Zum aktuellsten Eintrag

Einträge vom: 16.04.2006

Lieber Osterhase

Lieber Osterhase,

Du brachtest mir in diesem Jahr
viel mehr als das, was vorher war.

Nein, es war kein Nest der bunten Eier,
das mir so viel Freude machte.

Auch nicht die ausgefallene Osterfeier,
die mir sonst viel Wärme brachte.

In diesem Jahr aber war die Überraschung größer -
Du brachtest mir Glück, das mehr ist als ein Seelentröster.

Du schenktest mir noch mehr Lebenssinn,
ich weiß nun, wo ich zu Hause bin.

Und ich werde tun, was ich nur kann,
das Geschenk ehren, das ich bekam.

Ich weiß jetzt auch, was ich will
und was nicht; bin nicht mehr still.

Ich habe Pläne, Träume und Phantasien,
neue Perspektiven wurden mir verliehen.

Plötzlich kamst Du schnell vorbeigerauscht,
und ich habe es gleich eingetauscht,

das falsche gegen echtes Glück.
Der Deal war wirklich ein starkes Stück.

Ich bereue es kein Bisschen,
ich habe mich entschieden.

Frei bin ich, kann wieder leben,
werde, sicher, mein Bestes geben,

noch mehr darin zu bewegen,
Bögen spannen aus dem Regen.

Für all das danke ich Dir, liebes Häschen.
Spring nicht so herum - will küssen Dein Näschen!

Von einer, die schon lange nicht mehr an Dich geglaubt hatte.


© Karin Scherbart

Karin 16.04.2006, 22.19| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Stimmungen

Glück bringt Scherben

Scherben bringen Glück? Denkste! In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt.

Es begann zwar nicht mit meinem im übrigen sehr angenehmen Karsamstagseinkauf, aber es endete auch nicht damit.

Dank verschiedener überaus positiver Ereignisse, die mir mein Leben längst überfälligerweise beschert hatte, befand ich mich in einer sehr fröhlichen Grundstimmung. Sogar der Einkauf im Supermarkt, den ich tätigte, weil ich nicht darauf vertrauen konnte, dass mein Vater trotz Einkaufszettels an alles dachte, und andererseits, weil ich noch ein paar Dinge für mich sowie zwei Ostergeschenke besorgen wollte - ja, sogar dieser Supermarktaufenthalt machte mir mit diesem neuen Lebensgefühl im Herzen durchaus Spaß.

In der Blumenecke unterhielt ich mich mindestens zehn Minuten lang mit einer älteren Dame, die ich nicht kannte und die so wie ich der Meinung war, dass die gelb-grünen Ostertöpfe viel zu überteuert seien, über dies und das.

Eine ganze Weile schwirrte ich dann um die Abteilung mit den Osternaschereien herum, war unschlüssig und sah schließlich überhaupt nicht ein, wieso ich mein Geld für so einen Goldhasen von Lindt oder dergleichen ausgeben sollte. Ich bin doch kein Goldkackerchen! An einem besonders dekorativen Schokohasen im geschäftlichen Overall und mit einem eiförmigen Handy in der Hand konnte ich aber doch nicht vorbeigehen. Zum Selberessen wäre der zwar zu schade, aber ich hatte prompt eine Idee, welche Menschen sich darüber freuen könnten. Das waren mir die 2,49 € schon wert.

Nachdem ich bezahlt und die Waren irgendwie auf meinem Fahrrad verstaut habe (die Tüte auf dem Gepäckträger quillt fast über, und es ist schwer, das buckelige Bündel richtig daraufzuklemmen, die zweite Tüte überm Lenker ziemlich leer, da zu viel Belastung das Gleichgewicht des Drahtesels gefährlich stören könnte), beginne ich meinen Rückweg zu Fuß durch die Fußgängerzone (zum Aufsteigen ist noch zu viel los).

An der Bordsteinkante, die über eine Querstraße Richtung Postgebäude führt, passiert schließlich das Unvermeidliche: Aus der prall gefüllten Plastiktüte rutscht erst eine Weinflasche (ein spanischer Trockener), den ich als Geschenk vorgesehen hatte für meine Verwandten, die sich zur Zeit noch im Urlaub befinden, heraus, dicht gefolgt von einer Müllermilch Kokos, die sich auf der anderen Straßenseite (es ist eine schmale Straße) weißgrünlich über den Asphalt ergießt.

Ehe ich dazu gekommen bin, das bepackte Fahrrad mit dabei und vor der Vitrine stets im Blick, zur benachbarten Eisdiele zu eilen, um mir einen Besen mit Schüppe zu borgen (statt dem Besen bekomme ich einen Handfeger), fahren bereits mehrere Autos über die Bescherung oder versuchen auszuweichen, und die Leute blicken sich um, manche tuschelnd und ein Kind eine laute Bemerkung von sich gebend.

Wenigstens wird die Tatsache, dass ich, verantwortungsbewusst wie ich bin, den von mir selbst veranstalteten Mist sofort beseitigt habe, von einem Passanten mit einem »Fleißig. fleißig!« gewürdigt.

Nun habe ich mir aber einen Eiskaffee verdient. Kurz darauf gesellt sich mein Vater dazu. Da es draußen etwas frisch wird, trinken wir unseren bestellten Kaffee im Innern.

Wieder zu Hause und alles eingeräumt, bastle ich noch an einer schwierig zu formulierenden Email herum, auf die ich noch am selben Tag die Antwort bekomme, und mache mich fertig, wieder auf die Reise zu gehen. Diesmal nach Köln, wo ich noch mit einer Freundin zum Essen verabredet bin. Wir lassen es uns schmecken, unterhalten uns und stöbern in einem Taschenladen. Zufrieden, wenn auch etwas enttäuscht über die Kürze des Treffens, lese ich im Zug den Krimi weiter.

Als ich zu Hause am PC sitze und meine Mails bearbeite, kommt er, der Anruf, der vieles in einen Scherbenhaufen verwandeln wird.

Obwohl es wohl nicht die wertvolle Porzellanvase war, für die ich es gehalten hatte, ging etwas unwiederbringlich zu Bruch. Ja, ich habe geweint, aber um ihn und nicht um mich.

Natürlich werde ich die Scherben aufbewahren, als Andenken, als Mahnung und Erinnerung. Und es spiegelt sich auch ein Licht darin, wenngleich es ein anderes, untrüglicheres ist als das, was ich vorher darin gesehen habe.

Und ich werde es leuchten lassen, das Licht der Freundschaft, damit sich niemand weh tut an den scharfen Kanten, die das Leben übrig gelassen hat.

(c) Karin Scherbart

Karin 16.04.2006, 21.31| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lebenswelt | Tags: Alltag, Stimmungen,

Tod und Auferstehung

Manchmal liegen Anfang und Ende nah beieinander.

Etwas muss zuende gehen, um Platz zu schaffen für etwas anderes.

Befreiung erfordert Mut.

Den neuen Weg zu gehen auch.

Aber mit Menschen an meiner Seite, die mich unterstützen, fällt es schon viel leichter.

Gemeinsam lässt sich die Stärke aufbauen, die allein nicht so viel bewegen könnte.

Sie gibt mir das Gefühl, dass alles so richtig ist, wie es geschieht,

und die Zuversicht, dass mein Leben eine positive Wendung nimmt.

Ich gedenke aber auch der Menschen, bei denen es momentan nicht so rosig aussieht.

Wie gern würde ich ihnen helfen, wieder ein Licht zu sehen.

Es macht mich traurig, zu wissen, wie sehr diese Menschen leiden.

Ich fühle mit ihnen, denn einiges davon habe ich in irgendeiner Form schon einmal selbst erlebt.

Menschlichkeit.

Das ist alles, was ich geben kann - in einigen Fällen kann ich nicht einmal das zeigen, weil die Person entschieden hat, erst einmal allein und im allerengsten Kreis mit ihrem Leid fertig zu werden.

Was ich sehr gut verstehe.

Ansonsten kann ich nichts für diese Menschen tun.

Leider ist es so.

Ich muss das akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt.

Ich kann nicht allem und jedem gerecht werden.

Außerdem muss ich mich auch um mich selbst kümmern - so egoistisch sich das anhört.

Wenn es nun wirklich nicht passt und wohl so nie passen wird, ist es besser, gleich den Schlussstrich zu ziehen, als sich etwas vorzumachen.

Je länger das andauert, desto größer würde am Ende der Schmerz werden, weil man sich dann in etwas hineinsteigert, das keine Zukunft haben kann.

Und desto größer würden dann die Vorwürfe über den Schmerz, den man sich selbst und dem anderen zufügen würde.

Ein schlechtes Gewissen brauche ich deswegen nicht unbedingt zu haben.

Denn etwas bleibt, was möglicherweise in dem Fall sogar die beste Lösung ist:

Freundschaft.

Da sind wir uns einig.

Wir sind gemeinsam zu diesem Schluss gekommen.

Und ich habe meiner Meinung nach eindeutig zugesichert, dass ich in dem Sinne immer für ihn da sein werde, wenn irgendetwas ist.

Der Kontakt bleibt bestehen.

Dafür habe ich in letzter Zeit einige neue Freunde gewonnen.

Das ist auch sehr viel wert, und ich werde es wie einen Schatz hüten.

Und beruflich habe ich auch eine Auferstehung erlebt.

Das alles wiegt die schattigen Seiten insgesamt mehr als nur auf.

Dafür hat es sich gelohnt zu leiden; auch wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.

Die vielen kleinen Tode gehören zum großen Leben.

Tod und Leben - zwei Geschwister, wie Yin und Yang, die eng umschlungen einen Kreis bilden und miteinander tanzen.

Leben und Tod - ein unzertrennliches Paar.

Ein (un)typisches Ostererlebnis.

Karin 16.04.2006, 15.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Gedankenwelt | Tags: Stimmungen, Worte, Inspirierendes, Ich,

Osterzauber

Im Licht der Ostersonne
bekommen die Geheimnisse der Erde
ein anderes Licht.


Friedrich von Bodenschwingh (1831-1910)


Spürt Ihr es auch?
 

Karin 16.04.2006, 14.46| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Welt der Zitate | Tags: Stimmungen, Worte,

Fröhlicher Ostergruß

F estlich duftender Osterstrauß
R uft die Welt zum Fröhlichsein auf.
O sterglocken läuten den Frühling ein.
H eute wird wieder ein Anfang sein
E in Grund zum Feiern in jedem Haus.

O h wie wunderbar ist es doch,
S o viel Freude, die Stimmung hoch!
T ränen versiegen im geschenkten Lachen.
E infach was Schönes mit / für Menschen machen
R ichtet Herz und Seele auf, gibt auch Kraft,
N atürlich bringt zum Wallen den Lebenssaft.


(c) Karin Scherbart

Karin 16.04.2006, 13.51| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Neue Welt | Tags: Worte

2025
<<< September >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Für Fairness!
Gegen Intoleranz!






Ich fotografiere mit:



Sony Alpha 57
(seit 2012)



Fotoaktionen



Teilnehmerliste


Meine Empfehlung
für Online-Autoren:


PageWizz
Letzte Kommentare:
Martina:
Das Stress vermeiden ist denke ich ein ganz w
...mehr
Martina:
Da bin ich dabei, eigentlich hab ich mit Yoga
...mehr
HsH:
Ich bin froh, dass mein Baum die Klappe hält
...mehr
Ingrid:
:Häh?: ... Ich dachte es heißt Adventkalend
...mehr
Anne:
Hallo Karin!Ich bin eisern, ich gebe nicht au
...mehr
Seit dem 03. Januar 2012:


Beruflich biete ich:

Texte, Lektorat und Übersetzungen

Nebenschauplätze:

Frau und Technik

NEW: Utopia - International Version

NOUVEAU: Utopie francophone

Lebensharmonie

Mein Jakobsweg - Reiseblog 

Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


Mein Wunschzettel
[klick]






Blogger United


Interne Welten
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3