Da lese ich gerade bei Engelbert, dass an einer britischen Schule ein Umarmungsverboteingeführt wurde, angeblich damit die Schüler wieder pünktlicher zum Unterricht erscheinen bzw. nicht zu spät aus der Pause zurückkehren. Ich finde das nicht nur absurd, sondern auch sehr traurig, wenn man bedenkt, dass die Gesellschaft ohnehin schon in vielen Bereichen immer herzloser wird. Bleibt nur zu hoffen, dass sie sich so vehement auch gegen Schlägereien und Gewalt aller Art an Schulen einsetzen. DAS wäre mal sinnvoll und notwendig! Umarmungsverbote... man stelle sich das mal vor! Was kommt wohl als Nächstes? Etwa ein generelles Kussverbot? Letzteres wäre noch ein anderes Thema (wobei ich persönlich finde, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er sich gerne in der Öffentlichkeit küsst - für mich persönlich ist es kein Problem, so lange bestimmte andere, weitaus intimere Dinge nur im privaten Raum praktiziert werden)... Aber ganz normale, menschliche Umarmungenzu verbieten - hallo? Was ist das denn für eine Gesellschaft? Hoffentlich macht das nicht auch in Deutschland Schule. Dabei gibt es auch Dinge im britischen Schulsystem, die allgemein (wenn es vielleicht in nicht ganz so strenger Form geschähe) meiner Ansicht nach durchaus diskutabel sind - Schuluniformen zum Beispiel. Dies, um auch etwas Positives darüber zu sagen. Aber ein Umarmungsverbot - da bin ich echt aus allen Wolken gefallen, als ich das gelesen habe. Mensch, bin ich froh, dass ich nicht mehr zur Schule gehen muss!!! In diesem Sinne: Seid herzlich umarmt! :)
Ich denke, dass damit etwas ganz anderes gemeint ist. Nicht eine Umarmung selbst, wie wir sie kennen, sondern ein Ritual, welches ich bei Jugendlichen schon oft beobachtet habe. Womit eine Gruppenzugehörigkeit ausgedrückt wird, beschreiben kann ich es schlecht. Aber ich verstehe dieses Verbot.
vom 06.11.2006, 13.10
Antwort von Karin:
Ich habe schon verstanden, was Du meinst. Jugendliche haben halt in ihren Cliquen bestimmte Begrüßungs- (und eben auch Umarmungsrituale), mit denen sie sich identifizieren. Somit könnte der Hintergrund ein ähnlicher sein wie die Sache mit den Schuluniformen versus Markenkleidung: Man befürchtet vielleicht, dass durch eine bestimmte Art der Umarmung andere von dieser Gruppe ausgeschlossen werden könnten.
Dennoch finde ich, ist es etwas völlig anderes. Denn für mich bedeutet eine Umarmung in erster Linie immer noch den Ausdruck eines menschlichen Gefühls, welcher Art dieses auch sein mag (also auch freundschaftliche Umarmungen).
Außerdem: Wer sagt denn, dass ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl schlecht sei? Ich denke, es ist sogar eine Grundvoraussetzung, damit eine Gesellschaft und menschliches Zusammenleben im Allgemeinen überhaupt funktionieren können. Sicher, es darf nicht zur Ausgrenzung führen. Aber kann man da die Grenze so genau setzen? Wo beginnt Ausgrenzung? Meiner Ansicht nach sind die Grenzen zu fließend, um sich darüber ein abschließendes Urteil bilden zu können, und im Einzelfall zu verschieden.
Traurig, so ein Unsinn, die Welt wird immer kälter. Da Umarm ich doch erst recht.
vom 06.11.2006, 20.20
Richtig! :)