Wie kann ich wirklich helfen?
An Weihnachten wird ja in den Menschen öfters so ein Wohltätigkeits- Drang wach. Plötzlich denkt man endlich mal an die Menschen, an die man eigentlich doch auch übers Jahr denken sollte - Menschen, denen es nicht so gut geht, Menschen, die Hilfe brauchen, und sei es auch die viel wichtigere: Hilfe zur Selbsthilfe. Menschen in Not eben.
An Weihnachten werden die, die das ganze Jahr über Geld übrig haben und helfen könnten, auf einmal großzügig. Da wird gespendet auf Düüvel komm raus, egal wohin, egal wofür, Hauptsache, das im Laufe des Jahres angesammelte schlechte Gewissen wird beruhigt.
Damit will ich keineswegs das Spenden an sich schlechtreden; zumal, wenn es um ganz konkrete und wichtige Projekte geht, die man unterstützen möchte. Denn nicht immer hat man ja auch die Zeit geschweige denn die Möglichkeit, selber in ein weit entferntes Land zu fahren und zu helfen, wo es nötig ist - das meine ich nicht. Außerdem gibt es ja auch im näheren Umfeld Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Aber man sollte in manchen Fällen auch die Motive hinterfragen. Wenn man nur spendet um des Spendens willen, um das eigene Gewissen zu beruhigen und ansonsten nichts damit zu tun haben möchte, ja um die akuten Probleme der Menschen ganz weit von sich wegzuschieben, dann widerspricht das in meinen Augen dem Grundgedanken des Helfens.
Nun gut, jetzt bin ich wieder einmal abgeschweift. Ich wollte
eigentlich nicht die Doppelmoral einiger beim Spenden und Helfen im
Allgemeinen zum Hauptthema machen.
Wohin ich vielmehr gelangen wollte und was ich schlussendlich aufzeigen
möchte, ist, dass es - nicht nur für Menschen, die dem klassischen
Spenden aus welchen Gründen auch immer kritisch gegenüberstehen, auch
wirkungsvolle Alternativen gibt.
Wer ein regelmäßiges Einkommen hat, bei dem auch nach Abzug der eigenen
Lebenshaltungskosten (und ggf. noch der für die Familie aufgebrachten)
monatlich genug übrig bleibt, der könnte beispielsweise eine
Patenschaft für ein Kind
übernehmen. Es gibt sicherlich einige Menschen da draußen, für die 30 €
im Monat durchaus nicht viel sind - und sollte sich etwas an der
finanziellen Situation so kritisch ändern, dass man es sich irgendwann
nicht mehr leisten kann (oder auch einfach so), kann man die
Patenschaft jederzeit wieder auflösen. Ich denke aber, wenn man dann
nach Jahren so eine Art Beziehung zu dem Kind aufgebaut hat, dann würde
man das als mitfühlender Mensch auch nur dann tun, wenn es wirklich
nicht anders geht.
Ich möchte ehrlich sagen, falls ich persönlich irgendwann einmal dazu
in der Lage sein werde und mein Leben finanziell und auch sonst
geregelte Bahnen einnehmen wird, dann würde ich es in jedem Fall machen!
Natürlich ist
Worldvision nur eine Organisation von sicherlich vielen, die so etwas machen. Aber es ist eine. Und eine
sehr umfassende sogar. Wer nicht gleich eine Patenschaft übernehmen will, der kann übrigens auch (einmalig oder länger) spenden. Oder sich anderswie aktiv engagieren. Etwa auf einer der Kampagnen. Es gibt so viele Möglichkeiten zu helfen. Man muss es nur - so wie es in der jeweiligen Macht steht - tun.
GENAU! Genau! genau!!!
darum wllte ich ja auch zum Wichteln anregen und das nicht nur zur scheinheiligen Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über.
Vodia
vom 13.12.2006, 23.58
Öhm... aber wenn man ein Kind adoptiert bzw. aus der Ferne unterstützt, dann WEIß es doch, wer ihm hilft - also keine Wichtelhilfe. ;) Aber ich habe schon verstanden, was Du meinst - im ganzen Ausmaß. :)