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Klimaveränderungsfolgen

Heute Vormittag zwischen 10.30 Uhr und kurz vor Elf kam der Monsun. Zuvor war es tagelang trotz Bewölkung schwülwarm gewesen, jedoch ohne dass es abgesehen von ein paar lächerlichen Tropfen richtigen Regen gegeben hätte. (Die Wetterkarte Europas, die neben der regionalen Wetterkarte in unserer Tageszeitung steht, zeigte auch heute wieder eine große rote Fläche - rot für Temperaturen von etwa 25-30° C - mittendrin, also auch dort, wo sich Deutschland befindet. Zum Vergleich: 90% Spaniens zeigte auf jener Wetterkarte lediglich eine sattgrüne Farbe, die in der Legende für Temperaturen zwischen 16 und 20° C steht.)

Nun kam also am heutigen Vormittag der sicherlich dringend benötigte Regen - jedoch deutlich heftiger, als es hätte sein "müssen"! Es kam förmlich so herunter, als hätte jemand einen riesigen, überdimensionalen Eimer über einer großen, blau-grün-braunen Kugel ausgeschüttet. Ob jedoch bei den murmelgroßen Hagelkörnern, die diesen Monsun begleiteten, nicht mehr - zumindest zartere - Pflanzen beschädigt wurden, als allein mit dem Regen vor dem Vertrocknen hätten gerettet werden können, und ob nicht einige Plfanzen durch die plötzlichen sintflutartigen Regenfälle eher im Wasser ertrunken sind, lasse ich mal dahingestellt. Die anschließend herumliegenden zahlreichen Blätter der Bäume, die es bei diesem Unwetter von selbigen gerissen hatten, sprechen ebenso Bände wie die vielen vollgelaufenen (oder zumindest nass gewordenen) Keller in dieser Stadt. Ganz zu schweigen von den Gullis in den Straßen, in die diese Wassermassen gar nicht so schnell versickern konnten, wie es runterkam. Ich hätte mal hier aus dem Fenster fotografieren sollen, was für ein einziger Fluss diese Straße hier während des Regens war - aber vermutlich wäre es eh zu dunkel gewesen, um ein vernünftiges Bild hinzubekommen. ;-)

Wenn das schon alles gewesen wäre, wäre das ja noch nicht einmal so schlimm gewesen. Dagegen kann man eh nichts machen. Und der Himmel, von dem das Ganze heruntergekommen ist, hat schließlich keine Beschwerdestelle.
Leider war es damit an diesem Tag noch lange nicht getan. Aber hätte ich das ahnen können, BEVOR das besagte Unwetter kam? Oder, als es gerade vorbei war und ich los musste, wie üblich um diese Zeit? Nein, beim besten Willen: Hellsehen kann ich nicht. ;-)
So begab ich mich also nichts ahnend mit dem regionalen Verkehrsmittel Richtung Hauptbahnhof, von wo aus es nach normalerweise nur sehr kurzem Aufenthalt weiter zu meinem Ziel gehen sollte.
Normalerweise! Doch heute: Pustekuchen. Das heißt: 20 Minuten wie doof am Bahnsteig stehen und - mit zig anderen wartenden Passagieren jeglichen Alters -  vergeblich auf das andere regionale Verkehrsmittel warten, das in die Richtung weiterfahren sollte, in die ich musste. Bis ich dann irgendwann einmal darüber informiert werde, dass eben dieses regionale Verkehrsmittel auf Schienen ausfällt. Aus welchem Grund, kann sich der aufmerksame Leser schon denken - siehe oben. Richtig, auf einer Teilstrecke waren die Schienen überschwemmt worden, so dass diese eine Bahn, auf die ich angewiesen war, nicht weiterkam.

Aber auch das war noch nicht das letzte Ärgernis dieses Tages, der ohnehin schon (fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn angesichts der Umstände dieser kräftigen vormittäglichen Regenphase hätte man zu dem Zeitpunkt tatsächlich auf der Straße rudern können - auf jeden Fall hätte ich zu dem Zeitpunkt bestimmt nicht gerne in einem Auto gesessen...) aus dem Ruder gelaufen war.
Auf meine Nachfrage beim Mitarbeiter jenes Verkehrsunternehmens, ob ich denn eine Bescheinigung über den Zugausfall erhalten könne, stellte sich heraus, dass er keine solche mehr hatte. Daraufhin fragte ich am Schalter der Deut.schen Ba.hn nach - doch hier erhielt ich die Antwort, dass sie für die Angelegenheiten der Rurt.alba.hn nicht zuständig seien und somit auch keine Bescheinigung ausstellen könnten, wenn diese ausfällt - und das, obwohl sie doch hier hält... komisch. Aber mit dieser Nichtzuständigkeit erklärt sich auch, warum niemals Durchsagen kommen, wenn besagte Rurt.alb.ahn einmal ausfällt oder (in anderen, zum Glück ebenso seltenen, Fällen) aus irgendwelchen technischen Gründen Verspätung hat. So lange alles glatt läuft, ist diese ziemlich zufrieden stellend - aber wenn irgendetwas Unvorhergesehenes auftritt, bricht gleich das Chaos aus. Na ja.
Daraufhin habe ich das nächste Schienenfahrzeug dieser Art abgewartet, um eventuell wenigstens in diesem Gefährt einen Mitarbeiter dieser Bahn aufzutreiben, der mir vielleicht eine Bescheinigung aushändigen könnte (inzwischen hatte sich herausgestellt, dass ich heute doch nicht mehr zu dem Ort musste - der Zug war hier also wörtlich genommen abgefahren... Eine Bescheinigung wollte ich aber trotzdem haben, um nachweisen zu können, dass das Verkehrsmittel tatsächlich ausgefallen war. Nun hatte ich ja die Zeit, hartnäckig zu bleiben, bis ich die Zugausfallbescheinigung, die mir als Passagier in so einem Fall zusteht, zu bekommen.).
Doch der RTB-Mitarbeiter, den ich habe auftreiben können, hatte leider keine Zeit.

Letztendlich bin ich doch noch zu meiner Bescheinigung gekommen. Dafür musste ich jedoch erst zum in der Innenstadt befindlichen Service Center der RTB gehen (meine letzte Hoffnung - hätte ich da keine Bescheinigung bekommen, hätte die Reklamationsabteilung - oder wer auch immer für so etwas zuständig ist - dieses Verkehrsunternehmens Post von mir bekommen. ;) Ich hatte schon innerlich den Wortlaut und meine Argumente vorformuliert... aber es ging ja noch einmal gut).
Hoffentlich ist es damit für mich aber auch wirklich erledigt. Noch mehr Ärgerliches diese Woche muss ich wirklich nicht haben.

Nun, ich will optimistisch sein. Draußen scheint momentan wieder die Sonne. Und der Fußboden unseres Kellers wird bei den Temperaturen sicher schnell trocknen.

Karin 29.05.2008, 18.22

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