... ist des Euro / Dollar usw. nicht wert.Â
Es ist wieder soweit: Die
Zeit für Beitrag Nr. 3 meiner Fotoaktion "In Bildern sprechen" läuft. Ziel der Blogaktion ist es, alle zwei Wochen ein Sprichwort oder eine Redewendung in einem Bild umzusetzen. Dabei geht es nach dem Alphabet.
Nun ist das C an der Reihe. Für mein gewähltes Sprichwort kann ich Euch diesmal sogar zwei Varianten zeigen, da die kleine Währungseinheit "Cent" ja für mehrere Währungen gültig ist.
Die Liste aller Beiträge zu dieser Fotoaktion findet Ihr hierVariante Nr. 1: Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert.Dieses Sprichwort hat sich im Laufe der Zeit, abhängig von der jeweils aktuellen Währung, gewandelt. Die Euro-Variante ist heutzutage durchaus geläufig und wird auch in den Medien oft genutzt.
Das Sprichwort bedeutet: Wer kleine Münzen nicht zu schätzen weiß / nicht umsichtig damit umgehen kann, der hat auch größeres Geld nicht verdient.
Im Mittelalter hieß es: "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
Zu Zeiten der DM hieß es dann: "Wer den Pfennig nicht ehrt, ist die DM nicht wert." Pfennige als kleine Münzen gab es seit dem 8. Jahrhundert. Bis das Dezimalsystem erstmals im heutigen Deutschland eingeführt wurde, dauerte es allerdings noch einige Jahrhunderte. Davor beherrschte das
Karolingische Münzsystem den europäischen Geldmarkt.
Überhaupt war Europa vergleichsweise langsam mit der Einführung von Dezimalwährungen. Die Russen rechneten bei ihren Finanzen schon seit dem 16. Jahrhundert dezimal. 1 Rubel entsprach seitdem 100 Kopeken. Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts zogen nach und nach die verschiedenen Länder Europas sowie zur selben Zeit die USA, die inzwischen bereits unabhängig waren, nach. 76 Jahre nach den Franzosen führten die Deutschen mit der Mark ihre erste Dezimalwährung ein. Österreich und die Schweiz folgten. Die Briten und Iren bildeten das Schlusslicht. Sie stellten sich erst 1971 auf das
Dezimalsystem um.
Tja, und mit den Euro wurde bei uns in großen Teilen der EU sowieso alles vereinheitlicht - ob wir es wollen oder nicht. Was das in der Praxis bedeutet, haben wir in den letzten Jahren zur Genüge - auch im eigenen Portemonnaie - erlebt. Erst kamen die Preisanpassungen nach oben, dann die Eurokrise und der Mist, der von den Banken gebaut wurde. Die Leidtragenden sind wie immer nicht die, die sich ihre fetten Boni in die Tasche stecken, sondern der kleine Mensch - in Griechenland, Spanien oder eben auch in Deutschland, der sich sprichwörtlich inzwischen fast
jeden Cent vom Mund absparen bzw. ihn zwei- oder gar dreimal umdrehen muss (also sich gut überlegen muss, was er mit seinem verfügbaren, geringen Budget anfängt).
In dem Punkt haben es aber auch die Menschen auf der anderen Seite des großen Teiches nicht unbedingt besser. Sie müssen oftmals mit deutlich niedrigeren
Mindestlöhnen auskommen als viele Arbeitnehmer
in Deutschland.
Variante Nr. 2:Wer den Cent nicht ehrt, ist des Dollars nicht wert.Wie bin ich an diesen Dollar-Cent gekommen, ohne dieses Land je betreten zu haben? Kann ich vielleicht zaubern?
Nein, von selbst ist er sicher nicht in meine Jackentasche gekommen. Dennoch war ich mir lange Zeit nicht bewusst, dass ich eine US-amerikanische Münze mit mir herumtrug. Ich dachte, es wäre eine hier übliche Euro-Cent-Münze.
Erst, als ich sie aus der Tasche nahm und mir einmal näher betrachtete, bemerkte ich, dass diese irgendwie anders aussah. Inzwischen war sie wohl sogar schon mal in der Waschmaschine mitgewaschen worden - aber PST! *gg*
Ich denke, hierzulande kann SO eine Centmünze durchaus als Seltenheit betrachtet werden. Insofern ist diese Münze mit dem eingeprägten Weißen Haus und dem Abraham-Lincoln-Porträt auf der Rückseite trotz ihres geringen materiellen Wertes, welche ich hier ohnehin nicht als Zahlungsmittel benutzen könnte, in der Tat etwas Besonderes. Deshalb passt sie auch gut zu dem Sprichwort. Denn: Hätte ich sie nicht aufbewahrt, wäre ich jetzt um eine Rarität ärmer.
Es handelt sich hierbei übrigens um eine Ausgabe von 2009. Manche der anderen Prägungen von US-amerikanischen
1-Cent-Münzen, die es im Laufe der Zeit gab, finde ich allerdings auch sehr interessant. Ich mag es, wenn auf Münzen Bilder und Szenen eingeprägt sind und eine Münze somit eine ganze Geschichte erzählen kann. Das ist bei den heutigen Standardmünzen mit nichtssagendem Layout keineswegs selbstverständlich.
Wer so einen Glückscent auf der Straße findet (die Währung spielt dabei zumindest bei der Symbolik keine Rolle), dem soll sprichwörtlich gesehen Glück beschert sein. Im Mittelalter, als die Menschen noch abergläubischer waren, glaubten die Menschen daran, dass eine kleine Münze (ein Pfennig) in der Tasche sie vor bösen Zaubern schützten und dass jemand, der ihn ständig bei sich trug, nicht betrogen würde. Wenn man jemand anderem einen Glückscent schenkt, wünscht man ihm damit, dass ihm das Geld niemals ausgehen möge.
Dr. Eckart von Hirschhausen meint zu auf der Straße gefundenen Münzen:
„Wer gerade eine Münze auf der Straße gefunden hat, antwortet auf
die Frage 'Wie glücklich sind Sie mit Ihrem Leben?' deutlich
zufriedener. Glückliche Menschen sind gesünder. Eine der günstigsten
Maßnahmen, viele Deutsche gesünder zu machen, wäre also, einen Teil der
Krankenkassenbeiträge auf die Straße zu werfen statt aus dem Fenster.“
Eine logische Schlussfolgerung...
Hallo liebe Karin,
auch wenn heute schon das D startet - jetzt habe ich soeben das C online gestellt ;o).
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Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und Carpe Diem ;o)
Sandy
vom 15.06.2013, 12.53