Wenn ich so darüber nachdenke, hat das Bloggen gegenüber einem traditionellen privaten Tagebuch ein paar ganz wesentliche Vorteile:
- Man schafft sich von Vornherein eine Distanz zwischen sich und seinen Worten bzw. dem, was man ausdrücken will (denn man möchte ja auch, dass es für Außenstehende, die ja nicht die Hintergründe kennen, einigermaßen verständlich wird).
- Deshalb strukturiert man automatisch seine Aussagen besser (während man im Tagebuch alles wild durcheinander so runterschreibt, wie es einem einfällt, womit man eher selten zu irgendeinem vernünftigen Ergebnis kommt).
- Man selektiert mehr zwischen Wichtigem und Unwichtigem, weil man ja nicht jede noch so uninteressante Kleinigkeit einzeln aufzählen will. Dies verschafft einem schonmal einen großen Überblick, wenn nicht gar sehr viel mehr Klarheit über die Probleme, vor denen man eventuell steht, bzw. über die Situation an sich, die man beschreibt.
- Und nicht zuletzt: im Blog ist praktisch unendlich viel Platz für meine Gedanken, während die Seiten eines Tagebuchs soooo begrenzt sind (bei meinen letzten von mir geführten hatte ich mich schon aufs DIN A4-Format verlegt - eigentlich ist der Blog doch eine logische Fortsetzung dieses Bedürfnisses nach immer mehr Raum für meine Worte).
- Hier kann ich auch mal vom Hölzchen aufs Klötzchen kommen, ohne dass ich damit gleich drei Seiten streichen müsste ;-). Und was nicht in den einen Beitrag passt, eröffne ich halt als neues Thema in einen weiteren Beitrag.
Nun spreche ich natürlich nur für mich. Wer will, kann dieses Plädoyer für das Bloggen gerne nach Belieben mit eigenen Argumenten ergänzen. Ich selbst habe meine Erklärung dafür.
Und schließlich macht Bloggen einfach mehr Spaß, weil man mit Menschen kommunizieren kann - das Heftlein zu Hause kann ja nicht antworten, ist nicht lebendig, hat keine eigenen Erfahrungen zu teilen, zeigt kein Verständnis, baut mehr ab als auf, gibt keine neuen Impulse, weil sich alles nur um die eigenen Gedanken dreht. ;-)
(Kein neues Thema, aber es ging mir heute durch den Kopf.)
ich bevorzuge trotz allem immer noch die DIN 4 variante. da kann ich imtimer sein, weil vieles ja nun nicht in den blog gehört.
bin ja ein wenig älter als du und demnach *gg*
aber sonst stimmt das schon, was du geschrieben hast.
vom 21.05.2006, 23.26