... teilt sich i. d. R. in zwei Phasen auf:
In Phase 1 lasse ich gedanklich noch sehr die Woche Revue passieren, geschehene Situationen tauchen noch einmal vor meinem inneren Auge auf und werden weiter analysiert. Manchmal durchlaufe ich aber auch Szenen, die gar nicht geschehen sind, aber geschehen könnten, oder Dialoge, die nie stattgefunden haben, aber theoretisch stattfinden könnten. Das Kopfkino kennt bekanntlich keine Grenzen. (Ich müsste mal aufschreiben, was mir so alles durch den Kopf geht... Wann wird endlich das automatische Gedankenstenografiergerät erfunden?
)
In Phase 2 stellt sich immer mehr der richtig erholsame Aspekt ein, der er mir schließlich ermöglicht, gut regeneriert und erfrischt in die neue Woche zu starten. Dazu gehört auch, dass ich die Dinge und Tätigkeiten genieße, die mir Spaß machen und wozu ich gerade Lust habe.
Natürlich sind diese beiden Phasen nicht strikt getrennt voneinander, sondern können sich auch überschneiden (ich habe sie nur der Übersicht halber so dargestellt). Aber im Wesentlichen lässt sich dieser Prozess schon so beschreiben.
Probleme bereitet mir allerdings oft die Umstellung vom auf meine eigene innere Uhr getakteten Wochenend- auf den von äußerlichen Notwendigkeiten bestimmten Wochentagsrhythmus. Eine Alternative dazu sehe ich für mich aktuell nicht, da ich nicht denke, dass ich mir im Gegenzug mit einer selbstständigen Tätigkeit von meinem momentanen Standpunkt aus meinen gesamten Lebensunterhalt verdienen könnte. Außerdem würde mir dazu die Selbstdisziplin fehlen. Es motiviert mich einfach mehr, wenn ich in einer Umgebung arbeite, wo andere Menschen ebenfalls ihre Arbeit verrichten, um nach Feierabend nach Hause zu fahren. Die Trennung zwischen Arbeits- und Wohnort empfinde ich als positiv, da ich so weiß: "Hier fängt dieser und dort jener Bereich an." Wenn ich den Arbeitsplatz verlasse, kann ich diesen Teil abhaken (zumindest real - mental dauert es natürlich länger) und mich dem anderen Teil widmen. Nur das frühe Aufstehen - zu einer Zeit, wo ich eigentlich noch im Halbschlaf bin - finde ich immer noch schwierig. Aber vielleicht findet sich da auch noch eine geeignetere Lösung.
Und wie war dieses Wochenende? Sehr gelungen, würde ich sagen. Außer ein bisschen Haushalt war nichts zwingend zu erledigen, ich habe sehr gute Bekannte (seit langer Zeit) besucht, einen Spaziergang gemacht (das lasse ich mal als "sportliche Betätigung" durchgehen
) und mich ansonsten entspannt und dabei auch gelesen.
Extrem bewegend, nachdenklich und traurig stimmend war hingegen
"Die Flucht", die gestern im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ich hatte es mir als "Pflichtprogramm" gesetzt, da das Thema (=diese Flucht) bei mir sozusagen zur Familiengeschichte gehört. Trotz des unrealistischen und auch für mich unpassenden Endes (wie viele haben es nicht geschafft?) empfand ich die Umsetzung des Films insgesamt als gelungen. Die bedrückende Stimmung und das Leid der Flüchtenden wird so realitätsnah dargestellt, dass meine Augen nie trocken blieben. Die einzelnen schrecklichen Bilder möchte ich hier nicht beschreiben (Triggergefahr!). Nicht selten wurde ich beim Anschauen aber auch wütend über die Ignoranz, mit der der Krieg und der ganze Irrsinn einfach weitergeführt wurde... Das werde ich nie verstehen, und daran kann dieser Film nun auch nichts ändern.
Diese Flucht (bzw. die Tatsache, dass auch meine Familie davon betroffen war, und welchen Verlauf sie für diese genommen hat) führt mir aber auch eindringlich vor Augen, wie jeder Schritt, den man tut, entscheidend für die weitere Entwicklung im Leben sein kann. Wäre auch nur eine "Kleinigkeit" anders verlaufen, hätte es meine Familienmitglieder damals an einen anderen Ort verschlagen, dann hätten sich die Wege meiner Eltern viel später wahrscheinlich nicht gekreuzt, und ich wäre jetzt nicht hier.
Ergo kann alles, was man tut, jede noch so banal erscheinende Entscheidung, die man trifft, von tragender Bedeutung für irgendein zukünftiges Ereignis sein. Im Positiven wie im Negativen. Wenn man sich dessen bewusst ist, dann wird man wohl umso achtsamer durchs Leben gehen, aber auch das Beste aus der Situation, in der man gerade ist, machen. Denn man hat nur einmal jetzt und hier diese Chance, aus dieser einen augenblicklichen Situation etwas zu machen.
Ich denke, das ist genug Gedankenstoff für den Wochenbeginn. Startet gut in die Woche und: Macht was draus!