Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Romane

Rezension zu: "Am Ende des Tunnels" von Tobias Klatt

Was verbindet einen erfolglosen Gewürzhändler und Pfandflaschensammler aus Berlin-Kreuzberg, einen in Berlin gestrandeten Amerikaner und einen Muslim miteinander? Nicht viel - außer dem Wunsch nach Unabhängigkeit. Also ersinnen die drei so unterschiedlichen Menschen, die sich eher zufällig begegneten, einen sehr riskanten und wahnwitzigen Plan, um zumindest die finanzielle Freiheit zu erlangen. Ob das gutgehen kann?

Inhaltsangabe

An einem Morgen im Spätsommer sammelt der selbstständige Gewürzhändler Frank wieder einmal am Berliner Hauptbahnhof Pfandflaschen, als er auf den obdachlosen Amerikaner Ben trifft. Dieser bittet ihn, auf seine Reisetasche mit seinen Habseligkeiten aufzupassen, während er auf der Toilette ist. Anschließend kommen sie ins Gespräch. Ben war zuvor offenbar in Stockholm gewesen, hat seinen Job und seine Freundin verloren. Letztere hofft er, gleich am Flughafen zu treffen, wie er sagt.

Einige Zeit später taucht Ben vor Franks Wohnung in Berlin-Kreuzberg auf, gerade, als Frank den verletzten Iraner Mozdeh anschleppt, um ihn zu versorgen. Bei einem Überfall war ihm seine Nase gebrochen worden. So finden sich alle drei in der Wohnung wieder, und nachdem der stark von sich selbst überzeugte Ben Mozdehs Nase gerichtet hat, sitzen sie bei einem Whisky zusammen im Wohnzimmer. Ben und Mozdeh haben von Anfang an ein eher angespanntes Verhältnis zueinander. Während Ben mit seinen ungerechtfertigten Vorurteilen gegenüber dem Muslim nicht hinterm Berg hält, ist Ben Mozdeh insgesamt ziemlich unsympathisch. Frank nimmt hier eher eine neutrale Position ein, obwohl Ben auch ihm oft auf die Nerven geht. ...weiterlesen

Karin 26.09.2014, 22.04 | (0/0) Kommentare | PL

Dani Atkins: Die Achse meiner Welt

Manchmal stöbere ich gerne in Buchhandlungen, beispielsweise in Wartezeiten auf ein Verkehrsmittel am Bahnhof. Nicht immer kaufe ich dann ein Buch, aber zumindest sehe ich so, welche Bücher aktuell im Angebot sind, und werde durch Zufall auf interessante Neuerscheinungen aufmerksam.

So war es auch mit "Die Achse meiner Welt". Inhaltlich sprach mich dieser Roman sofort an.

Klappentext (innen)

"Rachels Leben ist perfekt: Sie hat einen gutaussehenden Freund, einen großen Freundeskreis und wird in wenigen Wochen ihr Studium beginnen. Doch dann geschieht dieser schreckliche Unfall, der ihr alles nimmt, was sie liebt. Rachel zieht sich voller beklemmender Schuldgefühle zurück - denn sie hat nur überlebt, weil ihr bester Freund Jimmy ihr das Leben rettete und dafür mit seinem eigenen bezahlte.

Die Hochzeit ihrer engsten Freundin lässt Rachel nach fünf Jahren zum ersten Mal an den Ort der Tragödie zurückkehren. Aber die Erinnerungen sind zu viel für Rachel, und sie bricht zusammen. Als sie im Krankenhaus erwacht, traut sie ihren Augen nicht. Ihr Leben ist plötzlich genau so, wie sie es sich immer erhofft hat: Sie hat einen Traumjob und ist verlobt. Und neben ihrem Bett steht Jimmy - kerngesund und mit seinem schönsten Lächeln." ...weiterlesen

Karin 03.09.2014, 22.07 | (0/0) Kommentare | PL

Ken Follett: Der dritte Zwilling

Viele von Ken Folletts Romanen haben mich bis jetzt begeistern können. Nun war endlich "Der dritte Zwilling" an der Reihe.

Klappentext

"Dr. Jeannie Ferrami, eine junge, ehrgeizige Psychologieprofessorin, trifft im Verlauf ihrer Forschungen auf zwei junge Männer, die sich in allem aufs Haar zu gleichen scheinen. Der eine, Steve Logan, ist ein Mann, den sie lieben könnte. Der andere sitzt als Mörder im Gefängnis. Da wird Steve eines schrecklichen Verbrechens bezichtigt und eindeutig als Täter identifiziert. Aber Steve schwört, dass er unschuldig ist. Gibt es noch einen dritten Zwilling?"

Ausführlichere Inhaltsangabe

Ziemlich zu Beginn der Geschichte trifft der Leser auf einen nicht näher benannten Täter, welcher kurz darauf einen Brand in der Sportabteilung der (fiktiven bzw. vom Autor umbenannten) Jones-Falls-Universität, wo sich auch der Damenumkleideraum befindet, auslöst und Jeannies Kollegin und Freundin Lisa vergewaltigt. Aufgrund von deren Beschreibung sowie der Gegenüberstellung scheint der Fall schnell gelöst... Doch der Gefasste beteuert seine Unschuld.

Und Jeannie glaubt ihm. Nicht nur ihre Menschenkenntnis lässt sie an seine Unschuld in dem Fall glauben, sondern auch das, was sie in ihrem Forschungsprojekt herausfindet. In dem Projekt will sie anhand von eineiigen Zwillingen (bzw. Menschen mit gleicher DNA, was per se auch auf Klone zutrifft) erforschen, welchen Einfluss die Gene auf eine etwaige spätere Entwicklung in Richtung Kriminalität haben könnten und inwiefern eher die Erziehung und das soziale Umfeld eine solche Entwicklung begünstigen. Um solche Zwillinge aufzuspüren, hat sie ein spezielles Computerprogramm entwickelt, mit dem medizinische Daten der betreffenden Personen abgeglichen werden. Mit eben diesem Programm hat sie die Übereinstimmung der Daten von Steve Logan, dem angehenden Anwalt, und eines Gefängnisinsassen herausgefunden. Und nun wird dieser verdächtigt, ihre Freundin vergewaltigt zu haben - nur, weil er genauso aussieht wie der Täter.

Der Verdacht, dass da irgendetwas nicht stimmt, erhärtet sich bei den weiteren Nachforschungen. Das Problem liegt in der Beweiskraft. Schließlich könnte Steves Unschuld nur dann bewiesen werden, wenn der wahre Täter mit einem entsprechenden Indiz gefunden wird. Und das, was damals 22 Jahre zuvor heimlich und ohne das Wissen der Patientinnen durchgeführt wurde, denen man eine Hormonbehandlung vorgaukelte und die sich vermutlich bislang wunderten, warum ihr Kind ihnen nicht ähnlich sieht, ist nur dann beweisbar, wenn weitere dieser optisch und rein biologisch gesehen identischen Menschen ausfindig gemacht werden.

Dafür werden Jeannie und ihren Freunden von der Gegenseite natürlich Steine in den Weg gelegt. Als ihr Chef Berrington Jones, der sich als einer der damaligen Beteiligten bei dieser Sache herausstellt, bemerkt, wie gefährlich sie ihrer Firma Genetico werden könnte, erreicht er, dass sie suspendiert wird. Denn wenn diese Sache herauskommt, könnten die Übernahmepläne von Genetico an den Landsmann-Konzern platzen. Es geht aber nicht nur um viel Geld, sondern auch um die Wahlkampffinanzierung für einen Präsidentschaftskandidaten mit höchst radikalen Ansichten. Das Klonprojekt gehörte zu einem umfassenderen Programm.

Die plötzliche Suspendierung wiegt, nebenbei bemerkt, für Jeannie umso schwerer, da ihre Mutter kürzlich wegen Alzheimer ins Heim musste und sie ihr gerne einen Platz in einem besseren Heim verschaffen würde, in dem sie gut versorgt wird. Dies ist bei den momentanen finanziellen Verhältnissen noch nicht möglich.

Jeannies Spur führt sie zur Aventine-Klinik, die offenkundig etwas zu verbergen hat, da sie auf die Schnelle Patientenakten verschwinden lässt. Sie führt aber auch ins Pentagon, zumal die betreffenden Geburten alle in Militärkrankenhäusern ausgetragen wurden. Im Verlauf ihrer weiteren Recherchen erweist sich sogar ihr Vater, der notorische Einbrecher, einmal als nützlich... ...weiterlesen

Karin 19.04.2013, 19.33 | (0/0) Kommentare | PL

Jhumpa Lahiri: Der Namensvetter

Inhalt

In »Der Namensvetter« wird die Geschichte einer bengalischen Einwandererfamilie erzählt einschließlich der Probleme, die sich für die Nachfolgegeneration daraus ergeben. Die junge Ashima wird mit Ashoke Ganguli verheiratet. Aus beruflichen Gründen ziehen sie nach New York.

Anfangs leiden sie unter der Trennung von ihren Verwandten und Bekannten, die sie nur selten zu Hause in Indien besuchen können. Doch schon bald finden sie Anschluss mit anderen eingewanderten Bengalen, und ihr Bekanntenkreis vergrößert sich. Sie bekommen zwei Kinder, Gogol und Sonia. Es dauert allerdings eine Weile, bis sie sich an die verschiedenen kulturellen Unterschiede in den USA gewöhnt haben.

Anfängliche Missverständnisse sind vorprogrammiert. So sind sie bei der Geburt ihres Sohnes erstaunt, dass sie sofort einen Namen für ihn angeben müssen, da dieser ja auf die Geburtsurkunde muss. In ihrer Kultur ist es offenbar üblich, dem Kind zunächst nur einen Spitznamen zu geben, welchen nur die Familie kennt, und erst später einen Namen für die Öffentlichkeit.

So nennen sie ihn Gogol, nach dem russischen Schriftsteller Nikolai Gogol, was einen persönlichen Hintergrund hat. Ashoke hat nämlich einmal ein Zugunglück überlebt und hielt dabei eine Erzählung von diesem Gogol in der Hand, in der er auf der Fahrt gelesen hatte. Allerdings war der Name Gogol ursprünglich nur als Kosenamen für ihren Sohn gedacht. Der richtige Name sollte Nikhil heißen. Das führt später bei der Einschulung zu Verwirrung. Und auch für den Jungen wird es so nicht leichter, seine Identität zu finden...

Mit dem Eintritt ins College ändert er seinen Namen in den ursprünglich gedachten, offiziellen Namen Nikhil. Schon in seiner Jugend versucht er, sich soweit es geht von seinen Wurzeln zu distanzieren; für die Kultur seiner Eltern bringt er wenig Interesse auf. Er will lieber so amerikanisch wie möglich sein, wobei er allein durch seinen Namen unfreiwillig auffällt. Dennoch macht er seinen Weg, studiert Architektur, hat im Laufe der Zeit einige Freundinnen und trinkt Alkohol. Erst der Tod seines Vaters bringt ihn der Familie wieder näher, und schließlich heiratet er sogar eine Bengalin, die er von früher kennt. Ob das gutgehen kann?

Meine Rezension

Die Idee dieses Romans, Identitätsfindung bei US-amerikanischen Einwanderern, sowie die Story bieten durchaus ein interessantes Potential. Etwas schade finde ich es daher, dass die erzählerische Umsetzung für meinen Geschmack ein wenig langatmig geraten ist. Zwar ist dieses Werk flüssig geschrieben und leicht zu lesen, jedoch plätschert die Handlung meiner Ansicht nach einfach so ohne nennenswerte Höhepunkte dahin. Daran ändern auch die detailreichen Schilderungen nichts.

Eine Atmosphäre und wesentliche Gedanken kommen durchaus herüber und man erhält ein brauchbares Bild von den wichtigsten Charakteren. Insgesamt überwiegt aber der Eindruck, dass die Geschichte trotz aller Mühen etwas platt bleibt und nur so dahinfließt.

Karin 16.04.2013, 21.45 | (0/0) Kommentare | PL

Ian McEwan: Saturday

Inhalt

Henry Perowne, der Protagonist in dem Roman "Saturday", führt ein glückliches Leben. Seine Frau Rosalind liebt er noch genauso, wie am ersten Tag. Zudem hat er zwei künstlerisch begabte, erwachsene Kinder: Daisy, deren erster Gedichtband gerade veröffentlicht wurde, und Theo, den Musiker.

Es hätte ein ganz normaler Samstag werden können. Ein Samstag mit dem traditionellen Squashspiel mit seinem Freund und Kollegen Jay und mit den Vorbereitungen für das Familienessen am Abend, denn Daisy und ihr Großvater kommen zu Besuch (Theo lebt noch zu Hause).

Doch es kommt anders. Zuerst beobachtet er morgens von seinem Schlafzimmerfenster aus einen Flugzeugabsturz im Landeanflug auf den Flughafen London Heathrow. Es ist der 15. Februar 2003 und die Anschläge vom 11. September 2001 sind allen noch gut im Gedächtnis.

Ganz aktuell beschäftigt in jener Zeit ein anstehendes Ereignis die Gemüter, bei dem der Kampf gegen Terror als Grund vorgeschoben wurde: Der Irakkrieg steht bevor. Seine Gegner, die letztendlich nicht gehört wurden, planen an jenem Samstag eine große Demonstration gegen diesen Krieg.

All diese Aspekte, aber auch der Zustand der Welt und der Gesellschaft, beschäftigen Henry gedanklich. Und auf dem Weg zum Squash passiert schließlich etwas, was den restlichen Samstag beeinflussen wird... ...weiterlesen

Karin 25.02.2013, 22.09 | (0/0) Kommentare | PL

Akif Pirinçci: Francis (Felidae 2)

Inhaltsangabe zu "Francis"

Als von einem Tag auf den anderen eine Frau zu Francis' "Dosenöffner"-Menschen Gustav zieht, ändert sich vieles. Nicht genug, dass einiges an ihr nervig ist, nein: Sie versucht auch noch, sein Herrchen zu überreden, dass Francis kastriert werden soll. Das gibt letztendlich auch den Ausschlag dafür, dass der Kater ausbüxt. Durch das Unwetter, das draußen herrscht, wird er von Wassermassen in die Kanalisation gespült. Dort trifft er auf die erste Katzenleiche und kurz darauf auf eine Gruppe blinder Katzen. Diese beauftragen ihn damit, denjenigen zu finden, der für die vielen Katzenmorde dort und auf dem Land verantwortlich ist. Handelt es sich hierbei um den sagenumwobenen "Schwarzen Ritter", einem Kater, der angeblich mit einer Dogge umherstreift? Oder wer ist es? Auf seinem ermittlerischen Streifzug begegnet er auch einigen Wildkatzen und dem etwas schrulligen Kater Ambrosius.

Meine Rezension

Ebenso wie auch Felidae I ist auch dieser Katzenkrimi von Akif Pirinçci wieder sehr einfallsreich im typischen Niveau des Autors geschrieben. Während die Handlung voranschreitet, erfährt man wieder einige Hintergrundinfos und viel Detailwissen zum Thema Katzen, zum Beispiel, wie sie die Welt wahrnehmen und zu ihrem Verhalten.

Im Stil wird man so manchen bekannten Einzelheiten begegnen, wie etwa die Zitate von Francis' Lieblingsphilosophen Arthur Schopenhauer (der Kater kann lesen und ist entsprechend gebildet). Auch inhaltlich kommt einem einiges aus dem ersten Katzenkrimi bekannt vor, wie etwa die Gedanken zur Evolution, die Öko-Kritik und wie der Mensch sich über alle anderen Lebewesen stellt und deren Lebensraum zerstört. Aber es passt auch hier. Und die Wiederholung hat den Vorteil, dass man den Roman unabhängig vom ersten Roman lesen kann. Denn es handelt sich um eine separate Geschichte.

Ein thematischer Schwerpunkt liegt bei diesem Roman auf den menschlichen Versuch, Arten, die einst hierzulande heimisch waren, wiedereinzuführen, und welche Auswirkungen das haben kann, insbesondere, wenn man vorher nicht weiter darüber nachdenkt, wie die Tiere sich in dem neuen Ökosystem überhaupt etablieren könnten.

Dies ist durchaus spannend umgesetzt. Etwaige Längen habe ich nicht als solche empfunden, da ich den Schreibstil und die enthaltenen Informationen so interessant fand. Das Rad wird zwar hier im Vergleich zum Vorgängerwerk nicht neu erfunden, jedoch habe ich mich insgesamt auch bei diesem gut unterhalten und informiert gefühlt. Sogar die Fußnoten sind bei Pirinçci lesenswert!

Karin 03.02.2013, 23.02 | (0/0) Kommentare | PL

Rachel Joyce: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Da der heutige Sonntag ja nicht gerade zum draußen Wandern einlädt, möchte ich Euch zumindest virtuell auf eine Reise führen. Es handelt sich um das erste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe:

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry, von Rachel Joyce

Harold Fry, pensionierter Mitarbeiter bei einer Brauerei, erhält eines Tages einen Brief von Queenie Hennessy. Queenie war einst eine Kollegin von ihm, die aus irgendwelchen zunächst nicht geklärten Gründen dann wegging. Sie waren befreundet, doch nachdem Queenie die Firma verlassen hatte, hatten sie keinen Kontakt mehr. In dem Brief teilt sie ihm mit, das sie an Krebs erkrankt ist. Mit einer Antwort tut sich Harold verständlicherweise schwer. Und als er den Antwortbrief zum Briefkasten bringen will, läuft er einfach immer weiter. Er beschließt, den ganzen Weg aus dem Süden bis nach Berwick-upon-Tweed, wo Queenie in einer Hospiz liegt, zu gehen. So, wie er ist, in Segelschuhen und nur mit dem Nötigsten läuft er jeden Tag eine Strecke in dem festen Glauben, das Queenie bis zu seiner Ankunft durchhalten wird. Er begegnet Menschen, denen sein Vorhaben imponiert, obwohl er selbst ein bescheidener Mensch ist. Er erlebt aber auch viel Hilfsbereitschaft.

Sein persönlicher Weg gibt ihm aber auch viel Raum, um über sein eigenes Leben nachzudenken. Erinnerungen kommen in ihm hoch, von seinem Elternhaus, der Mutter, die ihn verlassen hat, und dem Vater, bei dem er auch nicht willkommen war, von seinem Sohn David, den er meint, zu wenig unterstützt zu haben, und nicht zuletzt Gedanken an seine Frau Maureen, wie es dazu kommen konnte, dass sich ihre Ehe so entwickelt hat, wie sie sich entwickelt hat. Werden sie wieder zueinander finden können? Wird Harold es rechtzeitig bis nach Berwick schaffen? Und was ist mit David? Dies sind die Fragen, die in dem Buch aufgeworfen werden und die den Leser bei der Stange halten. ...weiterlesen

Karin 06.01.2013, 18.31 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Hanns-Josef Ortheil: Die Erfindung des Lebens

Roots.pngKlappentext: »Die Erfindung des Lebens«

Die Erfindung des Lebens ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und in der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern versuchen, mit dem Schreiben sein Glück zu machen.

Meine Kurzrezension

Ein sehr bewegendes und tiefgründiges Buch darüber, wie jemand seine Vergangenheit überwindet, sich auch von den Eltern löst und allmählich seinen Weg findet. Der Roman ist sehr ergreifend geschrieben. Ich konnte richtig gut darin eintauchen.

Karin 31.12.2012, 14.04 | (0/0) Kommentare | PL

Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher

Roots.pngKlappentext: »Die Stadt der träumenden Bücher«

Als der Pate des jungen Dichters Hildegund von Mythenmetz (Danzelot von Silbendrechsler) stirbt, hinterlässt er seinem Schützling nur wenig mehr als ein Manuskript. Dieses aber ist so makellos, dass Mythenmetz sich gezwungen sieht, dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugeben. Die Spur führt nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher. Als der Held sie betritt, ist es, als würde er die Tür zu einer gigantischen Buchhandlung aufreißen. Er riecht den Anflug von Säure, der an den Duft von Zitronenbäumen erinnert, das anregende Aroma von altem Leder und das scharfe, intelligente Parfüm von Druckerschwärze. Einmal in den Klauen dieser buchstabenverrückten Stadt, wird Mythenmetz immer tiefer hineingesogen in eine labyrinthische Welt, in der Lesen noch eine wirkliche Gefahr ist, in der rücksichtslose Bücherjäger nach bibliophilen Schätzen gieren, Buchlinge ihr Unwesen treiben und der mysteriöse Schattenkönig herrscht.

Meine Rezension

Es war das erste Buch, das ich von diesem Autor las, und ich wurde gleich von seiner Phantasie und seinem erzählerischen Können in den Bann geschlagen. Walter Moers versteht es hier, eine spannende und unterhaltsame Geschichte zu erzählen. Wer Bücher mit allem Drum und Dran liebt, der wird sich gerne in die hier beschriebene Welt entführen und von dieser verzaubern lassen.

Man schließt den Protagonisten, den Lindwurm Hildegund von Mythenmetz, schnell ins Herz, und ist auf jeder Seite gespannt, wie seine Reise von der Lindwurmfeste nach Buchhaim und seine dortige Suche nach dem Autor des Manuskripts, das ihm hinterlassen wurde, verlaufen wird, was er alles erlebt und welchen merkwürdigen Gestalten er dabei begegnet.

Mit großer Spannung habe ich diese lebendige und sehr einfallsreiche Geschichte gelesen, die Abenteuer der Hauptperson lesend miterlebt und mitgefiebert, wenn er sich dabei wieder irgendwelchen Gefahren aussetzte. Die Story ist niemals vorhersehbar - mit jeder Seite wird man praktisch neu überrascht, und zwar auf eine spannende Weise, ohne dass es je überfordert. Für dieses Buch kann ich nur den Daumen hochhalten!

Karin 31.12.2012, 13.20 | (0/0) Kommentare | PL

Frank Baer: Die Brücke von Alcántara

Roots.pngKlappentext: "Die Brücke von Alcántara"

Spanien im Jahre 1064: Auf dem ersten blutigen Kreuzzug christlicher Ritterheere gegen die maurischen Besetzer treffen sich zwei sehr unterschiedliche Männer: Muhammad Ibn Ammar, der gefeierte und verbannte andalusische Poet arabischer Abstammung, Yunus Ibn al-Anwar, ein hochgeachteter jüdischer Arzt, und Lope, der fünfzehnjährige Bursche eines spanischen Edelmanns. Schon bald trennen sich die Wege der drei Männer, und als das Schicksal sie nach Jahren in einer unheilvollen Nacht auf der Brücke von Alcantara erneut zusammenführt, hat sich vieles verändert: Der Poet ist inzwischen zum Großwesir geworden, Lope, der spanische Christ, hat sich in die Tochtr des jüdischen Arztes verliebt, und die Zeit der kulturellen Hochblüte Andalusiens und des friedlichen Zusammenlebens von Christen, Juden und Mauren neigt sich ihrem Ende zu...

Meine Rezension

In dem Roman werden die Ereignisse von 1063 bis 1086 abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptpersonen beschrieben. Dabei muten die Kapitel durch eine recht kleine Schrift, relativ wenige Absätze und viele längere Sätze oft recht lang an. Die Kapitel sind ab und zu, wenngleich nicht übermäßig in Absätze zwischen den Szenen eingeteilt.

Das Werk ist inhaltlich sehr dicht geschrieben. Es ist mit sehr vielen Informationen vollgepackt, so dass es sich nicht allzu schnell liest. An diesen geballten Schreibstil, der manchmal auch etwas holprig herüberkommt (z. B. verbindet der Autor übermäßig oft Nebensätze mit »und« statt mit Kommas und gebraucht überhaupt viele Nebensätze, wo ein Punkt gesetzt werden könnte), musste ich mich ebenso gewöhnen wie an die große Anzahl der Charaktere und deren Namen. Zudem benutzt der Autor viele Fachbegriffe und beispielsweise Titelbezeichnungen in den damals verwendeten Originalsprachen. Zwar gibt es in dem Buch vorne ein Verzeichnis mit den Charakteren, eine Spanienkarte mit den Orten sowie hinten ein Glossar mit den Begriffen. Dennoch empfand ich diese Menge an Fachbegriffen und Charakternamen zunächst als gewöhnungsbedürftig und den Lesefluss beeinträchtigend.

Die Handlung fand ich hingegen durchaus spannend, auch wenn der Lesespaß durch den ausschweifenden Schreibstil und die daher gefühlten Längen ein wenig getrübt wurde. Dennoch habe ich durchgehalten, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Denn die Zeit der Reconquista, in der es spielt, ist für mich doch eine recht spannende Zeit. Ich empfehle das Buch also jenen, die sich für diese historische Epoche interessieren und dafür keine trockenen Geschichtsbücher wälzen wollen. Man braucht hierfür allerdings durchaus einen langen Atem - ich selbst habe auch eine Pause von der Lektüre eingelegt, bevor ich die restlichen paar hundert Seiten las.

Karin 31.12.2012, 13.14 | (0/0) Kommentare | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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