Heute möchte ich Euch ein
Buch vorstellen, welches ich kürzlich gelesen habe.
Zum Cover und Titel Auf dem Cover ist ein Raum mit weißen Wänden und Metalltür abgebildet, bei welchem es sich allem Anschein nach um eine Gefängniszelle handelt. Die weißen Wände sowie der Boden sind dabei verschmutzt. Ein passendes, suggestives Bild!
Den Titel »Corpus Delicti« interpretiere ich so, dass damit der Mensch gemeint ist. Der Mensch ist nun einmal KEIN perfektes Wesen, sondern ein Wesen mit Fehlern. In jener Welt, welche die Autorin Mitte dieses Jahrhunderts, also in der nahen Zukunft ansiedelt, gilt jedoch so gesehen genau das als »strafbar«: Das Menschsein, bzw. sämtliche Aspekte davon, die nicht irgendwie mess- oder vorhersehbar sind. Individuelle Aspekte wie eine eigene Meinung zu vertreten, anders zu denken oder auch Gefühle passen nicht in das »Konzept« jenes Staatssystems, das hier die »Methode« genannt wird, in dem die Vernunft - und nur sie - das Sagen hat und in dem Gesundheit das oberste Gut darstellt. Dass Gesundheit einen hohen Stellenwert einnimmt, hört sich zunächst einmal gar nicht sooo schlecht an. Aber in dieser beschriebenen Welt geht das so weit, dass es schon eine Art Fanatismus ist. Zudem ist jede Art von Krankheit, im weiteren Sinne aber auch alles, was jenseits der »Normalität« liegt, dort verpönt. Somit wird folglich auch der Mensch mit allem, was ihn als Individuum - und eben nicht nur als funktionierender Körper - ausmacht, gewissermaßen als »kriminell« angesehen, und Menschsein wird unter solchen Verhältnissen zum »Delikt«.
Aber der Mensch ist nun mal keine »Saftpresse«. Um es mit Mias (der Hauptperson) Worten auszudrücken:
»Der Mensch ist verblüffend unpraktisch konstruiert. Im Gegensatz zum Menschen lässt sich jede Saftpresse aufklappen und in ihre Einzelteile zerlegen. Säubern, reparieren und wieder zusammenbauen.« ...weiterlesen