Ausgewählter Beitrag

Gehört

"Jesus von Texas" im EinsLive-Lauschangriff:

Inhalt: Der 15-jährige Vernon muss für die Taten eines Freundes (Jesus) büßen, der ein Massaker an einer Schule angerichtet und anschließend sich selbst umgebracht hat. Damit gerät er, der Unschuldige, natürlich auch ins Kreuzfeuer der Medien, für die diese "Story" ein gefundenes Fressen ist. Und auch im Gerichtssaal werden Aussagen verdreht, was das Zeug hält... Das Urteil ist vorprogrammiert; seine Flucht nach Acapulco nimmt ein jähes Ende, weil ihn eine Frau, mit der er vorher telefoniert hatte und die ihn dort persönlich mit dem Geld, das sie ihn eigentlich bloß schicken wollte, aufsucht, in eine Falle lockt; die Todesspritze scheint sicher, bis... die überraschende Entdeckung der Notizen des wahren Mörders, mit denen Vernon sich in seiner Zelle mangels Klopapier den Hintern abgewischt hat, ihm sein Leben rettet.

Bezeichnende Zitate:
  • "Paradigmenwechsel: Die Sache an sich bleibt dieselbe, aber die Information, nach der Du sie beurteilst, ändert sich." - sagt jemand, der der Ansicht ist, er solle das ganze Spiel mitspielen und sich schuldig bekennen, zu Vernon.
  • "Ach wissen Sie, eine Mutter hält ihren Sohn immer für unschuldig." - Aussage von Vernons überfürsorglicher Mutter in einer Vernehmung, die dann fälschlicherweise zu Lasten von Vernon ausgelegt wird.
  • "Scheiße = (Zeit X Traum)²" - Vernon in einem Gedankengang, als er sich in Acapulco aufhält und noch nicht ahnt, was noch auf ihn zukommen wird.
Gedanken zum Ende: Wenn man bedenkt, wie oft es in der amerikanischen Wirklichkeit anders verläuft, wie viele, die sich hinterher erst als unschuldig erweisen, täglich hingerichtet werden, und das alles nur, weil irgendeiner ja der Sündenbock sein muss...

Bilanz: Es war ein gelungener, nachdenklich machender Seitenhieb auf die schleichende Dekadenz in der Gesellschaft, und zugleich eine Kritik am Sensationshunger der Medien (und ihrer Zuschauer) und auch an den Verhandlungsmethoden in den Gerichtssälen, die es wohl nicht nur in den bekannten Grisham-Romanen gibt. Die düstere, beklommene Grundstimmung, die mit dem Thema einherging, wurde wie bei Lauschangriff-Hörspielen gewohnt meisterhaft herübergebracht; die Story an sich ist vollbepackt, abwechslungsreich und mit überraschenden Wendungen gespickt. Das leicht makabre "Happy (?) End" (das man durchaus auch ironisch betrachten kann) wird dadurch noch überraschender, da es einer Traumsequenz zwischen Leben und Tod, in die einige Erinnerungsbruchstücke eingebaut sind, folgt. Das ganze Stück ist im Übrigen sehr gekonnt umgesetzt.



Falls sich jemand über die Uhrzeit wundert: Ich hatte den Beitrag ursprünglich VOR der Zeit eingestellt, in dem das Hörspiel lief, und ihn dann abgeändert und ergänzt. So musste ich nicht extra einen ganz neuen Beitrag dazu schreiben, wozu ich um diese Uhrzeit doch zu faul wäre.

Karin 07.09.2006, 22.55

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