Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Soziales

Naturtalent?? ;)

You Are a Natural Flirt
Believe it or not, you're a really effective flirt. And you're so good, you hardly notice that you're flirting. Your attitude and confidence make you a natural flirt. And the fact that you don't know it is just that more attractive!

Karin 11.07.2006, 19.58 | (0/0) Kommentare | PL

Stolz und Stolz

Wenn jemand stolz auf sich selbst ist, wirkt es meist wie Blasphemie und ausgekochter Narzissmus.
Wie anders gestaltet sich die Sache doch, wenn einer zu jemand anderem sagt:

»Ich bin stolz auf Dich!«

Leicht verblüfft und ein Bisschen auf angenehme Weise verlegen verspüre ich vor Allem eins: Ein Gefühl inniger Dankbarkeit und das Gefühl, dass ich in meinen Stärken und als Ganzes erkannt worden bin. Schön und unbeschreiblich fühlt sich das an. Wie eine sanfte Brise.
Nicht zuletzt: Wer solche Worte ehrlich ausspricht, dem kann ich uneingeschränkt vertrauen. Geborgenheit. Das gibt es auch noch auf dieser Welt. Zuversicht.

Fazit: Diese fünf Worte tatsächlich bekommen ist noch etwas ganz anderes als zu denken, sie zu bekommen, bevor sie überhaupt gefallen sind.

Karin 23.06.2006, 21.41 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Alles wie gebügelt

Jetzt noch schnell ein paar News, bevor ich für heute auf Sendepause gehe. Allmählich kriecht sie mir doch wieder in die Glieder, die Müdigkeit. Ich werde wohl noch etwas Fernsehen (Nein, kein Fußball, sondern Hook - bringt süßere Träume, falls ich vor der Kiste einschlafen sollte oder auch danach) und dann früh schlafen gehen. Mal sehen, wie lange ich morgen ausschlafe - aber möglichst so, dass ich noch etwas geschafft bekomme, das wird ja wohl gehen.

Tja, die Ruhe habe ich mir schließlich auch verdient, nachdem das Vorstellungsgespräch heute morgen so glatt verlaufen ist. Ganze anderthalb Stunden (die wie im Fluge vergingen) war ich dort - inklusive einem Schreibtest nach Phonodiktat, völlig stressfrei, ein Brief auf Englisch und einer auf Deutsch, wobei ich beim Englischen teils dreimal hinhören musste, wegen Störgeräuschen, Husten und teils undeutlichem Nuscheln auf dem Band. Aber auch das habe ich gemeistert, stellte kein Problem für mich dar. Nur einen Namen konnte ich aus der Lautsprache beim besten Willen nicht dekodieren, doch das ist wohl kein Drama. Auch das Gespräch an sich, das davor und teils danach geführt wurde, verlief super. Ich denke, ich habe mich von meiner besten Seite gezeigt und einen guten, auch ehrlich interessierten Eindruck hinterlassen (zuvor hatte ich mich ja schon etwas ausgiebiger auf der Homepage der Sozietät informiert, was ich grundsätzlich zu solchen Anlässen mache). Zum Schluss habe ich mich noch kurz mit der Sekretärin unterhalten, eine sehr nette Person, ebenso wie der Patentanwalt, mein Gesprächspartner, und ein weiterer Mitarbeiter, ein Ingenieur und dementsprechend Experte mit ungewöhnlichem Namen, der sofort im Gedächtnis haften bleibt, dem ich während der Tipperei begegnen durfte.

Spätestens bis Ende nächster Woche bekomme ich Bescheid, wie die Entscheidung ausgefallen ist. Wie ich das heraushören konnte, sind es nicht allzu viele Bewerber, die in die engere Wahl gekommen sind, also darf ich mir ruhig begründete Hoffnungen machen (mir ist natürlich klar, dass es noch andere Bewerber gibt, die sie sich anschauen wollen, aber wieso sollte ich mir darüber einen Kopf machen, bevor das Ergebnis feststeht?!). Also, bis jetzt sieht es einfach gut aus, auch vom Gefühl her, und dieses Gefühl werde ich mir bewahren und es als Ansporn nehmen, motiviert weiterzumachen. Wenns was wird, umso besser!

Die zweite freudige Nachricht, die ich Euch nicht vorenthalten will, ist dass sich die Wogen zwischen mir und der Person, die mit dem Frust von gestern zusammenhing, geglättet haben. Sogar eine Entschuldigung habe ich bekommen und Hilfe, und ich habe im Gegenzug Verständnis für die doch recht heftige Reaktion gezeigt.

Dann habe ich noch zwei wichtige, längst überfällige Telefonate erledigt, die ich irgendwie aus nicht vorhandenen Gründen vor mir hergeschoben hatte. noch etwas abgehakt.

Und ich bekam eine Art Rückmeldung aus dem All der Zeit, die sich manchmal sowas von hinziehen kann, obwohl es nur eine Woche war. So fern und doch so nah. Über alle Short Message Services hinweg kann sich doch durch ein paar wohlplatzierte Worte eine unsichtbare Verbindung wieder aufbauen. Worte, die gut tun und das Selbstbewusstsein heben. Sie stehen für sich. Und genau dort sollen sie auch stehen.

Karin 23.06.2006, 21.16 | (0/0) Kommentare | PL

Der Längste ...

... Freitag nach der längsten Blogpause seit langem miss augenaufschlag.gif(die lediglich darin begründet lag, dass ich einfach nichts zu schreiben hatte Kreativitätsflaute nennt man das wohl, die ich aber dennoch genossen habe; viel gelesen, das schöne Wetter in unserem frisch gemähten, ansonsten aber ziemlich naturbelassenen Garten genutzt und einiges getan).
Das oben ist übrigens lediglich ein Wortspiel (um Missverständnisse auszuschließen ;-)).
Aber nun zum Freitag:

Vormittags hatte ich ein Vorstellungsgespräch in Bonn. Noch eine Zeitarbeitsfirma (als Berufsanfänger ist das heutzutage meist eine der wenigen Möglichkeiten, überhaupt an einen Job zu kommen). Leider hatte ich dort erfahren, dass die Sekretärinnenstelle, auf die ich mich ursprünglich beworben hatte, bereits vergeben war. Aber ich bekomme auf jeden Fall Bescheid, wenn wieder etwas Passendes offen ist. Ich war also nicht umsonst da, habe mir mal wieder einen von vielen Wegen geebnet. Mal schauen, ob sich mir einer dieser vielen Wege irgendwann eröffnen wird (ich darf und werde niemals die Hoffnung und Zuversicht aufgeben!). Nach einer Dreiviertelstunde, in der ich außerdem einen Personalbogen und noch ein paar andere Formulare ausfüllen musste, war ich wieder draußen in der Sonne. Dann war ich noch in Bonn shoppen und habe mich anschließend schon auf den Weg zum Vergnügen gemacht. In der überfüllten Straßenbahn Richtung Köln kam ich mir fast vor wie in einem Viehwagen, und dass ich die ganze Strecke bis Brühl, wo ich verabredet war, um von dort aus weiter zum Ziel zu fahren, stehen musste, machte es auch nicht unbedingt besser. Erst die Hitze in der Bahn, und wenn sich die Türen dann öffneten, wehte mir ein warmer Hauch Pollenwind direkt in meine Nase - Hatschi! So kam ich mit rot geränderten Augen und erschöpft, doch immer noch viel zu früh, an. Doch in Anbetracht der Erschöpfung (und dem Pollenflug draußen, der mir drinnen erspart blieb) war das Warten mit frischem Wasser und dem Schmökern in meinen Zeitschriften trotz Hunger und knurrendem Magen (meine letzte Mahlzeit war schon ein Weilchen her) eine Wohltat. Außerdem brauchte ich die Ruhe ... es sollte ja schließlich noch ein langer Abend werden.

Um vier Uhr sollte es eigentlich losgehen, mussten aber noch auf jemanden warten, der jemanden abholen wollte. Dann ging es mit den zwei Autos los in einen Kölner Vorort. Unterwegs fiel bereits die letzte Bastion zwischen mir und einer Person, die ich ja nun schon viel besser kenne und nur zu gerne im Kreise des Du willkommen heiße. Deshalb habe ich mich auch schnell daran gewöhnt. Jetzt ist diese künstliche Distanz, die irgendwann einmal ihren Zweck erfüllt hat, aber nun überflüssig geworden ist, endlich verschwunden. Das hat mich sehr gefreut.

Als wir ankommen und durch die Tür treten, weht mir als erstes ein frischer Zitrusduft im hellen, freundlich eingerichteten und geräumigen Wohnzimmer entgegen, in dessen Fliesen sich das Licht spiegelt, so dass man hätte vom Boden essen können. Tun wir aber nicht. A propos Essen und sonstiger Verzehr: Sofort und ohne Umschweife machen wir uns in hervorragender Teamarbeit an die Vorbereitungen: Getränke kühl stellen (das natürlich zuerst!), Grill anschmeißen, Kohle aufschichten, Tisch decken, als der Grill heiß ist, Würstchen, Geflügel, Lachs, später auch Mais, drauf brutzeln, nebenbei den Fernseher rechtzeitig einschalten (beim Essen zum Fenster gedreht, für die, die auch keine Minute vom Spiel verpassen wollten, dann drinnen weitergeguckt, wobei die Männer in der gemütlichen kleinen Runde es natütlich am Eiligsten hatten sie nahmen sich gerade mal genug Zeit, um das Essen hastig hinunterzuschlucken :-)). Ich persönlich bin eigentlich nur reingegangen, weil es mir draußen schnell zu warm wurde und die Sonne (nicht das Bier!) mir sonst Kopfschmerzen gemacht hätte. Ich bin sowieso schon bald (nach nur einer Flasche Kölsch) auf Wein umgestiegen, weil er mir besser schmeckt, und außerdem: Wein auf Bier, das rate ich Dir! ;-) In der Halbzeit gaben wir uns den Kolben den MAISkolben!!! und zur Feier des Tages außerdem die Kante mit Whisky-Cola (in welchem Mischverhältnis, ist ein Geheimnis ;-)). Danach kehrte ich aber zum guten alten Wein zurück und blieb auch dabei.

Nach dem Spiel ging die Feier natürlich erst richtig los und wurde im Laufe der Zeit immer lustiger. Das hat aber gar nichts mehr mit dem Ergebnis zu tun (wenngleich ich schon zugeben musste, dass ich mich zumindest ein bisschen mitgefreut habe, doch wäre ich alleine gewesen, wäre es mir völlig egal gewesen und ich hätte dann wahrscheinlich gar nicht erst den Fernseher eingeschaltet, weil die Stimmung gefehlt hätte, die nur mit netten Menschen um einen herum aufkommen kann).

Kurzum: Es hat mir mehr als sehr gut gefallen. Als ich schließlich um vier Uhr morgens totmüde nach Hause kam, begann der Himmel schon blau zu werden. Dennoch war ich schon morgens um acht erstaunlich fit, weil ich wie ein Stein und rundum zufrieden geschlafen hatte. Während andere noch mühsam aber tapfer gegen ihren Kater ankämpften (wie ich erfuhr) veranstaltete ich eine fleißige Putzorgie und bearbeitete ein paar Bilder (nein, die werde ich NICHT hier reinsetzen!). Sonst habe ich aber auch nicht mehr viel gemacht. Man muss ja auch mal die Seele baumeln, Dinge im Kopfkino Revue passieren lassen und den eigenen Gedanken nachhängen. Das hat überhaupt nichts mit Faulheit zu tun - es ist doch Wochenende! Das ist etwas, was ich mir auch mal gönne. Ich kann mich doch nicht ständig von der Wirtschaftslage, dessen Opfer ich bin, verrückt machen lassen. Auch nicht von Menschen, die dauernd irgendetwas zu meckern haben. Es gibt schließlich auch ein paar Menschen, die das anders sehen. Die mich so annehmen, wie ich bin, und vor Allem die guten Seiten an mir sehen. Das baut mein allzu leicht zerbrechliches Selbstwertgefühl dann wieder auf und gibt mir die gute Laune zurück. Dann kann das Glück auch bei mir eintreten. :-)

In diesem Sinne, liebe Leser: Lasst es Euch allen gutgehen!

Karin


Karin 11.06.2006, 14.18 | (0/0) Kommentare | PL

Eine wunderbare Begegnung

Heute kam das Blogito in meine Hände. Eine weitere Begegnung, die ich nicht missen möchte und die mir sicherlich noch sehr viel Freude bereiten wird, bevor ich mich wieder von ihm verabschieden muss.
Mein Bericht über meine ersten Erlebnisse damit ist im Übrigen dort zu lesen.
Im Moment bin ich einfach nur sprachlos fasziniert und habe außerdem noch ein paar Dinge zu tun.

Karin 16.05.2006, 17.19 | (0/0) Kommentare | PL

Nachbarschaft

5 Fragen - und meine Antworten
Gefunden bei None.

1. Nachbarn - Freunde oder Feinde?


Freunde natürlich. Nur einmal war das andere der Fall, der uns auch viel Ärger bereitete - aber das gehört zum Glück der Vergangenheit an.

2. Es ist 2 Uhr Nachts. In der Wohnung über Dir ist die Hölle los. Was machst Du?

Es gibt keine Wohnung über mir. Wir wohnen in einem Haus. Von der Straße aus gesehen links lebt eine nette alte Dame, und links eine chaotische Familie bzw. Frau mit Kindern. Letzteres wird zwar im Sommer im Garten etwas laut, aber wenigstens nicht nachts.

Aber sollte es einmal vorkommen, wenn ich nicht mehr zu Hause lebe, würde ich schon hochgehen und die Leute freundlich darauf hinweisen, dass sie ihre Auseinandersetzung doch bitte auf morgen tagsüber verlegen, weil es Menschen gibt, die ihre Nachtruhe brauchen, um am nächsten Tag fit zur Arbeit zu kommen.

3. Haben sich Nachbarn schonmal über Dich beschwert?

Nein. Ich komme mit allen sehr gut klar und bin hilfsbereit und zuvorkommend, wenn mal jemand bei uns klingelt und Hilfe braucht. Und selbst als ich die traurige Nachricht brachte, deren arme, leidende weil schwer lädiert und wahrscheinlich auch krank gewesene Katze läge tot bei uns tot im Garten, haben sie sich bedankt und die Tierleiche zur Beerdigung eigenhändig abgeholt.

4. Wie tolerant sind Deine Nachbarn?

Diese Grenzen habe ich noch nicht ausprobiert und habe ich ehrlich gesagt auch nicht vor auszureizen. Ich denke aber schon, dass sie sehr tolerant sind. Es gab zwar bisher auch keinen Grund zum Klagen, aber ich kann meine Nachbarn wohl doch ziemlich gut einschätzen.

5. Wie tolerant bist du als Nachbar?

Ziemlich. Es muss sehr viel passieren, bevor ich mich beschwere. Auch wenn ich mich über etwas innerlich doch ärgere und mich etwas stört, bin ich damit zurückhaltend. Ich sage mir dann immer selbst: »Stell Dich nicht so an, halte durch, meditiere, es ist gar nicht so schlimm, dass es das wert wäre, sich darüber aufzuregen.«

Karin 27.04.2006, 22.59 | (0/0) Kommentare | PL

Gegen Armut und Hunger

Eine echte und ehrenamtliche Hilfsorganisation, die sich mit umfangreichen Projekten gegen Armut und Hunger einsetzt, und zwar indem Hilfe zur Selbsthilfe geboten wird. Das ist mal eine wirkliche Alternative zu der wirkungslosen staatlichen Entwicklungshilfe, die bekanntlich keineswegs da landet, wo sie gebraucht wird.
Ja, so etwas gibt es auch noch!

Dieses Hilfskonzept hat mich natürlich sofort überzeugt, und so habe ich direkt vor Ort (also in Köln, wo mit einer Spendenaktion auch darauf aufmerksam gemacht wurde) etwas gespendet. Das war meine gute Tat am heutigen Tag. Ein Grund mehr zu sagen, dass sich dieser für mich, aber auch für andere gelohnt hat (die Geschichte von unten wird noch fortgesetzt - nur Geduld!).

Karin 07.04.2006, 19.58 | (0/0) Kommentare | PL

Was ist bloß mit unserer Jugend los?

Heute morgen in unserer regionalen Zeitung war wieder so ein Fall, wo ich mich frage:

Wie kann sich in nur wenigen Jahren (und es ist ja weniger als zehn Jahre her, dass ich selber in dem Alter war) nur so viel im negativen Sinne in der Jugend tun?

Was machen die Erziehungsverantwortlichen falsch, das früher nicht so gravierend oder nur in Einzelfällen in die Hose ging?

Sind die heutigen Jugendlichen dümmer als die, die es noch vor einigen Jahren waren? Und es sind ja nicht nur Hauptschüler, bei denen solche schlimmen Gewaltfälle auftauchen - jetzt ergreift diese Welle schon die Realschüler unserer näheren Umgebung; demnächst fängt das vielleicht auch noch an den Gymnasien an oder tut es schon (denkt nur an den Fall Steinhäuser in Erfurt seinerzeit).

Es ist immer wieder erschreckend, und immer noch kann ich es nicht verstehen.

Noch als ich in dem Alter war, wäre so etwas nicht möglich gewesen, oder zumindest waren es da noch Einzelfälle. Vielleicht lag das daran, dass sie sehr viel weniger in die Schlagzeilen gerieten, weil dann die Diskussion noch nicht so aktuell war.

Vielleicht ist das belgische Schulsystem in punkto Erziehung doch besser bzw. wird mehr Wert darauf gelegt, dass neben der fachlichen Ausbildung auch die erzieherische Aufgabe der Schule mehr wahrgenommen wird. Dort werden nämlich extra Erzieher/innen angestellt, die sich nicht nur um die Abwesenheiten von Schülern kümmern, sondern auch Ansprechpartner sind, wenn es Probleme gibt. Auf den Schulhöfen steht in den Pausen immer ein oder meistens zwei Erzieher, die halt aufpassen und ggf. auch eingreifen können, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Klar, als ich klein war, wurde diese "Kontrollaufsicht" von den meisten eher als einschränkend empfunden. Wer allerdings genauer nachgedacht hat, musste allerdings auch einsehen, dass es auch eine durchaus sinnvolle Einrichtung war.
So durfte zum Beispiel niemand ohne Erlaubnis der Eltern das Schulgelände in der einstündigen Mittagspause verlassen (essen konnte man auch sehr preisgünstig in der Schulkantine). Natürlich ist das noch lange keine Gewähr dafür, dass da nicht irgendetwas in dieser Mittagspause passiert. Aber ich denke doch, dass diese Maßnahme helfen kann, beispielsweise Gewalt unter Schülern einzudämmen, da verantwortungsbewusste Eltern ja i.d.R. ihr Kind, dessen Neigungen und auch Beeinflussbarkeit meist sehr gut, auf jeden Fall aber besser als Fremde, einschätzen können und daher wissen, was sie ihrem Kind erlauben können und was lieber noch nicht, wie selbstständig und vernünftig es bereits denkt und wo nicht, eventuell wie impulsiv und aus niederen Instinkten es manchmal handelt oder eben glücklicherweise nicht.

Ja, ich denke, es liegt zu einem beträchtlichen Anteil auch an dem deutschen Bildungssystem. In anderen Ländern scheint es jedenfalls nicht so in dem Ausmaß zu eskalieren wie hier. Und wenn dann nur in sozialen Brennpunkten - in Deutschland aber ist es schon überall so, unabhängig von den sozialen "Schichten" (leider gibt es sie noch) und Milieus. Sicher ist das auch hier ein zusätzlicher Faktor, aber es bleibt nicht dabei, die Gewalt und Kriminalität ist vielmehr schon längst über dessen Grenzen hinaus präsent.

Und was ich auch nicht verstehe, ist, warum die Eltern verdammt noch mal in vielen Fällen nicht mehr darauf achten, was ihre Kinder sich für gewaltverherrlichende DVD's, Musik, Computerspiele und sonstige Medien reinziehen. Denn oftmals fehlt den pubertierenden Teenies noch das verschärfte Urteilsvermögen, um mit so etwas richtig umzugehen. Und geredet wird auch oft nicht mehr miteinander, auch nicht darüber, in diesen Familien. Manchmal hat man sogar den Eindruck, es ist den Eltern schon egal, wie ihre Kinder sich entwickeln. Teils weil sie zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind (hier müsste die Gesellschaft eigentlich mal eingreifen, zum Beispiel dafür sorgen, dass ein alkoholabhängiger Vater in eine Entzugskur kommt, schon den Kindern zuliebe, die die Folgen letztlich zuerst abbekommen).

Am Ende ist die ganze Gesellschaft, sind wir alle in einem gewissen Grad verantwortlich für das, was in dieser geschieht. Ich denke mal, dass man diese Entwicklung immer noch - langfristig - stoppen kann, indem die Eltern, Lehrer und andere Erziehungsbeauftragte mehr denn je zusammenarbeiten und ihrem Erziehungsauftrag nachkommen.

Wenn es aber so weiter geht wie bisher, sehe ich schwarz für die Zukunft unserer Kinder und später Enkelkinder, und alle, die danach folgen. Denn die würden es dann nicht mehr anders kennen und einfach so weitermachen, wie es heute läuft. Eine Horrorvorstellung, vor der mir schon heute graust.

Es ist schon schlimm genug. Machen wir es nicht noch schlimmer, indem wir einfach resignieren und nichts tun. Das gilt nicht nur für die Politiker da oben, sondern gerade bei jedem Einzelnen, in den Familien, in den Schulen, überall.

Sonst ist es irgendwann wirklich zu spät, diese Entwicklung zu stoppen - dann nämlich, wenn wir alle im Grab liegen und unsere Nachkommen Säbel rasselnd darauf tanzen.

Frankensteins Kinder lassen grüßen!

Karin 04.04.2006, 11.08 | (0/0) Kommentare | PL

Wieviel Knigge muss es sein?

Wusstet Ihr, dass die Bezeichung »Knigge« für allgemeine gesellschaftliche Umgangsformen nach dem Herrn Freiherrn Adolph von Knigge (1751-1796) benannt ist? Ich wusste es nicht, bevor ich im letzten Wochenendmagazin unserer Tageszeitung auf einen Artikel darüber stieß, in dem einige Aussagen aus dessen Buch »Über den Umgang mit Menschen« zitiert wurden.

Nun, er scheint schon ein kluger Mann gewesen zu sein, dieser Herr Knigge; und auch wenn viele seiner Ansichten lediglich ein Spiegel der damaligen Denkweisen ist, gibt es doch einiges, dem die meisten von uns auch heute noch zustimmen würden. Ich halte es jedenfalls für wert genug, um als kleiner Denkanstoß ein paar Zitate von ihm hier zu veröffentlichen. Möge jeder daraus das mit ins Leben nehmen, was er möchte.

PS: Übrigens war es von dem Herrn durchaus nicht als starre Regeln gedacht, an die sich die Menschen möglichst halten sollten, auch wenn dieses Missverständnis das Wort »Knigge« in unser Vokabular brachte. Es war ursprünglich einfach nur eine Abhandlung über seine Gedanken zu diesen Sozialthemen.

Nun aber zu den Textauszügen (der Stil dieses Mannes ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber was zählt ist der Inhalt), und dazu dann jeweils ein paar Kommentare von mir:


Zur Wahl des Ehepartners
»Ich glaube nicht, dass eine völlige Gleichheit in Temperament, Neigungen, Denkungsart, Fähigkeiten und Geschmack durchaus erforderlich wäre, um eine frohe Ehe zu stiften; vielmehr mag wohl zuweilen gerade das Gegenteil mehr Glück gewähren. So würde auch mancher Haushalt zugrunde gehen, wenn beide Eheleute gleich viel Lust an Aufwand, Pracht, Üppigkeit, einerlei Liebhabereien oder gleich viel Hang zu einer nicht immer wohlgeordneten Wohltätigkeit und Geselligkeit hätten.«

Oder, wie wir heute sagen würden: Gegensätze ziehen sich an. Ja, dem kann ich mich anschließen. Nicht das Gleiche suchen wir, sondern einen ergänzenden Gegenpol - anders würde eine Beziehung keinem der beiden Beteiligten etwas bringen. Wir suchen beim anderen das, was uns fehlt, um erst gemeinsam eine der Vollkommenheit näher kommende (ohne sie zu erreichen) Einheit zu bilden. Und dass die Gewohnheit gefühlstötend ist, wissen wir doch auch.


Ãœber sozialen Umgang 
»Fehlt Dir etwas, hast Du Kummer, leidest Du Mangel, reichen Vernunft, Grundsätze und ein kluger Wille nicht zu, so klage Dein Leid, Deine Schwäche, niemand als dem, der helfen kann ... Sehr viele treten einen Schritt zurück, sobald sie sehen, dass Dich das Glück nicht anlächelt.«

Das mag wohl bei Fremden oder flüchtigen Bekannten, Arbeitskollegen etc. der Fall sein, mit dem man nicht in allzu engem Kontakt steht. Und natürlich soll man nicht jedem x-beliebigen Vorbeikommenden seine Sorgen zum Himmel schreiend aufdrängen. Ich bin auch nicht der Typ »Jammerlappen«.
Aber ich denke auch, dass man nicht alles in sich hineinfressen soll. Deshalb ist es gut, wenn man sehr gute Freunde hat, mit denen man sich einfach mal über das ausquatschen kann, was einem auf der Seele brennt.
Und von Heile-Welt-Getue halte ich auch nichts. Ehrlichkeit ist für mich das Wichtigste; sich anbahnende Konflikte müssen ausgetragen werden, damit sie gelöst werden können.


»Rühme aber auch nicht zu laut Deine glückliche Lage! Die Menschen vertragen selten ein solches Übergewicht ohne Murren und Neid.«

Okay, man soll nicht prahlen. Dafür sollte man sein Glück lieber mit anderen teilen - dann gibt es auch keinen Grund, neidisch zu sein.


Ãœber den Umgang mit Freunden
»Kein Grundsatz scheint mir unfeiner als der: dass es ein Trost sein kann, Gefährten oder Mitleidende im Unglücke zu haben ... Jede Art von schädlicher Schmeichelei muss im Umgang unter echten Freunden wegfallen, nicht aber eine gewisse Gefälligkeit, die das Leben süß macht.«

Nein, Herr Knigge, Ihrem ersten Satz muss ich leider widersprechen! Schmierige Schmeichelei, die lediglich der Eigenbereicherung dient und somit eine vermeintliche »Freundschaft« ausnutzt, ist hingegen auch meiner Ansicht nach eine Schweinerei. Ganz im Gegensatz zu echten Komplimenten, die sie im Gegenzug sogar noch stärken können.

Karin 07.02.2006, 21.47 | (0/0) Kommentare | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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