Ausgewählter Beitrag

Der große Pharao ;-)


31 Tage - 31 Insekten oder Spinnen 8-)

Zum krönenden Abschluss der Insektenfotoaktion wollte ich meinen Beitrag irgendwie "besonders" aufbereiten. Obwohl die Idee dazu schon eine ganze Weile in meinem Hinterstübchen "gereift" ist (bzw. darin umherschwirrte), geschieht die Umsetzung jetzt spontan. Dazu gesellte sich heute noch der Einfall, es mit einer Art Mitmachmöglichkeit für meine Leser zu kombinieren.

Na, seid Ihr neugierig geworden? Dann braucht Ihr erstmal nichts weiter zu tun, als weiterzulesen. Und danach ggf. einen Kommentar zu hinterlassen - wobei es völlig freiwillig ist, ob Ihr zusätzlich von der Mitmachmöglichkeit Gebrauch macht oder nicht. Was Ihr tun könnt, erkläre ich weiter unten. Nun will ich Euch aber nicht länger auf die Folter spannen...

Eine kleine Geschichte (Titel siehe oben):

Schon viele Male war Ramses wiedergeboren worden, hatte schon viele Erscheinungsformen angenommen und darunter auch weitaus niedrigere Wesen als solche, die seinem einstmaligen Stand als ägyptischer Herrscher angemessen gewesen wären. Sogar als Ameisensklave hatte er sich durch die labyrinthartige Unterwelt eines Ameisenhügels gewuselt - ein anonymes Nichts, von der Masse schuftender Arbeiter kaum zu unterscheiden. Wäre er wenigstens eine Drohne gewesen, die die Ameisenkönigin bezirzte, hätte er zumindest noch seinen Spaß an der ganzen Sache gehabt... Ein andermal war er eine Mücke gewesen, die ständig von panisch um sich schlagenden Riesenhänden hin- und hergescheucht wurde und schließlich hungers starb, weil er niemals an deren süßes Blut herangekommen war...
Und nun hatte ihn sein Schicksal eingeholt. Nach vielen tausend Jahren und noch mehr enttäuschende Reinkarnationen später hatte er jetzt endlich wieder ein wenig Ähnlichkeit mit sich selbst. Allein das gab ihm einen Teil seiner Würde und seines Stolzes zurück, beides Dinge, die er bereits im Strudel der sich wandelnden Zeiten verloren geglaubt hatte.
Doch leider gab es da auch - wie immer, seufzte der ehemalige Pharao - einen Haken. Etwas, das seine Freude darüber, ein Stückweit (immerhin) wieder er selbst geworden zu sein, in nicht unerheblichem Maße trübte. Ja, natürlich war er froh, nach so langer Zeit wieder einen - wenn auch diesmal gepanzerten - Pharaonenschleier zu tragen... Aber in Kombination mit langen, heuschreckenartigen Hinterbeinen und einem peinlich nach hinten gereckten Stachel wäre ihm glatt die Schamesröte ins befühlerte Gesicht gestiegen! So war er andererseits wiederum etwas erleichtert, dass es ihm physisch nicht möglich war, zu erröten.
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Das Unwohlsein in seiner Seele, das ihm zugleich wie ein bitterer Kloß in der Kehle festsaß, blieb. Beim Gewahrwerden dessen, was er offensichtlich aktuell war, blitzte eine Flut von Erinnerungen in ihm auf. Heuschrecken... Heuschrecken, wohin das Auge reichten, hatten alles um sie herum vernichtet und das Leben, welches sich von diesem "Alles" nährte, mit in den Abgrund gestürzt. Letztendlich hatten die Heuschrecken sein ganzes Königreich aufgefressen und seine Existenzgrundlage zerstört. Denn was hätte er noch regieren sollen, wenn seine Untertanen, sofern sie nicht gerade vom infolge der Plage ausgebrochenen Hunger dahingerafft worden waren (und das waren schon mehr, als sämtliche Mathematiker seines Palastes hätten zählen können, wären sie nicht gerade mit dringlicheren Sachen beschäftigt gewesen), genug mit ihrem eigenen Leid zu kämpfen gehabt hätten? Heuschrecken... Er wollte nicht mehr an die Heuschrecken denken...
Aber das war unmöglich, jetzt da er - Ironie des Schicksals - selbst eine war. Oder hatte er tatsächlich nichts anderes verdient? Zwar war es ein wenig spät, über seinen einstigen Lebenswandel als Pharao nachzusinnen und wie er sich seinen Untergebenen gegenüber vielleicht verhalten hatte... Die Erkenntnis, die ihm besser spät als nie kam, machte ihn ganz traurig. Ja, offenbar hatte er wirklich eine Menge negatives Karma angesammelt. Jetzt, wo er so darüber nachdachte, fielen ihm noch zahlreiche weitere Situationen ein, wo er sich sehr hochmütig, egoistisch auf seine eigenen Bedürfnisse bedacht und nicht besonders rücksichtsvoll verhalten hatte. Gerade auch gegenüber den Frauen am herrschaftlichen Hof...
Jedoch gab es auch Hoffnung. Immerhin hatte er sich mit dieser Reinkarnation bereits zu einer Riesenheuschrecke gemausert - also konnte nicht alles, was er in seinen bisherigen Inkarnationen seitdem geleistet hatte, falsch gewesen sein. An irgendeinem Punkt musste er sich schon gebessert haben. Dennoch: Es war noch ein weiter Weg, bis...

Und jetzt kommt die exklusive Mitmachmöglichkeit für Euch: Schreibt (natürlich nur, wenn Ihr mögt) den letzten Satz zuende, eventuell auch noch ein paar Sätze der Geschichte weiter.
Ich bin schon gespannt auf Eure Beiträge im Kommentar. Selbstverständlich freue ich mich auch auf Eure Kommentare, wenn Ihr nicht mitmachen wollt. Wie gesagt, es ist niemand gezwungen, sondern einfach ein spontanes, kreatives Spiel. A.G.SmileUp.gif

Alle, die mitmachen, bekommen einen Blogbesuch inklusive eines anerkennenden Kommentars meinerseits geschenkt.

Karin 31.05.2009, 23.31

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von kalle

...mit der Leichtigkeit eines Schmetterlings oder einer Eintagsfliege den Tag geniesen konnte, ohne über alles zu grübeln, und einfach nur zu leben ;)

Liebe Grüsse Kalle

vom 11.06.2009, 13.50
1. von Falk

"Es war noch ein weiter Weg, bis... "

... er dereinst als irgendeine spanische Grille oder Heuschrecke zum Motiv einer in Bloggerkreisen für Aufsehen sorgenden Fotoaktion werden würde :blinky:

...

Herzlichen Dank noch mal für's fleißige Teilnehmen! :smile:

Ähm... ich möchte dann auch noch mal an meine Umfrage (Nachbefragung zu Insekten- und Spinnenphobien) erinnern:

Hier klicken

:twink:

Liebe Grüße
Falk

vom 02.06.2009, 19.35
Antwort von Karin:

Diese Fortsetzung ist naheliegend. Gut kombiniert! 
Nix zu danken. Außerdem war ich ja nicht die allerfleißigste Teilnehmerin - in der letzten Woche hatte ich sogar einen akuten Mangel an Motiven... A.B.Twink.gif Da waren die Motten, die an den vergangenen lauen Frühsommernächten (meteorologisch scheint es ja schon fast Sommer zu sein *g*) durchs Haus flatterten, quasi meine letzte Rettung, um doch noch etwas Neues beisteuern zu können.

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