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3. Bedeutung der Chakren im Yoga

Diesmal möchte ich einige grundlegende Dinge über die Chakren erläutern. Was hat es damit auf sich? Welche Bedeutung haben die Chakren in Hinblick auf die Yogapraxis?

Wer zum ersten Mal etwas über Chakren liest, sie selbst aber möglicherweise (je nachdem, an welchem Punkt in seiner Entwicklung man sich gerade befindet) noch nicht spüren kann, kann damit vielleicht noch nicht so viel anfangen. Manche, denen es so ergeht, verbannen diese möglicherweise vorschnell in den Bereich Esoterik.

Zusammenhänge der Chakren mit der Anatomie des Menschen

Dabei sind die 7 Hauptchakren nachweislich mit den endokrinen Drüsen und Organen verbunden. Neben diesen sieben Chakren verfügt der menschliche Körper (und wahrscheinlich auch die Körper aller Lebewesen) über viele weitere Energiezentren in seinem Nervensystem.

Es ist nicht meine Aufgabe, eine wissenschaftliche Abhandlung über das menschliche Nervensystem zu verfassen. Das könnt Ihr an anderer Stelle wie etwa in dem verlinkten Fachbeitrag nachlesen. Doch die Zusammenhänge mit dem Energiefluss und den Körperpartien mit den Chakren dürften klar werden, wenn man sich ein wenig damit befasst.

Auch die Rolle des Rückenmarks als Teil des Zentralnervensystems und Bindeglied zwischen dem Gehirn und dem peripheren Nervensystem (also dem feinen neuronalen Netzwerk, das den kompletten Körper durchzieht und praktisch den direkten "Draht" zwischen den jeweiligen Bereichen und dem Gehirn darstellt) ist bekannt.

Schon damals hatte man eine gute Vorstellung vom Energiesystem

Vor diesem Hintergrund erscheint auch die metaphorische Vorstellung von der Kundalini-Schlange, die sich von den unteren Chakren emporrollt, mit den beiden Energiebändern Ida und Pingala, die sich nach dieser Metapher links und rechts entlang der Wirbelsäule hochschlängeln, nachvollziehbar. Da man damals noch nicht die umfassenden anatomischen Erkenntnisse von heute hatte, bediente man sich eben solcher Bilder.

Im Übrigen finde ich es erstaunlich, wie viel man bereits in den alten asiatischen Kulturen über den Körper wusste - teils noch bevor die Details wissenschaftlich erforscht werden konnten. Okay, Yoga gehört im Vergleich zum Ayurveda noch zu den jüngeren Wissenschaften. Es entstand erst im 5. Jahrhundert v. Chr und ist somit nur wenige Jahrhunderte älter als die traditionelle chinesische Medizin. Über die modernen Mittel der Forschung verfügte man dann jedoch noch nicht. Trotzdem erkannte man dann bereits eine Menge, und das hauptsächlich durch die Beobachtung und Wahrnehmung sowie das Ziehen logischer Schlussfolgerungen daraus.

Psychosomatische Wirkungen

Auch das Thema Psychosomatik ist mittlerweile sehr gut erforscht. Heutzutage wissen wir, dass Körper, Geist und Seele nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern miteinander in Verbindung stehen. Sicher fällt Euch auch das eine oder andere selbst erlebte Beispiel ein.

Vielleicht habt Ihr schon einmal vor einer Prüfung vor lauter Stress Bauchschmerzen bekommen. Oder ein schwieriges Problem hat Euch mental und / oder psychisch so beschäftigt, dass Ihr davon Kopfschmerzen bekommen habt. Die Liste an Erkrankungen, die psychosomatisch bedingt sein können, ist lang. Fallen Euch weitere Beispiele ein?

Umgekehrt wirkt sich das körperliche Befinden auch auf das Gemüt aus. Und je nachdem, welche gedankliche Einstellung Ihr zu einem bestimmten Symptom hegt, kann dieses entweder (im negativen Fall) verstärkt oder abgeschwächt werden. Es kommt immer darauf an, worauf Ihr Eure Aufmerksamkeit richtet.

Yoga und die Chakren

Wer anfängt, Yoga zu praktizieren, wird schon sehr bald bemerken, dass an diesen zunächst vielleicht mysteriös erscheinenden Chakren etwas dran ist. Einzelne Chakren kann man jedoch auch ohne Yoga in bestimmten Situationen mitunter spüren. Es gibt Yogaübungen, die gezielt ein bestimmtes Chakra behandeln, und solche, die das Energiesystem insgesamt anregen oder harmonisieren. Eine Wirkung wird man schon nach kurzem Üben bemerken. Wenn man solche Übungen regelmäßig macht, spürt man diese ggf. intensiver. Außerdem kann man mit zunehmendem Wissen und Erfahrung noch gezielter akute Probleme in den jeweiligen Bereichen angehen und Übungen für die Chakren machen, die man in einer bestimmten Situation benötigt.

Da sich durch das Yoga (natürlich nicht nur dadurch) aber auch Blockaden in diesen Energiezentren lösen können und sich die Wahrnehmung hierdurch verbessert, erhält man mit der Zeit ein immer besseres Gespür dafür wie für alle wichtigen Vorgänge im Körper. So bemerkt man auch immer öfter rechtzeitig, wenn etwas nicht optimal ist und zu weiteren Beschwerden führen könnte, sofern man nichts dagegen unternimmt.

Ist ein Chakra aktiviert, bemerkt man das daran, dass man eine Wärme in diesem Bereich spürt. Eine Störung oder Blockade kann dazu führen, dass man in dem entsprechenden Energiefeld gar nichts spürt. Oder man bekommt körperliche Beschwerden in den jeweiligen Organen oder Körperteilen.

Doch was sind nun diese Chakren genau? Welche Körperteile und damit zusammenhängenden Eigenschaften sind ihnen zugeordnet und was bedeutet das in der Praxis? Das möchte ich hier im Überblick beantworten.

Diese Grafik zeigt sechs der insgesamt sieben Hauptchakren an:


Das Kronenchakra befindet sich oben am Scheitel.

Wurzelchakra


Sitz: Beckenboden
Organe: Ausscheidungsorgane, Darm, Skelett, Zähne, Haut, Lymphsystem
Endokrine Drüse: Nebennieren-Drüse
Mögliche Krankheiten: Immunschwäche, Essstörungen
Sinn: Geruchssinn
Damit verbundene Themen: Sich verwurzelt fühlen, Stabilität, Urvertrauen, Akzeptanz
Schattengefühle (also die Kehrseite, wenn dieses Chakra blockiert ist): Groll, Starrsinn
Element: Erde
Zugeordnete Farbe: Rot

Sakralchakra

Sitz: Bereich der Geschlechtsorgane bis zum Unterbauch
Organe: Geschlechtsorgane, Nieren, Blase, Lymphsystem
Endokrine Drüse: Keimdrüsen
Mögliche Krankheiten: alle Erkrankungen der betreffenden Organe, von Nierensteinen über Impotenz bis hin zu Harnwegsinfekten
Sinn: Geschmackssinn
Damit verbundene Themen: Kreativität, Sexualität, Dualität
Schattengefühle: Schuldgefühle
Element: Wasser
Zugeordnete Farbe: Orange

Solarplexus-Chakra

Sitz: Oberbauch (knapp oberhalb des Bauchnabels)
Organe: Magen, Zwerchfell, Nieren, Leber, Milz, Galle, Darm, Haare und Nägel
Mögliche Krankheiten: Magen- und Darmerkrankungen, Gallensteine, Diabetes mellitus, Tumore, Atembeschwerden, Schluckauf
Endokrine Drüse: Bauchspeicheldrüse
Sinn: Sehsinn
Damit verbundene Themen: Selbstbewusstsein, Willensstärke, Tatkraft, Macht
Schattengefühle: Wut, Gier
Element: Feuer
Zugeordnete Farbe: Gelb (Offenbar kannte man zur damaligen Zeit schon Gelbsucht. ;-))

Herzchakra

Sitz: mittig auf der Höhe des Herzens
Organe: Herz, Lunge, Immunsystem
Endokrine Drüse: Thymusdrüse
Mögliche Krankheiten: Herz- und Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen, niedriger oder erhöhter Blutdruck, Lungen- und Brustkrankheiten, Asthma, Beschwerden an den Armen und Händen (Arthritis & Co.), Allergien
Sinn: Tastsinn
Damit verbundene Themen: Mitgefühl, Liebe, Hingabe, Freude
Schattengefühle: Angst, Anhaftung, dadurch bedingt Trauer und Schmerz, Hass
Element: Luft
Zugeordnete Farbe: Grün

Halschakra


Sitz: im Hals
Organe: Stimmorgane, Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre (und dem entsprechend auch Mund, Kiefer, Ohren und Nase)
Endokrine Drüse: Schilddrüse
Sinn: Hörsinn
Damit verbundene Themen: Aufrichtigheit, Kommunikation, Ausdruck
Schattengefühle: Ablehnung, Schroffheit
Element: Äther
Zugeordnete Farbe: Hellblau

Stirnchakra / "Drittes Auge"

Sitz: zwischen den Augenbrauen
Organe: Gehirn, Augen
Endokrine Drüse: Hirnandrangsdrüse
Mögliche Krankheiten: Kopfschmerzen, Migräne, Schlaganfälle, Hirntumore, Epilepsie, Erkrankungen der Sinnesorgane und des Nervensystems
Sinn: Gleichgewichtssinn
Damit verbundene Themen: Intuition, Reflexion, Verstand, Logik, also die Zusammenwirkung der Gehirnfunktionen, Selbsterkenntnis
Schattengefühle: Verwirrtheit, Depression
Element: feinstoffliche Geisteskräfte
Zugeordnete Farbe: Dunkelblau

Kronenchakra

Sitz: am Scheitel
Organe: Nerven, Gehirn
Endokrine Drüse: Zirbeldrüse
Mögliche Erkrankungen: Schlafstörungen, Koma, Lähmungen, Multiple Sklerose, Nervenleiden, Krebs, allgemeine Immunschwäche
Sinn: keiner
Damit verbundene Themen: Verbundenheit, wahres Sehen, mit sich und allem im Einklang sein, Freiheit, Glückseligkeit, Verbindung mit den höheren Kräften
Schattengefühle: Trauer
Element: keines
Zugeordnete Farbe: Violett

Über die genannten Erkrankungen hinaus können sich Störungen in den jeweiligen Chakren natürlich auch durch Beschwerden in dem jeweiligen Bereich der Wirbelsäule äußern. Umgekehrt können sich Schmerzen in diesen Teilen des Rückens wiederum auch auf die jeweiligen Energiezentren und die damit verbundenen Drüsen und Organe auswirken.

Wie könnt Ihr das Wissen um die Chakren in der Praxis nutzen?
  • Wenn Ihr Beschwerden in einem dieser Bereiche habt, oder in einer Situation seid, in der Ihr bestimmte mit dem jeweiligen Chakra verbundene Eigenschaften stärken wollt, könnt Ihr gezielt Yogaübungen für diese Chakren durchführen. Z. B.: Angenommen, Ihr wollt eine Rede halten. Oder Euch steht ein wichtiges Gespräch bevor. Dann könnt Ihr spezielle Ãœbungen für das Halschakra machen. Dass Singen ebenfalls gut dafür ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. ;-) Ausgewählte Ãœbungen für die einzelnen Chakren werde ich in weiteren Blogbeiträgen noch vorstellen.
  • So könnt Ihr auch vorgehen, wenn ein bestimmtes Thema für Euch gerade relevant ist. 
  • Natürlich könnt Ihr Euch auch Yogaübungen für alle Chakren heraussuchen, um alle gleichermaßen zu aktivieren. Ich persönlich habe es mir angewöhnt, jeden Tag - meist direkt nach dem Aufstehen - eine selbst zusammengestellte Ãœbungsserie für alle Chakren anzuwenden. Dabei gehe ich von unten nach oben vor. Dazwischen plane ich stets Entspannungshaltungen mit ein. 
  • Um ein bestimmtes Chakra, das vielleicht noch nicht optimal funktioniert, zu stärken, könnt Ihr ergänzend zu den Ãœbungen Gestaltungselemente in Eurer Wohnung in der dazugehörigen Farbe hinzufügen oder vermehrt Kleidungsstücke in dieser Farbe tragen. Dies mag vielleicht "nur" eine psychologische Wirkung haben, aber die Wirkung auf das Gemüt ist ja auch schon etwas. Ist es eigentlich ein Zufall, dass ich - nicht erst, seit ich mich mit den Chakren befasse - so gerne die Farbe Blau trage, darunter häufiger Blue Jeans? :-)
Bildquelle: Pixabay

Karin 12.02.2016, 21.31

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