Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ausflüge

Hochs und Tiefs - passend zum Wetter

Diese Woche begann sehr mobil und ausgefüllt. Am Montag war ich praktisch den ganzen Tag unterwegs - länger, als ich es eigentlich geplant hatte - wodurch ich zwar anschließend zu Hause weniger geschafft habe als vorgesehen (dabei gibt es Tage, da bleibe ich zu Hause und bin auch nicht aktiver als wenn ich durch die Weltgeschichte reise - so kommt es mir zumindest manchmal vor), aber dennoch kann ich guten Gewissens sagen, dass es die Mühe wert war und der Tag sich in vielerlei Hinsicht gelohnt hat (trotz heftigem Platzregen, um dessentwegen ich mich fast fünf Minuten an der Zielhaltestelle der Straßenbahn untergestellt habe, bis er nachließ dann bin ich aber, mich dicht an den Hauswänden von Vordach zu Rollo und von Rollo zu Vordach bewegend und größeren Pfützen vorsichtig ausweichend, weitergezogen).

Die Tagesreise begann damit, dass ich einen ehemaligen Lehrer von mir in der Schule, wo ich meine Ausbildung gemacht hatte, aufgesucht hatte, weil er mir freundlicherweise eine Liste von Unternehmen, wo ich mich eventuell noch bewerben könnte, zur Verfügung stellen wollte. (Ich freue mich schon darauf, diese Liste abzuarbeiten, mir den Mund fusselig zu telefonieren und auch die Webseiten - wo angegeben - nach offenen Stellen zu durchforsten. Aber was tut man nicht alles für einen Job, und ich denke, wenn ich schon mehr als das Übliche tue, werde ich vielleicht auch mehr Erfolg haben.)

Auf dem Weg zu dem Klassenraum, wo er gerade unterrichtet hatte (es war natürlich gerade Pause), traf ich meine alte Französischlehrerin, redete kurz zwischen Tür und Angel mit ihr und hatte gerade noch Zeit, ihr ein paar Botschaften zu übermitteln, die ich ihr von jemandem noch mitteilen sollte, falls ich sie mal sähe. Sie nahm sie gelassen zur Kenntnis, war aber wohl auch etwas im Stress.

Der Lehrer, den ich suchte, war indes, als ich ankam, noch in ein Gespräch mit seinen Schülern vertieft, die während der Pause in der Klasse geblieben waren. Zuerst wollte ich nicht stören, wartete ein Weilchen, lief vor der Tür auf und ab, entschied mich aber letztlich doch, mit einem Klopfen an den Rahmen der offenen Tür auf mich aufmerksam zu machen, da ich auch nicht ewig warten wollte und außerdem noch etwas anderes erledigen wollte (ich fahre ja nicht nur für eine einzige Sache nach Köln).

Nun ging es erstmal zum Kopierer, um die fast 30 Seiten zu kopieren. Runter ins Erdgeschoss, wo sich im Internetraum das Kopiergerät Nr. 1, das gebührenpflichtige (30 Cent pro Seite) für die Schüler, befindet. Es ist defekt. Also wieder nach oben zum anderen Kopierer, den normalerweise nur die Lehrer benutzen. Somit erklärt sich auch, weshalb er zuerst mit mir zu dem einen Kopierer hinuntergegangen ist. Und ich habe wohl Glück gehabt, dass dieser kaputt gewesen ist, denn so brauchte ich für die Kopien nichts zu bezahlen (obwohl ich ihm die drei Euro für die Kopien trotzdem geben wollte). Außerdem erhielt ich noch einen weiteren wertvollen Tipp für die Stellensuche. Wo ich noch nachfragen könnte. Und habe eine nette, zuvorkommende junge Lehrerkollegin kennen gelernt, die ich noch nicht kannte (auch nicht vom Sehen, soweit ich mich erinnern kann), die sich zu dem Zeitpunkt auch in dem Raum mit dem Kopierer befand.

Mit all diesen Informationen im Gepäck machte ich mich dann wieder vom Acker - nicht ohne dem Lehrer noch versprochen zu haben, ihn über meine weiteren Erfolge und Misserfolge auf dem Laufenden zu halten (natürlich nicht so ausgedrückt). Der Regen war nun auch vorbei. Zwischenstopp am Barbarossaplatz, ein Telefonat getätigt und noch ein weiteres mit meinem ehemaligen Chef wegen meines Arbeitszeugnisses, weil mir eingefallen ist, dass ich es ja auch gleich persönlich in Brühl abholen könnte, wo ich schon mal hier bin. Er meinte, das ginge schon, nur eben hätte er am Nachmittag noch ein paar Termine und schloss damit, dass er es mir zuschicken würde.

Ich mache mich also auf den Weg zu meiner nächsten Station. Wo ich meine Bewerbungsunterlagen abgebe. Danach begebe ich mich zu Fuß Richtung Neumarkt, als ich bemerke, dass es doch früher ist, als ich dachte, und ich folglich vielleicht doch noch meinem Arbeitszeugnis entgegenfahren könnte. C. ist aber nicht erreichbar. Ich steige also nicht in die 18, sondern wechsle die Richtung, um mich in die Heimat zu begeben.

Zeitsprung. Eine Zugstation vor meinem Wohnort klingelt mein Handy. Meine Freundin ist dran. Die, die in jener Firma arbeitet. Sie richtet mir aus, ich könne das Arbeitszeugnis doch abholen. Gut, denke ich mir. Warum nicht? Ich fahre ja gerne Zug, hin und her. Von mir aus auch ein zweites Mal, die Fahrtkosten nehme ich in Kauf dafür, dass ich das wertvolle Dokument zwei Tage früher bekomme als mit der Post. Ich brauche es ja. Und der Tag ist sowieso fast vorbei, da kommt es auf die paar Stunden auch nicht mehr an. Was ich noch alles machen wollte, kann ich ja auch noch morgen auf frischer Tat anpacken. Und in der Bahn habe ich endlich mal wieder ganz viel Muße zum Lesen, nebenbei bemerkt.

Kurz Bescheid gesagt, dass ich komme, schnell Fahrkarte gezogen (schön, dass mein Geldschein von dem Automaten diesmal reibungslos angenommen wurde - es soll ja schon anderes vorgekommen sein in meinem langen Bahnfahrerleben) und mich in den nächsten Zug gesetzt.

In Brühl angekommen musste ich erstmal ein Weilchen warten, habe kurz Neuigkeiten mit meiner Freundin ausgetauscht, auf Einladung dazu von einer an sich leckeren, aber auch mächtigen Geburtstagstorte gegessen und ein paar Kaffee getrunken, auf der Toilette mit der Personalleiterin zusammengestoßen und ein paar Worte mit ihr gewechselt, mich schließlich irgendwo hingesetzt, irgendwann von einer Mitarbeiterin mein Arbeitszeugnis in einem geschlossenen Umschlag überreicht (sie schien überrascht, dass ich hier war) und irgendwann auch mal den Chef zu Gesicht bekommen. Dann wartete ich noch eine halbe Ewigkeit und noch länger weiter, diesmal auf meine Freundin und ihren Feierabend, da wir den Großteil der Straßenbahnstrecke als gemeinsamen Nachhauseweg haben. Ausgerechnet an dem Tag dauerte es etwas länger, bis sie Schluss machen konnte. Doch ich bin ja eine geduldige Warterin, Henning Mankell und sein Kommissar Wallander leisteten mir ebenso Gesellschaft wie meine Sinne, die das Leben im Büro erschnupperten, und meine eigenen Gedanken, die ich mehr automatisch dahinplätschernd als bewusst dachte - jedenfalls könnte ich sie nicht mehr einzeln herausfiltern, und bedeutend waren sie auch nicht.

Nur über das sehr gute Arbeitszeugnis, das ab jetzt das Schmuckstück in jeder Bewerbungsmappe sein wird, habe ich mich sehr gefreut. Wer mich da nicht nimmt, ist selbst Schuld. Ja, gut für mein Selbstbewusstsein ist es allemal!

Abends kam ich totmüde (wovon überhaupt? Obwohl, wenig geschlafen hatte ich in der vorigen Nacht doch) nach Hause. Wollte eigentlich dann noch das Arbeitszeugnis einscannen, damit ich es auch in der elektronischen Form jederzeit zur Verfügung habe (und es für jedes Ausdrucken neu einzuscannen, wäre nun wirklich unnötig vergeudete Zeit, die ich anderweitig verwenden kann). Doch dann blieb ich in meiner Erschöpfung doch vor dem Fernseher hängen. Nur gegessen habe ich noch - und was für einen Hunger ich hatte!

So prall gefüllt der Montag war, umso unproduktiver war der Dienstag. Erstmal ausgeschlafen. Es dauerte bis zur Mitte des Tages, bis ich überhaupt richtig in die Gänge kam (soll ich jetzt dem Wetter die Schuld in die Schuhe schieben?). Zwar habe ich am Nachmittag, nach einem unermesslichen Ärgernis beim Einscannen meiner Unterlagen (bis ich auf die Idee kam, dass ich ja noch ein anderes Programm habe, wo ich die Dateien abspeichern kann, wenn das eine sich mal wieder beim Speichern aufhängt), noch einige Bewerbungen erledigt bekommen und festgestellt, dass Jobpilot mir wieder einmal weniger passende Stellen ausspuckte, als ich es mir erhofft hatte immerhin, mehr als nichts. So ähnlich muss sich ein Angler fühlen, der stundenlang gezielt nach Fischen angelt und dann feststellt, dass heute kaum Fische da sind (oder schwimmen sie nur vor ihm weg?) und sich dann, nachdem ihm wieder bewusst geworden ist, dass er an die ganz dicken Brocken gar nicht rankommen (und wenn, sich garantiert an ihnen verschlucken) wird, resigniert zufrieden mit der Ausbeute nach Hause begibt, wo er ein karges Mahl haben wird.

Sonst gibt es im Moment bei mir nichts Neues. Ich melde mich wieder, wenn sich das ändert. In dieser Woche habe ich noch genug zu tun, und wenn das Wetter besser wird, will ich endlich mal wieder was im Garten machen. Und Fenster putzen. Für klare Sicht.

Karin 31.05.2006, 07.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Tagestrip nach Köln und um Köln herum

Der Roman meines Lebens - Freitag, den 07. April 2006

Morgens, sechs Uhr, in Düren: Mein Handy klingelt. Natürlich nur die Weckfunktion, denn wer sollte mich um die Uhrzeit schon anrufen. Kurz darauf geht auch mein Radiowecker an, den ich heute gar nicht mal gebraucht habe, weil ich schon beim ersten Weckerklingeln sofort wach war - und das, obwohl ich nachts wer weiß wie lange wach im Bett gelegen habe; dabei bin ich extra früher als sonst schlafen gegangen, habe, als ich merkte, das wird noch nichts, nur noch ein paar Seiten gelesen und danach das Licht ausgemacht, wo meine Gedanken im Dunkeln weiterkreisten. Na ja, diesmal kann ich wohl sagen, es war das Lampenfieber. Warum sollte ich das auch verhehlen? Jedes Bewerbungsgespräch ist schließlich eine neue Chance, von der vieles abhängt und von der man immer wieder hofft, dass es diesmal klappen möge mit der Arbeitsstelle - vielleicht sogar der meiner Träume.

Nun, ohne Umschweife aufgestanden, Sachen zurechtgelegt, Kaffee aufgesetzt, geduscht und gefrühstückt, Zähne putzen nicht vergessen, letzter Check, ob ich an alles gedacht habe, okay, dann meinen Vater verabschiedet, der inzwischen auch schon wach in der Küche sitzt (bei dem kaffeeduftenden Haushaltskrach kann ein Mensch mit leichtem Schlummer auch wohl kaum weiterschlafen), und los. Das alles natürlich ganz ohne Hektik, und ich bin ja immer noch eine halbe Stunde zu früh am Bahnhof. Diese Pufferzeiten habe ich bewusst eingeplant, da ich gerade bei sowas Stress absolut nicht gebrauchen kann und ich aus Erfahrung weiß, dass meistens trotz gründlicher Information über den Wegverlauf ein paar zeitraubende Faktoren wie etwa langes Suchen, nicht ganz nahtlose Verkehrsverbindungen etc. dazukommen. Daran soll es nicht scheitern, denn das wäre nicht nur ärgerlich, sondern auch ziemlich dumm.

Erster Verzögerungsfaktor: Der Automat nimmt meinen Geldschein nicht an. Kein Problem, ab zum Schalter, Geld gewechselt, bei der Gelegenheit Zugverbindung ausdrucken lassen, damit ich nicht erst in Köln den richtigen Verbindungszug suchen muss, und Ticket gezogen. Eigentlich habe ich immer noch eine Viertelstunde bis zur Abfahrt des RE, aber da ich so früh bin, nehme ich die S-Bahn, denn die ist schon da und ich brauche nicht zu warten.

Während der Fahrt höre ich fröhliche Musik aus meinem Discman, blicke nochmal kurz in meine Bewerbungsunterlagen, überfliege noch einmal die Informationen zu der Firma, die ich mir von dessen Internetseite entnommen habe (es ist immer besser, wenn man weiß, womit man es zu tun hat) und lese dann in dem signierten Gedichtband, den ich kürzlich erst frisch zugeschickt bekommen habe (er passte besser in meine noch mit anderen Dingen gefüllte Handtasche als der dicke Berndorf, hat sich aber dafür doppelt gelohnt).

Nächster Aufenthalt in Köln Hauptbahnhof, wo ich mir in der halbstündigen Wartezeit einen Latte Macciato gönne. Weiter Richtung Brühl. Am dortigen Bahnhof steht vor der traumhaften Kulisse des Schlossparks mit dem adligen Gebäude im Hintergrund nur ein einziger Bus: Ein Oldtimer nach Phantasialand; so steht es zumindest drauf. Dorthin will ich zwar jetzt nicht (war das letzte Mal als Kind dort ich frage mich, was sich da inzwischen so alles verändert hat), frage aber den Busfahrer nach der richtigen Busverbindung zu meinem Ziel. Er ist sogar bereit, mich freiwillig kostenfrei die paar Minuten bis zum Zentrum bzw. bis zur Straßenbahnhaltestelle zu fahren. Wie nett. Das kann ich ihm natürlich nicht abschlagen; davon abgesehen wäre es zu Fuß doch ein bisschen zu weit, obwohl ich im Grunde ja gerne bei dem wunderbar sonnigen Frühlingswetter diesen Spaziergang durch diesen schönen idyllischen Ort (zu dem Zeitpunkt hatte ich ja das Industriegebiet, wo ich hinmusste, noch nicht zu Gesicht bekommen) unternommen hätte, wenn die Zeit vorhanden gewesen wäre.

Am Straßenbahnhof angekommen, auf eine Buslinie gewartet, die - wie sich herausstellte - doch nicht genau dorthin fuhr, wo ich hin wollte. Also ab in die nächste Straßenbahn und drei Stationen weiter war ich auf Umwegen endlich da. Na ja, fast. Erst einmal auf der falschen Seite der Bahnlinie vergeblich die richtige Straße gesucht als ich statt Unternehmensgebäuden nur eine Wohnsiedlung um mich herum sah, wurde ich misstrauisch und habe eine Pasantin gefragt.

So, nun bin ich endlich auf dem richtigen Weg, muss mich nur noch durch den unübersichtlichen Straßenverlauf im Industriegebiet wuseln und übersehe im Vorbeigehen beim ersten Mal die Biegung, die zu der gewünschten Firma führt, frage nochmals in einer Autowerkstatt nach, und finde es schließlich. Punkt elf Uhr stehe ich bei der XY auf der Matte. Puh, Glück gehabt! Gerade noch rechtzeitig. Und freundlich empfangen werde ich auch.

Ende Teil 1 meiner Tagesreise durch den Kölner Raum. Fortsetzung folgt nach einer leckeren Portion frischer Erdbeeren mit Sahne (mmmmhhh...).

Karin 07.04.2006, 18.39 | (0/0) Kommentare | PL

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