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Einträge vom: 04.11.2007

Immer wieder interessant

...und spannend, seine Träume auszulegen. Man erfährt so oft Dinge über sich selbst, derer man sich im Wachzustand vielleicht nicht so bewusst ist.

Natürlich sollte man sich davor hüten, Träume voreilig möglicherweise falsch zu deuten. Schließlich können Traumsymbole auf verschiedene Weise ausgelegt werden, und immer im Zusammenhang mit dem Rest des Traumes.
Zwar kommt man meist mit ein wenig Kombinationsgabe und Nachdenken schnell dahinter, was wohl am ehesten zutrifft, und was der Traum einem im Wesentlichen individuell mitteilen will. Da können auch die Symbole einem eine große Orientierung geben, falls man etwa überhaupt keinen blassen Schimmer hat, was dieser schräge Traum jetzt soll.
Aber ich denke, die endgültige Bedeutung findet man erst mit der Zeit heraus, wenn man noch einmal näher darüber reflektiert hat usw. Manchmal bietet das Leben da auch den einen oder anderen Hinweis, wenn man nur die Augen offen (nicht unbedingt auf die Lösung des Traumes fixiert - das hilft nichts - sondern allgemein) hält.

Wie auch immer. Ich finde es immer wieder faszinierend, mich mit meinen Träumen auseinander zu setzen. Deshalb freue ich mich auch immer wie bolle, wenn ich mich an einen - oder zumindest eine Szene daraus - erinnere. Es kommt nämlich auch vor, dass ich den ersten Teil beim Aufwachen schon vergessen habe, weil mich der letzte (und wohl auch wichtigere) Teil so beeindruckt hat.
Bei Träumen, bei denen die Entwicklung von tragender Bedeutung ist, erinnere ich mich auch an den ganzen Verlauf.
Na ja. Alles in allem können auch Träume - so oder so - natürlich immer nur einzelne Puzzlestücke der Seele sein / offenbaren. Doch ich kann für mich nur sagen: Dieses Puzzeln macht Spaß!

Karin 04.11.2007, 15.23| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gefühlte Welt | Tags: Träume, Traumsymbole, Seele,

Pellkartoffeln und Popcorn: Kriegserinnerungen

In diesem Buch erzählt Evelyn Sanders von ihren Kindheitserinnerungen zur Kriegszeit sowie den ersten Jahren nach dem Krieg.
Aufgewachsen in Berlin-Zehlendorf, erlebt sie im zweiten Weltkrieg die Fliegeralarme und Lebensmittelknappheiten und alle Schwierigkeiten, die sich im täglichen Alltag des Krieges so ergeben.
Als der Krieg in den Jahren vor seinem Ende seinen schrecklichen Höhepunkt erreicht, wird sie wie viele andere Kinder aufs Land geschickt, damit sie dort zur Schule gehen kann. Zusätzlich zu der Trennung von der Familie kommt noch hinzu, dass die Lebensbedingungen auf dem Land v.A. zu jener Zeit für ein Stadtkind, auch wenn die Pflegeeltern sich noch so freundlich bemühen, schon sehr gewöhnungsbedürftig sind.
Nur kurz ist sie beim BDM (wegen ihres Alters kam sie zum Glück erst sehr spät überhaupt hinein - sich entziehen konnte man sich dem übrigens nicht wirklich), denn eines Tages taucht ihre Mutter auf und holt sie über Umwege und mit vielen Tricks (damals brauchte man ja für alles Genehmigungen - auch für den Transport - und alles wurde sehr streng registriert und kontrolliert) zurück in ein Berlin, das kaum mehr wiederzuerkennen ist. Seltsamerweise blieb Zehlendorf von den Bombenangriffen verschont - die häufigen Strom- und U-Bahn-Ausfälle etc. bekommen jedoch auch dessen Bewohner genauso zu spüren wie alle anderen.
Nach Ende des Krieges wird es natürlich nicht von einem Tag auf den anderen besser. Der Wiederaufbau nimmt sehr viel Kraft in Anspruch. Aus Mangel an frischen Lebensmitteln wird sehr viel mit Aromen zugesetzt und statt echten Kaffee gibt es nur Kaffee-Ersatz. Am Anfang des Monats stehen sie ab 08.00 Uhr in meterlangen Schlangen vor den Lebensmittelläden, bei denen sie eingetragen sind, und hoffen, dass sie für ihre Lebensmittelkarten, wenn sie an der Reihe sind, auch das bekommen werden, was draufsteht (und nicht wieder mal nur Ersatz). Der Schwarzmarkt und der Tauschhandel blühen als einziger "Wirtschaftszweig".
Die Schulen nehmen ihren Betrieb wieder auf, so gut es eben geht (anfangs muss man auf bereits pensionierte Lehrer zurückgreifen, um überhaupt Lehrkräfte zu haben), jedoch erstmal in kleineren Räumlichkeiten, ohne Lehrbücher und mit mangelndem Schulmaterial (kaum Papier), häufig - wie immer - auch ohne Strom und im Winter mit verkürztem Stundenplan, weil es sich in der eisigen Kälte eben nicht gut lernt oder lehrt. Wer als Erwachsene Glück hat, verdient sich als Housemaid in einem von Amerikanern besetzten Haus etwas dazu, obwohl das Geld praktisch keinen Wert hat (oft tauscht man in Naturalien)...
Später wird es - wenn auch mit erheblichen logistischen Schwierigkeiten - wieder möglich, in den Urlaub ans Meer zu fahren. Zumindest, wenn man über die entsprechenden Beziehungen verfügt. Dann kommen die ersten Kriegsgefangenen zurück, und einige ziehen in eine weniger ruinierte Stadt im Westen, so lange der Umzug noch bezahlbar ist...

Fazit:

Sehr interessant, (wo möglich) mit viel Witz und mit Charme, erzählt die Autorin völlig klischeefrei, aber auch ohne Beschönigungen, ihre Geschichte. Obwohl diese locker und aus der manchmal etwas naiven Perspektive des Kindes, das sie damals war, geschrieben ist, und somit jeglicher Melancholie entbehrt (nicht zu viele Jammereien, die an den Verhältnissen gar nichts geändert hätten), spürt man doch recht deutlich die bedrückende Stimmung der Situation, in der sich diese Menschen in jener Epoche befanden.
Das schwierige Thema wurde hier auf angemessene Weise angepackt und ist so volksnah und unkompliziert, dass Menschen jeden Bildungsstandes sich dazu angeregt fühlen können, dieses Buch zu lesen. Es liest sich leicht und ist daher auch für Menschen geeignet, die davor zurückschrecken, ellenlange und trockene Geschichtsbücher zu lesen.

Karin 04.11.2007, 02.04| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Lesewelten | Tags: Bücher, Empfehlungen,

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Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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