Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Gesellschaft

Hubertus Meyer-Burckhardt: Die Kündigung

Roots.pngKlappentext: "Die Kündigung"

Was bleibt von der Person ohne die Funktion?
Simon Kannstatt ist Top-Manager einer internationalen Investmentfirma. Das heißt, er war es. Man hat ihm gekündigt. Für Kannstatt brechen sämtliche Koordinaten zusammen. Er weiß nicht mehr, wohin. Deshalb macht er erstmal weiter, als wäre nichts geschehen. Irgendwann bleibt er dann dort, wo er sich am sichersten fühlt: im Züricher Flughafen. Und hebt doch wieder ab, diesmal in Richtung New York und zurück in eine Zeit, in der alles noch offen war für ihn.

Meine Rezension

In einem nüchternen, schnörkellosen Schreibstil beschreibt dieser Roman die Geschichte eines Mannes, der zuerst recht weit oben auf der Karriereleiter stand und nun plötzlich vor dem Nichts steht. Er lebte nur für seinen Beruf, hatte keine Zeit für ein Leben außerhalb des Berufs geschweige denn für Hobbies, war ständig geschäftlich unterwegs und im Grund nur eine Marionette ohne eigene Identität. Er spielte seine Rolle - mehr nicht. Nun, wo dies wegfällt, weiß er nicht weiter - und tut folglich so, als hätte er die betriebsbedingte Kündigung seines Chefs nicht bekommen.

Die Trostlosigkeit dieser Situation, aber auch die Einsamkeit dieses Exmanagers wird zwischen den Zeilen deutlich; die Atmosphäre ist businessmäßig seriös und nüchtern. Dabei wird die Geschichte flüssig erzählt. Man fragt sich, ob es dem Protagonisten gelingen wird, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Dies gibt eine wesentliche Motivation zum weiterlesen.

Im Züricher Flughafen begegnet er einer Restaurantmitarbeiterin, dem er sein Leid klagen kann. Gerade, als er seelisch ganz unten angekommen zu sein scheint, tritt die fiktive Person namens Roger in Erscheinung - eine Figur, die nur in seiner Vorstellung existiert.

Zitat:
"Mein Name ist Roger. Ich bin der Purser auf Ihrem Lebensflug. Wir werden uns von jetzt an ab und zu treffen. Immer dann, wenn Sie nah bei sich sind, auf der Flucht vor Ihrem antrainierten Ich. Ich bin, wenn Sie so wollen, der Zeremonienmeister Ihrer Träume. Wenn Sie nicht wie Rilkes Panther enden wollen, empfehle ich, dass Sie die Richtung Ihres Lebens ändern, und zwar nachdrücklich. Etwas Besseres finden Sie allemal, was allerdings auch nicht sonderlich schwierig sein dürfte."

In der einfachen Unterkunft in Newark, wo er Zuflucht findet, lernt der den Besitzer, der zugleich auch einen CD-Laden besitzt, kennen, und Patti, seine Mitarbeiterin. Hier lernt er allmählich, sich von seinen eingefahrenen Strukturen zu befreien und findet zu sich selbst, indem er sich dort einbringt.

Die Perspektiven wechseln im weiteren Verlauf zwischen den verschiedenen Szenen hin und her. Das heißt, der Zeitablauf ist nicht streng chronologisch. Ich finde, dieses Stilmittel ist hier gut und passend umgesetzt. Die Sprünge in den Szenen verwirren hier nicht, sondern motivieren zum Weiterlesen.

Für mich ist es ein gelungenes Werk zeitgenössischer Literatur, das sich auch kritisch mit dem heutigen Wirtschaftssystem und dem Kapitalismus auseinandersetzt und nebenbei viele Denkanstöße bietet.

Karin 27.12.2012, 20.09 | (0/0) Kommentare | PL

Maria Regina Kaiser: Wohin ich gehöre

Roots.pngKlappentext: "Wohin ich gehöre"

Die 16-jährige Gülten ist in Deutschland aufgewachsen. Im Sommerurlaub bei Verwandten in der Türkei verliebt sie sich in den strenggläubigen Mesut. Zurück in Frankfurt, beschäftigt sie sich immer intensiver mit dem Islam und beschließt, ein Kopftuch zu tragen. Erst als ihre Freundin Tülay mit einem Mann verheiratet werden soll, den sie überhaupt nicht kennt, gerät Gültens Überzeugung ins Wanken. Ist sie Deutsche oder Türkin? Wohin gehört sie?

Meine Rezension


Dass dieses Buch als Jugendroman ausgeschrieben ist, hat mich überhaupt nicht gestört. Es ist durchaus jugendgerecht geschrieben, Sachverhalte sind so erklärt, dass sie auch von der Zielgruppe verstanden werden dürften, und zwar auf interessante Weise und ohne ausschweifend zu werden. Zudem beschäftigt es sich mit Themen und Problemen, mit denen sich Jugendliche in dem Alter auseinandersetzen.

Der Identifikationsfaktor dürfte bei ihnen also gegeben sein. Denn jeder muss seine Identität finden - egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Und gerade in jenem Alter ist es sogar ein besonders wichtiges Thema, da dann die Weichen für später gestellt werden, vieles Prägende dann geschieht.

Es ist flüssig und recht wirklichkeitsnah geschrieben, nicht zu naiv. Die Beweggründe und teils philosophischen Überlegungen werden ebenso verständlich herübergebracht wie die Gefühle der Personen.

Für mich waren einige der passend eingestreuten Informationen, die die Kultur betreffen, nicht neu. Dennoch haben diese kurzen Erläuterungen nicht meinen Lesefluss gestört. Ausführlichere Erklärungen zu bestimmten Begriffen stehen im Anschluss an den Roman in einem Glossar.

Alles in allem vermag dieses Buch Vorurteile abzubauen und eine differenziertere Betrachtensweise anzuregen. Es gibt eben nicht nur das Eine oder das Andere, "Schwarz oder Weiß", sondern auch einiges dazwischen.

Karin 26.12.2012, 23.22 | (0/0) Kommentare | PL

Denk mal

Den diesjährigen Tag des offenen Denkmals widme ich dem größten Denkmal, das es auf Erden gibt. Es ist 365 (an Schaltjahren 366) Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet und steht kostenlos zur Verfügung. Gemeint ist: Die Natur.

Denk mal

Immer, wenn irgendwo auf der Welt eine Flutwelle Leben zerstört, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, was Du damit zu tun hast.

Immer, wenn ein Erdbeben eine ganze Region erschüttert und von den mit menschlicher Kraft erbauten Häusern nur Trümmer verbleiben, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, wie Du mit mir umgehst.

Immer, wenn eine Dürreperiode Ernten vernichtet, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, wie Du mir Nahrung gibst.

Immer, wenn ein Unrecht die Schlagzeilen der Medien bestimmt, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, wie Du in Deinem Umfeld fairer handeln kannst.

Immer, wenn in einem Land ein Krieg ausbricht, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, wie Du mit Deinen Mitmenschen umgehst.

Immer, wenn ein Mensch oder Tier gequält oder ohne Grund seiner Freiheit beraubt wird, sagt die Natur:
Denk mal darüber nach, wie es wäre, wenn jemand das mit Dir tun würde.

Denk mal darüber nach, wie Du es anders machen könntest.
Genau deshalb hat die Natur Dir die Fähigkeit zu denken geschenkt!

© K. S.

Ich hoffe, Ihr hattet einen schönen Sonntag!

Karin 09.09.2012, 20.12 | (0/0) Kommentare | PL

Die Wegwerfgesellschaft

Es gibt immer noch genug Menschen, die bedenkenlos alles wegwerfen, auch wenn es möglicherweise noch gut wäre. Dabei gäbe es bei vielen Dingen zahlreiche andere Möglichkeiten, sie entweder noch zu verwerten oder aber dorthin weiterzugeben, wo sie noch gebraucht werden können.

Eine Produktsparte, bei der oft besonders wenig nachgedacht wird, bevor etwas entsorgt wird, sind Lebensmittel. Klar, Fleisch muss frisch sein und wenn es übers Verfallsdatum ist, sollte man es nicht mehr verzehren. Auch wenn Obst oder Gemüse gammelig oder gar schimmelig ist, kann man nichts anderes mehr tun, als sie wegzuwerfen. Es sei denn, man will eine eigene Schimmelkultur zu Hause heranzüchten... Aber dann bitte strikt getrennt von den zum Verzehr vorgesehenen Lebensmitteln!

Doch muss etwa ein Joghurt, der einen oder zwei Tage überm Verfallsdatum ist, sofort in den Müll? NEIN! Sofern er nicht verdächtig komisch riecht, muffig schmeckt oder etwas Pelzig-Grünliches darin zu bemerken ist - sofern er also nicht eindeutig Zeichen von Nichtgenießbarkeit aufweist - kann er durchaus in diesem kurzen Zeitraum noch essbar sein! Schließlich heißt es ja nicht umsonst MINDESThaltbarkeitsdatum. Mittlerweile dürfte das bereits vielen bekannt sein - ich selbst weiß das schon lange. Dennoch scheint es noch Menschen zu geben, die das noch nicht begriffen haben. Und die auch im Supermarkt immer nur Produkte kaufen, deren Verfallsdatum möglichst weit in der Zukunft liegt und stattdessen die oftmals preisgünstigeren, die schon in ein paar Tagen laut der Angabe auf der Verpackung ablaufen, links liegen lassen.

Dass es sich lohnen kann, schon beim Einkaufen über die mögliche Abfallentstehung und weitere Umweltaspekte nachzudenken, das macht unter anderem auch dieser Artikel eines bekannten Psychologen deutlich.

Genau diese liegen gebliebenen Lebensmittel werden aber in den meisten Fällen immer noch von Handel in den Abfall geworfen! Zwar habe ich in letzter Zeit etwas häufiger als zuvor Aushänge in den Supermärkten gesehen, welche informieren, dass nicht verkaufte Lebensmittel an die Tafeln u. ä. Einrichtungen gegeben werden. Das ist durchaus eine positive Entwicklung, die aber noch nachhaltiger betrieben werden sollte. Denn Fakt ist, dass heute immer noch viele unverkaufte Lebensmittel, welche teils in einem einwandfreiem Frischezustand sind (denn die welken Blätter an den makellosen Rüben isst ja wohl keiner mit), einfach weggeworfen werden. Insgesamt sogar 20 Millionen Tonnen!!!

Aber nicht nur in den Supermärkten: Teils werden schon bei der Ernte beispielsweise einwandfreie Kartoffeln aussortiert, bloß weil sie eine ungewöhnliche Form haben! Das ist ja nun wirklich der allergrößte Unsinn. Leider ist das ein Aspekt, gegen den man als Verbraucher - im Gegensatz zu den anderen - wenig tun kann, zumal man ja nicht weiß, wo genau auf diese Weise selektiert wird, worüber sich jeder hungrige Hartz-4-Empfänger sicherlich freuen würde. Denn auch Bio-Gemüse ist offenbar nicht von diesem Vorher-Wegwerfen ausgeschlossen. So zumindest, wenn ich den sehr interessanten Beitrag in der heutigen Ausgabe der ZDF-Sendung WISO richtig verstanden und aufgefasst habe.

Mit diesem Thema befasst sich übrigens auch ein Dokumentarfilm, der jetzt im Kino anläuft: Taste the Waste. Jeder, der sich für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen interessiert und nach bestem Wissen und Gewissen danach handelt, sollte ihn sich nach Möglichkeit ansehen!


Karin 05.09.2011, 23.29 | (0/0) Kommentare | PL

Die Knoblauchrevolte: Ein chinakritischer Roman

Es ist zwar mittlerweile schon mindestens anderthalb Monate her, dass ich dieses Buch der Autors mit dem Pseudonym Mo Yan gelesen habe, aber das hindert mich nicht daran, ihn auch für Euch hier im Blog zu rezensieren. Zumal er sich lohnt.

Klappentext:

„Die Bauern in Gaomi erwarten die alljährliche Knoblauchernte – doch zum Verkauf der Knollen kommt es nicht. Die Gemeinde weigert sich, den Knoblauch abzunehmen: Es gibt einfach zu viel in diesem Jahr. Statt des würzig-herben Dufts legt sich erstickender Modergeruch über die Dörfer. Die schlicht falschen Planungen der Behörden bedrohen die Existenz der Bevölkerung. In ihrer unbändigen Wut revoltieren die Bauern gegen die erbarmungslose und korrupte Bürokratie.“

Also ein Buch, welches das chinesische Staatssystem und die kommunistische Wirtschaft kritisiert, geschrieben von einem Autor, dessen Familie sicherlich ebenfalls darunter leiden musste / muss. ...weiterlesen

Karin 29.05.2010, 19.05 | (0/0) Kommentare | PL

Minette Walters: Der Außenseiter

Klappentext

"Wegen des brutalen Mordes an seiner Großmutter wird der Außenseiter Howard Stamp zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Bald darauf begeht der geistig zurückgebliebene junge Mann im Gefängnis Selbstmord. Dreißig Jahre später rollt der Anthropologe Jonathan Hughes den Fall erneut auf, da er von Stamps Unschuld überzeugt ist. Bald schon stößt er auf die wahren Hintergründe des furchtbaren Verbrechens. Doch der wahre Mörder läuft noch frei herum..."


Weitere Erläuterungen zum Inhalt

Zu Beginn des Romans wird der Leser Zeuge der Vergewaltigung der damals im Jahre 1970 14-jährigen Cill Trevelyan in einem Park in der Kleinstadt Highdown, Kreis Bournemouth, durch einige männliche Jugendliche. Ihre damalige Freundin Louise Burton, mit dem das Mädchen an jenem Tag mal wieder die Schule schwänzte, wird Zeugin der Vergewaltigung und bringt ihr anschließend frische Klamotten, da die ihren völlig zerrissen und blutverschmiert sind.

Nun wird unter anderem der oben genannte Fall Howard Stamps geschildert. Ausgehend von der Hypothese, dass Howard Stamp möglicherweise unschuldig als Mörder seiner Großmutter verurteilt wurde, deckt Dr. Jonathan Hughes Indizien auf, die dagegen sprechen könnten, dass er der Täter gewesen ist. Der Mord fand ebenfalls in Highdown statt.

George Gardener, Stadträdtin von Highdown, bietet ihm ihre Hilfe bei weiteren Ermittlungen im Fall Howard an, da sie selber darüber bereits einige Recherchen angestellt hat. Zwei Monate später - wir schreiben das Jahr 2003 - treffen sie sich dort in einer Kneipe namens "Crown and Feathers", welche (wie man im Verlauf erfährt) einem gewissen Roy Trent gehört. Das Treffen verläuft ein wenig anders als geplant, und die beiden sind sich offenbar nicht gleich sympathisch, sondern teils auch von gegenseitigen Vorurteilen geprägt. Außerdem passiert noch ein kleiner Zwischenfall am Bahnhof, wo Mr. Hughes auf seinen Zug zurück nach London wartet.

Trotz dieses nicht gerade glorreichen Startes beschließen sie am Ende doch, miteinander zu arbeiten. Die Ergebnisse ihrer Ermittlungen sollen in einem neuen Buch veröffentlicht werden, welches Hughes Literaturagent und bester Freund, Andrew Spicer, vermarkten will.

Im Verlauf ihrer Recherchen und der damit verbundenen logischen Überlegungen und Verknüpfungen stellt sich den beiden auch die Frage, ob ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Verschwinden Cill Trevelyans nach deren Vergewaltigung und dem Mord an Stamps Großmutter bestehen könnte. Letzterer geschah nämlich nur kurz nach Cills Verschwinden. Aber das ist nicht die einzige Koinzidenz: So waren die Haare, welche am Tatort gefunden wurden, rot. Auch im anderen Fall gibt es einige rothaarige Menschen...

Was George und Jonathan so erfahren, und ihre eigenen Überlegungen und Spekulationen, ist nur die eine, wenngleich eine wichtige, Perspektive des Romans. Die Szenen, wo William Burton versucht, die fehlenden Puzzleteile seiner Vergangenheit zusammenzufügen, ebenso wie die Gespräche zwischen Roy Trent und Priscilla Fletcher komplettieren für den Leser das Bild von den beiden Ereignissen und deren Drumherum.

Wie sich die Fäden nun genau verknüpfen, ob Howard wirklich unschuldig ist, oder wer ggf. der wahre Mörder sein könnte, dies und mehr klärt sich im Buch auf. ;-)


Meine Rezension

Für mich war es ein sehr spannender Kriminalroman. Ein möglicher Justizirrtum, ein mutmaßlich unschuldig verurteilter Mensch, dem man die Schuld in die Schuhe schob, bloß weil der Fall schnell abgeschlossen werden sollte und man zur Beruhigung der Öffentlichkeit und der Medien einen "Mörder" präsentieren wollte, dadurch bedingte undifferenzierte Betrachtung des Beweismaterials... aber auch die Tatsache, wie Vorurteile gegenüber einem Menschen (Anderssein, Außenseiterrolle, äußerliche Stigmata) das Urteil über ihn negativ beeinflussen können... all das sind Themen, mit denen das Buch mich hat ködern können. Diese Themen werden hier sehr gut miteinander verknüpft, ohne dass man etwa zu viel auf einmal erfährt.

Der Handlungsverlauf, in denen die gestochen scharf gezeichneten, gut voneinander zu unterscheidenenden Charaktere (wenn mal ein oder zwei zunächst nicht gleich so klar sind, hat das seinen Grund) natürlich eingebettet sind, ist flüssig und lässt zugleich Raum für eigene weiterführende Gedanken und Überlegungen, wie es sich denn nun verhalten könnte. Hat man anfangs keinerlei Ahnung, was der Mord an Howards Großmutter mit der zu Beginn geschilderten Vergewaltigung zu tun haben könnte, oder warum die Autorin uns das erzählt, wird dies später immer klarer. Aber Achtung! Es könnten auch ein paar falsche Fährten dabei sein! So fügen sich immer mehr Puzzleteilchen zusammen, man gerät zwischenzeitlich über den einen oder anderen Punkt wieder in Zweifel, einiges wird getrost verworfen - doch am Ende hat man doch ein vollständiges Bild und löst es sich auf.

Obwohl ich noch nie in Bournemouth war, habe ich bei der Lektüre doch den Eindruck gehabt, dass die örtlichen Gegebenheiten, auch zur Zeit der beiden Tatbestände, gut recherchiert waren. Die prekären gesellschaftlichen Verhältnisse, unter denen Cill, Louise, Howard und die anderen Romanfiguren dort aufwuchsen, kamen in diesem Werk jedenfalls eindrücklich und glaubhaft rüber.

Dass die Story auktorial (und bezeichnenderweise in der Vergangenheitsform) erzählt wird und somit die Perspektiven ab und zu wechseln, empfinde ich für dieses Genre schon allein aus Gründen des Mitfieberns als sehr passend und der Dynamik und Spannung dienlich. Trotz verschiedener Perspektiven hatte ich jedoch niemals den Eindruck, dass etwas Überflüssiges eingestreut worden wäre. Nebenfakten bleiben da, wo sie hingehören: Nämlich im Hintergrund. Sie werden erwähnt, wo sie gerade passen, schieben sich aber nicht ablenkend vor die Hauptsache. Vielmehr runden sie das Ganze ab, machen es lebendig und somit glaubwürdig. Die Briefe und Mails, die manchmal zwischen den Kapiteln kommen, tragen ebenso zur authentischen Wirkung bei wie die lebensechten Dialoge, welche perfekt mit den erzählenden Passagen abgestimmt sind.

Karin 29.01.2010, 21.24 | (0/0) Kommentare | PL

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ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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der seinen Weg im Mondlicht findet,
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vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


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Dante Alighieri (1265-1321)


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