Endlich komme ich dazu, mit dem nächsten Buchstaben meiner Fotoaktion weiterzumachen. Immerhin bin ich jetzt beim V - das Ende ist also inzwischen in Sichtweite.
Für das V habe ich mir (passenderweise) das Sprichwort "einen Vogel haben" herausgepickt. Das zusätzliche Wortspiel ist übrigens Absicht, wie Ihr gleich sehen werdet.
Ja, ich gebe es zu: Wir haben einen Vogel. Und zwar nicht nur einen, sondern gleich mehrere. Im wahrsten Sinne des Wortes!
Herkunft und BedeutungDie übertragene Bedeutung der Redewendung
"einen Vogel haben" dürfte den meisten bekannt sein. Das Sprichwort bedeutet so viel wie: verrückt sein. Analog dazu wird häufig auch die Ausdrücke "nicht mehr alle Tassen im Schrank haben", "einen Sprung in der Schüssel haben" oder
"nicht mehr alle Latten am Zaun haben" verwendet. Statt "einen Vogel haben" ist auch die Variante "eine Meise haben" geläufig. Wenn jemand einer Person "einen Vogel zeigt", indem er sich mit dem Zeigefinger auf die Stirn tippt, will er damit ausdrücken: "Ich finde, du hast sie nicht mehr alle" oder sprichwörtlich "bei Dir piept's wohl".
Von wegen "Vogelgehirn": Hühner sind intelligente Tiere!Bezüglich des Ursprungs dieses Sprichwortes gibt es zwei Theorien. Eine mögliche Erklärung ist die, dass die Redewendung "einen Vogel haben" auf einen alten Volksglauben zurückgehe. In früherer Zeit, als die Wissenschaft noch nicht sehr weit verbreitet war, kursierte im einfachen Volk die Vorstellung, im Gehirn von Menschen, die sich etwas seltsam verhalten oder eine ungewohnte Denkweise an den Tag legen, befinde sich tatsächlich ein Vogel.
Die zweite Erklärung stammt von dem österreichischen Medizinhistoriker Johann Werfring und geht davon aus, dass der Ausdruck auf das Phänomen von Menschen mit kleinen Köpfen zurückzuführen sei. Es gibt offenbar eine Erkrankung, bei der Menschen kleinere Köpfe haben und deren Gehirn entsprechend kleiner ist. Heute weiß man natürlich, dass aufgrund der Größe eines Gehirns keineswegs auf seine Funktionalität oder seinen Inhalt geschlossen werden kann. Früher wusste man dies nicht und nannte solche Menschen obendrein "Vogelköpfe". Zum Glück ist dieser Begriff mittlerweile ebenso ausgestorben wie die vorurteilsbehaftete volkstümliche Vorstellung. Geblieben ist nur das Sprichwort.
Übrigens hat die Variante "eine Meise haben" eigentlich nichts mit der Vogelart zu tun. Diese geht auf das jiddische Wort "mases" zurück, welches so viel wie "Untaten" oder "Mätzchen" bedeutet. Möglicherweise leitet sich das Wort "Mätzchen" ebenfalls von "mases" ab. Zumindest ist eine gewisse Ähnlichkeit noch darin zu erkennen.
Glaubt mir: Es war nicht leicht, halbwegs scharfe Fotos mit den Hühnern hinzubekommen - erst Recht, da sie sich sehr viel bewegen. Und für die Fütterungsbilder hatte ich ja nur eine Hand frei und musste die notwendigen Einstellungen auf der Kamera vorher vornehmen. Zum Nachjustieren hätte ich beide Hände gebraucht.
Und hier sind noch einmal drei auf einen Streich:
Mahlzeit! Und keine Sorge: Niemand muss mir aus der Hand fressen. Dies geschieht alles auf freiwilliger Basis.