Im Moment bin ich etwas zwiegespalten darüber, ob es wirklich so eine
gute Idee war, ausgerechnet den Deutschen die EU-Präsidentschaft zu
überlassen.
Zwar gehen sie im aktuellen Somalia-Konflikt den richtigen Weg, nämlich
den Menschen humanitäre Hilfe zu bieten anstatt sich durch eine
militärische Beteiligung Feinde zu machen, wie es andere nicht näher
benannte Länder in solchen Fällen bevorzugt tun.
Andererseits gibt es in Bezug auf innere Sicherheit in dem
Arbeitsprogramm "Europa sicher leben"
ein paar Aspekte, die sich sehr stark nach amerikanischen Verhältnissen
anhören. Vorgestellt wurde der Plan respektive von dem, der gestern mit
seinem Vorschlag, eventuelle von Terroristen entführte Flugzeuge
sollten abgeschossen werden dürfen, in die Schlagzeilen geriet.
Dazu brauche ich nichts hinzuzufügen, außer dass in unserem deutschen
Anti-Terror-Gesetz
(in dem ansonsten durchaus auch einige diskussionswürdige Punkte stehen) ganz
klar (!) etwas steht, dem so ein Vorschlag eindeutig entgegenstünde:
"Maßnahmen nach Satz 1 müssen stets im Einklang mit den Anforderungen
an die Sicherheit des Luftfahrzeugs und der Passagiere stehen und sind
daher grundsätzlich in enger Übereinstimmung mit dem Luftfahrzeugführer
zu treffen."
Tja, und dann wurde auch noch vor einiger Zeit das berühmte
Weißbuch des Militärs verabschiedet.
Also, ich weiß ja nicht, aber irgendwie sind solche Dinge nicht gerade
dazu prädestiniert, meine Zuversicht demgegenüber zu fördern, dass
Deutschland die Interessen der EU in ihrem neuen Amt im positiven Sinne
ausreichend vertreten wird.
Damit will ich nichts brandmarken, vielleicht kenne ich nicht alle Aspekte, aber im Moment ist mein Eindruck so.