Nein, ich habe die
Lesechallenge nicht vergessen. Und ich habe auch schon mit dem Lesen englischsprachiger Bücher begonnen bzw. eines bereits vor einigen Monaten zuende gelesen. Auch wenn ich sicherlich nicht mehr alle Bücher werde nachlesen können, denke ich doch, dass zumindest ein paar nach diesem noch folgen werden.
Dass es bis jetzt nicht mehr geworden sind (allein das zeigt, dass diese Aktion für mich persönlich eine deutliche Berechtigung hat), führe ich auf verschiedene Gründe zurück. Zum Einen habe ich mich in diesem Jahr darauf verlegt, möglichst viele Bücher aus meinem SUB zu lesen, bevor ich mir neue Lektüre anschaffe. Und die meisten Bücher besitze ich nun mal bereits auf Deutsch - nach meiner Gewohnheit kaufte ich sie einst auf Deutsch, wenn ich darauf aufmerksam wurde und sie mich interessierten - und nicht im englischen Original. Mein vorhandenes Repertoire an englischsprachigen Büchern ist somit ziemlich eingeschränkt. Außerdem habe ich, wenn eine neue Lektürewahl ansteht, nicht immer Lust auf gerade diese bereits in meinem Besitz befindlichen englischen Bücher. Ausreden finden sich somit genug...
Bei französischer Literatur hätte ich hingegen schon mehr Auswahl, sogar einige Klassiker, die ich schon immer mal lesen wollte. Vielleicht sollte ich mir fürs nächste Jahr nach ähnlichem Prinzip vornehmen, jeden Monat ein französisches Buch zu lesen. Wer weiß, vielleicht wäre das erfolgreicher...
Zunächst einmal möchte ich sehen, wie weit ich mit dieser Aktion letztendlich noch komme. Es ist ja nicht umsonst eine Challenge - eine Herausforderung!
Das erste Buch, das ich in diesem Rahmen gelesen habe, war ein Sachbuch, das ich sowieso vorhatte zu lesen. Es handelte sich dabei um
"Making Work Work for the Highly Sensitive Person" von Barrie Jaeger.
InhaltZusammengefasst soll es ein Ratgeber für hochsensible Menschen im Berufsleben sein, wie sie beispielsweise den für sie passenden Job finden, sich im Beruf durchsetzen und schließlich vielleicht auch ihre Berufung finden können.
Im ersten Kapitel wird erstmal erläutert, was
Hochsensibilität ist. Das ist vor Allem für Menschen interessant, die sich nie zuvor damit auseinander gesetzt haben. Ich denke aber, wer sich das Buch kauft, hat in der Regel schon eine mehr oder weniger ausführliche persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema hinter sich und somit seine Gründe fürs Lesen.
Danach befasst sich das Buch mit verschiedenen Jobsituationen und unterscheidet hierbei 1.
Fronarbeit, welche überhaupt keine Freude bereitet und in der auch wenig Sinn gesehen wird, die aber ausgeführt wird, weil man das Geld braucht o. Ä., 2. den
Job, welcher schon gute Aspekte beinhaltet, aber eben noch keine Berufung darstellt, und 3. die
Berufung, welche Hochsensible meist erst spät und auf Umwegen finden. Viele finden ihren Weg auch über die Selbstständigkeit, da sie so nach ihrem eigenen Arbeitsrhythmus arbeiten und sie sich so einteilen können, wie es ihnen selbst guttut.
Ein ganz wichtiger Aspekt des Buches, dem ein eigenes Kapitel gewidmet ist, ist natürlich der
Umgang mit Stress, was vor Allem für Hochsensible ein wichtiges Thema ist. Hier werden auch angemessene Tipps und Anregungen gegeben, welche durchaus brauchbar sind. In einem weiteren Kapitel wird erläutert, wie man es schaffen kann, dass man überhaupt als Hochsensibler im Job
erkannt wird. Denn nur, wenn die Kollegen wissen, warum man sich so und so verhält, warum man sich ab und zu zurückzieht oder es so wichtig ist, dass man sich in der Umgebung wohlfühlt, können diese Bedürfnisse auch respektiert werden. Und es ist von grundlegender Bedeutung, dass man als Hochsensibler die Chance hat, sich von den diversen Einflüssen des Umfeldes zu regenerieren, um die volle Leistungsfähigkeit zu erhalten. Schließlich nimmt ein Hochsensibler viel mehr Eindrücke in sich auf, die auch verarbeitet werden müssen.
AnmerkungenAuch wenn ich aus dem Buch kaum für mich neue Erkenntnisse ziehen konnte, fand ich darin einige brauchbare Anregungen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass sich viele Inhalte wiederholten. Womöglich haben die zahlreichen Zitate und Beispiele zu diesem Eindruck beigetragen. An sich mag ich solche Veranschaulichungen, ich hatte nur hier den Eindruck, dass diese sich in diesem Fall eher weitschweifig denn erläuternd auswirkten. Zudem empfand ich die Strukturierung (Zitate stehen fettgedruckt in separaten Absätzen) als etwas verwirrend. Alles in allem empfinde ich es als nicht ganz so gut geschrieben wie Dr. Marianne Skarics'
"Sensibel kompetent".