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Tag: Politik

Wasser - Quelle des Friedens?

In den letzten 50 Jahren gab es laut der Unesco-Statistik 501 Konflikte um Wasser. Aber auch 1228 »kooperative Ereignisse« um dieses lebensnotwendige Gut. Dennoch haben immer noch 1,1 Milliarden der auf diesem Planeten lebenden 6,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und nicht immer liegt es daran, dass in einer Gegend zu wenig vorhanden wäre. Viel häufiger noch ist einfach die Verteilung schlicht ungerecht: Also während die einen fünf Mal am Tag unter der Dusche stehen und dann noch den Wasserhahn beim Zähneputzen minutenlang laufen lassen, muss der andere Teil der globalen Gesellschaft, in manchen Fällen auch nur die andere Seite der Stadt, mit schmutzigem, verseuchten Pfützenwasser in dem Slums vorlieb nehmen, weil die jeweilige Wohngegend immer noch nicht ans Wassernetz angeschlossen wurde. Und einem Drittel aller Erdenbürger mangelt es in irgendeiner Form an Wasser!

Doch wird der nächste Krieg daher um Wasser geführt werden? Nein, wenn es nach den 1500 Expertenteilnehmern aus 140 Ländern an der Weltwasserwoche in Stockholm geht. Im Gegenteil könne die Wasserproblematik sogar zum Frieden zwischen den Ländern beitragen, indem gemeinsame Lösungsansätze gefunden werden. Im Zentrum des Treffens steht vor Allem die gemeinsame Nutzung grenzüberschreitender Flüsse, zum Beispiel zwischen Euphrat und Tigris.

Nun, das ist ja alles schön und gut, und ich finde das Treffen auch sehr wichtig. Aber ob sich die Iraker und die Iraner etwas besser vertragen werden, wenn sie sich bloß ihr Wasser von denselben Quellen beschaffen oder gar an gemeinsamen Projekten arbeiten? Das Konzept hat ja schon bei den Palästinensern und den Israelis nicht funktioniert: Obwohl sie ihre Wasserressourcen gemeinsam verwalten, sind sie sich ansonsten immer noch spinnefeind.

Ich wünsche mir und der Weltgemeinschaft, dass die Weltwasserwoche und vor Allem die darauf folgenden Aktionen und Kooperationen etwas in die Richtung bewirken. Auch wenn es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist und nur ein Aspekt (wenn auch ein wichtiger) von einigen anderen, die ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Karin 24.08.2006, 01.48 | (0/0) Kommentare | PL

Die Endlosspirale

Wo ich weiter unten schon das leidige, leider unerschöpfliche Thema: Hass und Gewalt, angesprochen habe, dessen Kreisel sich immer weiterdreht, erst recht, wenn keiner der beteiligten Seiten einlenkt geschweige denn ein Nachsehen hat:

Nun, ich führe hier keinen politischen Blog, und bin auch selbst keine politische Person, sprich ich gehe nicht gerade mit meinen Ansichten hausieren und bin mit diesem Prinzip bisher auch recht gut gefahren.

Dass der Nahostkonflikt seit geraumer Zeit mal wieder eskaliert, und zwar mehr denn je, wissen wir schon. Dass ich es schlimm finde, wenn Menschen (auch Soldaten) entführt werden, und noch schlimmer, wenn im Gegenzug als Druckmittel gleich noch schärfere Geschütze (sprich Panzer) aufgefahren werden, die das Pulverfass noch mehr zum Überlaufen bringen als es das sowieso schon tut, kann man sich wohl denken.

Aber dann (wenn es schon schlimmer kommt, kann es auch immer noch zum Schlimmsten des Schlimmsten kommen - wir leben wohl in einer Welt, in der sich die Superlative überstürzen) greifen die Israelis auch noch offen den Libanon an. Viele unschuldige Menschen werden wieder einmal getötet, d.h. auch viele, die überhaupt nichts mit der schiitischen Hisbollah, die ursprünglich aus dem Iran stammte (sogar Ajatollah Chomeini gehörte ihr an), zu schaffen haben.

Nein, ich stelle mich hierbei auf keine Seite. Natürlich finde ich es schlimm, was radikalislamistische Terrororganisationen anrichten (die, das möchte ich noch einmal betonen, weil das in dem Krawall der Medien und der Bomben anscheinend immer wieder unterzugehen droht, in Wirklichkeit gar nichts mit dem richtigen Islam zu tun haben, dem im Übrigen die Mehrheit aller Moslems angehört, die es sicherlich genauso verwerflich und traurig finden, was einzelne Gruppierungen unter dem Deckmantel ihrer Religion vollbringen!).

Doch ebenso schlimm finde ich es, wie die Israelis - und auch die westliche Welt, insbesondere die Amerikaner, wie sich schon zu verschiedenen »historischen« Gegebenheiten gezeigt hat - darauf reagieren. Ich halte dies für keinen Deut intelligenter als das, was diverse Terrororganisationen an verschiedenen Tatorten unter unterschiedlichen Namen machen. Vielmehr schürt eine solche Verhaltensweise den Konflikt nur noch, wie man an den aktuellen Geschehnissen immer wieder sehen kann.

Gut, ich schreibe dies als Beobachterin, aus meinem Arbeits- und Schlafzimmer und aus sicherer Entfernung vom Konfliktherd. Aber die Verantwortlichen - bzw. die, die mal etwas verantwortlicher werden sollten - sitzen ja auch in der Regel weit weg von Geschehen. Sind sie gerade deshalb so blind für das Offensichtliche? Oder wollen sie mit ihren Sturkopf bloß nicht erkennen, dass die anfangs eingeplante Richtung nicht zwangsläufig auch auf den richtigen Weg führt? Warum lernen sie nicht erst einmal aus den selbstgemachten Fehlern? Wenn jeder (und ich meine auch: alle Seiten) sich zunächst einmal an die eigene Nase packen würde und die eventuellen internen Uneinigkeiten beilegen würde, sähe die Welt schon ein Stückchen friedlicher aus.

Ja, vielleicht liegt darin die Lösung: Internen Problemen soll die Möglichkeit gegeben sein, dass sie auch intern bewältigt werden. Denn nur so können sie letztlich auch bewältigt werden. Jeder Einfluss von Außenstehenden, die im Grunde kaum Ahnung davon haben (auch wenn die Klappe noch so weit aufgerissen und das eigennützige Spektakel noch so theatralisch aufgezogen wird), kann doch nur alles verschlimmern. Hilfe zur Selbsthilfe, ja (wobei freilich sichergestellt werden muss, dass diese Hilfe und die Gelder auch dort hinfließen, wohin sie sollen, nämlich in den Aufbau einer vernünftigen Infrastruktur, Bildung, medizinisches Versorgungsnetz, etc., also zum Volk, das dies braucht und der Grundstützpfeiler der Gesellschaft ist, und nicht zu den Terrororganisationen). Aber kein gewaltsames Eingreifen. Damit wird doch - wenn man mal weiter denkt - genau das erreicht, was verhindert werden soll: Der neu geschürte Hass treibt die Leute erst Recht in die Arme derer, die bekämpt werden sollen. Und alles geht von vorne los...

So lange das nicht von den Menschen begriffen wird, die die Hebel in der Hand halten, wird es weder im Nahen Osten noch sonstwo auf der Welt, wo Konflikte ähnlicher Art schwelen, Frieden geben.

Und - habe ich das nicht schon einmal erwähnt? - im Übrigen halte ich es für falsch, eine ganze Glaubensgemeinschaft (oder auch mehrere, jede für sich mit ihren eigenen Schandmalen der Geschichte oder der Gegenwart) zu verdammen, bloß weil einige Gruppen deren Namen missbrauchen, um... Wenn die Mehrheit so denken würde, wäre die ganze Welt längst zur Hölle geworden.

Es tut mir nicht Leid, das mal so gesagt zu haben. Denn wenn sich die Geschehnisse so häufen und immer wiederholen, dann ist nun mal irgendwann der Punkt erreicht, wo ich auch als vollkommen unpolitischer Mensch (und ich weiß schon, warum ich mich aus politischen Diskussionen heraushalte) nicht mehr schweigen kann.

Karin 15.07.2006, 20.52 | (0/0) Kommentare | PL

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