Inhaltsangabe zu "Francis"Als von einem Tag auf den anderen eine Frau zu Francis' "Dosenöffner"-Menschen Gustav zieht, ändert sich vieles. Nicht genug, dass einiges an ihr nervig ist, nein: Sie versucht auch noch, sein Herrchen zu überreden, dass Francis kastriert werden soll. Das gibt letztendlich auch den Ausschlag dafür, dass der Kater ausbüxt. Durch das Unwetter, das draußen herrscht, wird er von Wassermassen in die Kanalisation gespült. Dort trifft er auf die erste Katzenleiche und kurz darauf auf eine Gruppe blinder Katzen. Diese beauftragen ihn damit, denjenigen zu finden, der für die vielen Katzenmorde dort und auf dem Land verantwortlich ist. Handelt es sich hierbei um den sagenumwobenen "Schwarzen Ritter", einem Kater, der angeblich mit einer Dogge umherstreift? Oder wer ist es? Auf seinem ermittlerischen Streifzug begegnet er auch einigen Wildkatzen und dem etwas schrulligen Kater Ambrosius.
Meine RezensionEbenso wie auch Felidae I ist auch dieser Katzenkrimi von Akif Pirinçci wieder sehr einfallsreich im typischen Niveau des Autors geschrieben. Während die Handlung voranschreitet, erfährt man wieder einige Hintergrundinfos und viel Detailwissen zum Thema Katzen, zum Beispiel, wie sie die Welt wahrnehmen und zu ihrem Verhalten.
Im Stil wird man so manchen bekannten Einzelheiten begegnen, wie etwa die Zitate von Francis' Lieblingsphilosophen Arthur Schopenhauer (der Kater kann lesen und ist entsprechend gebildet). Auch inhaltlich kommt einem einiges aus dem ersten Katzenkrimi bekannt vor, wie etwa die Gedanken zur Evolution, die Öko-Kritik und wie der Mensch sich über alle anderen Lebewesen stellt und deren Lebensraum zerstört. Aber es passt auch hier. Und die Wiederholung hat den Vorteil, dass man den Roman unabhängig vom ersten Roman lesen kann. Denn es handelt sich um eine separate Geschichte.
Ein thematischer Schwerpunkt liegt bei diesem Roman auf den menschlichen Versuch, Arten, die einst hierzulande heimisch waren, wiedereinzuführen, und welche Auswirkungen das haben kann, insbesondere, wenn man vorher nicht weiter darüber nachdenkt, wie die Tiere sich in dem neuen Ökosystem überhaupt etablieren könnten.
Dies ist durchaus spannend umgesetzt. Etwaige Längen habe ich nicht als solche empfunden, da ich den Schreibstil und die enthaltenen Informationen so interessant fand. Das Rad wird zwar hier im Vergleich zum Vorgängerwerk nicht neu erfunden, jedoch habe ich mich insgesamt auch bei diesem gut unterhalten und informiert gefühlt. Sogar die Fußnoten sind bei Pirinçci lesenswert!