Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Spirituelles

Gedanken am Rande

Irgendwie macht es Hoffnung, dass sich doch anscheinend so viele Menschen für spirituelle Themen interessieren.
Warum macht es Hoffnung? Weil es zeigt, dass die Welt von heute allgemein doch nicht so kalt und bewusstlos (im Sinne von mangelnder Bewusstheit für alles, beispielweise für die Umwelt, zu der auch unser ganzes Umfeld zählt) ist, wie es manchmal den Anschein hat, wenn man sich die Nachrichten oder auch nur seine eigene Umgebung oder seinen weitergehenden Wohnort ansieht.
Weil es zeigt, dass die Menschheit sich doch noch nicht völlig einseitig dem Rationalismus verschrieben hat, sondern ebenso seiner eigenen Intuition und seinen eigenen Gefühlen Gehör schenkt (wobei ich persönlich denke, dass beides zwei - wichtige und gleichwertige - Seiten einer Medaille sind und sich Ratio und Intuition nicht gegenseitig ausschließen, was eine Einschränkung bedeuten würde!).
Und es macht nicht nur Hoffnung, es motiviert und inspiriert mich auch, in Zukunft auch (neben den anderen) mehr spirituelle Themen im Blog anzusprechen und mich auch selbst in der Hinsicht weiterzubilden. Ich meine, es hat mich schon immer von Natur aus interessiert. Aber bisher dachte ich auch, ich würde da zu einer Minderheit gehören und womöglich mit meinen Überlegungen und Interessen nicht unbedingt auf viel Gegenliebe oder gar Verständnis stoßen. Schön, dass es anders ist!

Karin 30.01.2007, 00.10 | (0/0) Kommentare | PL

Die Sonntagsfrage

"Wenn am heutigen Sonntag Bundestagswahl wäre, wen würden Sie dann wählen?"

Meine Antwort:


(Insbesondere lesenswert: Die Kategorie zum Parteiprogramm)

Hier noch eine ausführliche Info zum Wirtschaftskonzept.

Was soll ich noch hinzufügen? Endlich mal eine Partei, die die Probleme in Deutschland erkennt, beim Schopfe packt und eine reelle Alternative bietet!
Jeder ist eingeladen, sich ein Urteil zu bilden. Schaden kann es ja nicht.

Karin 28.01.2007, 00.02 | (0/0) Kommentare | PL

Tao-te-king

Ich möchte hier nicht auf alle Aspekte des Tao-te-king eingehen. Wer Näheres darüber sowie über den Daoismus im Allgemeinen wissen will, der kann sich unter den gegebenen Links informieren. Was ich hier schreibe, sind lediglich meine ganz persönlichen Eindrücke und Gedanken, die ich bei der Lektüre gewonnen habe bzw. besonders markante Dinge, die mir dabei aufgefallen sind. Jedoch erhebe ich damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn dafür umfasst es zu viel.

Ein paar Grundzüge möchte ich aber dennoch einleitend vorstellen.

Zunächst zur Begriffserklärung: Tao heißt im Chinesischen Weg, Te = Tugend. Demnach soll das Tao-te-king den Anhängern des Taoismus einen Weg der Tugend aufzeigen. Es ist wohl das wichtigste Werk dieser Lehre, eingeteilt in 81 versförmig geschriebenen, inhaltlich mehr oder weniger lose aufeinander folgenden Kapiteln (die Reihenfolge scheint eher zufällig, teils durcheinander und sich teils vom Inhalt her wiederholend), was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass manches im Laufe der Jahre verloren ging und / oder im Laufe der zahlreichen Übersetzungen und Abschriften, die davon gemacht wurden, durcheinander geriet.
Es ist nicht einmal sicher, ob die ganzen Texte überhaupt alle von Lao-Tse stammten (es sind vermutlich auch einige Zitate anderer dabei), oder ob manches bereits von seinen Schülern mit hineingenommen wurde. Die Version des Reclam-Verlages dürfte aber wohl die Ursprünglichste sein.

Kleiner Tipp vorweg, wenn Ihr das Büchlein lesen wollt: Unbedingt vorher den Einleitungstext lesen, um sich einen Überblick zu verschaffen und damit man sich anschließend gedanklich besser dort hineinversetzen kann.

Zum Grundverständnis der Tao-Lehre: Wesentliches Ziel und Grundvoraussetzung ist die Einheit von Himmel und Erde. Diese ist nur dann gewährleistet, wenn keines von beidem hervortritt.

Diese beiden sind eins und gleich.
Hervorgetreten, sind ihre Namen verschieden.

Ihre Vereinung nennen wir mystisch:
Die Pforte zu jedwedem Geheimnis.


Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Lehre ist das Yin-und Yang-Prinzip. Dazu muss ich denke ich nichts mehr erläutern; sonst würde dieser Beitrag zu lang.

Die größte Tugend des Weges ist im Wesentlichen Bescheidenheit. Erreicht werden soll das Ziel der Einheit durch das Ohne-Tun (Wu-wei). Damit ist keineswegs gemeint, dass nichts getan werden soll, sondern ganz einfach, dass man alles natürlich ablaufen lässt, so wie es eben kommt; dass man sich nicht gegen die natürlichen Entwicklungen stellt.

Und hier taucht auch schon der erste Widerspruch auf: Denn die Tao-Lehre verlangt im Gegenzug vom Herrscher, der dem Weg folgt (das Werk ist nämlich auch ein politisches Werk, das sich einst auch an die Herrscher jener Zeit, die der Lehre folgen sollten, richtete), dass er das Volk so unwissend wie möglich halten solle, weil darin die einzige Möglichkeit gesehen wird, dass sich keiner auflehnt. Lernen wird dort als etwas Schlechtes angesehen (!). Die Menschen sollen naiv daherleben, ewig Kind bleiben (die Kindheit wird als etwas Reines angesehen, der Wurzelgrund) und sollen anstatt Gewinn zu erzielen sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Erkennst Du das Dasein als einen Gewinn,
Erkenne:
Das Nicht-Sein macht brauchbar.

Das Kapitel 10 fasst besonders gut den Weg zusammen:

Zügelnd den Leibgeist, umfassend das Eine,
Kannst ohne Fehl Du sein.

Versammelnd den Atem, gelangend zur Weichheit,

So kannst ein Kind Du sein.


Reinigend, l
äuternd den mystischen Blick,
Kannst ohne Mal Du bleiben.

Schonend das Volk dein Land regierend,

Kannst ohne Tun Du bleiben.


Die himmlischen Pforten ge
öffnet, geschlossen,
Kannst Du zum Weibchen werden.

Erleuchtend die vier Enden der Welt,

Kannst unerkannt Du sein auf Erden.


Erzeuge das, hege das!


Erzeugen, doch nicht besitzen,
Tun, doch nicht drauf baun;

Leiten, doch nicht beherrschen -
Dies nennt man Mystische Tugend.

Eindeutig ist der Taoismus eine pazifistische Philosophie (bin mir nicht sicher, ob man von einer Religion sprechen kann, denn sie haben ja keinen Gott und keine konkreten Bezugspersonen als Vorbilder, wenn man einmal von Lao-tse und den anderen Gelehrten absieht). Das Tao-te-king spricht sich gegen jegliche Anwendung von Gewalt (die ja dem Weg schon in sich widersprechen würde) und gegen Waffen aus.

Im Staatswesen plädieren sie hingegen für ein anarchisches System ohne Steuem, in dem sich alles quasi von selbst ordnet (hier zeigt sich trotz manch guter Ansätze die Weltfremdheit dieser Glaubens- und Denkrichtung).

Gibt es im Reich viel Hindrung und Verbot,
So wird das Volk nur
ärmer werden.
Gibt es im Volk viel n
ützliches Gerät (Anm: Menschen)
So wird das Herrscherhaus zerst
ört.
Mehrt sich der Menschen Schl
äue und Geschick,
Kommt auf viel Ordnungswidrigkeit.

Je mehr Gesetz und Weisung man erlässt,
Desto mehr Räuber gibts und Diebe.

Dann das Thema Sexualität. Auch hier ist der Standpunkt widersprüchlich. Zum Einen wird sie hier als etwas Natürliches angesehen, das von Kind an vorhanden ist. Aber dann heißt es wieder einen Satz später:

Das Leben mehren heißt: Unheil beschwören.

(Ja, und wie haben die alten Taoisten dann bitteschön überlebt? ;-))

Irgendwo anders steht sinngemäß, die Frau wäre dem Mann unterlegen (einerseits), aber andererseits wird das Weiche das Harte besiegen, was heißt, die Frau wäre letztlich stärker.

Das sind jetzt die markantesten Punkte, die mir aufgefallen sind. Es kann natürlich sein, dass ich einige Aspekte vergessen habe. Doch in großen Zügen mag das als Einblick genügen. Sicherlich gibt es noch zig weitere Aspekte, die man diskutieren könnte, und das macht es so interessant.

Fazit: Mir hat das Büchlein sehr viel Stoff zum Nachdenken und Inspiration für den Alltag gegeben - wenngleich es anfangs nicht leicht war, sich in dessen allgemeine Denkstrukturen hineinzudenken, und ich auch noch lange nicht mit allem einverstanden bin, was es predigt. Aber auch dazu sagt es ja selbst:

Wohl!
Wer vorschnell Ja sagt, findet kaum Vertrauen;
Wer vieles leicht nimmt, hat viel Schwierigkeit.


Deshalb der Heilige Mensch:

Gleichsam tut er sich schwer.

Darum bleibt er ohne Schwierigkeit bis ans Ende.


Ich bin fasziniert, wie mit einfachen und klaren Worten wesentliche Lebensweisheiten ausgedrückt werden, von denen man sicherlich so einige mit in sein eigenes Leben nehmen kann.

Karin 23.01.2007, 01.40 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Man muss differenzieren

So wie der Teufel nicht gleich Teufel, das eine Böse nicht das andere Böse sondern sehr vielschichtig sein kann; und was mitunter als böse interpretiert wird, ist es für den anderen womöglich nicht unbedingt - die Kirche hält beispielsweise Kondome für böse, obwohl sie doch eigentlich "nur" vor einer schlimmen Krankheit schützen sollen, ohne auf fleischliche Genüsse verzichten zu müssen, also in Wahrheit nur vernünftig sind;

So ist auch der Sat.anis.mus im Allgemeinen ziemlich klischeebehaftet. Dabei geht es im Wesentlichen zunächst einmal einfach darum, wie es bei Wikipedia steht, ich zitiere:

"In den meisten sat.anistischen Ideologien steht die Anbetung oder Anrufung des Teufels, Sa.tans, Luzifers oder von Dämonen tatsächlich nicht im Vordergrund, zentral ist stattdessen die Förderung der eigenen Göttlichkeit, die zum Beispiel im Ausleben der Sexualität zum Ausdruck gebracht wird; Satan wird zumeist als Symbol für den Widerstand gegen religiöse Dogmen verstanden. Der Mensch wird zum Maß der Dinge und ist sein eigener Gesetzgeber, was sich in weltanschaulichem Sozialdarwinismus ausdrücken kann. Die Individualität steht im Vordergrund. Okkultismus und Satanismus sind in den meisten Fällen als getrennt zu betrachten.

Während Religionen/Philosophien wie das Christentum, der Islam oder der Buddhismus dem „Pfad der rechten Hand“ zugeordnet werden, bezeichnen sich sat.anistische Gruppierungen als dem „Pfad zur linken Hand“ zugehörig. Man unterscheidet zwei Richtungen: Beim Pfad der rechten Hand werden religiöse Gebote befolgt mit Zielen wie Verschmelzung oder Einswerden. Der Pfad zur linken Hand widmet sich „Vergöttlichung“ oder Apotheose und betrachtet das Bewusstsein individueller Existenz als besonderes Geschenk und Chance für die Entwicklung des menschlichen Potenzials. Dennoch sind nicht alle Richtungen, die dem linkshändigen Pfad zugerechnet werden, als sat.anistisch zu verstehen (vgl. Tantra)."


Klar hört sich das für Angehörige des "Pfads der rechten Hand" welcher Form auch immer ziemlich abstrus etc. an; vielleicht denkt jetzt gar der eine oder andere: "Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank" oder seien "weltfremd" o.ä. Bloß weil man eben nicht solche Auffassungen vertritt, sich weder damit identifizieren noch für sich einen Sinn oder gar "der Weisheit letzter Schluss" (falls es den überhaupt geben sollte) daran zu finden vermag.


Damit will ich selbstverständlich auch nichts schönreden, trägt der Sa.tanis.mus auch eindeutig provozierende, rachedurstige, intolerante und auch ansonsten sehr extreme Züge - auch im Denken - die ich tatsächlich nicht im geringsten als gut bezeichnen würde.


Was ich aber mit diesem Beitrag verdeutlichen möchte, ist dass man (allgemein, auch in Hinblick auf andere Bereiche oder Gruppen) nicht einfach alles ungeprüft über einen Kamm scheren kann / sollte.


Und der, den wir heute vereinfacht Teufel (in all seinen Gestalten und Namen) nennen, war ursprünglich übrigens auch ein ganz anderer. Er geht nämlich auf die römische Mythologie des Luzifer zurück, was übersetzt "Lichtbringer" heißt. Naheliegend, denn der Begriff wurde für den "Morgenstern" alias die Venus, verwendet, und seine Mutter war in der Mythologie Aurora, die Göttin der Morgenröte.

Luzifer -> Venus... aha, so kam es also, vermutlich, dass er von der Kirche (zum Beispiel) nach ihrer Entstehung generell verteufelt wurde!


Und wo man schon so schön dabei war, verschmolz man den Luzifer und seine Kumpane, den Beelzebub und den Mammon (der Gott des Geldes), später noch den Sa.tan in all seinen kulturell teils verschiedenen Gesichtern, der Einfachheit halber zu einer Gestalt.

Karin 21.12.2006, 06.41 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Mein Patchwork-Glaube

So kurz vor Weihnachten ist ja eigentlich genau der richtige Zeitpunkt, sich wieder mehr mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen.
Doch das Ergebnis dieses Tests, den ich bei ausführlicherem und interessierten Lesen bei Amouna gefunden habe, hat mich mehr oder weniger selbst überrascht:

Paganism


79%

Buddhism


75%

Islam


75%

Hinduism


71%

agnosticism


54%

Satanism


50%

Judaism


38%

Christianity


29%

atheism


29%

Which religion is the right one for you? (new version)
created with QuizFarm.com

Wobei die ersten beiden "Plätze" für mich nicht überraschend waren.

Aber 75 % Islam? Das dürfte einmal mehr belegen, dass die Grundideen des Islam sich im Wesentlichen gar nicht so sehr von unseren (westlichen, wenn man es denn so ausdrücken will) unterscheiden. Was man auch allgemein zu vielen anderen Religionen sagen könnte.

Dass in mir nur zu 29 % eine Christin steckt, kann ich mir gut vorstellen. Aber dafür immerhin zu 38 % Judentum? Das ist ja interessant...

Vieleicht liegt das Ergebnis einfach daran, dass ich Jesus nicht als Gott und das, was ich nicht "Gott" nenne, nicht als Dreifaltigkeit, sondern als "vielgestaltige Einheit" - mein Ausdruck - ansehe.

Demnach, wenn ich schon eine Agnostikerin sein soll (wenn auch nur zu 54 %), dann auf jeden Fall die schwache Version.

Äh... Wie ich aber an "50 % Satanismus" komme??? Da muss wohl irgendetwas missverstanden worden sein. Jedenfalls distanziere ich mich ausdrücklich davon!

Insgesamt zeige ich jedenfalls eindeutige sykretische Züge - ich suche mir das aus, was mir gefällt (oft überschneiden sich Sichtweisen auch rein zufällig mit selbst gedachten Gedanken), und verwerfe das andere. :)

Karin 21.12.2006, 02.51 | (0/0) Kommentare | PL

Das ist die Hölle!

In den USA gibt es ein ra.dikal-christliches Kil.lerspiel, das religiös motivierte Gewalt propagiert. Ich mag das Thema nicht weiter ausbreiten, aber lest selbst.

Da wird einem die Wahrheit in einem anderen, insgesamt nicht ganz so ernsten Text, den ich heute Abend las und an den ich mich in diesem nicht wirklich neuen Zusammenhang erinnerte, bitter bewusst:
"Um festzustellen, wie viele Seelen (in die Höl.le, Anm. der Zitierenden) hinzukommen, sehen wir uns doch mal die verschiedenen Religionen auf der Welt heute an. Einige dieser Religionen sagen, dass, wenn man nicht dieser Religion angehört, man in die Höl.le kommt. Da es auf der Welt mehr als eine Religion mit dieser Überzeugung gibt, und da niemand mehr als einer Religion angehört, kommen wir zu dem Schluss, dass alle Seelen in der Höl.le enden."

Welch eine traurige, nein mehr noch: grausame Welt wäre das, wenn tatsächlich alle Menschen so wären...

Karin 17.12.2006, 01.28 | (0/0) Kommentare | PL

Islam

Ein interessanter Link mit Hintergrundwissen zum Islam (bei der Gelegenheit, wo ich das Thema gerade schon mal hatte). Ideal für Leute, die den Islam besser kennen und verstehen lernen wollen. Auch mit Artikeln zu aktuellen Themen (z.B. warum das Kopftuch getragen wird usw.)).
Sehr empfehlenswert. Werde selbst auch noch, wenn ich Zeit habe, darin stöbern.

Karin 28.11.2006, 21.24 | (0/0) Kommentare | PL

Nur 6 %

... aller Deutschen empfinden - zumindest laut einer Allensbach-Studie - Sympathien für den Islam.
Ich kann nicht glauben, dass ich zu einer Minderheit von nur 6 Prozent gehören soll.
Dass ich im Allgemeinen "Sympathien" für den Islam, d.h. für die friedlichen Formen davon, habe, heißt freilich noch lange nicht, ich würde alles, was er predigt, geschweige denn bestimmte konservative und Rechte einschränkende Ansichten befürworten. Schon gar nicht die fundamentalistischen Auswüchse oder gewaltsamen Elemente.
Es heißt auch nicht, dass ich gern zum Islam konvertieren würde (das würde ich nicht).
Aber wenn man sich ein wenig damit auseinandersetzt, erkennt man auch die positiven Seiten, erkennt, dass diese überwiegen und dass auch der Koran so vielfältig ausgelegt werden kann und auch wird, dass man nicht alles in einen Topf werfen kann, dass es Vorteile gibt (darf ich hier noch einmal auf die Gastfreundschaft der Muslime hinweisen, dieses Miteinander, das kennt man in "westlichen" Kulturen heute nur noch selten), dass auch wir etwas im Gegenzug von ihnen lernen können wie sie von uns... und man wird verstehen. Auch sich verstehen. Mit ihnen.
Dann können wir umgekehrt auch dasselbe von ihnen verlangen: Toleranz, Akzeptanz, und am besten auch Respekt (wenn man das kann).
Wie der Zentralrat der Muslime sagt: "In dieser pluralistischen Gesellschaft muss es eine Vielfalt von Ideen geben."

Karin 28.11.2006, 07.10 | (0/0) Kommentare | PL

Der Glaube hat's schwer

»Die Herzen werden dem Papst nicht zufliegen.« So titelte unsere Tageszeitung gestern zum geplanten Papstbesuch in Ankara.

Aber wer sagt denn, dass sie ihm zufliegen sollen? Schließlich sind die Zeiten der Missionierung Gott sei Dank endgültig vorbei.

Dass das Christentum in islamisch-türkischen Kreisen teilweise ein Feindbild darstellt, auch weil einige Vertreter eine bekannte Papstrede (ich meine: mit Absicht!) falsch interpretiert bzw. vermeintlich islamkritische Elemente darin sehen wollten (wer die Rede oder den Auszug daraus gelesen hat, konnte sich ein Bild davon machen, dass dem nicht so ist), ist indes sehr bedauerlich. Und Ratzingers Kritik am EU-Türkeibeitritt halte ich auch nicht für ein hinreichendes Argument, um diesen teilweisen Hass zu »rechfertigen«.

Persönlich bin ich für den Beitritt der Türkei in die EU, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Auch wenn die Entwicklungen nur schleppend verlaufen und sich noch einiges tun muss (das ist klar). Denn ein EU-Beitritt könnte diese Entwicklungen hin zum Besseren noch beschleunigen. Tritt die Türkei nicht bei, wird auch der Druck nicht da sein, irgendetwas an den Verhältnissen zu ändern.

Beispiel: Die Situation religiöser Minderheiten in der Türkei. Anfang des 20. Jh. gab es dort noch mehr als 20 % Christen insgesamt (davon 11 000 orthodoxe Christen noch in den 60er Jahren allein in Istanbul). Heute sind es nur noch maximal 120 000 (21 orthodoxe Christen in Istanbul, die zur Kirche gehen). Die meisten sind wohl abgewandert, weil sie nicht die Möglichkeit sahen, ihren Glauben richtig zu leben und sich vom türkischen Staat stark gegängelt fühlten.

Noch heute ist es so, dass religiösen Gemeinden in der Türkei keine eigene Rechtspersönlichkeit zugestanden wird. Sie dürfen sich nur in Stiftungen organisieren, die allerdings gewissermaßen vom Staat kontrolliert werden. Denn der zu bildende Stiftungsvorstand untersteht dem Generaldirektorat für nichtmuslimische Stiftungen. Außerdem stellt sich für sie noch das Problem, wie sie sich finanzieren können, zumal sie dort kein eigenes Eigentum erwerben und keine Schenkungen oder Spenden annehmen können.

Auch neue Kirchen zu bauen oder alte zu renovieren, wird vom türkischen Staat sehr erschwert und bedarf einer Genehmigung (dreimal dürft Ihr raten, wie oft oder selten diese erteilt wird... ich habe keine Ahnung).

Hinzu kommt noch, dass es den Christen in der Türkei nicht erlaubt ist, ihren Nachwuchs auszubilden geschweige denn Priester aus dem Ausland anzuwerben.

Nein, in einem Staat, wo Glaube eine Sache fehlender Mittel und Voraussetzungen ist und wo Minderheitsreligionen quasi dazu verdammt werden auszusterben (zumindest in der Theorie), würde ich auch nicht leben wollen.

Dabei gibt es auch - das möchte ich nicht unerwähnt lassen - Lichtblicke. Ein katholischer Pfarrer erhielt kürzlich als Erster nach langem diplomatischem Kampf eine Arbeitserlaubnis in der Türkei. Hoffen wir, dass es nicht der Einzige bleibt. Nur nicht nachlassen! (Das meine ich auch für andere Minderheitsreligionen!)

Nun wird also Papst Benedikt (ob sein Herz mitfliegt, weiß ich ja nicht) nach Ankara fliegen. Schön. Es wird zwar nicht gerade das Verhältnis zwischen Muslimen und Christen und vor Allem deren Vertretern radikal in eine zuckersüße Romanze umwälzen. Aber zumindest ist es, denke ich, ein kleiner Schritt nach vorn. Ein winziger Funke, doch immerhin ein Funke, ein Zeichen des Friedens und guten Willens dazu. Vielleicht springt er bei dem einen oder anderen über, vielleicht auch nicht. Schaden kann er jedenfalls nicht.

Karin 28.11.2006, 07.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Buddhismus

Ich interessiere mich ja für Buddhismus und habe schon vor einiger Zeit bemerkt, dass ich mich mir vielen Ideen daraus sehr gut identifizieren kann - also sehr viel mehr als beispielsweise bei anderen Religionen.

Eigentlich wollte ich aus reiner Neugierde nur mal gucken, ob es ein buddhistisches Zentrum bei mir in der Nähe gibt (gibt es, in Düsseldorf, Aachen oder Bad Godesberg zum Beispiel). Dass der Buddhismus in seinen verschiedenen Formen in Deutschland (und auch weltweit) schon so weit verbreitet ist, wusste ich indes noch nicht. Ich finde, das ist eine positive Entwicklung.

Aber das Buddhismus nicht gleich Buddhismus ist und es so viele unterschiedliche Richtungen wie verschiedene Schwer- und Ansatzpunkte gibt, war mir bekannt. Dennoch verblüfft es mich ein wenig. Ich werde mich in nächster Zeit mal genauer damit auseinandersetzen und dann mal in mich gehen und schauen, was mir persönlich am meisten davon zusagt.

Was will ich überhaupt? Was genau ist Glaube für mich? etc. Keine neuen Fragen, aber vor einem neuen Hintergrund gestellt.

Karin 27.11.2006, 21.17 | (0/0) Kommentare | PL

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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