Die Fahrradtour am Spätnachmittag hat mir gut getan. Ansonsten stand
der Tag ganz im Zeichen der Entspannung. Habe auch in meiner aktuellen
Lektüre, "Kristall der Träume", weitergelesen. Es ist ganz in Ordnung,
aber auch nicht so einmalig, dass es mich vom Sockel reißen würde -
ganz im Gegensatz zu meiner zweiten Lektüre, die ich schon vor
anderthalb Wochen auf der Fahrt nach Nürnberg angefangen hatte und wo
ich inzwischen bei der Hälfte angekommen bin: "Lautlos", das mich von
der ersten Seite an gepackt hat. Beide Bücher werde ich nach
vollendeter Lektüre noch vorstellen, ebenso wie "Der Kaufmann von
Köln", dessen Vorstellung noch ansteht. Mit "Zen und die Kunst, ein
Motorrad zu warten" bin ich hingegen immer noch nicht durch - irgendwie
zieht sich das hin, pausiere ich immer wieder damit.... Es ist nicht
schlecht, aber man muss eben gerade Lust auf so etwas haben, und
langatmig und staubtrocken ist es auch stellenweise; einiges wiederholt
sich, und doch liest es sich oftmals schwerfällig. Schwierig wird es
auch sein, das Buch dann zu beschreiben. Aber das ist jetzt auch nicht
meine Hauptsorge.
***
Im Moment höre ich gerade Herbert Grönemeyer - die CD habe ich schon lange nicht mehr aufgelegt.
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird's für
mich." lief gerade (inzwischen ist das Lied schon zuende). Wieder so
ein Lied, das von zig Sängern gecovert wurde (Oli P fällt mir da
spontan ein - wiederum nicht so mein Fall).
"Je eher, je eher Du gehst, umso leichter, umso leichter wird`s für mich."
Thema Abschied - egal ob er nun für immer oder vorübergehend,
phasenweise oder endgültig ist und unter welchen Umständen er auch
stattfindet: Wird es wirklich leichter, wenn man ihn schnell hinter
sich bringt?
Das finde ich nicht. Ich meine, gerade wenn er zu abrupt verläuft und
wenn man sich etwa nicht die Zeit nehmen würde, ihn (wie auch immer
sich dieser Abschied gestaltet, selbst wenn es kein wirklicher Abschied
ist und man auch später noch mit dem Menschen, der geht, in Kontakt
bleibt etc.) ganz bewusst zu "vollziehen", das heißt die Zeit zu
genießen - wenn er also zu abrupt verläuft, DANN wäre er doch gerade
noch schwerer.
Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Häufigkeit man den jeweiligen
Menschen gesehen hat - wenn zum Beispiel ein guter Freund nach einem
Umzug sehr viel weiter weg ist, ist das schon ganz etwas anderes, als
wenn man sich einfach nur eine gewisse Zeit nicht sieht.
Dafür zeigt es sich in solchen Fällen mit der Zeit, wie viel eine
solche Freundschaft wert ist - dann nämlich, wenn auch die räumliche
Trennung ihr nichts anzuhaben vermag.
Nur im ersten Moment ist es traurig - im zweiten Moment wird einem
klar, dass es eine Probe und zugleich eine weiter gehende Chance für
diese Freundschaft ist. Und wenn sie dann über alle Widrigkeiten hinweg
anhält - so wie sie es zuvor unter anderen Rahmenbedingungen auch schon
getan hat - dann ist die Freude umso größer über das Wunder, das man
erlebt: Dass es so etwas in dieser schnelllebigen Welt der flüchtigen
Kontakte und tausend Abschiede überhaupt noch gibt - eine Freundschaft,
die NICHT endet, sobald sich die Lebensumstände der an ihr Beteiligten
ändern!
In der Tat ist das
etwas Besonderes.
***
Morgen werde ich einen (unter anderem) Haushaltstag einlegen. Ich gestehe, dass ich so
etwas wie einen großangelegten Frühjahrsputz noch nicht in dem Umfang
gemacht habe. Immer so etwas, was gemacht werden muss, aber nicht alles
von oben bis unten und links und rechts. ;-) Die Gartenarbeit
delegiere
ich für gewöhnlich meistens an meinen Vater, weil ich dazu selber
überhaupt keine Lust habe - dafür muss ich halt alles andere
übernehmen, wie etwa das allseits "beliebte" *sträub* Bügeln.
Na ja, eines nach dem anderen, und irgendwann wird die Arbeit schon
weniger werden - also wenig genug, um einen klaren Kopf für noch
weitere Tätigkeiten zu haben *gg*. Man kann es auch so sehen, dass es
immer irgendetwas zu tun und daher niemals langweilig wird. ;-) Am
besten natürlich weitgehend ohne Stress - also keinen
negativen Stress. Positiven Stress kann ich hingegen immer gebrauchen.
Hallo Karin,
ich fasse die Liedzeile (ich liebe übrigens Grönemeyers Lieder) so auf, dass er schon eine ganze Zeit lang leidet und will, dass das Leiden endlich ein Ende hat. Also sollte sie endlich gehen, damit er wieder sich hochrappeln kann und irgendwann neu beginnen. Also: lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, wie auch mein Wahlspruch ist.
Bäh! Hausarbeit! *mich schüttel* Da würde ich lieber alles delegieren, geht aber nicht. Also tu ich auch, was gerade gemacht werden muss und zwischendurch auch andere Sachen, die nicht so dringend sind.
Stress macht man sich oft selber durch seinen Perfektionsanspruch. Davon löse ich mich schon seit einiger Zeit
Liebe Grüße, Irmgard
vom 02.05.2007, 10.10
In dem Zusammenhang des ganzen Liedes würde ich das auch so sehen. Meine Gedanken fokussierten sich hingegen nur auf die allgemeine Bedeutung dieser einen zitierten Zeile - allgemein in HInblick auf Abschiede und Freundschaften.
Nee, diesen Perfektionierungsanspruch habe ich in Sachen Haushalt auch nicht. *fg*