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Wie Bücher die Welt verändern können - Ideen und Betrachtungen

In Erowyinns Buchblog fand ich diesen schönen Bücherwurmtest, den ich natürlich gleich machen musste:

What Kind of Reader Are You?
Your Result: Dedicated Reader
 

You are always trying to find the time to get back to your book. You are convinced that the world would be a much better place if only everyone read more.

Obsessive-Compulsive Bookworm
 

Literate Good Citizen
 

Book Snob
 

Fad Reader
 

Non-Reader
 

What Kind of Reader Are You?
Create Your Own Quiz

Das Ergebnis deckt sich weitestgehend mit meiner eigenen Einschätzung bezüglich meiner Lesegewohnheiten.

Der Aussage kann ich ebenfalls nur zustimmen.
Denn so lange jemand liest, kann er nichts Dummes anstellen. Folglich gäbe es unter anderem auch weniger Straftaten, wenn mehr Menschen öfter lesen würden. ;-)
Und wenn sie dann noch qualitativ auf das achten, WAS sie lesen, würden sie dann durch das Gelesene dazu angeregt, auch im Alltag über alles Mögliche nachzudenken, zum Beispiel was und warum sie es tun oder warum sie was lieber lassen sollten.
So lernen also auch die Menschen, die sich zuvor nicht so intensiv mit Büchern befasst haben oder einen anderen Bildungshintergrund haben, allmählich immer mehr im großen Zusammenhang zu denken.
Das Kopfkino hilft dann nebenbei auch, Situationen im Geiste schon einmal vorzuspielen, um sich besser auf überraschende Gegebenheiten, auf Neues einstellen zu können. Es fördert die Fähigkeit, nach kreativen Lösungen zu suchen und kann auch Ängste mindern, die im täglichen Leben ab und an, wenn man es weiter denkt, auch zu Konflikten - etwa solchen mit dem sozialen Umfeld - führen könnten (wenn zum Beispiel Frust, Versagensängste und Minderwertigkeitskomplexe das Fass irgendwann zum Überlaufen bringen).

Also, ich wäre unbedingt dafür, einerseits Kinder so früh wie möglich - natürlich altersgerecht, ohne sie zu überfordern, und so, dass sie selbst die Freude daran entdecken - an die Bücherwelt (auch in Form von Hörspielen und Märchen) heranzuführen. Ich finde es schade, wenn ich sehe, dass immer weniger Kinder lesen - und sich dann spätestens im Grundschulalter bei zu geringer Förderung - und hier sind vor Allem die Eltern gefragt - zeigt, dass sie extrem große Probleme im Umgang mit der Sprache haben und das Lesen ihnen nun, während sie es lernen, extrem große Schwierigkeiten macht.
Der Sprachtest für Vierjährige ist zwar ein guter Ansatz - aber er kann nur dann etwas bringen, wenn daraus auch entprechend kontinuierlich und engagiert Konsequenzen von allen an der Kindererziehung Beteiligten, Eltern, ErzieherInnen im Kindergarten und Lehrern, gezogen werden.
Das Wichtigste darf aber dabei nicht vergessen werden und sollte nicht in irgendeinem künstlich geschaffenen Leistungsdruck (den es zu vermeiden gilt) untergehen: Die FREUDE an dem Buch, das ein Kind motivieren kann, selbst eines in die Hand zu nehmen und es nicht als Pflichtübung zu sehen.
Wie viele Eltern lesen ihrem Kind heute überhaupt noch vor (und zwar richtig lebendig, nicht einfach nur heruntergerasselt, vielleicht noch mit gestischer oder akustischer Untermalung, Gegenstände zu Hilfe nehmend, usw.), und später dann gemeinsam mit dem Kind? Oder wie wär's mal, eine gelesene Geschichte mit dem Kind / den Kindern nachzuspielen, oder das Kind dazu anzuregen, sie gemeinsam mit seinen Spielkameraden und Geschwistern nachzuspielen oder weiterzuspinnen? Es gibt sooo viele Möglichkeiten, einem Kind Bücher überhaupt schmackhaft zu machen...

Und jetzt noch zum "Andererseits" (zweiter Aspekt): Sollte es irgendwann ein Projekt geben, um das Lesen / den Auf- und Ausbau und die Erhaltung von Bibliotheken in den Gefängnissen fördert, wäre ich unbedingt dafür! Finanziert werden könnte dies ja über eine höhere Besteuerung bei Menschen, die sowieso schon viel zu viel Geld für sich haben - sollten die doch etwas von ihrem Kuchen zumindest indirekt dem Gemeinwohl zufließen lassen und dafür auf zwei oder drei von ihren fünf Häusern (z.B.) verzichten; das würde ihnen bestimmt nicht weh tun. ;-)
Doch, ich bin überzeugt, lesen könnte ein weiterer Schritt (natürlich nicht der einzige, ich will nicht behaupten, Lesen würde Therapien und die notwendige fachliche Betreuung ersetzen - aber es könnte diese sinnvoll ergänzen) sein, die straffällig Gewordenen auf den rechten Weg zurückzuführen. Weil sie dann mehr - letztlich auch über ihr Handeln - nachdenken würden, und weil sie dann mitunter auch nach und nach begreifen würden, dass es auch andere Lösungen für ihre Probleme, für innere und äußere Konflikte gibt als etwa die Gewalt.
Ein Sträfling, der liest, würde denke ich auf lange Sicht nicht mehr so schnell die Faust gegen andere erheben und würde vielleicht nicht mehr so sehr den Drang verspüren bzw. ihm nachgeben, psychische Gewalt über andere auszuüben, um sich selbst zu erheben. Stattdessen würde er seinen Kopf einsetzen, den größeren Zusammenhang sehen und nach anderen - friedlichen - Lösungen suchen.

Ja, ich denke auch, dass Bücher gewissermaßen "die Welt verbessern" könnten - zumindest, wenn man sie praktisch zur Erreichung dieses Ziels nutzt.
Anfangen könnte man bei denen, denen die Zukunft "gehört": den Kindern. Hier sind ja bereits gute Ansätze vorhanden, die nur konsequent fortgeführt werden müssten.
Und dann auch an die denken, an die sonst kaum einer mehr denkt (und dann wundert man sich, wenn so viele rückfällig werden...), die abgerutscht sind und eine zweite Chance ganz dringend bräuchten.

Karin 13.04.2007, 00.58

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