Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Weltgeschehen

Henning Mankell und weitere Aktivisten wieder frei

Unter den Aktivisten auf der - wohlgemerkt friedlichen - Flotte, welche dringend benötigte Hilfsgüter an die Palästinenser enthielt, befand sich übrigens auch Henning Mankell. Mittlerweile wurden er und viele andere, die von Israel festgenommen worden waren, wieder freigelassen.

Auch auf die Gefahr hin, dafür einen auf den Deckel zu bekommen oder missverstanden zu werden: Ich finde es ehrlich gesagt unmöglich, was sich die israelische Regierung da erlaubt, und wie sie mit dem palästinensischen Volk sowie mit etwaigen gewaltfreien Kritikern umspringt. Bei so einer Vorgehensweise ist es doch kein Wunder, wenn irgendwann irgendwo wieder Hass geschürt wird! Unter diesen Voraussetzungen (und falls sich nichts ändert) ist es nur eine Frage der Zeit, bis im Gaza die nächste Bombe hochgeht oder die Hamas wieder an Macht gewinnt (möge dies verhütet werden, obwohl es noch lange nicht danach aussieht)...

Wenn es nach mir ginge, wäre Israel schon längst in zwei Staaten aufgeteilt: Ein Teil für das muslimische Palästina, der andere für Israel. Ist es nicht von Tag zu Tag offensichtlicher, dass es zwischen diesen beiden Völkern keine Einigung geben kann - erst Recht, da keiner von beiden zu Kompromissen bereit ist? Wie lange läuft der Israelkonflikt schon, wie viele gescheiterte Friedensversuche hat es schon gegeben? Laut Wikipedia seit 1918 schon! Und mit jedem Tag, den diese Situation dort andauert, komme ich mehr zu dem Schluss, dass es erst dann Frieden da unten geben wird, wenn jeder der beiden Kontrahenten seinen eigenen Staat haben wird. Dann werden sich auch beide so in Freiheit entfalten können, wie es ihnen beliebt - und extremistischen Bewegungen in welche Richtung auch immer wäre der Nährboden (welcher oft in der Unzufriedenheit und dem Unmut der Menschen beruht) entzogen.

Im Kindergarten (man verzeihe mir den Vergleich) macht man es schließlich auch so: Wenn zwei sich kloppen, werden sie von einer neutralen dritten Person getrennt. Fortan ist Ruhe im Karton, und die Gemüter beruhigen sich ebenfalls. Am nächsten Tag geht das Leben weiter. Die Kampfhähne gehen sich zwar fortan aus dem Weg, aber sie starten keinen neuen Angriff - wieso auch?
Trennt man sie hingegen nicht, setzt sich der Teufelskreis so lange fort, bis es nur noch Sieger und Besiegte gibt.
Genau so ist es auch im Krieg. Nur dass die Besiegten dort zugleich meist auch tot sind. Entweder tatsächlich, oder in einem anderen Sinne "tot".
Ist das das Ziel bestimmter Vertreter beider Seiten? Ich hoffe nicht, aber es hat den Anschein.

Warum sonst wird hier nichts unternommen (und hier wären vielleicht auch die Staatsgemeinschaften dieser Welt gefragt) und der Albtraum weiter laufengelassen?

Mir ist bewusst, dass bestimmte Länder - insbesondere die USA - auf der Seite Israels stehen, während muslimische Staaten wohl eher für die Palästinenser Partei ergreifen.
Ich persönlich stehe auf KEINER Seite. Ich weiß, dass es auf beiden Seiten radikale Vertreter gibt und dass diese das Pulverfass immer wieder zum Überlaufen bringen können. Ich sehe aber auch die Ursachen dafür, und ich versuche, die Situation beider Völker zu verstehen. Ja: Mir persönlich geht es um die einfachen Menschen, die unter den Verhältnissen zu leiden haben - und die vielleicht den Schlamassel selbst nicht so ganz verstehen (wie kann man so etwas auch verstehen??). Die einfach nur in Frieden LEBEN wollen.
In diesem Sinne halte ich ein Polarisieren jeglicher Art sogar für gefährlich. Zum Frieden trägt so etwas ganz sicher nicht bei - sonst wäre er sicher schon da. Deshalb betrachte ich das Ganze unparteiisch. Schade, dass sich die Leute "da oben" in der Politik meistens dafür entscheiden, sich zwischen den Messern des Polarisierens zu winden. Ich denke nicht, dass man damit weit kommt. So dreht man sich nur im Kreis.

Karin 02.06.2010, 19.56 | (0/0) Kommentare | PL

Im Prinzip

... haben sie ja Recht. Im Prinzip.

Wenn da nur nicht die Folgen wären... die unweigerlich, je länger es dauert, auch an ihnen nicht vorbeigehen dürften.

Aber trotzdem werden sie diejenigen sein, die (theoretisch, vor Allem die, die NICHT mitstreiken) am wenigsten langfristig unter den Folgen des Streiks leiden werden. Immerhin können sie ja auf andere literarische Formen umsatteln.

Hm...
Man könnte sagen: Es kann mir egal sein, das ist weit weg, was geht mich das an?
Stimmt, ich bin weder Hollywood-Autorin (und ich dachte immer, die verdienen dort am meisten in der Branche) und kann auch auf die neuesten Folgen der bekannten amerikanischen Serien verzichten, die ich ohnehin nur sporadisch sehe. Daher könnte ich ziemlich lange mit Wiederholungen auskommen, weil ich noch längst nicht alle Folgen von Desperate Housewives oder Grey's Anatomy gesehen habe (man hat ja nicht jede Woche Lust, sich das reinzuziehen, oder hat spannendere Beschäftigungen).

Ich versuche nur, mir vorzustellen, wenn in Deutschland eine ähnliche Situation auftreten würde.

Deshalb schreibe ich solche Beiträge ja: Um die Hintergründe zu den jeweiligen Themen besser zu verstehen, und alles, was daran hängt. (Und das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich auch häufig weniger angenehme Themen anspreche - durchweg Positives begreift man leichter und bedarf selten einer Erklärung.)

Karin 13.11.2007, 23.35 | (0/0) Kommentare | PL

Unterhalb der Gürtellinie

Da hätte ich auch nicht anders reagiert, wenn ich als Privatperson betroffen gewesen wäre. ich meine, auch für Karikaturen gibt es Grenzen - das muss doch nicht gleich völlig unter der Gürtellinie und dann noch zu Lasten von Einzelpersonen gehen, oder?!
Die anderen Karikaturen aus dem Königshaus kenne ich ja nicht. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, dass öffentliche Personen karikiert werden - so lange es eben oberhalb der Gürtellinie geschieht und den Menschen nicht schadet.

Außerdem weiß ich gar nicht, was die von diesem Satiremagazin gegen den Gesetzentwurf haben. 2.500 Euro Kindergeld - davon kann man in Deutschland nur träumen! Ich habe zwar keine Ahnung, wie die das finanzieren wollen, aber die Idee ist doch toll! Hier machen es die Spanier richtig.
Wenn Deutschland sich daran ein Beispiel nehmen würde, wäre unser Nachwuchsproblem innerhalb weniger Jahre eingedämmt (von gelöst rede ich ja gar nicht), weil sich wohl mehr Leute für ein Kind entscheiden würden.

Karin 13.11.2007, 22.51 | (0/0) Kommentare | PL

In der Welt da draußen

...hat sich hingegen wieder einiges getan, und zwar wie immer auch einiges sehr Unerfreuliche und auch Dinge, die bei mir nur Kopfschütteln verursachen.

Hier eine kleine Auswahl - ungeordnet:

Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung ist durch. Ich frage mich, was eigentlich aus der Petition von damals geworden ist? Haben nicht genug unterschrieben? Oder zählt die Meinung einer Volksmehrheit offenbar nichts mehr? Wussten einfach nur zu wenig davon? Sollte Letzteres der Grund sein, dass diese Petition damals in den Medien zu wenig bekannt gemacht wurde (einiges deutet darauf hin), dann gibt mir das sehr zu denken. Warum wurde es in dem Fall wohl nicht oder nicht ausreichend rechtzeitig publik gemacht? Als die Diskussion schließlich öffentlich wurde, war es offenbar schon fast zu spät, und der Entschluss stand sicher längst fest oder war vorhersehbar, während das theatralische politische Hickhack noch andauerte. So könnte es zumindest sein, denn anders kann ich es mir nicht erklären. Denn genug Menschen, die dagegen sind, gibt es ja. Arrgh...

Zur Fahnenverwechslung (dazu habe ich leider keinen Artikel im Internet gefunden) bei Merkels Besuch auf des Bush-Farm in Crawford brauche ich wohl nichts mehr hinzuzufügen. Peinlich für die Texaner und es spricht für sich. ;)

Aber das ist noch gar nichts gegenüber anderen Entwicklungen in der Welt, die sich wie so oft weiter zuspitzen: Die Lage in Pakistan zum Beispiel, wo zu allem Überfluss außerdem massenhaft Oppositionelle festgenommen wurden.
In Malaysia hingegen bahnt sich hoffentlich eine Veränderung an. Toitoitoi den Demonstranten!

Norman Mailer werde ich wohl nicht nachtrauern. Aber mal abgesehen von den kontrovers diskutierten, teils sehr krassen Büchern, die er geschrieben hat (besonders das letzte, das für besonderen Wirbel gesorgt hat) - ich persönlich habe keines davon gelesen - finde ich es gut, dass er trotz gesundheitlicher Probleme bis zum letzten Tag weitergeschrieben hat. Schreiben hält eben geistig rege; auch wenn der eine oder andere jetzt anmerken wird, dass es mit steigendem Alter auch Verwirrung stiften kann. Und vor letztendlich tödlichen körperlichen Gebrechen und Krankheiten kann es schließlich auch nicht retten. Doch gerade unter solchen Bedingungen erfordert es denke ich auch sehr viel Willensstärke, sich weiter künstlerisch zu betätigen. Das sollte - bei aller Kritik und unabhängig von der inhaltichen Aufbereitung mancher Themen - vielleicht auch einmal erwähnt werden.

Karin 10.11.2007, 21.37 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Pakistan

"Pakistan ist auf dem Weg in eine Katastrophe: Der unpopuläre Machthaber Pervez Musharraf verhängt den Ausnahmezustand, entmachtet den Obersten Gerichtshof, schloss private Fernsehsender, verletzt zahlreiche Grundrechte und ließ prominente demokratische Oppositionsführer verhaften. Der General begründet diesen Schritt damit, dass "die ständige Einmischung" des Verfassungsgerichtes die Regierung in ihrem Anti-Terror-Kampf schwäche – doch seine wirkliche Angst gilt wohl eher dem Verlust seiner absoluten Machtstellung.

Neuwahlen sind für Januar 2008 geplant und dürfen in keinem Fall verschoben werden. Ausnahmerecht und Verhaftungen der Oppositionsführer sprechen nicht gerade für freie und faire Wahlen. Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf ihren Einfluss zu nutzen, besonders den amerikanischen Kongress, der Musharraf in den letzten sechs Jahren Milliarden an Militärhilfe zugesprochen hat, um zügige Wahlen zu fordern und die konstitutionellen Grundrechte wiederherzustellen."

Bitter hier Petition unterschreiben

Weitere Infos:
Hier, da und dort

Karin 08.11.2007, 10.48 | (0/0) Kommentare | PL

Noch ist es nicht vorbei

Es ist noch ein weiter Weg, bis die aufgeben.

Immerhin wurde die Internetsperre in Birma bereits aufgehoben.

Aber noch immer bedient sich die Militärdiktatur aller möglichen Tricks.

Karin 08.10.2007, 20.14 | (0/0) Kommentare | PL

Free Burma!

Dies soll mein Beitrag zu der Aktion Free Burma sein.

Zunächst möchte ich Euch auf die AVAAZ-Petition hinweisen. Bis jetzt haben bereits 590.125 (Stand 23.45 Uhr: 599.101) sie unterschrieben. Bitte helft mit, dass mindestens die 1.000.000 zusammenkommen.
Die Petition werden sie an die Medien sowie an Mitglieder des Sicherheitsrates inkl. China schicken.



Da die aktuellen Geschehnisse im Rahmen dieser Aktion natürlich schon sehr oft in Beiträgen und Kommentaren thematisiert werden, habe ich mir gedacht, ich schreibe auch mal etwas über das Land selber, seine historischen Hintergründe und seine (durchaus vielgestaltige) Kultur.

Am Ende dieses Beitrages stelle ich dann noch einige Links zu den aktuellen Entwicklungen hinein, teilweise mit ausgewählen Zitaten, die wichtige Dinge zusammenfassen.



Ein wenig Geschichte

Schaut man sich die birmanische Geschichte an, stellt man fest, dass das Land die meiste Zeit über fremdbestimmt war.

"Im 11. Jahrhundert gründete König Anawrahta das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fiel Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wurde mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch starb. Birma wurde Teil von Britisch-Indien. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wurde Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Seither halten bewaffnete Konflikte in verschiedenen Landesteilen an, wo ethnische Minderheiten gewaltsam für mehr Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen. Nach einer kurzen demokratischen Phase bis 1958/1962 wurde Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert." (Quelle: Wikipedia)

Was das Volk möchte, danach wurde offenbar selten gefragt - außer in der kurzen demokratischen Phase 1952 bis 1958.

Kultur(en) und Minderheiten

Obwohl 87-89% aller in Birma lebenden Menschen (und das sind nicht nur Birmanen) Buddhisten sind und dementsprechend der Buddhismus dominiert, gibt es in diesem Land auch viele verschiedene Minderheiten, die sich teils auch überschneiden. Sie leben dort in den unterschiedlichen Regionen - manche Völker haben eine eigene Region, z.B. die Shan.
Da dies in all den Diskussionen häufig untergeht, will ich hier vor Allem auf die Minderheiten hinweisen (die vom Militärregime oft in besonderer Form benachteiligt werden).

Außer den Shan existieren noch die Karen, von denen gerade in letzter Zeit viel berichtet wurde, und über die Misshandlungen, die das Militär an ihnen immer wieder vornimmt.
Weiter gibt es noch die Mon, die Chin und die Kachin (Jingpo). Nicht zu vergessen die muslimischen Rohingya, die in dem Landesteil Rakhaing angesiedelt sind.
Dazu kommen 128 weitere Ethnien, die ich natürlich nicht alle aufzählen kann.

Die Religionen teilen sich insgesamt wie folgt auf: Neben der oben erwähnten Mehrheit der Buddhisten besteht die Bevölkerung zu 4% aus Christen, genauso vielen Muslimen, sowie 3% Sonstige (u.a. Stammesreligionen). Wohlgemerkt: Gemessen an den 54 Mio. Einwohnern ist das schon eine ganze Menge!

Rund um die Lebensverhältnisse im Land


Demographische Daten
  • Bevölkerungswachstum: 1,5 % (1998); 1,2 % (2002)
  • Lebenserwartung: 57,2 Jahre (2002)
  • Säuglingssterblichkeit: 77 pro Tausend (2002)
  • Etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung wird als HIV-positiv geschätzt
  • Alphabetisierung: 85,3 % (2002)
  • Umgesiedelte im eigenen Land: 1.000.000

Ein Grund für die niedrige Lebenserwartung (bis 2005 war sie noch weiter auf 55 Jahre gesunken!) sind wohl die schlechten Gesundheitsverhältnisse, vor Allem AIDS und hoher Drogenmissbrauch. Hinzu kommt, dass das Gesundheitssystem in Birma eine Katastrophe ist. (Hier findet man eine pdf-Datei, die den Status von 2005 beschreibt.)

Dem Militärregime war es seit jeher wichtiger, Geld für die staatliche Kontrolle und zur Aufrechterhaltung seiner Selbst auszugeben, als für das Wohl des Volkes. So war es auch bei der Flutkatastrophe 2005.


Auf Wikipedia heißt es:

"Myanmar ist seit einigen Jahren eines der Länder mit besonders hoher AIDS-Zuwachsrate, was von der Junta lange nicht zugegeben wurde und das Problem verschlimmerte. Ursachen sind vor allem die Prostitution besonders in Rangun und die verbreitete, auf Grund leicht zu beschaffender inländischer Stoffe traditionelle Drogenabhängigkeit, die infolge der gesellschaftlichen Zerrüttung und Aussichtslosigkeit noch gefördert wird (...). Außerdem ist im Staatsbudget für soziale Wohlfahrt und Gesundheit zusammen weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen, was für Militär, Polizei und Geheimdienste ausgegeben wird.

Der Bildungssektor ist in Myanmar, das eine ausgesprochene Bildungstradition hat, unter dem Militärregime besonders stark verkümmert. Mehrere Hochschulen wurden vorübergehend oder ganz geschlossen (...) . Lernfreiheit und freie Fächerwahl besteht nicht, dafür ist es möglich, gewisse Fächer per Fernkurs zu studieren. Ein großes Problem ist auch, an Bücher zu kommen."

Dass die Liste der Menschenrechtsverletzungen in Birma lang ist, ist wohl bekannt. Dennoch sei es noch einmal betont.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wenn ich das richtig sehe, ist das BIP verglichen mit 2001 weiter deutlich gesunken. Die meisten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, die zugleich den größten Anteil am BIP ausmacht. Auf Platz 2 folgt der Dienstleistungssektor, dann weiter hinten die Industrie. (Die Zahlen gebe ich nicht an, weil die ja mit jedem Jahr variieren können und mir die von 2007 nicht vorliegen. Die Tendenz dürfte aber die Gleiche sein.)

In Birma herrschen viele wirtschaftliche Probleme: Inflation, hohe Korruptionsrate, steigende Lebensmittel- und Treibstoffpreise... und auch hier kann man sagen, dass die Militärdiktatur Mitschuld daran trägt.

Dabei ist Birma sehr reich an Rohstoffen: Es ist bekannt für seine edlen Steine, sein Gold (das sieht man schon an den vielen Goldkuppeln der Tempel) und sein Kupfer sowie Erdöl und -gas.
Und auch touristisch hat es einiges zu bieten - unter demokratischen Verhältnissen könnte das durchaus eine gute Einnahmequelle sein, um die Wirtschaft zu beleben.

Weniger schön ist freilich, dass Birma im Dro*genhandel eine Rolle spielt. Es ist Teil des Goldenen Dreiecks, in dessen Gebiet Schlafmohn, der Rohstoff für O*pium und He*roin, angebaut wird. Noch bedeutender ist Birma jedoch in der Herstellung von A*mphetam*inen; hierbei stehen sie ganz weit vorn.
Und auch hier profitiert die Militärregierung mit! Kein Wunder also, dass sie kein Interesse haben, etwas dagegen zu unternehmen.

Die wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass mehr in das Land importiert als daraus exportiert wird. Und zwar werden vor Allem Konsumgüter und Inestitionsgüter importiert, während überwiegend Erdgas und landwirtschaftliche Produkte exportiert werden. Hauptabnehmer für birmanische Exportgüter sind zurzeit Japan, Korea, Singapur und China. Unter den wenigen verbliebenen "westlichen" Staaten, die birmanische Waren importieren, ist Deutschland europäischer Spitzenreiter.

(Quelle: Wikipedia)

Vor all diesen Hintergründen dürfte es nicht verwundern, wie es um das Straßennetz von Birma bestellt ist: 2005 waren von 27.000 Straßenkilometern lediglich 3.200 asphaltiert. Die Straßen sind den Witterungsbedingungen ausgeliefert und sind so angelegt, dass sie zur Regenzeit überschwemmt werden.

Beim Schienenverkehr sieht es teils nicht ganz so schlecht aus. Aber auch hier: Manche Strecken sind verschlissen, weil sie nicht ausreichend instandgehalten werden; deswegen - und weil die Züge veraltet sind und nur 30 km/h fahren - kann man zum Zeitvertreib beim Warten am Bahnhof Wetten derüber abschließen, wie viele Stunden Verspätung der Zug diesmal haben wird.

(Weiteres: s. Wikipedia -> Infrastruktur)



02.10., auf taz.de: Audienz beim Juntachef
Vor dem Abschluss seiner Reise trifft der UN-Gesandte Ibrahim Gambari mit General Than Shwe zusammen. In Genf tagt der Menschenrechtsrat. -> Weiterlesen

03.10., auf taz.de: Logistik für die Junta (sicher nur ein Beispiel von vielen)
Der französische Ölmulti Total soll vor ein belgisches Gericht. Der Vorwurf: Er soll Zwangsarbeiter eingesetzt und die Junta unterstützt haben. -> Weiterlesen

04.10., 10:30 Uhr auf Welt.de: Militär organisiert nächtliche Säuberungen
"Unter anderem wurde auch eine Mitarbeiterin der Vereinten Nationen zusammen mit Familienmitgliedern zu Hause abgeholt. Mehrere einheimische Journalisten wurden auch festgenommen. "Ich mache mir große Sorgen über das Schicksal der Gefangenen", sagte der finnische Botschafter in Rangun, Lars Backstrom. "Die Zahl der Festgenommenen ist offenbar recht hoch, und niemand darf die Menschen besuchen.""

04.10., 16.28 Uhr, idem: Birmanische Militärjunta knickt ein (?)
"Die 692 Freigelassenen mussten vor ihrer Entlassung eine Erklärung unterschreiben, dass sie sich künftig nicht mehr an Protesten beteiligen." (!)
" Pro Asyl kritisierte eine schriftliche Auskunft des Auswärtigen Amts (AA) vom März 2007. Darin heiße es, „nach Kenntnissen des Auswärtigen Amts“ stelle „eine abweichende politische Überzeugung in Myanmar (Birma) keinen Straftatbestand dar und führt nicht unmittelbar zu Repressalien und Verfolgung“. Erst bei weiter gehenden Handlungen, wie einer Missachtung des Versammlungsverbots, sei demnach mit Drangsalierungen zu rechnen." (!!!)

04.10., auf Spiegel.de: Militärjunta nimmt Journalisten ins Visier
Das Militärregime in Burma geht gnadenlos gegen Demonstranten vor. Menschen, die Fotos der Proteste ins Ausland schickten, werden verhaftet. Auch Journalisten werden im staatlichen Rundfunk bedroht. -> Weiterlesen 

04.10., auf Spiegel.de: Juntachef will Oppositionsführerin Suu Khi treffen
Aber nur unter einer Bedingung: "Thahn Shwe habe dem Uno-Gesandten Ibrahim Gambari gesagt, er werde Aung San Suu Kyi persönlich treffen, wenn sie von ihrer Haltung der "Konfrontation, Verwüstung und Sanktionen" abrücke." (!!)

04.10., auf taz.de: Niedergeschlagen, nicht besiegt (über den Alltag der Mönche nach den Ereignissen)
"In Birma leben mehr Mönche als Soldaten - auf 52 Millionen Birmesen kommen mehr als 500.000 Mönche. Sie leben in 50.000 Klöstern. Die Klöster fallen umso mehr auf, als es in dem bitterarmen Land - das Bruttosozialprodukt pro Kopf zählt mit 220 Dollar zu den niedrigsten der Welt - nur wenige repräsentative Bauten neben den vielen Bambushütten gibt. (...) Für deren Bau und Unterhalt zahlte bisher auch die Junta. Das sorgte lange Zeit für Frieden zwischen Mönchen und Militärs."
"Er erklärt, warum die Mönche nicht über Politik sprechen: Myawadty sei eine Stadt voller Spitzel und Soldaten, sagt er, offene Gespräche ließen sich hier nur unter vier Augen führen, und zwar am besten mit Ausländern, die am nächsten Tag wieder verschwunden seien."
""Der Buddha sagt: Wenn du mich tötest, tötet dich ein anderer", entgegnet der Vorsteher. Diesmal antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Es ist seine Reaktion auf das Morden in Rangun." 
"Ihr Hungerstreik, heißt es, habe schon begonnen. Um ihn zu brechen, errichte die Regierung bereits kleine Hütten auf dem Gelände, um die Mönche voneinander zu isolieren. Zugleich hätten sich in vielen Klöstern, die von der Armee abgeriegelt seien, die Mönche geweigert, Lebensmittelspenden von der Regierung anzunehmen. Damit handelten sie in der buddhistischen Tradition, die Spenden nur von rechtgläubigen Buddhisten erlaubt. Mit diesem Boykott würden sie der Regierung den rechten Glauben absprechen."

"Ich kann euch nur helfen, euch selbst zu befreien." (Aun San Suu Kyi)

Karin 04.10.2007, 21.52 | (0/0) Kommentare | PL

Menschen aller Länder:

Bitte merkt Euch schon mal den 04. Oktober vor. Streicht ihn Euch ganz dick im Kalender an, wenn Ihr das unterstützt, wofür all die Demonstranten in Birma mutig und gewaltfrei kämpfen.

Mehr zur Aktion Free Burma! mit einem Klick auf den Link.

Schon jetzt gibt es viele wichtige und informative Beiträge, und beteiligen sich viele an der Aktion. Sie und sie haben auch bereits einige interessante Links zusammengestellt.
Und hier erfahrt Ihr (neben vielen anderen) regelmäßig aus erster Hand, was sich in dem Land so tut.
Das ist natürlich alles nur eine kleine Auswahl. Neue Berichte könnt Ihr ja täglich in den verschiedenen Medien lesen.

Auch ich werde am 04. Oktober dabei sein und einen entsprechenden Beitrag verfassen, sonst aber an dem Tag nichts bloggen.

Und Euch möchte ich hiermit dazu aufrufen, auch mitzumachen. Je mehr es sind, desto mehr Wirkung wird es zeigen. Also los!


Nachtrag: Zusätzlich könnt Ihr den "Verantwortlichen" auch noch saftige Briefe schreiben, in denen ihr denen mal höflich aber bestimmt Eure Meinung sagt. Vielleicht fruchtet auch das, wenn auf einmal Tausende von Protestbriefen dort eintrudeln.

Karin 30.09.2007, 23.15 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Sprachlos

...macht mich das hier.

Aber vor Allem bewundere ich die Mönche und all die Bürger, die sich trotzdem nicht einschüchtern lassen und weiter für die Freiheit des Landes kämpfen.

Gut finde ich auch diesen Kommentar dazu. Und vielleicht wird auch der internationale Druck, der zurzeit durch all die Reaktionen auf das Regime ausgeübt wird, einiges bewirken.

Ich hoffe nur, dass die Zahl der Toten bis dahin möglichst gering bleibt (obwohl es danach momentan nicht aussieht). Eigentlich ist jeder Tote schon ein Opfer zu viel. Aber erklärt das mal einer Militärdiktatur...

Wie heißt es noch so schön: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff zuletzt. Doch erst wenn das der Fall ist, kann man ein neues und besseres Schiff bauen, auf dem alle Platz finden.

Karin 27.09.2007, 23.55 | (0/0) Kommentare | PL

Ich fürchte,

es wird in Kuba erst dann wirklich besser werden, wenn Fidel tot ist.

Dennoch: Wäre es nicht klüger vom werten Amtsinhaber im Weißen Haus gewesen, die Gespräche erstmal einzuleiten statt abzulehnen? Wie soll sich denn ohne den Druck der Gespräche jemals etwas ändern?
Ach, ich vergaß: B*ush bevorzugt ja eher die harte Tour. Wenn Kuba aufrüstet, rüstet er eben auch auf - und irgendwann haben wir dann den nächsten Krieg.

Dummbeutel! (Ich weiß, so darf man ja nicht reden - aber IQ ist halt nicht alles, wenn einer diesen offenbar nicht so ganz optimal einzusetzen vermag.)

Wie kleine Kinder führen sich manche in den oberen Riegen auf. Nur schlimmer. Oft mit - am Ende - tödlichen Folgen.

Karin 28.08.2007, 15.33 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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