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Einträge vom: 17.03.2007

Neues aus der "Krawummstraße"

Boah! Ich glaube, ich stelle mal einen Antrag auf Umbenennung unserer Straße in "Krawummstraße". Bereits zwei Autounfälle innerhalb weniger Monate praktisch direkt vor meiner Haustür (von dem einen mit dem weithin verschobenen Kübel hatte ich ja schon berichtet) könnten zwei Argumente dafür sein.
Der letzte riss am heutigen Morgen um kurz nach vier Uhr sämtliche Anwohner und Nachbarn aus dem Schlaf. Um ca. 04.30 Uhr waren schon mindestens zwei Polizeiwagen (weil die ja offenbar beide Richtungen der Straße absichern mussten), ein Notfallwagen und sogar ein Feuerwehrwagen zur Stelle.
Obwohl ich um etwa 04.35 Uhr mal kurz zur Tür raus um die Ecke geblickt habe, konnte ich nicht genau feststellen, was für ein schwerer Unfall solchen Aufwand erforderte - zu sehen war von meiner Warte aus in Hinblick auf die Unfallszene nur ein Auto, dass irgendwie quer auf dem Bürgersteig in Richtung eines baulichen Hindernisses (Mauer) gerichtet stand. Ein möglicherweise zweiter beteiligter Wagen oder was auch immer, das mehr Aufschluss hätte geben können, wurde aus meiner Perspektive durch den Notfallwagen verdeckt.
Allerdings hatte ich auch keinen Bock, zu den vielen Gaffern rüberzulaufen und diese darüber zu befragen, ob sie mehr wussten, da ich keinen Bock habe, selbst als solcher geoutet zu werden (damit habe ich nichts am Hut).
Mit schlafen war jedoch auch noch lange nichts mehr - wie auch, wenn draußen jedes Mal, wenn Fahrzeuge nahten, das Verkehrschaos losbrach, weil zig Leute plötzlich feststellen mussten, dass hier momentan kein Durchkommen war und sie wohl oder übel wenden mussten. Wie das der große LKW mit ebenso langem Anhänger hingekriegt hat, habe ich nicht mehr mitbekommen - ich kann ja nicht die ganze Zeit am Fenster stehen, bloß weil ich nicht schlafen kann. *gg* Den Bus (den ersten des Tages) haben sie aber offenbar durchgelassen.
So weit ich weiß, hatten sie um sechs Uhr, kurz bevor ich doch noch in einen tiefen, erholsamen Schlaf fiel, immer noch ein warnendes Blaulicht.
Was da genau passiert ist, weiß ich bis jetzt noch nicht, aber bei dem Aufruhr wird es bestimmt morgen in der regionalen Sonntagszeitung stehen, und übermorgen ist es vielleicht schon Stadtgespräch.

Karin 17.03.2007, 16.13| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lebenswelt | Tags: Alltag, Katastrophen,

Ein Engländer in Paris (von Stephen Clarke)

Dieses Buch habe ich schon vor einer Weile ausgelesen, war aber bisher noch nicht dazu gekommen, es vorzustellen:


Klappentext

Paul West, ein junger Engländer, kommt für seinen neuen Job in die französische Hauptstadt und findet heraus, wie die Franzosen wirklich sind: Sie essen Unmengen Schimmelkäse, misstrauen allen, die nicht französisch sprechen, und - oui, sie küssen sich den ganzen Tag! Dieser Bestseller ist ein zum Kaputtlachen komischer Bericht über die Freuden und Qualen eines verliebten Engländers in Paris.


Bewertung

Ich war total begeistert von dem Buch! Wie der fiktive Ich-Erzähler Paul von einem französischen Fettnäpfchen ins andere stolpert und dabei so einiges erlebt (die Geschichte findet irgendwo hinter der ersten Hälfte auch einen gelungenen kritisch-inhaltlichen Höhepunkt, den ich aber nicht verraten möchte - selber lesen ;-)) - es war richtig erfrischend, das zu verfolgen.
Auch lässt er sich durchaus als humorvoller und unterhaltsamer Ratgeber lesen, worauf man achten sollte, sofern man selber einmal in die Situation kommt, wo man beruflich in diesem Land und insbesondere in der Stadt der Liebe weilt.


Textauszug

"Am dritten Morgen endlich, nach einer wahren Kletterpartie über Berge aufgeweichter Kartons und zertretener Blumenzwiebeln, nachdem ich mich wie ein Storch im Salat zwischen rollenden Getränkedosen und umherflatternden Zeitungen gekämpft hatte*, glühten mir vor Stolz die Ohren, als man mir zu Qualität und Quantität der vorgelegten Papiere gratulierte. Ich erhielt Erlaubnis, die verbotene Tür zu passieren, und gelangte in einen typischen nüchternen Warteraum. In einer offenen Spirale, einem Schneckenhaus nicht unähnlich, zogen sich Bearbeitungsschalter an drei Wänden entlang. Vor den Schaltern standen Stühle, die zu etwa einem Drittel von erschöpft aussehenden Aspiranten auf eine carte de séjour besetzt waren. Einige sahen in ihren Anzügen genauso aus wie ich. Andere Versionen von mir trugen Rock. Ich fragte mich, wieviel arbeitsfreie Tage unsere Arbeitgeber das insgesamt wohl kostete.
Es gab auch ein Häuflein Chancenloser. Diese Leute sahen aus, als wollten sie jemanden davon überzeugen, dass die EU bereits 15 weitere Mitgliedsstaaten aufgenommen hatte. Das mag vielleicht ras.sistisch von mir klingen, ich lag aber sicher kaum daneben, der Auseinandersetzung von Schalter sechs nach zu urteilen.
"C'est l'Europe, non?" rief aufgebracht ein Mann mit schwarzem Schnurrbart. "Je suis Européen, moi!"
Der Blick der Beamtin hinter der Panzerglasscheibe wurde hart. Die Frauen an den Schaltern fünf und sieben unterbrachen die Abfertigung und beugten sich zur Unterstützung ihrer Kollegin um die Trennwand herum. Ein Hagelschauer einsilbiger Wörter prasselte gegen die Trennscheibe.
"Eh oh!"
"Ho lá. Eh!"
"Non, mais je suis Européen, moi! Merde!"
Das fatale Wort hatte einen magischen Effekt.
"Oh!" Die Frau, über die er sich aufregte, schob ihm seine Papiere unter dem Glas hindurch zu und sagte, er solle gehen. (...)

Kaum 24 Stunden später war ich schon an der Reihe. Ebenfalls Schalter sechs. Der Todesschalter. Ich presste zuversichtlich ein bonjour heraus (aber ohne zu viel zu lächeln), versuchte mein Bestes, europäisch auszusehen, und schob ihr mit einem Stoßgebet den Papierstapel hin.
Die Frau hakte jedes meiner Dokumente auf einer Liste ab, die sich auf der Innenseite einer rosa Aktenkladde befand. Als sie zu meinen Fotos kam, schürzte sie die Lippen.
"Sie hätten die Fotos ausschneiden sollen." sagte sie.
"Aha," sagte ich (und dachte: "Aaarrggghhh!")."
...

* Dies alles, weil zu dem Zeitpunkt mal wieder ein Streik, in diesem Fall durch die Müllmänner, im Gange ist - Anm. der Zitierenden.

Karin 17.03.2007, 02.45| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Empfehlungen, Kultur, Französisches,

Endbewertung: Die volle Wahrheit

Nachdem ich hier ja schon einen Einblick in das Buch gegeben hatte, möchte ich es Euch nun nach kompletter Lektüre noch einmal richtig vorstellen.


Klappentext:

Beim alten Adel von Ankh-Morpork wächst die Fremdenfeindlichkeit. man ist der Ansicht, dass es zu viele Trolle, Zwerge und Untote in der Stadt gibt, und im Patrizier sieht man den Schuldigen. Zum zweck seiner Enthebung werden die Gangster Nadel und Tulpe engagiert.
Sie sollen ihn mit Hilfe eines Doppelgängers in Misskredit bringen. Unterdessen haben William de Worde und einige Zwerge die erste Zeitung der Scheibenwelt afu die Beine gestellt. Als die Stadtwache Lord Vetinari verhaftet, schlägt die Stunde der Pressefreiheit...


Fazit

Ich habe mich bis zum Schluss bei der Lektüre dieses Buches köstlich amüsiert. Verglichen mit beispielsweise "Ruhig Blut" besticht es durch eine packende inhaltliche Dichte. Außerdem wird hier besonders deutlich, dass die Scheibenwelt keineswegs ein statisches Szenario ist, in das beliebig irgendwelche Geschichten eingebettet werden, sondern dass sie sich mit jedem Buch auch weiterentwickelt. Das finde ich an den Scheibenwelt-Romanen besonders spannend. Und dieser hier gehört für mich ganz eindeutig zu den besonders gelungenen!

Karin 17.03.2007, 01.54| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Empfehlungen,

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