Es ist erstaunlich, wie schön man das Leben auf einmal sieht, wenn man
seinen Tag frühzeitig genug beginnt, um ihn entspannt und stressfrei
anzugehen. Das allein bewirkt schon einmal ein kleines Wunder!
Zudem ist es Grundvoraussetzung dafür, dass man ihm eine Art
eigenbestimmte Grundstruktur geben kann, so wie man es für sich selbst
als am besten empfindet.
Bei mir heißt das:
Vormittags Haushaltssachen
und
alles Praktische und Routinemäßige, wo man nicht viel dabei nachdenken muss, sich
jedoch gleichzeitig, während dieser Tätigkeiten sehr wohl Gedanken
machen kann, und auch macht (so gesehen verselbstständigen sich
Gedanken nach einer gewissen Zeit sowieso, wenn man ihnen die Luft dazu
lässt), weil sie nicht die gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration
erfordern.
Und der
Nachmittag kann dann für
geistig anspruchsvollere Aktivitäten genutzt werden.
Ja, genau das entspricht meinem Naturell. Denn ich bin ein Mensch, der
erst nach einer gewissen Anlaufzeit tagsüber zu seiner geistigen
Höchstform aufläuft. Was aber nicht automatisch heißen muss, ich wäre
gezwungen, Zeit zu verlieren. Es ist alles eine Frage der Ein- und
Aufteilung.
Fälle wie heute, wo ich bereits um 5.00 Uhr ganz ohne Wecker aufwache,
mögen zwar nicht die Regel sein und nur dann zu einer solchen werden,
wenn ich muss. Dennoch werde ich dafür sorgen, dass ich allgemein die
Art, wie ich heute in den Tag gestartet bin, zur Gewohnheit werden
lasse.
Weil ich merke, dass es mir guttut.
Insofern hat es durchaus seine Vorteile, wenn man gewissermaßen sein
eigener Chef ist (oder langfristig danach strebt, es zu werden) und
sich so organisieren kann, wie es für einen selbst am gesündesten ist.
Aber auch, wer tagtäglich zur Arbeit fährt, hat denke ich meist einen
bestimmten Spielraum darin, wie er sich seine Arbeitszeit ergonomisch
einteilt (so sollte es in meinen Augen zumindest sein, wenn ein Unternehmen mit seinen
Mitarbeitern dauerhaft erfolgreich sein will). Und gegen die innere
Natur arbeiten ist wohl langfristig auch nicht gerade dazu bestimmt,
die Produktivität zu erhöhen.
Außerdem: Macht man sich nicht unnötig das Leben schwer mit der
Annahme, man stünde als Angestellter unter einem bestimmten Zwang? Baut man sich damit nicht eher noch zusätzlich einen inneren
(negativen) Druck auf?
Ist es nicht im Gegenzug viel besser, in
positive Motivation und Einstellung zu investieren? Ich meine, Arbeit sollte in erster Linie auch Freude bereiten, aber umgekehrt
nicht kaputt machen...