Kürzlich habe ich die Johannisbeeren verarbeitet, die ich geerntet hatte. Aus einem Teil davon habe ich eine würzige Johannisbeermarmeladen-Variante hergestellt, aus dem Rest wurde ein schmackhafter Saft.
Vorbereitung
Zuerst solltet Ihr ausreichend Behälter für die selbst gemachten Erzeugnisse ausspülen und bereitstellen. Für 1 kg Marmelade im Endzustand (vor dem Kochen sind es etwa 385 g mehr) braucht Ihr 3-4 Marmeladengläser. Bei größeren Behältern sind es entsprechend weniger. Beim Saft bleibt die Menge vor und nach der Zubereitung etwa gleich.
Nun müssen die Früchte vorbereitet werden. Dazu müssen natürlich die Johannisbeeren von den Stielen entfernt und etwaige schlechte Beeren aussortiert werden. Anschließend wascht Ihr die Beeren in einem Sieb mit Wasser ab. Dann wiegt Ihr die Johannisbeeren und den Gelierzucker ab. Für den Johannisbeersaft messt Ihr zusätzlich zu der dafür verwendeten Menge Beeren und dem Zucker noch das Wasser in einem Messbecher ab.
Rezept für die JohannisbeermarmeladeZutaten:
Johannisbeeren + Gelierzucker im Verhältnis 1:1
1 Glas Apfelmark
etwas Chili, Zimt, wenig Pfeffer und Nelken
Die gewaschenen Beeren stampft Ihr in einem Topf am besten mit einem Kartoffelstampfer klein. Dadurch bleibt das Fruchtfleisch in der Marmelade erhalten. Wenn Ihr keine Fruchtstücke darin haben wollt, sondern nur ein Gelee möchtet, könnt Ihr auch ein Passiergerät verwenden. Ich persönlich finde es allerdings etwas schade, wenn bei dieser Variante dann die guten Fruchtbestandteile weggeworfen werden. Deshalb bevorzuge ich heute den Kartoffelstampfer.
Jetzt gebt Ihr den abgewogenen Gelierzucker und nacheinander die Gewürze dazu und rührt das Ganze gründlich um. Bringt die Masse zum Kochen. Ist die Johannisbeermarmelade so weit erhitzt, dass es blubbert, dann kocht Ihr sie etwa 15 Minuten. Danach lasst Ihr die Marmelade etwas abkühlen und füllt sie in die Gläser.
Rezept für den JohannisbeersaftZutaten:
Johannisbeeren + normaler Zucker + Wasser (jeweils 1/3)
etwas Zitronensaft (nicht mehr als 2 Löffel)
ein bisschen Chili und Zimt
Für den Saft solltet Ihr die Johannisbeeren etwas feiner zerstampfen. Wenn Ihr nur reinen Saft ohne viel Fruchtfleisch erhalten möchtet, empfiehlt sich eine "Flotte Lotte" - wie ein
Passiergerät auch genannt wird. Ansonsten wird er halt etwas dicker (eventuell könnt Ihr den Saft dann vor dem Servieren leicht verdünnen) und Ihr müsst nach dem Trinken das Fruchtfleisch auslöffeln. Außerdem fließt diese Variante beim Einfüllen etwas zäher.
Nun fügt Ihr den Zucker, das Wasser, den Zitronensaft und die Gewürze hinzu. Als Zucker habe ich braunen Rohrzucker genommen. Dieser lässt den Geschmack ein wenig kräftiger wirken als Haushaltszucker. Wenn Ihr es milder mögt, könnt Ihr also entsprechend einen anderen Zucker nehmen. Bei den Gewürzen empfiehlt es sich hier, sparsamer zu sein als bei der Marmelade. Ich persönlich brauche keine übertriebene Würze bei einem Getränk, das ich kalt genießen werde. Die Gewürze sollten lediglich den Geschmack dezent unterstützen. Daher habe ich beim Saft die Nelken und den Pfeffer weggelassen.
Damit er flüssig bleibt, muss der Johannisbeersaft deutlich kürzer kochen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass hierfür normaler Zucker benutzt wird und KEIN Gelierzucker. Mithilfe eines Trichters könnt Ihr den abgekühlten Saft in die Flasche(n) einfüllen.
Mein FazitMit der Marmelade bin ich so zufrieden. Beim Saft (von dem ich eine kleine Menge verkostet habe, die nicht mehr in die Flasche hineinpasste) werde ich beim nächsten Mal versuchen, ihn noch etwas milder hinzubekommen. Damit er eventuell auch beim Genuss einigermaßen den Durst löscht, werde ich bei Gelegenheit vielleicht noch eine Variante mit weniger Fruchtfleisch probieren.
Übrigens: Wer mit den würzigen Varianten auf den Geschmack gekommen ist, der kann ja auch die gewürzten Versionen für
Johannisbeerrezepte - sowie weitere Rezepte für Gelees und Sirup - à la Merlin ausprobieren.