Ausgewählter Beitrag
Alte Schulzeugnisse - Vergleich früher und heute
Inspiriert und ausgelöst durch einen Beitrag von Bea habe
ich auch mal wieder einen Blick auf meine alten Schulzeugnisse geworfen,
insbesondere die meiner ersten Schuljahre und meines ersten Jahres nach dem
Wechsel in ein anderes Schulsystem.
Ähm... nein, meine Noten (die in den ersten beiden Grundschuljahren ja noch gar
nicht als solche vergeben wurden) werde ich Euch natürlich NICHT verraten - es
geht mir hier mehr um einige charakterliche und neigungsmäßige Aussagen, die
ich entwicklungstechnisch meinem heutigen Sein gegenüberstellen möchte.
Mein allererstes Zeugnis, das ich jemals erhielt, ließ demnach Folgendes
verlauten:
Das meiste davon kann ich tendenziell auch heute noch sehr gut unterschreiben
und die Talente, die damals schon ziemlich deutliche Konturen annahmen (Umgang
mit Sprache und meine allgemeine Art und Weise, mit Menschen umzugehen), haben
sich seither sehr positiv weiterentwickelt, so dass sie heute ein fester
Bestandteil meiner Persönlichkeit sind.
Was die Mathematik betrifft... Nun ja, immerhin bescheinigt mir dieses Papier, dass bei mir auf jeden Fall ein generelles Zahlenverständnis vorhanden ist und dass ich im Umgang mit ihnen nicht allergisch reagiere. Die üblichen Rechenoperationen, die beispielsweise im kaufmännischen Bereich gebraucht werden, führe ich natürlich mühelos durch. Aber als es dann später um umfangreichere Operationen ging wie etwa Logarhythmen, Grenzwerte, Wahrscheinlichkeitsrechnungen etc. stieß ich sehr bald an meinen eigenen Grenzwert. ;-) An all diese Formeln kann ich mich heute nicht einmal mehr erinnern (verdrängt!!).
Zum Malen... nun, die damit verbundenen Fähigkeiten (ein Blick für
das Gestalterische, künstlerischer Umgang mit Form und Farbe) wende ich heute
gelegentlich in der Fotografie und grafischen Gestaltung am PC an. Aber richtig
von Hand gemalt habe ich schon lange nicht mehr. Wenn ich mir meine letzte
Zeichnung ansehe, die im Ãœbrigen meiner Ansicht nach gut gelungen ist, sehe
ich, dass dieses Talent durchaus vorhanden ist. Jedoch kann ich ja nicht ALLES
machen - man muss zwischen verschiedenen Freizeitmöglichkeiten auswählen. Ich
habe mich also für die modernere (vielleicht auch bequemere) Variante entschieden. Vielleicht kommt auch
wieder mal die Zeit, wo ich wieder etwas malen werde. Das läuft ja nicht weg. :-)
Meine heutige Handschrift würde hingegen zumindest für einige Menschen nicht mehr so ganz das Prädikat: "Leserlich" verdienen – auch wohl eine Folge des Computerzeitalters und meiner dementsprechend häufigeren Nutzung von eben diesem.
Auch charakterlich stimmen viele Aussagen im Wesen mit meinem jetzigen Ich überein: Immer noch bin ich sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem (auch anderen Ansichten), sehr lernbereit, und lege in allem, was ich tue, überdurchschnittlich großen Wert auf Sorgfältigkeit (selbst wenn es dafür etwas mehr Zeit brauchen sollte, die ich mir dann aber auch nehme - siehe auch Geduld). Halbe Sachen mag ich überhaupt nicht - vielleicht bin ich da teils heutzutage auch etwas perfektionistisch geworden. Das heißt allerdings nicht, dass ich der Illusion erliege, ich könne diese Perfektion jemals erreichen - sie ist für mich einfach nur ein Ideal, an dem ich mich orientiere. Ich will es so gut wie nur eben möglich machen - nehme es aber dann gelassen, wenn ich den Punkt der Unmöglichkeit erreicht habe.
Auffallend - auch bei den darauffolgenden Zeugnissen - ist, dass das Wort selbstständig ziemlich oft darin vorkommt. Und auch heute noch ist es zutreffend, dass ich am liebsten meine Sachen selbstständig erledige, ohne allzu sehr in meiner Selbstständigkeit eingeschränkt zu sein (abgesehen von normalen Ziel- und Terminvorgaben etc.). Was ich auch tue, ich mache es auf meine Art und Weise und lasse mir nicht gern in meine Vorgehensweisen hineinreden. Ich versuche, selbst nach Lösungen zu suchen. Dennoch kann man auch gut mit mir auskommen / zusammenarbeiten, freue mich über Feedbacks und einem konstruktiven Austausch.Im zweiten Schuljahr hieß es dann aber auch:
Karin 10.03.2007, 19.01
"du hast auch gute Resultate erzielt" - das alte "z" - dass ich das nochmal erleben (sehen) darf :-) Ich finde, das ist ein schöner Buchstabe, jedenfalls in der alten geschriebenen Form.
LG
Birgit
vom 11.03.2007, 18.54
Na, sooo "alt" ist es nun auch wieder nicht - in Belgien wird es wie Du siehst noch heute verwendet (es handelt sich bei den letzten beiden Auszügen um belgische Zeugnisauszüge, und die stammen aus dem Jahr 1994). Ich selbst schreibe mit ganz einfachem Druckbuchstaben-z (weil es praktischer ist), aber dort wird es den Schülern so beigebracht. Ob die das später alle so beibehalten, ist eine andere Frage. Ich meine, wer achtet denn später im Erwachsenenalltag auf eine schöne Optik seiner Schrift? ;-)