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Reise in eine fremde Vergangenheit

Obwohl dieser Tag recht unscheinbar begann und ich nicht viel mehr als den üblichen Haushalt gemacht habe, hat er sich am Ende doch auf eine besondere Weise gelohnt.

Hach, ich wusste gar nicht mehr, wie schön es sein kann, in alten Sachen, Fotos und Papieren zu stöbern - noch dazu Dinge, die einmal einer Person gehört haben, die schon lange nicht mehr lebt. All diese Gegenstände, aber auch Worte, erzählen Geschichten, und auch wenn ich die Hintergründe und manche Personen auf den Bildern sowie manche, die die Postkarten geschrieben haben, nicht kenne, werden diese Geschichten beim Hervorkramen irgendwie wieder lebendig. Ich bin mir so richtig vorgekommen wie eine Detektivin, die im verflossenen Leben einer Toten herumschnüffelt - nicht in dem negativen Sinn, der dieser Bezeichnung anhaftet, sondern einfach so. Aus Neugierde. Und um die näher kennen zu lernen, die ich doch trotz allem so wenig gekannt habe, obwohl sie doch in mir ist. Obwohl ich doch ein Teil von ihr bin und glaube, viele Eigenschaften von ihr geerbt zu haben.

Wenn ich manche körperlichen Merkmale von meinem Vater habe, dann habe ich ihr viele meiner seelischen Züge zu verdanken. Okay, mein Gesicht und alles, was darum ist, wurzelt auch in ihr. Genauso wie ich einige Charakterzüge sicher auch von meinem Vater habe. Aber im Grunde trifft es zu, dass meine Mutter meine Seele und mein Vater mein Körper ist. Wenn ich in Vergleichen spreche.

Ich habe also den alten Schreibtisch, der einmal meiner Mutter gehört hat und von dem ich mich trotz wackliger Standfestigkeit nicht trennen will, aufgeräumt. Viele nützliche Dinge waren ebenfalls darin, aber auch ausgeschnittene Papierschnitzel, getrocknete Tinte und sonstige Sachen, die man getrost wegschmeißen kann.

Behalten habe ich das, was ich noch brauche (Briefumschläge, Schreibutensilien, Heftzwecken, eine Lupe, einen Kompass, etc.), aber auch natürlich die Fotos, Briefe und Postkarten, Notizbücher, ein paar schöne Spruchkarten ... und dieses umständliche Schreibgerät (oder was auch immer es ist) mit den Initialen meiner Mutter:

Kennt das noch jemand? Weiß jemand, wie es funktioniert?
Jetzt noch einmal die Seitenansicht (sieht gefährlich aus, ist es aber nicht):

Ein Original- Dymo Labelmaker. Steht zumindest vorn oben drauf, was auf dem Foto nicht lesbar ist.

Karin 14.03.2006, 02.05

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Steffi

Huhu,
Dymo Labelmarker sind diese Präge-/Beschriftungsgeräte. Diese Dinger werden in den letzten Jahren von Stemplerinnen und ähnlichen Menschen im Bastelbereichunter anderem eingesetzt.

Man müsste dort irgendwo eine 'Bändchenrolle' einsetzen können und dann dreht man das Rad mit den Buchstaben auf den Gewünschten. Und drückt/stanzt diesen auf das Bändchen. Diese Bändchen sind so eine Art Plastik. Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus, wie bei deinem Gerät an der Seite, das Grüne wäre das Bändchen... Wenn Du dort über die Buchstaben streichst und diese erhaben sind, dann ist das das Ergebnis.

:Häh?: Hoffe Du hast es etwas verstanden...

LG,
Steffi

vom 14.03.2006, 07.37
Antwort von Karin:

Interessant zu wissen. "In den letzten Jahren" ... hm, anscheinend gab es das schon vor mindestens 14 Jahren, denn ich glaube nicht, dass mein Vater so etwas gekauft hätte. Es gab zwar Zeiten, da hat er alles mögliche ins damalige Haus geschleppt, aber das ... neee, es stammt ganz sicher noch von meiner Mutter.
Mal sehen, vielleicht probiere ich es irgendwann mal aus ... weiß zwar noch nicht, was ich damit machen soll und warum, aber mir wird zu gegebener Zeit schon etwas einfallen.
 

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