Dass bei der Produktion von Lebensmitteln CO² entsteht, ist mehr oder
weniger unvermeidlich, und dass bei frischen, naturbelassenen Produkten
dieser Anteil geringer ist, ist irgendwie logisch.
Aber wenn man
sich diese Grafik ansieht, würden wohl viele zu dem Schluss kommen, wir
sollten kein Rindfleisch und keinen Käse mehr zu uns nehmen:
In
der Tat leben Vegetarier zumindest in der Hinsicht schon mal
ökologischer, von strikten Veganern ganz zu schweigen. Wenn man davon
ausgeht, dass es sich bei überzeugten Vegetariern meist um Menschen
handelt, die allgemein ebenfalls sehr umweltbewusst leben, gelangt man
schnell zu dem Schluss, dass eine vegetarische Lebensweise der Umwelt
zweifellos gut tun kann.
Aber sollen deshalb alle gezwungen werden,
Vegetarier zu werden? Das fände ich wiederum doch übertrieben. Also,
ich persönlich würde nicht vollständig auf Fleisch im Allgemeinen
verzichten wollen. Und schon gar nicht auf leckeren (und nebenbei auch
nahrhaften, weil calciumreichen!)
Käse verzichten wollen.
Dennoch
kann man auch als Käse- und Fleischesser umweltbewusster leben - indem
man beispielsweise auf argentinisches (oder solches, das von ähnlich
weit her kommt, es sei denn, man befindet sich gerade in dem Land)
Rindfleisch verzichtet, indem man überhaupt weniger Rindfleisch isst
(wegen dem Methan; außerdem gibt es sooo viele andere leckere
Fleischsorten), und indem man seinen Käse etwa beim Fachverkäufer kauft
statt im Supermarkt, wo die meisten Sorten oft synthetisch / chemisch
aufbereitet sind.
Wenn ich so meine eigenen Essgewohnheiten
betrachte, kommt Rindfleisch in meinem Speiseplan sowieso relativ
selten vor - am häufigsten Schweinefleisch und Geflügel (Huhn, Pute).
Und unsere Käsevorräte beinhalten auch regelmäßig hochwertige Käsesorten, die denke ich ohne Chemie sind.
Was das CO²
anbelangt - nun, man sollte sich dessen klar sein, dass es im Grunde
ein Stoff ist, der ganz natürlich bei vielen natürlichen Prozessen
entsteht. Wenn wir ihn ganz vermeiden wollten, müssten wir auch alle
aufhören zu atmen. ;-)
Das Problem liegt einfach nur darin, dass es
- und daran hat vor allem auch die Industrie in all ihren Branchen
ihren großen Anteil (und wenn ich von Industrie spreche, beziehe ich
die Auto- und Flugindustrie und ihre Kunden mit ein) - irgendwann zu
viel wird. Und wenn dann noch andere gefährliche Treibhausgase
dazukommen, wird das noch heikler (ja, es ist nicht nur das CO², das an
der Klimaerwärmung Schuld ist, es gibt auch noch andere
Treibhausgasausstöße).
Um auf die
ökologische Ernährung
zurückzukommen - hier noch eine Grafik, die zeigt, wann welche
einheimischen Gemüsesorten erhältlich ist:
Dies zeigt, dass man sich, wenn man will, sehr wohl auch im Winter von
heimischen Bioprodukten ernähren kann - China- und Rotkohl gibt es
sogar ganzjährig,und während manche Gemüsesorten, die bei uns angebaut
werden, nur im Sommer erhältlich sind, gibt es wiederum andere nur im
Winter. Insgesamt bildet das also ein ziemlich ausgeglichenes
Ernährungsverhältnis.
Auch hier kann ich von mir sagen, dass ich da ausreichend ökologisch
lebe: In diesem Winter haben wir beispielsweise sehr häufig
Grünkohl
gekocht. Man muss ihn ja nicht immer auf die gleiche Art und Weise
zubereiten; wer die Abwechslung liebt, der kann ihn ja nach
unterschiedlichen Rezepten kombiniert mit verschiedenen anderen Zutaten
anrichten.
Dennoch verzichte ich umgekehrt auch im Winter nicht vollständig auf
Tomaten und Paprika, und da mein Vater so gerne Bananen mag, landen
diese auch oft im Einkaufskorb (okay, zugegeben, das ist ein wenig
unfair gegenüber den armen afrikanischen Bauern, die wahrscheinlich
dafür einmal abgezockt wurden; und auch unseren Kaffee kaufen wir aus
Kostengründen meist NICHT Fair Trade ein, sondern entscheiden uns für
den preisgünstigsten - sorry!).
Tja, wenn man sich das so überlegt,könnte man bald zu der Auffassung
kommen, es wäre besser, gar nichts mehr zu essen... Nichts zu essen und
nicht zu atmen... Dann gäbe es auch bald keine Menschheit mehr, denn
die meisten Probleme, die diesen Planeten allmählich in den Ruin
treiben, sind ja menschengemacht - wenn man mal von den vielen
Vulkanausbrüchen absieht, die direkt aus der Erde kommen...
Doch wäre es das wert? Ich denke, in Anbetracht der Tatsache, dass wir
Menschen ebenfalls zu dieser Welt gehören (und das sicherlich mit gutem
Grund - warum sollten wir auch entstanden sein, wenn wir Menschen im
ökologischen Gefüge überflüssig wären?), wäre es auf jeden Fall ein
Ansatz zur richtigen Lösung, sich zunächst einmal deutlich bewusster zu
werden, was die Natur für uns bedeutet: Ohne sie wären wir nicht hier,
sie ist unser Lebensraum und -elixier, wir sind ein Teil von ihr und
wir herrschen nicht über sie, sondern sie über uns! Das heißt, wenn sie
unterginge, wären wir auch nicht mehr.
Eine simple Feststellung, der sich viele aber leider bisher nicht
bewusst waren. Insofern finde ich die aktuelle Diskussion zur
Sensibilisierung für dieses Thema einen Schritt in die richtige
Richtung.
Wie wir nach den gelieferten Informationen entsprechend
verantwortungsbewusst handeln können, wissen wir. Es kommt jetzt darauf
an, das auch umzusetzen. Jeder kann dabei frei entscheiden, wie er es
umsetzt. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass das Ergebnis merklich
positiv ausfällt.
(Quelle für beide Grafiken: Das Magazin des
Kölner Stadtanzeigers vom 10.03.2007)
Das mit dem Käse war mir neu. Fleisch esse ich eh nur noch sehr wenig, erst recht kein Argentisches Rindfleisch. Ich werde wohl meinen Käsekonsum etwas überdenken, denn ich liebe Käse. Aber was bleibt denn alternativ? Möhren? Igitt. :weißnicht:
vom 16.03.2007, 13.30
Wie schon gesagt - ganz ohne Käse (und überhaupt Milchprodukte) könnte ich mir eine Ernährungsumstellung für mich nicht vorstellen. Wäre doch ziemlich einseitig, zumal Milchprodukte doch wichtige Nährstoffe enthalten.
Vielleicht wäre es ökologisch besser, sich seinen Käse selbst zu machen... Aber mal im Ernst: Wer hat denn schon die Möglichkeit und den Platz, sich selbst Kühe und / oder Paarhufer - Schafe und Ziegen - zu halten (ich nenne jetzt nur mal die plausibelsten Käselieferanten, da ich nicht weiß, wie effektiv etwa aus Stutenmilch Käse hergestellt werden könnte ;-))?