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Einträge vom: 22.08.2006

Ich hab's getan!

Mich bei Postcrossing angemeldet. Bin aber noch nicht dazu gekommen, meine ersten Postkarten abzuschicken, weil es ja auch ein paar schöne sein sollen, die ich bewusst aussuchen will. Aber morgen geht's los, und zwar nach Kanada, Frankreich, Niederlande, Brasilien und Finnland. Alles Frauen, zwischen 18 und 40 Jahren (was aber überhaupt nichts über die Geschlechterverteilung der Postcrosser aussagt, da die Leute ja jedes Mal per Zufallsgenerator ausgewählt werden).
Jedenfalls sehe ich schon, das ist eine Sache, die mir sicherlich großen Spaß machen wird. Natürlich werde ich die gewählten Postkartenmotive fotografieren, bevor ich sie abschicken werde. Sowieso werde ich mir demnächst meine Postkarten selber machen, mit eigenen Bildern usw. Dafür habe ich mir auch extra ein Postkartenprogramm gegönnt. Für so etwas lohnt sich das doch schon, und außerdem war es ja auch preisgünstig, wenn man es mal mit dem Ladenpreis vergleicht. Und von der Marke habe ich bisher auch nur qualitativ Gutes erfahren.
Ich finde, es ist doch noch sehr viel schöner, wenn man persönliche Postkarten verschickt, statt sie einfach nur zu kaufen, und ist langfristig auch noch geldsparender (aber das ist natürlich nicht das Hauptargument bei dem Ganzen; der Spaß steht an erster Stelle).
So, und sobald die ersten Karten aus aller Welt bei mir eintreffen werden, werde ich mich mal nach einem gebührlichen Behälter umsehen, wo ich sie aufbewahren werde. Vielleicht gestalte ich auch selber etwas. Mal schauen.

Karin 22.08.2006, 21.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Postcrossing, Computer,

Der Zeitdieb

Nach der ersten Schriftrolle des ewig überraschten Wen trat Wen aus der höhle, in der er Erleuchtung erfuhr, in die Morgendämmerung des ersten Tages vom Rest seines Lebens. Eine Zeit lang beobachtete er die aufgehende Sonne, denn er hatte sie noch nie zuvor gesehen.

Mit der Sandale stieß er seinen dösenden Schüler Tollpatsch an und sagte: »Ich habe gesehen. Jetzt verstehe ich.«

Dann zögerte er und betrachtete das Etwas neben Tollpatsch.

»
Was ist das für ein erstaunliches Ding?« fragte er.

Ȁ
h... äh... es ist ein Baum, Meister,« erwiderte Tollpatsch, der noch nicht richtig wach war.«Erinnerst du dich? Er war gestern auch hier.«

»
Es gab kein Gestern.«

Ȁ
h... äh... ich glaube doch, Meister,« sagte Tollpatsch und stand mühsam auf. »Weißt du noch? Wir kamen hierher, und ich habe eine Mahlzeit zubereitet, und ich habe die Rinde von deinem Sklang gelöst, weil du sie nicht wolltest.«

»
Ich erinnere mich an gestern,« murmelte Wen nachdenklich. »Aber die Erinnerung steckt jetzt in meinem Kopf. Existierte das Gestern wirklich? Oder ist nur die Erinnerung daran real? Wahrlich, ich wurde nicht gestern geboren.«

Tollpatschs Gesicht verwandelte sich in eine Grimasse, die schmerzliches Unverständnis zum Ausdruck brachte.

»
Lieber dummer Tollpatsch, ich habe alles gelernt,« sagte Wen. »In der hohlen Hand gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft. Es existiert nur das Jetzt. Es gibt keine andere Zeit als die Gegenwart. Wir haben viel zu tun.«

Tollpatsch zögerte. Sein Meister hatte etwas Seltsames an sich. In seinen Augen glühte es, und wenn er sich bewegte, leuchtete die Luft um ihn herum silbrig-blau, als reflektierten flüssige Spiegel .

»
Sie hat mir alles gesagt,« fuhr Wen fort. »Ich weiß, dass die Zeit für die Menschen geschaffen wurde, nicht umgekehrt. Ich habe gelernt, sie zu formen und zu biegen. Ich weiß, wie man einen Moment ewig währen lassen kann, denn das ist bereits geschehen. Und ich kann diese Fähigkeiten selbst dir beibringen, Tollpatsch. Ich habe den Herzschlag des Universums gehört. Ich kenne die Antwort auf viele Fragen. Frag mich etwas.«

Der Schüler sah ihn verschlafen an. Es war zu früh am Morgen, um früh am Morgen zu sein. Nur das wusste er mit absoluter Gewissheit.

Ȁ
h... was möchte der Meister zum Frühstück?«, fragte er.

Wen blickte von seinem Lager über die Schneefelder und purpurnen Berge im goldenen Tageslicht, das die Welt formte, und dachte über gewisse Aspekte des menschlichen Wesens nach.

»
Ah,« sagte er. »Eine der schweren Fragen.«

So beginnt der Roman »Der Zeitdieb« von Terry Pratchett. Ein Buch, dass ich wie vieles von diesem Autor nur weiterempfehlen kann an Menschen, die Fantasy, Philosophie und Ironie lieben und das alles am liebsten in einer unterhaltsamen, amüsanten und scharfsinnigen Mischung lesen wollen. Dies ist nur ein kleiner Vorgeschmack, aber ich finde, darin kommen der Schreibstil des Autors und die Grundidee des Buches ziemlich gut zum Ausdruck. Vielleicht habe ich Euch ja damit ein wenig neugierig machen können. Wer aber schon etwas von ihm gelesen hat (da gibt es ja auch einige hier), der wird mir bestimmt zustimmen können, dass Pratchett süchtig machen kann. ;)

Karin 22.08.2006, 00.22| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Empfehlungen, Worte,

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