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Ein Paradoxon sucht inmitten von Provisorien seinesgleichen

Das meiste im Leben ist ein Provisorium - kaum hat man es erreicht, hat sich schon wieder alles verändert und stellen sich neue Herausforderungen; erreicht man es nicht, wird es verworfen, weil es die Mühe (so meint man) sowieso nicht wert war.

Das einzig Beständige, auf das immer Verlass ist,

ist die Familie,

sind echte Freunde,

ist die Liebe.

Sie geben Halt, um auch die unangenehmen, leidvollen oder gar krank machenden Provisorien zu überstehen.

Wahrhaft einsam ist nur der, der keine dieser drei Stützen hat. Aber auch für sie gibt es Hoffnung und Trost: Selbst (und erst Recht) in der größten Not gibt es irgendwo eine helfende Hand, jemanden, der ein Licht vorbeiträgt.

Es liegt (schon seit der Steinzeit) in der Natur des Menschen, nicht nur glücklich sein zu wollen, sondern auch andere Menschen glücklich zu machen, weil sich das Glück dann für beide Seiten verdoppelt.

Übersteigerter, blinder Egoismus ist daher unnatürlich, eine Maske der Unglücklichen.

Natürlich fühlt man sich gut, wenn man anderen ihr Lachen wiedergibt. Und sicher gibt es Menschen, die nur dieses Gefühls und des Gewissens wegen helfen. Die z.B. meinen, ich spende mal was oder werfe dem Bettler eine Münze in den Hut und das wars dann. Auch diese Form des Egoismus ist durchaus geläufig.

Aber diese Menschen sind nicht ganz aufrichtig - mit sich selbst genauso wenig wie mit ihren Mitmenschen. Sie, die mit den falschen Motiven, die es vielleicht noch nicht einmal bemerkt haben oder nicht wahrhaben wollen - sie sind es, die in Wahrheit toteinsam sind und die Schuld daran im Ãœbrigen selbst tragen.

Deshalb verdienen sie auch kein Mitleid. Aber Ignoranz? Nein, die macht alles nur noch schlimmer.

Diese Menschen brauchen einen Spiegel, den man ihnen vorhält - so wie alle anderen Menschen auch.

Denn aus irgendeinem Grund ist der Mensch so gestrickt, dass er seine Fehler - ebenso wie seine Triumphe - nicht allein realistisch erkennen kann.

Würde man ihn isoliert in einen Raum sperren mit allem, was er braucht, zum Leben und um machen zu können, was er will, und ihn dann nach einer Weile, nachdem er »fertig« gerufen hat, mit seinen Ergebnissen auf die Welt loslassen, wären diese entweder für die Außenwelt ein unverständliches Chaos oder würden gleich in der Pionierphase der Umsetzung in der Realität scheitern. Denn was sich in seinem Kopf abgespielt hat, hat nichts mit dem zu tun, was machbar ist, und er hatte in seiner Zelle auch keinerlei Möglichkeit, es in der realen Welt auszuprobieren.

Jeder Mensch braucht daher sein soziales Netz - als Spiegel, der ihm unkommentiert mitteilt, was Sache ist (was er daraus macht, ist seine Sache).

Ansonsten schrumpft er in sich selbst zusammen, zerdrückt sich selbst und geht so auch irgendwann für die Welt verloren.

Doch der Mensch ist kein Provisorium! Deshalb muss er aufstehen, seine Richtung und ggf. auch sich selbst ändern, um weitermachen zu können!

Kein Provisorium, aber wandlungsfähig - der Mensch ist ein Paradoxon.

Karin 19.03.2006, 22.15

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