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Ãœberraschung!
Kaum zu glauben, dass es selbst an einem solchen Tag, wo einem der Schweiß in Bächen die Haut hinunterrinnt, auch wenn man gerade keine schwere körperliche Arbeit verrichtet und ansonsten alles so glatt verläuft wie immer (also gar nicht), irgendwelche Überraschungen geben kann. Dabei gibt es ja auch Überraschungen, über die man sich freuen kann und die das Leben erst richtig spannend machen. Von solchen Überraschungen ist hier jedoch nicht die Rede.
Als ob es nicht genug wäre, dass mein Vater überhaupt im Krankenhaus liegt, wurde heute beim Durchchecken und Röntgen noch etwas anderes entdeckt, dass sonst vielleicht nicht oder nicht rechtzeitig herausgefunden worden wäre. Ob man das wohl als Glück im Unglück bezeichnen kann, da nun vielleicht noch rechtzeitig etwas dagegen unternommen werden kann, wird sich zeigen. Natürlich ist es zunächst einmal ein Schock, und ich kann mir gut vorstellen, wie sich mein Vater jetzt dabei fühlt. Ich will ja hoffen, dass es das einzige ist und nicht noch mehr herauskommt.
Über die gesundheitlichen Ursachen des Unfalls ist hingegen nicht viel Neues bei der Untersuchung herausgekommen, außer dass es schon mal nicht am Kreislauf lag. Das Unfallbein ist indes immer noch geschwollen. Er darf es auch noch nicht allzu sehr und lange belasten; am besten, es liegt so viel wie möglich hoch. Deshalb ist er auch die meiste Zeit im warmen Krankenhauszimmer, wo die Luft natürlich ziemlich stickig ist. Draußen auf einer Bank zu sitzen und den Schweiß von einem leichten Windhauch ein wenig trocknen lassen, wäre natürlich angenehmer.
Nun heißt es abwarten, was weiter wird. Jetzt haben die Ärzte erstmal - so wie alle auch - Wochenende, so dass wohl vor nächster Woche keine neuen Erkenntnisse in der Sache zu erwarten sind. Wie lange er dann noch bleiben muss, steht ebenfalls in den Sternen. Das hängt natürlich zu einem gewissen Anteil auch von den Fortschritten des Heilungsprozesses ab. Und was mit den Gallensteinen passiert, wurde noch gar nicht gesagt - er hat ja auch nicht nachgefragt (typisch - also, wenn bei mir so etwas festgestellt würde, wäre meine erste spontane Frage die gewesen, wann die denn rauskommen!). Wie groß sie schon sind, ist mir im Übrigen auch noch nicht mal bekannt. Aber ich denke mal, wenn es schon sehr akut wäre, hätte man das sicherlich sofort gesagt. Es sei denn, man würde den Patienten mit weiteren belastenden Sorgen psychisch schonen wollen, oder aber abwarten bis man Genaueres weiß.
Im Moment hilft da aber nur Beten. Damit meine ich nicht die Kommunikation mit einem höheren Wesen, an das ich in dem Sinne auch gar nicht glaube, sondern ganz intensiv daran denken und in Gedanken die besten Wünsche übersenden (allgemein - es ist vielleicht irreführend ausgedrückt, aber ich finde keine treffenderen Worte; doch vielleicht wird es ja auch so verstanden) und auf das Beste hoffen.
Die zweite Überraschung des Tages war dafür eher neutraler Art: Heute Abend um kurz nach neun schellte unsere Nachbarin an der Tür und streckte mir ein großes, an meinen Vater adressiertes Bücherpaket von Readers Digest entgegen. Dabei hat er meines Wissens gar nichts bestellt. Außer einem Briefumschlag mit dem Vermerk: Infopost, der das Ganze als Werbesache oder -geschenk auswies, war auch nichts Zusätzliches, auch keine Rechnung o.ä., dabei. Nun, so lange er nichts bezahlen muss... Ist ja nett, dass die Leute hin und wieder an ihre treuen Magazinabonnenten denken. Und wenigstens ist so etwas eine gute Gelegenheit, einen kleinen Plausch mit der Nachbarin zu halten. :)
Hallo Karin,
positive Gedanken sende ich Euch aus nächster nachbarschaft,daß alles ein gutes Ende nehmen wird.
vom 22.07.2006, 04.38
Danke. Das wird es bestimmt. :)