Ãœberschwemmungen dieser Dimension sind immer schlimm.
Aber NOCH schlimmer ist es, wenn
Hilfe systematisch unterbunden wird.
Dass der burmesischen Militärjunta das Leid des Volkes egal ist (sie
verstärken es ja ohnehin schon oft nur noch), mag nicht überraschen.
Dennoch fehlen mir hier jegliche Worte.
Nicht nur, weil das Regime sicherlich die Mitschuld an dem Ausmaß der Katastrophe trägt: Hätten sie nicht massiv die
Mangrovenwälder abgeholzt,
hätte das zwar natürlich nicht den Zyklon davon abhalten können, die
Gegend um das Delta heimzusuchen - doch möglicherweise wären die Folgen
nicht ganz so extrem ausgefallen.
Außerdem hätte eine vernünftige Regierung schon längst Maßnahmen zum
Katastrophenschutz unternommen - gerade, wenn von einer Region bekannt
ist, dass sie ein Katastrophengebiet ist.
Vor einiger Zeit gab es in
Bangladesch eine ähnliche Katastrophe. Aber
dort
hatten die betroffenen Bewohner wenigstens dank Frühwarnsystems in
vielen Fällen zumindest theoretisch die Möglichkeit, sich rechtzeitig
zu retten (leider nicht alle).
Die dort (immerhin!) vorhandenen Schutzbauten reichten zwar bei weitem
nicht aus, und waren teilweise nicht im besten Zustand. Dafür konnten
dort die internationalen Hilfen, Grundversorgung mit Lebensmitteln
etc., relativ (!) zügig anlaufen. Auch dort gab es natürlich
Hindernisse (kein Durchkommen im Verkehrschaos, Gewalt) - aber immerhin
KONNTEN sie letztlich helfen.
Und in Bangladesch wird offenbar wenigstens (mittlerweile) etwas getan,
um die Folgen solcher Katastrophen abzumildern. Mehr Schutzbauten
sollen in den nächsten Jahren entstehen, und die Deiche wurden bereits
an vielen Stellen erhöht und verstärkt.
In Burma hingegen wird von Seiten des Regimes überhaupt nichts getan!
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die Gegend, wo die Junta (und
am besten NUR sie) sich aufhält, betroffen gewesen wäre - DANN hätten
sie sehr schnell gehandelt.
Es will mir einfach nicht in den Kopf, warum eine Bevölkerung keine Hilfe bekommen kann, nur weil sie im "falschen" Land lebt.
Nein, sie leben nicht im falschen Land - es ist IHR Land! Nur leider sitzen eben die falschen Leute am längeren Hebel.
Diese Junta gehört gestürzt!
Aber zuerst müssen die Hilfsorganisationen beharrlich versuchen, bis zu
den Hilfsbedürftigen vorzudringen, um dort ihre Arbeit zu tun.
Liebe Karin,
das, was du schreibst, deckt sich hundertprozentig mit meinen Gedanken und Gefühlen gestern, nachdem ich im Netz Berichte darüber gelesen hatte und abends noch im TV etwas gesehen hatte. Von den Militärs gezeigte "Präsenz" nur zu Schauzwecken .. und ausländische Hilfe außen vor lassen - eine unfaßbare Unmenschlichkeit, was da grad abläuft.
Hoffentlich können die Hilfsorganisationen doch noch etwas erreichen .. das Schlimme - durch diese Verzögerungen kommt für viele die Hilfe natürlich zu spät - von der steigenden Seuchengefahr ganz zu schweigen ...
Dir ganz liebe Grüße und noch ein liebes Dankeschön für deine letzten Kommentare
Ocean
vom 09.05.2008, 14.17