denke, dass diese Gedanken auch hier einige Menschen inspirieren oder zum Nachdenken und Diskutieren anregen könnte, stelle ich ihn auch hier hinein.


In einer Welt, wo wir Menschen uns so sehr von unserem ursprünglichen Zustand, von unserer Natur entfernt haben, wo wir uns daran gewöhnt haben, im täglichen Leben die selbst "genähten" Verkleidungen anzulegen, weil uns das so anerzogen (anerzogen - oder: anGEzogen) wurde - in so einer Welt ist es eigentlich kein Wunder, dass wir peinlich berührt sind oder zumindest nicht recht damit umzugehen wissen, wenn wir mit Nacktheit in irgendeiner Form konfrontiert werden.
Allein die Tatsache, dass wir es von Grund auf als Konfrontation sehen, obwohl es das nicht ist, sollte zu denken geben. In so einer Welt, wo Natur und Natürlichkeit (oder auch Schlichtheit, Beschränkung auf das Wesentliche) als Bedrohung unseres erworbenen Komforts angesehen wird, ist es eine logische Folge, dass Nacktheit, sobald sie sich zeigt, immer und automatisch, auch wenn die Umstände gerade in dem Augenblick NICHT eine solche Schlussfolgerung begründen, sexualisiert wird.

Früher, als die Menschen noch durch die afrikanische Savanne streiften und von der Hand in den Mund lebten, ohne irgendwelchen Besitz anzuhäufen (hinter dem sie sich hätten verstecken können - wobei ein Bedürfnis, sich zu verstecken, überhaupt nicht vorhanden war), war Nacktheit ein Teil ihres Alltags. Die Menschen waren also nicht nur beim Sex und beim Austausch von Intimitäten, die Mütter beim Stillen ihrer Kinder, nackt, sondern auch beim Beerensammeln, Jagen, Feuerkeile schleifen und Feuerholz suchen. Darüber hinaus hätte Kleidung jeglicher Art auch irgendwie gestört - beim Jagen hätte sie etwa herunterrutschen, scheuern oder einfach zu warm sein können.
Später, in kälteren Gegenden und in Eiszeiten, wären die Menschen wohl erfroren, wenn sie sich nicht ein paar Felle umgeschlungen hätten. In diesem Fall diente die Kleidung einfach ihrem Überleben.

Vielleicht hat sich das seither aber immer mehr in den Menschen festgesetzt: Dass sie auch heute noch meinen, sie könnten ohne ihre Kleidung gewissermaßen nicht mehr existieren. "Kleider machen Leute".
Sie verwechseln Individualität, die in Wahrheit IN den Menschen liegt, in ihrer Seele und ihrem Wesen, mit etwas Äußerem. Etwas, das man kaufen kann. Davon lebt die Mode, lebt der Kommerz. Davon leben sämtliche Schmuck- und Kosmetikhersteller dieser Welt - wobei man Schmuck ja noch mit etwas Kreativität und ohne viel Geld dafür auszugeben selbst herstellen könnte...
Aber Verkleiden bringt eben auch eine gewisse Bequemlichkeit mit sich - versteht mich nicht falsch, ich will mich gar nicht davon freisprechen, ich spreche ganz allgemein. So folgt eines aufs Andere, und man kann diese Entwicklung auch gar nicht mehr ganz rückgängig machen, weil sie schon zu weit fortgeschritten ist. Was ich darüber hinaus auch gar nicht wollen würde, würde es doch auch bedeuten, viele Errungenschaften, ich meine intelligente Errungenschaften, ob technisch, ideologisch oder was auch immer, für nichtig zu erklären und in den Urwald zurückzukehren.
(Ich möchte daran erinnern: Im Urwald gibt es auch keine PCs, dieses Ding, an dem Ihr beim Lesen dieser Zeilen gerade sitzt, und das es uns ermöglicht, miteinander in Kontakt zu treten - was im Urwald bei weiteren Entfernungen deutlich erschwert wäre, wo so manches Rauchzeichen unentdeckt bleiben würde.)

Was wir aber sehr wohl tun können, ist, unsere Natürlichkeit so gut es geht zu erhalten. Dazu braucht man nicht nackt auf der Straße herumzulaufen, denn dann würde man nur von anderen für verrückt erklärt werden, weil sie es nicht verstehen geschweige denn richtig damit umgehen könnten.
Es genügt, dass wir uns im Alltag unsere Inseln bauen, wo wir bei Bedarf auftanken können, dass wir ganz bewusst in Kontakt mit der Natur bleiben (Spaziergänge etc.) und uns damit auseinandersetzen.
Dass wir im Alltag mehr auf unsere innere Stimme hören und nicht "gegen unsere Natur" leben.
Dass wir uns vielleicht nicht zu viel mit künstlichen Dingen umgeben (die u.U. irgendwelche Allergien hervorrufen können - auch Allergien gegen natürliche Dinge, weil wir sie nicht mehr gewohnt sind), sondern mehr Wert auf Qualität legen.
Qualität nicht nur bei materiellen Dingen, sondern auch Lebens-Qualität.

Karin 03.05.2007, 22.36 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Nachtgedanken - diverse

Die Fahrradtour am Spätnachmittag hat mir gut getan. Ansonsten stand der Tag ganz im Zeichen der Entspannung. Habe auch in meiner aktuellen Lektüre, "Kristall der Träume", weitergelesen. Es ist ganz in Ordnung, aber auch nicht so einmalig, dass es mich vom Sockel reißen würde - ganz im Gegensatz zu meiner zweiten Lektüre, die ich schon vor anderthalb Wochen auf der Fahrt nach Nürnberg angefangen hatte und wo ich inzwischen bei der Hälfte angekommen bin: "Lautlos", das mich von der ersten Seite an gepackt hat. Beide Bücher werde ich nach vollendeter Lektüre noch vorstellen, ebenso wie "Der Kaufmann von Köln", dessen Vorstellung noch ansteht. Mit "Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" bin ich hingegen immer noch nicht durch - irgendwie zieht sich das hin, pausiere ich immer wieder damit.... Es ist nicht schlecht, aber man muss eben gerade Lust auf so etwas haben, und langatmig und staubtrocken ist es auch stellenweise; einiges wiederholt sich, und doch liest es sich oftmals schwerfällig. Schwierig wird es auch sein, das Buch dann zu beschreiben. Aber das ist jetzt auch nicht meine Hauptsorge.
***
Im Moment höre ich gerade Herbert Grönemeyer - die CD habe ich schon lange nicht mehr aufgelegt.
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird's für mich." lief gerade (inzwischen ist das Lied schon zuende). Wieder so ein Lied, das von zig Sängern gecovert wurde (Oli P fällt mir da spontan ein - wiederum nicht so mein Fall).
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird`s für mich."
Thema Abschied - egal ob er nun für immer oder vorübergehend, phasenweise oder endgültig ist und unter welchen Umständen er auch stattfindet: Wird es wirklich leichter, wenn man ihn schnell hinter sich bringt?
Das finde ich nicht. Ich meine, gerade wenn er zu abrupt verläuft und wenn man sich etwa nicht die Zeit nehmen würde, ihn (wie auch immer sich dieser Abschied gestaltet, selbst wenn es kein wirklicher Abschied ist und man auch später noch mit dem Menschen, der geht, in Kontakt bleibt etc.) ganz bewusst zu "vollziehen", das heißt die Zeit zu genießen - wenn er also zu abrupt verläuft, DANN wäre er doch gerade noch schwerer.
Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Häufigkeit man den jeweiligen Menschen gesehen hat - wenn zum Beispiel ein guter Freund nach einem Umzug sehr viel weiter weg ist, ist das schon ganz etwas anderes, als wenn man sich einfach nur eine gewisse Zeit nicht sieht.
Dafür zeigt es sich in solchen Fällen mit der Zeit, wie viel eine solche Freundschaft wert ist - dann nämlich, wenn auch die räumliche Trennung ihr nichts anzuhaben vermag.
Nur im ersten Moment ist es traurig - im zweiten Moment wird einem klar, dass es eine Probe und zugleich eine weiter gehende Chance für diese Freundschaft ist. Und wenn sie dann über alle Widrigkeiten hinweg anhält - so wie sie es zuvor unter anderen Rahmenbedingungen auch schon getan hat - dann ist die Freude umso größer über das Wunder, das man erlebt: Dass es so etwas in dieser schnelllebigen Welt der flüchtigen Kontakte und tausend Abschiede überhaupt noch gibt - eine Freundschaft, die NICHT endet, sobald sich die Lebensumstände der an ihr Beteiligten ändern!
In der Tat ist das etwas Besonderes.
***
Morgen werde ich einen (unter anderem) Haushaltstag einlegen. Ich gestehe, dass ich so etwas wie einen großangelegten Frühjahrsputz noch nicht in dem Umfang gemacht habe. Immer so etwas, was gemacht werden muss, aber nicht alles von oben bis unten und links und rechts. ;-) Die Gartenarbeit delegiere ich für gewöhnlich meistens an meinen Vater, weil ich dazu selber überhaupt keine Lust habe - dafür muss ich halt alles andere übernehmen, wie etwa das allseits "beliebte" *sträub* Bügeln.
Na ja, eines nach dem anderen, und irgendwann wird die Arbeit schon weniger werden - also wenig genug, um einen klaren Kopf für noch weitere Tätigkeiten zu haben *gg*. Man kann es auch so sehen, dass es immer irgendetwas zu tun und daher niemals langweilig wird. ;-) Am besten natürlich weitgehend ohne Stress - also keinen negativen Stress. Positiven Stress kann ich hingegen immer gebrauchen.

Karin 02.05.2007, 01.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Liebes Kind,

"du bist gerade einmal zwei Jahre jung und schon Mittelpunkt einer gesellschaftspolitischen Debatte. Statistisch gesehen bist du ein Glückspilz. Zum Beispiel, weil du einen der wenigen Kleinkindplätze in einem zudem noch guten städtischen Kindergarten ergattert hast. Im Land, das einst den "Kindergarten" erfand und damit den Begriff erschuf, den heute selbst Engländer, Amerikaner und Franzosen benutzen, haben nur drei von hundert Kindern unter drei Jahren einen Krippenplatz."

Weiterlesen ->

Startseite - ARD-Themenwoche "Kinder sind Zukunft"

Karin 14.04.2007, 06.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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