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Wenn das Glück vor dem Keks kommt

Dienstag Mittag war unsere gesamte Traumfirma beim Chinesen um zwei Ecken. Nach dem überaus leckeren Mahl, das ich bei so netten Unterhaltungen unter lieben Menschen, bei denen es auch an einer ausgewogenen Mischung aus Spaß und Ernst nicht fehlte, gab es natürlich wie in solchen Restaurants üblich Glückskekse. Auf meinem Zettelchen stand passenderweise:

»Sie werden mühevoll säen, aber eine reiche Ernte einbringen.«

Danke! Obwohl ich nicht weiß, wo ich mich bedanken soll.

Etwa beim kommerziellen Glückskekshersteller? Ganz bestimmt nicht; schließlich sind die Sprüche willkürlich gewählt und manchmal sogar absoluter Schrott.

Beim Schicksal, das mich hierherführte? Mag sein, dass es mehr als nur Glück war. Aber unter »Schicksal« kann ich mir nichts vorstellen. Ist mir zum Einen viel zu abstrakt, um wirklich daran glauben zu können, zweitens zu weit weg vom Leben und von der Realität (und ich will ja auf dem Teppich bleiben, dann werde ich auch nicht fallen), und drittens kann ich nicht einer Abstraktion Dankbarkeit zeigen.

Also bei meinem Chef; und in dem Zusammenhang natürlich auch bei meinen anderen Kollegen, auch der, der ich meinen Job verdanke und sie mir den ihren. Ja, genau. Und es ist gut zu wissen, dass die Dankbarkeit auf Gegenseitigkeit beruht. So etwas schweißt ein Team noch mehr zusammen und stärkt für die kommenden Hürden, die es immer wieder zu überwinden gilt, aber auch die Solidarität und den Respekt voreinander. Und selbstverständlich das positive Arbeitsklima und die Menschlichkeit.

Denn eines darf man nicht vergessen: Letztlich sind wir alle Menschen. In der richtigen Umgebung fällt es einem leicht, das zu akzeptieren.

Dass ich als Mensch nicht perfekt bin, dass ich manchmal auch Fehler mache und in einigen Punkten an mir lernen muss, ist klar. Jeder hat seine Schwachpunkte, wir werden nicht als Götter geboren und sterben auch nicht als solche. Aber dass wir uns anstrengen müssen, wenn wir nach den Sternen greifen wollen, wenn wir den Sternen, unseren Zielen, besser zu werden, näher kommen wollen, ist ebenfalls klar wie Kloßbrühe. Darauf muss man nicht dauernd mit der Nase gestoßen werden - das bringt nichts. Das Gute sehen, das, was super klappt, die positiven Eigenschaften und Gaben das ist es, was gut tut, stark macht und anspornt.

Schön, dass es Menschen gibt, die auch das sehr gut verstehen und charmant und einfühlsam einzusetzen wissen. Und dabei nicht nur an Sympathiewert gewinnen, sondern es auch ehrlich so meinen und das Rückgrat dabei behalten. Selten genug sind solche Menschen. Deshalb sind sie so unersetzlich (was man nur von wenigen Menschen sagen kann). Und für mich vorbildlich.

Auch sich menschlich, also natürlich, zeigen erfordert Mut. Wenn andere sich so geben, wie sie sind, ohne sich emporzuheben und ohne mit dem Finger auf mich zu weisen oder mich auszulachen, sondern mich als Mensch annehmen, fühle ich mich plötzlich weniger schwach. Illusion? Egal, so lange es mir und meinem Selbstbewusstsein gut tut. Vielleicht ist es sogar der Schlüssel zum Erfolg. Nur umdrehen muss ich ihn schon selbst. Und wenn das Schloss mal klemmt, arbeite ich hartnäckig weiter, bis ich zufrieden mit mir selbst bin. Und wenn mir mal die Sicherheit fehlen sollte, ist es gut zu wissen, im Notfall immer irgendjemanden zu haben, der mich unterstützen und wieder gerade aufrichten wird. Im Gegenzug zeige ich dann, dass das in mich gesetzte Vertrauen begründet ist, und würdige es somit, gebe diesem Vertrauen noch mehr Gewicht.

So kann eigentlich nicht wirklich viel schief gehen, es gibt mir eine optimistische Grundstimmung, und so kann ich gar nicht umkippen.

Karin 27.04.2006, 22.29

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von angela

da halte ich es doc lieber wie die Spatzen. Sie sähen nicht und ernten doch. Schönes Wochenende dir.

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