Manchmal lache ich, obwohl ich traurig bin. Dabei weiß ich genau, dass meine Maske durchsichtig ist. Meine Tränen verraten meine wahre Gemütslage. Und trotzdem verziehe ich meine Mundwinkel nach oben, wenn ich weine. Einfach so. Um zu beschwichtigen. Um in dem anderen kein Mitleid zu wecken. Um zu zeigen, dass es nicht so schlimm ist, wie es scheint. Um keine Schwäche zu zeigen - auch nicht vor mir selbst.
Doch je mehr ich lache, desto mehr fließen die Tränen. Es tritt immer die gegenteilige Wirkung ein als die, die ich wollte. Die befürchtete Wirkung verdoppelt sich dadurch nur noch. Also lasse ich die Clownsmaske letztlich fallen. Offenbare mich und meine Gefühle, lasse ihnen freien Lauf.
Und ich merke, wie befreiend es für meine Seele sein kann. Ich kann mich ruhig fallen lassen, so lange zwei Arme mich sanft auffangen und mich still trösten.
Dann geht es mir wieder gut, und die Farben in meinem Gesicht sind echt. Ich brauche mich nicht mehr anzumalen.