Ausgewählter Beitrag

Der Unterschied zwischen Tag und Nacht

Die folgenden Worte sind der Versuch einer Darstellung, wie es mir in solchen Momenten wie den geschilderten ergeht. Es bedeutet nicht, dass es jetzt in dieser Minute, wo ich dies poste, gerade aktuell wäre.
Auch ist es nicht immer, wenn ich solche Empfindungen habe, so extrem, wie es hier eventuell rüberkommt. Der "fahle Nachgeschmack", von dem ich weiter unten spreche, ist ebenfalls nicht immer gleich intensiv.

Ich möchte auch nicht, dass man sich unnötig Sorgen macht. Wie gesagt: Es sind nur bestimmte Momente, die stets dann auch wieder vorbei gehen. Möglicherweise ist es überspitzt dargestellt, eben weil es sich in dem Moment - und nur dann - so anfühlt.

Nun, ich denke, ich kann auch mal etwas im Blog schreiben, was nicht in die Rubrik "heile Welt" gehört, oder? Das Leben hat nun mal seine zwei Seiten. Warum sollte immer nur die fröhliche Seite an der Oberfläche sein? Das wäre unnatürlich.

Zum Weiterlesen bitte auf "Weiterlesen" klicken. A.B.Twink.gif

Nachts, wenn ich nicht schlafen kann, werden schattenhafte Gedanken übermächtig.
Wenn es in den dunklen Stunden still ist, gibt es Momente, an denen alles hoffnungslos erscheint. Sowohl beruflich als auch im Leben.
Die Stille ist dann so gegenwärtig, dass die Leere, die mich in solchen Augenblicken erfüllt, schmerzhaft aushöhlt.
Nicht geweinte Tränen bohren sich dann durch meinen gesamten Körper, schwer wie Steine.
Ich liege dann da und warte darauf, dass ich irgendwann vielleicht doch noch einschlafe, oder dass der Tag anbricht.
Das Einschlafen gelingt nach einer Ewigkeit.

Am nächsten Morgen nach dem Erwachen fühlt sich alles nicht mehr ganz so schlimm an.
Die Situation ist zwar immer noch dieselbe, doch im Licht des Tages zieht es mich nicht mehr runter.
Beschäftigungen, die ich tagsüber erledige, aber auch die Zeitvertreibe, gelegentliche Unterhaltungen und was den Alltag sonst noch so ausmacht, meine Hobbies usw., lassen das Gefühl der Nutzlosigkeit schwinden.
Und auch das Alleinsein ist dann nicht mehr unerträglich, manchmal sogar willkommen.
Es bleibt zwar zunächst ein fahler Nachgeschmack der Nacht, aber der verflüchtigt sich meist im Laufe des Tages, bis nur noch eine Ahnung zurückbleibt.
Bis eben wieder die Schatten einer solchen Nacht mich heimsuchen.

Beim Schreiben dieses Beitrages habe ich mehrmals überlegt, ob ich nicht besser die Kommentarfunktion ausnahmsweise mal dafür herausnehmen soll, da es doch für den Blog schon sehr persönliche Zeilen sind.
Normalerweise bin ich immer sehr vorsichtig damit, möglicherweise zu viel von meinem Inneren preiszugeben. Diesmal hatte ich trotzdem das Bedürfnis, das einfach mal aufzuschreiben. Ich hoffe, das wird auch so akzeptiert.
Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, die Kommentarfunktion drinzulassen. Ich vertraue auf Eure Feinfühligkeit.

Karin 11.11.2009, 12.08

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Petra

Hallo Karin,
bei mir ist es genau umgekehrt. Am Tag fühle ich mich von Pflichten erschlagen, obwohl ich gar nicht mehr so viele habe, um nicht zu sagen nur ganz wenige. Die Nacht ist mir lieb, weil man da nichts mehr von mir verlangen kann.
Aber dazu gibt es eine ellenlange Vorgeschichte, wie man sich vorstellen kann.
Dennoch gilt es, die Ohren steif zu halten :ideenteddy:
LG Petra

vom 11.11.2009, 13.34
Antwort von Karin:

Ich genieße die Nacht-Ruhe auch im Normalfall. Nur gibt sie in solchen Momenten wie dem beschriebenen eben auch Raum für diese Gedanken. 

1. von Heike

Ich finde es gut, dass du so offen und ehrlich darüber schreibst. Im Prinzip ist es ein Tabuthema. Aber glaube mal, wie viele Menschen es gibt, die diese Situation vor dem Einschlafen kennen. Aber warum darüber sprechen, wenn am nächsten bei Licht, alles nicht mehr so schlimm ist? Dieses Gefühl kenne auch ich zu Genüge.

Es macht uns ja nicht auf Dauer depressiv, warum diese Art von Gefühlen also nicht zulassen?

LG
Heike

vom 11.11.2009, 12.21
Antwort von Karin:

Eben. Und ich denke, indem man es zulässt, ist schon der halbe Weg zur Bewältigung getan. Warum es unterdrücken und im Nachhinein totschweigen? Auf Dauer ist das wohl noch schlechter für die Psyche, als wenn man es einfach zulässt - und durchhält, es übersteht.
Das Ganze hat ja auch eine positive Kehrseite: Wenn ich schon solche Gefühle manchmal so intensiv durchlebe, kann es umgekehrt auch passieren, dass sich freudige Momente kulminieren, "beflügeln" (ohne, dass das jetzt abgehoben klingen soll) und mich zusätzlich motivieren.
Letztendlich kann sich beides im Leben ausgleichen. Jede Empfindung hat eben ihre Zeit.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Es gibt natürlich auch jede Menge Gefühle "dazwischen", und ich bin auch nicht krank oder so.

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