Ausgewählter Beitrag
Warren Fahy: Biosphere
Die Szenen vom Landgang (wobei das Ende
davon natürlich nicht klar erkennbar ist) werden auch in der Sendung
ausgestrahlt. Da man so etwas Spektakuläres nicht erwartet hatte,
steigen die Einschaltquoten nach diesen Ereignissen rapide an. Doch
auch die Diskussionen werden dadurch angeheizt: Zunächst bestehen viele
Zweifel, ob die Geschehnisse wirklich echt sind oder irgendwelche
Tricks angewandt wurden. Es erscheint zu unglaublich. Auf die Dauer
werden aber auch Ängste geschürt: Sind diese Lebewesen gefährlich? Was
würde passieren, wenn eines dieser Tiere diese Insel verlassen – und
damit möglicherweise unsere Welt durcheinander bringen würde? Kurz
darauf baut das amerikanische Militär ein Labor dort auf. Ziel soll es
sein, das dortige Leben zu erforschen. Nell, die zur Leiterin dieses
wissenschaftlichen Unternehmens erkoren wird, Andy (einer ihrer
Kollegen) sowie Zero zur filmischen Dokumentation des Ganzen kommen
ebenfalls dorthin, während das Schiff Anweisung bekommt, sich nicht von
der Stelle zu rühren und dass aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall
noch einmal jemand davon an Land gehen darf. Noch wissen sie nicht,
dass sich die Arbeit als schwieriger erweisen wird als gedacht, und
dass die Insel zu einem späteren Zeitpunkt gar mitsamt seines
einzigartigen Lebens zerstört werden soll... (Ob das letztendlich auch
so umgesetzt wird, und was in der Zwischenzeit alles geschieht, lasse
ich offen.)
Erst beim ersten Landgang wird es richtig spannend, und erst recht später, als die Insel näher erforscht wird. Dann erleben auch die bis dahin schon bekannten Figuren teils eine Wandlung. Nell zum Beispiel entpuppt sich als verantwortungsvolle, durchaus ernst zu nehmende Wissenschaftlerin, und wird so von Mal zu Mal auch sympathischer. Ähnliches gilt für andere Personen, welche anfangs ebenfalls eher nur oberflächlich gezeichnet waren. Richtige Tiefe erlangen die Charaktere zwar zu keinem Zeitpunkt, aber eine Entwicklung war immerhin schon zu bemerken.
Wichtiger ist bei diesem Werk ohnehin die Thematik, und die ist in der Tat sehr interessant umgesetzt. Sie war ehrlich gesagt auch der Grund, der mich am Lesen hielt. Ich habe richtig mitgefiebert, war neugierig, welche neuen Erkenntnisse zutage treten und wie die verschiedenen Schwierigkeiten gemeistert werden würden. Nach und nach erfährt man immer mehr über diese seltsame Tierwelt, und je mehr man erfährt, desto spannender wird es. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie ich die Gedanken weitergesponnen habe. Zugleich kann ich aber auch beruhigen, dass die Fakten keineswegs mit überfordernder Dichte heruntergerasselt werden, sondern sie ganz natürlich in die Story einfließen und so zur Spannung beitragen. Auch Action und Infos halten sich die Waage.Die Kapitel sind übrigens noch einmal in
chronologische Unterkapitel eingeteilt, wobei die Szenen abwechseln. Da
manche Unterkapitel recht kurz sind, erscheint das Ganze unter
Umständen ein bisschen abgehackt. Wohlgemerkt: Es erscheint nur so! Dem
Storyfluss tut dies keinen nennenswerten Abbruch, zumal die
Szenenwechsel stets im angemessenen Moment vollzogen werden. Der
Schreibstil ist durchschnittlich, leicht zu verstehen, populär und
meist sachlich, ohne jeden Schnörkel. Nichts Besonderes also, weder im
positiven noch im negativen Sinne. Â
Alles in allem fand ich hiermit eine unterhaltsame und teils lehrreiche Geschichte vor, an der Charles Darwin, der Evolutionsforscher, sicher seine helle Freude gehabt hätte. Stilistisch mag es kein Meisterwerk sein (ein durchschnittlicher Thriller halt), aber dennoch habe ich mich bei dieser flüssig zu lesenden Lektüre amüsiert. Lediglich zum Ende hin erschien es mir hollywoodmäßig gekünstelt und übertrieben.
Karin 06.11.2010, 20.16
Diese "Spiger" finde ich interessant! Zum einen bin ich ja nach dem chinesischen Sternbild ein Tiger. Zum anderen habe ich es ja auch irgendwie mit Spinnen
Liebe Grüße
Falk
vom 09.11.2010, 18.37
Das war ja klar.*lol*Â Â