Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Zeit

Ab morgen ist es wieder soweit: Nervige Sommerzeit!

Was ich davon halte (nämlich NICHTS) und warum, hatte ich im Rahmen der letzen Umstellung der Uhrzeiger schon einmal dargelegt.

Die Sinnlosigkeit der Uhrenumstellung wird übrigens meiner Meinung nach gut in diesem satirischen Video zum Ausdruck gebracht (Schmunzeln erlaubt):



Leider sind wir in der Gesellschaft dennoch gezwungen, uns ihr zu beugen und unsere inneren Uhren verbiegen zu lassen, so lange sie besteht. Auch die langfristigen, mitunter sicherlich auch akuten gesundheitlichen und sicherheitstechnischen Folgen (Sekundenschlaf im Auto wegen Übermüdung usw.) werden wir und die anderen Lebewesen in unserem Umfeld wohl oder übel in Kauf nehmen müssen.

Die einzigen, die davon verschont bleiben, sind die, die völlig abgeschottet oder aber in der freien Natur leben, fernab der Zivilisation. Ich will nicht sagen, dass ich aus meiner Perspektive mit ihnen tauschen würde. Ich würde nicht das Internet, Telefon und andere Formen der modernen Fernkommunikation gegen urzeitliche und umständlicher herzustellende Rauchzeichen wechseln wollen geschweige denn auf bestimmte Annehmlich- und Bequemlichkeiten des zivilisierten Lebens verzichten, die den Alltag, den Haushalt, die Erfüllung der existenziellen Bedürfnisse einfacher machen, den Komfort steigern... und Zeit sparen.

Genau aus diesem Grund - weil Zeit so kostbar ist - werde ich niemals aufhören, dagegen zu protestieren, dass mir Jahr für Jahr mit dem Beginn der Sommerzeit MEINE natürliche Zeit gestohlen wird. Dass man mir damit eine künstliche Zeit aufdrückt.
Deshalb werde ich nicht müde, auf die vielen Nachteile der Sommerzeit für den Menschen und sein Umfeld hinzuweisen.
Wer weiß? Wenn die Diskussion gebetsmühlenartig immer und immer wieder auflebt, werden diese "Gebete" für die Abschaffung von den Herren Politikern dort oben vielleicht irgendwann erhört. *Sarkastischer Modus on*
Allerdings müsste diese Diskussion dann auch am besten international geführt werden und übergreifen.

Um meiner Meinung besonderen Ausdruck zu verleihen, aber auch diesbezüglich Gleichgesinnte zu finden, Argumente zu sammeln und eventuell über das Thema zu diskutieren, habe ich jetzt auf Facebook eine Gruppe zu diesem Thema gegründet.

Dies ist mein dortiges Statement in der Beschreibung (zugegeben vielleicht etwas polemisch, aber es soll ja auch zur Diskussion anregen):

"Ich bin dafür, dass die Sommerzeit abgeschafft gehört.

Sie ist eine unnatürliche Zeit, welche den inneren Rhythmus vieler Menschen durcheinander bringt. Sie kann zu mehr Stress, zu Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus und anderen Gesundheitsschäden führen. Dies wiederum verringert nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit und Produktivität, aber auch die Aufmerksamkeit, was beispielsweise auch im Straßenverkehr gefährlich sein kann.

Aber nicht nur die Menschen - auch die Tiere, die in der Nähe oder bei Menschen leben, werden durch die Sommerzeit beeinträchtigt. Anders als die Menschen verstehen die Tiere - und andere Lebewesen, Pflanzen - diesen Umstand nicht und haben somit keine Gelegenheit, sich richtig darauf einzustellen. (Der Hund merkt z. B. nur, dass Herrchen eine Stunde früher mit ihm rausgeht, während er womöglich noch im Halbschlaf ist und keine Lust hat, weil seine Zeit eigentlich noch nicht ist.)

Das Argument, man hätte durch die Sommerzeit die Möglichkeit, den Tag bzw. den Abend durch die "längere" Tageshelligkeit besser zu nutzen, wird dadurch kompensiert, dass die Menschen durch das frühere Aufstehen spätestens am Nachmittag zu müde sind, um mehr aus dem Tag zu machen, als sie es ohnehin tun würden.

Und dass angeblich Energie damit gespart werden soll, ist auch längst widerlegt."

Dass meine Thesen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind bzw. meine Ansicht von wissenschaftlicher Seite gestützt wird, zeigt dieses Interview des P. M. Magazins mit einem Psychologie-Professor:



Wie denkt Ihr darüber?

Karin 27.03.2010, 13.57 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Einer dieser Momente,

wo frau sich wünscht, das Telefon wäre nicht erfunden worden, ist erst kürzlich wieder eingetreten.

Es gibt wohl niemanden, der nicht schon einmal mit diesen nervigen Werbeanrufen konfrontiert wurde, in denen man nur zugeschwafelt wird und die einen nur unnötige Zeit rauben.

Für solche Anrufe habe ich in der Regel zwei Methoden:
1. Sofort klar machen, dass ich keinerlei  Interesse habe, und das Gespräch höflich aber bestimmt beenden.
2. (Nur dann - in der Vergangenheit - angewandt, wenn ich den Hauch eines Interesses habe, also nur überaus selten) Sagen, sie könnten gern unverbindliches Informationsmaterial zuschicken, dabei jedoch unmissverständlich deutlich machen, dass ich amTelefon GAR NICHTS entscheiden werde.

Das neueste Gesprächserlebnis dieser Art hat mir jedoch mehr als deutlich vor die Ohren geführt ("vor Augen" passt ja hier nicht), dass die letztere Variante sich als Fallstrick erweisen kann. Glücklich der, der ihn rechtzeitig erkennt und abspringt!

Der Knaller war folgender:
"Wenn wir Ihnen das jetzt zuschicken und Sie melden sich nicht innerhalb von zwei Wochen wieder, dann gehen wir davon aus, dass Sie das Angebot nutzen möchten."
Als ich das hörte, gab es für mich nur noch eines: "Wenn das so ist, dann brauchen Sie mir gar nicht erst etwas zuzuschicken. Dann sage ich einfach Nein."
Danach war das Gespräch schnell beendet, und ich hatte meine Ruhe.

Fazit: Wirklich auf Nummer Sicher geht man nur mit der 1. Methode - sofort auflegen. An diese werde ich mich ab jetzt immer und ausnahmslos halten.
Wenn man irgendetwas braucht, dann informiert man sich ohnehin selber. Dazu muss man nicht so einen unfreiwilligen, verkaufsorientierten Redeschwall über sich ergehen lassen.

Karin 08.01.2009, 18.38 | (3/1) Kommentare (RSS) | PL

Die geschenkte Stunde

Ja, ja, ich weiß: Eigentlich bekommen wir sie nicht "geschenkt", sondern kriegen nur das zurück, was man uns einige Monate zuvor wie jedes Jahr weggenommen hat...

Und trotzdem kann ich nicht umhin, es als Geschenk zu empfinden. Ich WILL diese geschenkte Stunde als Geschenk empfinden! Und genau so sehe ich sie auch an.

Mal ganz davon abgesehen, dass es - nachdem wir uns erst einmal an diese künstliche Zeit gewöhnt hatten, die uns eine Stunde "länger" Tageslicht (aber auch u.U. zeitweise ein morgendliches Erwachen ohne Sonne!) bescherte - immer noch eine Umstellung bleibt: Es tut gut, sich vorzustellen, ein Mal im Jahr eine zusätzliche Stunde zur Verfügung zu haben, die man so ausfüllen kann, wie man es will.

Natürlich sollte das nicht die einzige Stunde sein - das wäre ein trauriges Leben, wenn dem so wäre - aber sie kann ein Beispiel sein. Ein Symbol dafür, was wäre, wenn man sich jeden Tag so eine Stunde (oder zumindest einen Moment) gönnen würde. Unabhängig, ob es nun ein Moment Zeit ist, den man sich morgens am Frühstückstisch nimmt, um sich auf den Tag einzustellen; oder abends nach getaner Arbeit eine Stunde Ruhe, etwa bei einem guten Buch oder (für andere) einem herzerfrischenden Gespräch bei einer Tasse Tee.
Und dann, wenn man sich das einmal vergegenwärtigt hat, kann diese geschenkte Stunde auch eine Einladung sein, dies auch bewusst in die Tat umzusetzen.

Viele Leute sehen jetzt nur das Negative an dieser Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Das sind meist dieselben, die bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit über das Gegenteil jammern und dann genau die Dinge sehen, die sich DABEI negativ auswirken.
Man kann über diese un-natürliche Erfindung irgendwelcher Menschen (sei es nun aus kommerziellen oder anderen Gründen) schimpfen, die den natürlichen Biorhythmus durcheinander bringen. Selbstverständlich ist das nicht zu leugnen.
Aber da aus unerfindlichen Gründen trotz dieser Einwände keine Anzeichen zu erkennen sind, dass die Sommerzeit in den nächsten Jahrzehnten abgeschafft wird, müssen wir sie wohl akzeptieren und mit ihr leben. Wenn wir versuchen, sie zu ignorieren und nur nach unserer eigenen inneren Zeit (nicht zu verwechseln mit DER inneren Uhr, der man immer Beachtung schenken sollte - hier meine ich lediglich die äußere Zeit) leben, dann stoßen wir spätestens dann in der Gesellschaft auf Schwierigkeiten, wenn es irgendeinen Termin einzuhalten gilt. Man kann schließlich nicht sagen: "Tut mir Leid, dass ich laut Sommerzeit eine Stunde zu spät bin, aber auf meiner Uhr ist es erst X Uhr. Eigentlich bin ich also pünktlich." Das würde nur auf allgemeines Unverständnis stoßen.
Wir sind also dazu angehalten, unsere Zeit nach dieser künstlichen Zeit auszurichten, um in dieser Gesellschaft die Dinge, die in unserem täglichen Leben auftauchen, zu planen. Aus diesem Grund tun wir sicherlich auch gar nicht so schlecht daran, unsere Einstellung gegenüber dieser Zeitumstellung positiv zu gestalten. Andererseits tun wir uns selbst nicht unbedingt etwas Gutes.

In Wahrheit ist die Zeit nämlich nicht von sich aus unsere Feindin, sondern eine Freundin! Wir machen sie uns nur - auf Dauer - zum Feind, indem wir gegen sie ankämpfen. Doch je mehr wir kämpfen, und je mehr wir sogar versuchen, sie totzuschlagen, umso härter wird sie irgendwann zurückschlagen.
Seien wir also der Zeit gegenüber freundlich gesinnt. Freuen wir uns daran, dass sie bei uns ist und uns niemals im Stich lässt. Wenn wir doch einmal das Gefühl haben, sie läuft uns davon oder rinnt uns zwischen die Finger wie feiner Sand, dann ist es nicht ihre Schuld. Wir sind es, die davonlaufen - oder umgekehrt Angst davor haben, sie gehen zu lassen. Dann muss man sich halt ernsthaft fragen, warum das so ist. Und nicht der vermeintlich Anderen, der Zeit, die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben.
Die Zeit ist eigentlich nicht "die Andere". Sie ist in uns. Deshalb müssen wir auch wirklich lernen, damit umzugehen. Mit unserer Zeit, der Lebenszeit, die wir haben - aber auch mit der messbaren äußeren Zeit, mit der sie in Harmonie stehen sollte, damit wir in der Welt da draußen zurechtkommen.

Und schließlich: Weil unsere beste Freundin, die Zeit, in uns ist, sollten wir ebenfalls Sorge dafür tragen, dass wir uns selbst lieben. Denn wenn wir uns selbst lieben, können wir auch diesen Teil in uns lieben: Unsere Zeit. Die innere Uhr.
Wenn wir erst die Zeit in uns lieben, dann wird sie uns auch zurücklieben. Und nicht wie eine eifersüchtige Geliebte versuchen, uns das Leben zur Hölle zu machen, weil wir uns mal wieder mit allem Möglichen befassen, um ihr zu entkommen - nur eben nicht mit ihr. Nicht mit uns.

Wie auch immer Ihr mit dieser geschenkten Stunde umgeht, und was auch immer sie Euch hoffentlich Schönes bescheren mag: Ich wünsche Euch, dass Ihr sie lieben könnt. Und somit auch Euch. Amen.

Karin 27.10.2007, 23.48 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

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