Es beschäftigt mich schon lange, immer wieder. Und so gesehen wrd es auch niemals aufhören, mich zu beschäftigen.
Diesmal war es das heutige
Kalenderblatt und
diese Synagoge, das es mir ins Bewusstsein gerufen hat.
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Ja, die stand einmal in Düren. Und schon viele hundert Jahre zuvor gab es ganz offiziell so etwas wie eine jüdische Gemeinde in dieser Stadt.
Diese Synagoge wurde
nicht wieder aufgebaut. Und alles, was heute noch auf das jüdische Leben im Raum Düren hinweist, ist ein
Friedhof. Und eben dieser Gedenkstein. An dem die meisten achtlos vorbeigehen (!).
Wenn man im Netz nach einer jüdischen Gemeinde in Düren sucht, findet man fast nur Verweise auf
die Historie, aber nichts, was auf eine
heutige jüdische Gemeinde in dieser Stadt hinweist.
In
Linnich und
Vettweiß, den angrenzenden Gemeinden, gibt es offenbar seit jenen grausamen Ereignissen gar keine jüdischen Gemeinden mehr.
Und was machen die Juden, die in diesen Gegenden heute wohnen? Auf jeden Fall müssen sie
mehr oder weniger weite Wege in Kauf nehmen, um die nächste Synagoge zu besuchen. Und
diese hier wird nicht mehr als Synagoge genutzt, aber immerhin als Begegnungs- und Veranstaltungsort.
Wenn ich mir so anschaue, wie wenig Möglichkeiten es in unserer Region
für die Juden gibt, ihre Kultur zu leben, werden mir einmal mehr und
noch eindringlicher die Folgen des N.ation.alsozi.alismus bewusst.
Wären damals nicht sämtliche Spuren jüdischer Kultur einschließlich
ihrer Synagogen zerstört und geschändet worden, hätten die heutigen
Juden noch immer ihre (bzw. mehr) Orte, wo sie in ihrem Glauben
Zuflucht finden, aber auch solche, wo sie sich mit Menschen der
gleichen Kultur austauschen könnten.
Andererseits: Warum wurden nur so wenige Synagogen wieder aufgebaut?
Für alles andere, was wiederaufgebaut wurde, war das Geld da - warum
also nicht hierfür? Oder was hielt die Menschen davon ab, sie wieder
aufzubauen? Dass es fortan weniger Menschen gab, die diese
Glaubensstätte in Anspruch nehmen könnten? Das glaube ich nicht - das
ist kein Grund.
Aber warum dann??? Es ist mir schleierhaft.
Überhaupt stimmt es mich traurig, wenn ich sehe, wie die Zahl der jüdischen Gemeinden seitdem zusammengeschrumpft ist:
Liebe jüdischen Leser/Innen, ich fühle voll und ganz mit Euch!
Natürlich würden mich auch Eure Gedanken interessieren, und wie Ihr mit allem umgeht.
Reichen die vorhandenen Synagogen und Rahmenbedingungen für Euch aus, um Eure Kultur so zu leben, wie Ihr es Euch wünscht?
Was sollte sich Eurer Meinung nach evtl. verändern, damit dies in ausreichendem Maße möglich wäre?
Oder seid Ihr mit der aktuellen Situation zufrieden?