Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ansichten

11. September 2001

Heute vor fünf Jahren... Erinnert Ihr Euch? Was hat sich seitdem verändert? Was nicht?

Auf jeden Fall brachten die mit diesem Datum einhergehenden Ereignisse seither viele Lawinen ins Rollen. Was wäre alles NICHT passiert, wenn die entführten Flugzeuge nicht in die WTC-Türme gestürzt wären? Kein Irakkrieg, aber auch ein Saddam Hussein, der noch immer an der Macht wäre... Und der Nahostkonflikt? Hätte der einen derartigen Verlauf genommen... Nun, in dem Fall war es vielleicht sowieso eine Frage der Zeit, bis der eskaliert wäre. Und sicherlich war auch an vielen anderen Stellen der Erde der Kessel fanatisch motivierter Konflikte (den Begriff Religion halte ich wegen Missverständlichkeit da heraus) am Brodeln.

Aber auch im ganz "normalen" Alltag ist dieser Tag nicht spurlos vorübergegangen und hat teils sogar (leider) mehr oder weniger einschneidende Folgen im Umgang und Austausch mit anderen Kulturen hinterlassen. Viele sind generell - und meist zu Unrecht, das möchte ich besonders betonen - misstrauischer in Hinblick auf andere Religionen und insbesondere dem Islam geworden. Dabei möchte die Mehrheit aller Muslime (um bei diesem Beispiel zu bleiben) doch eigentlich dasselbe wie alle anderen Gläubigen auch: In Ruhe ihren Glauben leben und praktizieren sowie in Frieden mit anderen Menschen leben - und zwar, das denke ich zumindest, tatsächlich MIT ihnen und nicht nebenher in einer Parallelgesellschaft. Ja, ich denke, die meisten WOLLEN integriert werden, aber dafür müssen sie auch eine reelle Chance dazu erhalten und eine vernünftige Basis dafür gelegt werden (Deutschunterricht, mehr gemeinsame soziale Veranstaltungen usw.).

Nicht zuletzt fühlen wir uns seitdem alle weniger sicher - na ja, inzwischen haben wir uns vielleicht auch schon an die Unsicherheit gewöhnt oder uns damit abgefunden, weil es ja auch einerseits gar nicht anders geht. Dennoch ändert das nichts daran, dass es nun mal so ist, das müssen wir zugeben.

Worauf ich mit diesem Beitrag abziele, ist aber (neben dem, dass diese wichtige Diskussion nicht einschlafen darf, sondern in Gang gehalten werden muss, damit der Wandel sich kontinuierlich vollzieht und wir alle lernen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, wie wir miteinander umgehen und sogar aufeinander zugehen) ganz einfach, daran zu erinnern, dass es an uns liegt, an jedem von uns, dass wir, anstatt mit dem Finger (schlimmsterweise pauschal) auf andere zu weisen, lieber lernen sollten, auch die andere (gute) Seite zu verstehen. Das geht natürlich nur im Dialog mit diesen "anderen" Kulturen. Aber wenn wir den bewahren (denn es gibt ihn ja schon), dann können wir uns auch mit Toleranz begegnen und von ihnen lernen wie sie in anderen Punkten von uns (nur eben ohne Zwang). Wir könnten ihnen sogar, falls dies gewünscht wird, aushelfen, wo wir können, ohne in irgendeiner Weise einzuschränken.

Sich die Hände zu reichen, ist aber letztlich - und noch viel wichtiger - einfach zunächst einmal eine Geste des Friedens. An den möchte ich heute und mit diesem Beitrag hier in erster Linie gemahnen.


SmileyCentral.com

Karin 11.09.2006, 06.59 | (0/0) Kommentare | PL

Diary today

Mein erster Tagebucheintrag im neuen alten Tagebuch (ich zeigte es Euch bereits)... Lange habe ich ihn hinausgezögert, bis ich ihn am heutigen Sonntag endlich "in Angriff" (ein unpassender Ausdruck, ich weiß ;)) genommen habe.
Acht DIN-A-5-Seiten, in denen ich hauptsächlich erst einmal herausgefunden habe, warum ich überhaupt wieder angefangen habe, Tagebuch zu schreiben. Schon allein dafür hat es sich gelohnt. Außerdem bin ich dadurch ruhiger und gelassener geworden. Bin in meinem Weg bestärkt.
Dafür muss ich auch gar nicht jeden einzelnen Gedanken im Detail aufschreiben. Die Gedanken sind schließlich in mir, wo sie entstehen, sich entfalten und manchmal auch verworfen werden.
Aber wenn ich mir hin und wieder die Zeit nehme, sie einfach mal frei und ungefiltert aufzuschreiben, wird nicht nur ihre Bewegung sicht- und greifbar - es wird auch etwas Bleibendes geschaffen. Nicht für die Nachwelt, das meine ich nicht und habe ich beim Schreiben auch nicht im Sinn; beim Tagebuchschreiben an sich liegt mir eigentlich mehr an der Motivation, die ich dadurch erhalte.
In erster Linie geht es aber um die Erfahrung, die mir dadurch zuteil wird: Aufgeschrieben wirkt alles nicht nur eindringlicher und wahrer, sondern erhält gewissermaßen einen neuen Sinn.
Und was mir jetzt beim Schreiben dieses Beitrags noch einmal bewusst geworden ist und einen erheblichen Vorteil des Handgeschriebenen gegenüber dem PC-Geschreibsel darstellt: Es geht nicht so leicht verloren. ;)

Karin 11.09.2006, 01.32 | (0/0) Kommentare | PL

"Sprechen Sie mit Ihren Pflanzen"

Es hört sich an wie ein schlechter Witz, wenn scheinbare Esoteriker (so hört es sich zumindest an) wieder einmal darauf schwören, dass dies die grünen Wesen dazu bringen soll, dass sie schneller wachsen. Manche reden ihnen einfach nur gut zu, andere drohen ihnen mit Liebesentzug dem Mülleimer, in den sie geworfen werden, wenn sie nicht schleunigst fünf neue Blüten entfalten, der Dritte spielt seinen Weinreben etwas auf der Geige vor...
Ja, liebe Blumenbeschaller, haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, wie bzw. WOMIT ihre Lieblinge Sie angeblich hören sollen? Wo sollen sie denn bitte ihre "Ohren" haben? Und selbst wenn sie über so genannte Rezeptoren verfügen sollten (was ja wiederum durchaus möglich ist), mit denen sie irgendwelche "Schwingungen" auf irgendeine mysteriöse Weise wahrnehmen - woher nähmen sie denn bitte das "Gehirn", das nötig ist, um solche Eindrücke wie auch immer überhaupt zu verarbeiten und darauf letztlich irgendwie zu reagieren?
Also, mal im Klartext: Eine im Auftrag des WDR-Magazins "Quarks & Co." im Forschungszentrum Jülich durchgeführte Untersuchung zu dem Thema ergab, dass weder schöne Musik noch gut gemeinte Worte oder auch Waldgeräusche für sich genommen irgendeine Auswirkung auf das Wachstum von Pflanzen (in dem Versuch Sonnenblumen) haben.
Bei dem Versuch wurden die Pflanzen mit eher klassischen Musikstücken wie Robert Schumans "Waldszenen" oder der "Blumenwalzer" von Tchaikowski vorgespielt sowie für den sprachlichen Aspekt das Hörspiel "Redmonds Dschungelbuch" laufen lassen.
Gleichzeitig maß man in der Versuchskammer den Zu- und Abfluss von Kohlendioxid. Der Hintergrund: Würden die Plfanzen dadurch stärker wachsen, würden sie auch mehr CO² verbrauchen, was man dann logischerweise am geringeren CO²-Gehalt der Luft messen könnte.
Ergebnis: Sämtliche dieser musikalischen und sprachlichen Bemühungen hatten keinerlei Einfluss auf den Photosyntheseprozess der Sonnenblumen.
Nun denn, hoffen wir mal, dass die Sonnenblumenanbeter/Innen, während sie ihr schmalztriefendes Loblied auf ihre Pflanze singen, nicht vergessen, ihr auch die als Wachstumsvoraussetzung notwendige Pflege angedeihen zu lassen, sprich sie zu gießen und ab und zu auch zu düngen. Das ist zwar weitaus weniger schön, trägt aber maßgeblich dazu bei, dass sie sicher noch lange sehr viel Freude beim Anblick dieses Naturkunstwerkes haben werden.
Darüber kann man dann wahrlich Gedichte schreiben. Oder auch mal ein Lied komponieren.

Karin 07.09.2006, 22.27 | (0/0) Kommentare | PL

Nochmal Einstein

Nein, meine Frage möchte ich Euch diesmal nicht verraten - ich habe immer noch Hemmungen, zu Persönliches öffentlich zu stellen. Aber "Alberts Antwort" darauf lautete (nachdem ich die Frage ein Mal umformulieren musste - war wohl dem Computergott nicht präzise genug *gg*):

"Das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis gehört zum Schönsten,
dessen der Mensch fähig ist,
wenn auch der Stolz auf dieses Streben meist im Munde derjenigen ist,
die am wenigsten von solchem Streben erfüllt sind."

Auch nach zweitem und dritten Nachdenken muss ich leider sagen, dass der Spruch hier nicht besonders gut passt - aber die Menschen, die die Aussagen vom Orakel zusammengestellt haben, kennen mich ja schließlich auch nicht, also sind solche Fälle natürlich auch nicht sehr verwunderlich ;).

Natürlich muss dieses eine "Streben" (wenn man es denn so nennen will, denn gerade nach dem, was ich thematisiert habe, strebt man eigentlich nicht direkt - man hat entweder das Glück, dass es einem widerfährt, und nutzt es dann irgendwie - oder eben nicht oder man wartet auf den "richtigen Moment", bis es zu spät ist... ist mir jedenfalls schon ein paar Mal passiert) für mich auch auf Wahrheit beruhen, und es beschert einem langfristig auch die eine oder andere Erkenntnis (siehe Klammer). Aber bin ich "stolz" darauf, noch immer auf der Suche zu sein? Nein. Aber nun, ich habe ja auch niemals behauptet, nicht von diesem "Streben" erfüllt zu sein - jedenfalls möchte ich nicht auf Dauer darauf verzichten. Außerdem gehöre ich ja auch nicht zu denjenigen, die das, was wenn überhaupt nur leise entstehen kann, lautstark in den Mund nimmt.

Aber so bin ich nun mal. Und eines Tages werde auch ich mein Glück finden - davon bin ich überzeugt!

Karin 05.09.2006, 21.28 | (0/0) Kommentare | PL

Gedankenbausteine

Jeder Gedanke ist ein Baustein am werdenden Schicksal im Guten wie im Bösen.

~Prentice Mulford~,
amerikanischer Essayist, Erzieher, Goldgräber und Warenhausbesitzer
*05.04.1843; +27.05.1891


Warum passen Zitate immer so gut zu eigenen Gedanken, die einem in dem Moment beschäftigen oder kürzlich erst beschäftigt haben? Auch dieses hier ist eine sehr gute Weiterführung eines Leitgedanken, den ich gestern hatte. Aber ich fange am besten mal von vorne an:

Angeregt durch einen Beitrag in einem anderen Blog kam mir gestern die Idee, es mir zur Gewohnheit zu machen, eventuelle Gedanken, die mir morgens noch vor dem Aufstehen und in den Alltag springen kommen, einfach mal aufzuschreiben.

Dazu hatte ich mir auch heute extra ein frisches Notizbuch mit Stift neben das bett gelegt, damit ich nicht lange herumsuchen muss, wenn mir irgendein Gedanke kommen sollte, den ich dann beim Suchen wieder vergessen würde. Nun, heute hat es nicht so recht geklappt; sämtliche Ideen blieben aus. Aber es muss ja auch nicht sofort und immer sein. Es soll ja auch kein Zwang sein, nach dem Motto, jetzt muss mir etwas einfallen (das ist nicht das Ziel und würde auch gar nichts bringen) - ich meine es so, FALLS mir etwas einfällt, will ich einfach nur vorbereitet sein, denn es wäre schade, wenn mehr oder weniger wertvolle Ideen, mit denen ich zumindest irgendetwas anfangen könnte, verloren gehen.

Die Idee, das so zu machen, kam mir, als ich daran dachte, dass es schon oft vorgekommen ist, dass ich morgens noch im Halbschlaf irgendwelche Gedanken und Ideen hatte, die mir in dem Bewusstseinszustand (bitte jetzt nichts Falsches bei dem Wort denken) als ganz toll erschienen und ich es später ziemlich schade fand, dass sie bei der ersten Tasse Kaffee oder im Laufe des Tages wieder verblassten bis ganz verschwanden, weil ich sie nicht gleich aufgeschrieben hatte. Dabei geht es mir weniger um die tatsächliche Eins-zu-Eins-Umsetzung solcher Ideen. Gedacht habe ich mir das zunächst mal eher als Selbsterbauung und Motivation. Allenfalls noch als Kreativitätsübung, da ich es ja shcließlich auch für mich aufschreibe und es gewissermaßen auch das mit dem Perspektivwechsel einhergehende Querdenken schult.

Sollte mir dabei tatsächlich irgendein genialer Einfall kommen, würde ich ihn natürlich auch nicht abweisen. Aber das ist nicht die Hauptintention.

Außerdem habe ich beschlossen, wieder regelmäßig Tagebuch zu führen - ja, ein richtiges Tagebuch, aus Papier, gebunden und mit Stoff eingehüllt. So eines:

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Ursprünglich hatte ich es als Reisetagebuch vorgesehen, aber da ich in letzter Zeit (sagen wir, seit zwei Jahren nicht mehr) leider nicht sehr oft verreist bin, ist noch sehr viel Platz übrig für den Anfang, und ich finde es wirklich sehr schön für ein Tagebuch. Und, so geduldfödernd es auch sein mag (Tinte vor dem Umblättern trocknen lassen, Ärgernis, wenn sie mal wieder nicht richtig fließt, langsameres Schreiben und bloß nichts verwischen, etc.), ich werde es mit Füller schreiben. Jawoll!

Karin 30.08.2006, 17.50 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Deutsch, bald eine tote Sprache?

Müssen wir jetzt auch noch um den Fortgang der deutschen Sprache trauern? Wenn ich so sehe, wie viele Wörter täglich aus dem deutschen Duden verschwinden, bloß weil ein paar Fachleute von heute auf morgen, teils willkürlich und ohne die Allgemeinheit zu fragen, beschlossen hat, dass sie als »veraltet« gelten und daher gefälligst sofort auf den Friedhof der deutschen Sprache gehören, während mancher »Nachwuchs« fragwürdig bleibt... Ja, wenn teilweise so schöne und auch nützliche Wörter, die unsere Sprache seit jeher bereicherten und auch noch bereichern könnten, einfach auf Nimmerwiedersehen verschwinden sollen, da stellen sich mir als Wortliebhaber zwar nicht vor Grusel die Haare zu Berge, sondern im Gegenteil sich mein trotziger Kampfgeist ein.

Natürlich ist mir bewusst, dass sich Sprache mit der Zeit entwickelt (meistens sogar weiter und nicht zurück - und eine Verarmung der Sprache im großen Stil wäre in meinen Augen ein Rückschritt!). Dass neue Wörter auftreten - manche kurzlebig und manche setzen sich durch - darunter auch viele Anglizismen und aus anderen Sprachen übertragene Begriffe, was schon immer so gewesen und auch ganz nützlich ist, wenn es diese Bezeichnung so im Deutschen nicht gibt oder man einige trotzdem allgemein verständliche Synonyme sucht.

Es ist auch klar und liegt in der Natur der Dinge, dass einige Wörter irgendwann in Vergessenheit geraten und schlicht nicht mehr gebraucht werden, weil es etwa das, was sie beschreiben, so heute nicht mehr gibt oder keiner mehr ohne Nachzuschlagen versteht, was sie bedeuten. Andere wiederum sind möglicherweise durchaus entbehrlich, weil es genug deutsche alternative Ausdrücke dafür gibt.

Beispielsweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine stinknormale Anwaltskanzlei hochgestochen »Advokaturskanzlei« zu nennen.

»Immediat« heißt für mich ganz einfach unmittelbar, es sei denn ich parliere gerade auf Französisch. Selbiges gilt unter Umständen für »formidabel« (wunderbar), auf jeden Fall für »Honneurs« (Ehren), »inkomparabel« (unvergleichlich), "decouragiert" (entmutigt), "Defraudant" (Betrug - englisch: fraud) "absentieren" (sich abwesend melden), »honett« (ehrlich), »draperie« (Faltenwurf bei Kleidung und Gardinen), »echarpe« (Schal), von mir aus auch »Coup d`état« (Staatsstreich), wenngleich ich den vielleicht wegen der historischen Bedeutung lieber wenn nicht im Sprachgebrauch, dann wenigstens im Duden drinbehalten hätte. Bei der »Courtoisie« bin ich mir unschlüssig: Natürlich gibt es die deutsche Höflichkeit und sonstiges sittliche Benehmen, auch wenn der Adel am Hof noch so ausgestorben ist; hier würde ich aber auch wiederum die kulturelle Bedeutung des Wortes als Argument ins Feld führen.

So betrübend es für mich ist, wie wenig die Deutschen, zumindest die, die sich herausnehmen, über die Sprache zu bestimmen, das, was sie einst aus der französischen Sprache übernommen haben, zu würdigen wissen (die Franzosen nehmen zwar seltener Fremdwörter in ihre Sprache auf - aber dann schmeißen sie sie auch nicht so schnell wieder weg): Bei manchen Wörtern kann ich die Verbannung noch verstehen. Aber was sich bereits eingebürgert hat (»...du jour«, »echauffieren« - was ich auch weiterhin so schön tun werde wie jetzt, ob es den Damen und Herren Professoren nun passt oder nicht, man möge mich dafür für pikiert halten), was auf jeden Fall zur Kultur gehört (und was daher nicht vergessen werden sollte oder wo es zumindest schade drum wäre), was sich noch im Sprachgebrauch befindet und / oder diese bereichert, darf meiner Ansicht nach nicht aussterben!

Ich jedenfalls werde das für mich selbst nicht zulassen.

Es mag zwar sein, dass ich nicht weiß und auch nicht mehr herausfinden konnte, was ein »Dups« ist (es geht mir hier ja auch nicht um einzelne Wörter, die nicht mehr verwendet werden, würde aber trotzdem gerne mal nachschlagen können, was es meinen/unseren »Altvordern« früher mal bedeutet hat und überhaupt, wo bei »Eren« das H geblieben ist. Auch so etwas gehört zur »Historie« und kann zum Geschichtsverständnis beitragen, dessen Mangel heute in bildungsarmen Zeiten so oft beklagt wird!).

Weder laufe ich noch im »Bratenrock« herum, noch habe ich (zum Glück) je ein »Consilium Abeundi« erhalten, wenngleich das mit der »freventlichen« »Geheimbündelei« oder gar »Büberei« frönenden, die Schulbank drückenden »Bankerts« aus dem »Alumnat«, die ihre »hoffärtigen« »Faustkämpfe« auch noch für einen »äsopischen« »Gassenhauer« halten, durchaus auch heute noch passieren kann (auch wenn das Alumnat längst durch ein Internat ersetzt wurde).

Doch selbst wenn ich im 21. Jahrhundert nicht mehr durch eine »Bresche« schlüpfen muss, sondern allenfalls noch in alten Burgruinen durch sie hindurchblicken kann, möchte ich doch hin und wieder gern elegant wie zu barocken Zeiten durch eine »Chaussee« spazieren statt über eine Asphaltstraße - auch wenn sich die »Estrade« rein objektiv gesehen nicht dadurch ändert, ob ich mit damenhaften Pumps oder mit ausgelatschten »Galoschen« darüber trete.

Wenn sich die Gelegenheit mal bietet, bin ich auch nicht abgeneigt, mal einen der vielen »Gasometer« im Ruhrpott zu besichtigen.

Zwar rede ich vielleicht »generaliter« nicht so viel nachge«äfften« »Galimathias« wie andere Menschen (dessen kann ich sehr gut »entraten«, ebenso der uralten Zunft der »gaukelnden« »Hofschranzen«, die es zum Leidwesen einiger auch heute noch, nur im anderen Gewand, gibt), und habe auch noch nie ein Liedel auf der "Fiedel" gespielt.

Auch für den »Bürolisten« würde ich mich heute nicht mehr »interzedieren« (und der »Bankbeamte« ist so viel ich weiß auch nur noch »angestellt«).

Dafür »hupfe« ich auch heute noch gerne mit oder ohne »Büttel« (wenn das rheinische Wort für Beutel damit gemeint ist) wie ein »Bonvivant« über das »Blachfeld«. Und ich finde es einfach »ambrosisch«, wenn morgens über mir der »Brausekopf« die Wasserstrahlen frisch über meinen Körper rieseln lässt - wenn ich schon nicht »bloßfüßig« über irgendeinen Strand laufen kann.

Manchmal wünschte ich, ich könnte mich abends nach einem geschäftigen Tag mit meinem »Augenglas« in ein plüschiges-edles »Fauteuil« setzen statt mit der Brille auf der Nase auf ein biederes Sofa (während andere womöglich mit der Nase über die Couch stolpern, bevor sie sich dann auf ihre Kontaktlinsen setzen ;)). Oder mich vielleicht ganz orientalisch wie Kleopatra auf einem »Diwan« ausstrecken und genussvoll Weintrauben - natürlich ohne »Geziefer« und "franko" Domizil geliefert - von der Rebe essen, bis ich »Bauchgrimmen« davon bekomme.

Tja, im Grunde bin ich für mein Alter immer noch ein ziemlicher »Backfisch«, wie ich »einstmals« einer war. Ich bin zwar persönlich nicht sehr »gottselig« und habe auch kein »Doktorat« wie die «hochwohllöblichen« Herrschaften, die so viele schöne Wörter »entduden« (aus dem Duden herausnehmen) wollen. Aber dafür bin ich nach wie vor »ehrsam«. Und bestimmt werde ich auch irgendwann den ehrwürdigen »Galan« kennen lernen, der mir hoffentlich viele amouröse Momente und nur wenig »Herzeleid« bereitet und den ich dann eines Tages auch - hoffentlich für »allezeit« - »ehelichen« werde. Es muss ja nicht gerade einer von der »altfränkischen« »Bauernsame« sein, aber wer kann das schon im Vornhinein »estimieren«?

Nein, ich trachte wirklich nicht danach, »genant« zu sein, will niemanden mit dem wenn auch nicht »höchsteigenen« »Häckerling« »inkommodieren«, aber die »glimmrige« Vielfalt der deutschen Sprache derart farblos zu vereinfältigen, das finde ich einfach »hanebüchen« - auch wenn die Betreffenden beileibe keine »Dalbern« sind. Es »gereut« mich aber auch nicht, das mal ganz ungeniert gesagt zu haben. Man wird mich schon nicht dafür »henken«. In Wahrheit bin ich doch »honorig« und vollkommen »Harm«los.

So, und nun werde ich wohl irgendwann (jetzt noch nicht) »gen« Traumland (für dessen Existenz der "Erweis" leider nicht erbracht werden kann) ziehen, um dortselbst »gebührlich« dem »Honigmond« zu »huldigen«, so wie ich es nachts meistens zu tun »geruhe«. :)

Karin 18.08.2006, 23.18 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Was WIRKLICH traurig ist

Eigentlich wollte ich noch meine Meinung zu den erhöhten Ärztegehältern bloggen, während sich die Krankenhäuser zugleich über insgesamt 500 Millionen € Mehrbelastungen beklagen (und zu Lasten wessen das letztlich geht, kann man sehr leicht erraten).

Aber dann sah ich ein (oder vielmehr zwei) Bild(er), das mir wohl so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird und all die Problemchen und den Tratsch, mit dem sich die hiesigen Politiker, Medien und auch jeder Einzelne herumschlagen, so LÄCHERLICH erscheinen lassen.

Das ist doch alles NICHTS gegenüber dem, woran immer noch leider viel zu viele Menschen auf diesem Planeten, und nicht nur, aber mangels Aufklärung und Mitteln vor Allem in den armen Ländern, leiden. Nein, ich rede mal nicht vom Hunger. Ich rede von AIDS, und die zwei Bilder, die mich so betroffen gemacht haben und für Tausende steht, stammen von diesem Mann.

Sie sprechen für sich. Sie erzählen aber auch die Geschichte von einem, der die Chance bekommen hat, durch entsprechende Behandlung würdig damit zu leben.

Ich hoffe und wünsche, dass eines Tages auch alle anderen Betroffenen das von sich werden sagen können.

Natürlich wäre es noch besser, wenn diese Krankheit irgendwann ganz ausgerottet werden würde, aber das liegt ja noch in ferner Zukunft. Aber es ist Zukunft. Davon bin ich überzeugt und daran sollten wir global arbeiten.
Und, liebe Mediziner und sonstige Verantwortliche, HIER hinein müsste mal mehr Geld investiert werden!

Karin 18.08.2006, 19.23 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Kein Opferlamm!

Jemand hat mir irgendwann einmal gesagt, ich wäre in einer typischen Opferrolle. Wohlgemerkt: Es war jemand, der mich in der Tat nicht sehr gut kennt. Denn ich persönlich war immer der Meinung, dass meine Schutzmechanismen, die ich mir im Laufe der Zeit aufgebaut habe, sehr gut funktionieren. Außerdem bin ich viel zu intelligent (ohne damit überheblich wirken zu wollen), um mich jemals in die Rolle eines Opfers hineinschubsen zu lassen. Wenn ich will und wenn es drauf ankommt, kann ich durchaus sehr konsequent sein, um einen potentiellen Schaden von mir abzuwenden. Und ich bin mir eigentlich viel zu schade, um ein Opfer zu sein. Ganz ohne Eitelkeit gesprochen ist das so. Auch wenn man das nicht gleich erkennt. Doch sollte mir irgendjemand mal dumm kommen oder sehe ich irgendwo eine Gefahr, kann und werde ich schon meine Krallen ausfahren, das verspreche ich beim Namen meiner Mutter (möge sie weiterhin in Frieden ruhen).

Erstaunlich ist aber, dass nicht nur flüchtige Bekannte oder gar vollkommen Unbekannte (wenngleich man ja nicht immer in die Köpfe der Menschen hineinschauen kann, aber an den Reaktionen und/oder mündlichen Aussagen doch hin und wieder erahnen kann, wie sie über einen denken) mich so sehen. Es scheint ein allgemeines Phänomen zu sein, dass ich oftmals von anderen, also auch von engeren Vertrauten und Verwandten, unterschätzt oder auch manchmal schlichtweg falsch eingeschätzt werde. Ich gebe zu, dass ich an dieser Tatsache meinen gewissen Anteil habe, weil ich nun mal nicht immer so extrovertiert bin wie andere - mir ist halt nicht immer danach. Wenn ich etwas sagen möchte, dann tue ich das schon. Wenn nicht, dann nicht. Klar kann ich auch aus mir herausgehen, lachen oder weinen, Stärke ausstrahlen, wenn ich mich tatsächlich stark fühle... aber eben nicht immer. Alles zu seiner Zeit. Ich bin eben einfach ich, authentisch, immer so, wie ich mich gerade fühle. Verstecken kann ich mich nicht und möchte ich auch nicht - bloß um irgendeine fadenscheinige Fassade zu wahren, dass ich nicht lache!

Wer das nicht versteht, kann ja gerne weiterhin mit dem Strom schwimmen. Ich weiß indes, warum ich meinen Weg so gehe, wie ich ihn lebe. Glaubt mir, ich habe mir schon etwas dabei gedacht und es hat seine Hintergründe, warum ich so bin, wie ich bin. Ich kenne meine Vorteile, da braucht mir keiner etwas weiszumachen.

Natürlich kann ich auch von solchen Äußerungen, Reaktionen und von meiner Außenwirkung etwas lernen. Daher bin ich für jedes Feedback auch dankbar. Und es gibt ja tatsächlich Sachen, wo ich für mich sagen kann: »Da ist etwas dran« und wo ich dem entsprechend meine eigenen Schlüsse daraus ziehen kann. Aber das kann ich schließlich nur für mich selbst abwägen und entscheiden. Ich arbeite an mir, keine Frage. Es liegt ja in meinem eigenen Interesse, mich weiterzuentwickeln. Und dieser Prozess ist niemals abgeschlossen; er gehört zum Leben einfach dazu.

Ich - ein Opfer? Oder bin ich einfach nur zu gut für diese Welt? ;)

Karin 13.08.2006, 18.30 | (0/0) Kommentare | PL

Der Sinn des Lebens in einer oft unsinnigen Welt

Angeregt durch einen Text in der Bohnenzeitung habe ich mir selbst die Frage gestellt: Wofür lebe ich? Welchen Sinn gebe ich meinem Leben selbst?

Ich denke, gerade in Zeiten von Arbeitslosigkeit, wo außerdem alles teurer wird und man sein Geld sowieso schon sehr gut einteilen muss, wenn man nicht irgendwann ziemlich ohne da stehen will (weil es heute ja keinerlei finanzielle / wirtschaftliche Sicherheiten mehr gibt, ja nicht einmal eine medizinische Grundversorgung scheint gesichert, da man ja immer mehr zuzahlen muss; seit der Einführung der Praxisgebühr überlegt man sich ja schon dreimal, ob man wegen irgendeiner Kleinigkeit zum Arzt geht), ist es besonders wichtig für das seelische Wohlbefinden des Einzelnen, dass man neben all solchen Oberflächlichkeiten und Statussymbolen (wie etwa ein dickes Auto, die Segelyacht, und was sich die Reichen noch so alles für überflüssiges, Geld und Rohstoffe fressendes Zeug anschaffen) auch Dinge, also auch Beschäftigungen und Menschen hat, die einem einen tieferen Lebenssinn zu geben vermögen.

Paradoxerweise ist gerade in dieser turbulenten Zeit in der Gesellschaft genau das Gegenteil zu beobachten [siehe auch hier]: Die Menschen jagen sich in ihrem teilweise wahnhaft kranken Erfolgsdenken gegenseitig ins Boxhorn; jeder will der schnellste, beste, reichste und vermeintlich höchste sein. Dabei geht so mancher zugrunde, wird verletzt oder betrogen, während die andere Seite immer mächtiger, skrupelloser und zuletzt auch aggressiver wird. Weil sich ja niemand gegen sie wehrt oder sich traut, sie auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen. Oder es schon als normal betrachten. Schließlich ist es ja schon in der Evolution festgelegt, dass der Stärkere gewinnt und der Schwache nicht überleben wird. Dass wir nicht mehr im Dschungel leben, scheint in dem zivilisierten Wahnsinn (nächstes Paradoxon) oftmals vergessen zu werden. Dass Zivilisation auch heißt, Verantwortung für sich selbst und das was man tut zu übernehmen, mitzudenken und sich eine eigene Moral zu bilden, die zumindest niemanden schadet, am besten sogar dem sozialen Miteinander dient, geht hierbei ebenfalls oft unter. Sogar vor Kriegen, die (wenn man es sich mal genauer anschaut) immer irgendwo entweder eine Habgier oder oder eine unsinnige Rechthaberei, in der sich jede Seite für besser hält als die andere, als Ursprung haben, scheut man nicht zurück. Auch das nennt man dann zivilisiert, obwohl doch klar sein dürfte, dass es das nicht ist.

Ich persönlich ziehe es vor, in einer Welt voller vorbeischießender Hasen ein Igel zu sein (Ihr kennt doch bestimmt die Geschichte), der zwar nicht so schnell zu sein scheint, aber auch gar nicht das Bedürfnis hat, sich oder anderen irgendetwas beweisen zu müssen, indem er sein Ziel im Rekordtempo zu erreichen versucht, nur um dann gleich wieder dem nächsten Ziel entgegenzusprinten, womöglich ohne zu bemerken, dass er sich dabei immer auf derselben Strecke hin und herbewegt. Wozu sich dauernd abhetzen, als gäbe es nichts anderes? Worin liegt in dieser Hetzerei der Sinn? In Wahrheit müssen diese Hasen doch kreuzunglücklich dabei sein oder zumindest, es nach der x-ten Ehrenrunde werden. Aber sie sind ja sooo busy, dass sie es vielleicht nicht einmal mehr bemerken. Die Rechnung kommt oft erst, wenn es zu spät ist, und der ungeheure Druck, der dadurch in ihnen und bei ihrem Umfeld entsteht, sich eventuell auf schmerzhafte Weise entlädt. Wo sollte auch sonst die ganze Hochspannung hin, wenn sie nicht irgendwann nach draußen vordringen würde?

Nun, ich für meinen Teil gehöre also zu den Gelassenen. Für manche sogar zu gelassen, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls lasse ich mich nicht verrückt machen oder gar von mir selbst abbringen. Letztlich ist das etwas Positives und ist auch das, was zählt. Meinen Sinn gebe ich mir durch meine Hobbies, das Schreiben und was ich sonst noch kreativ schaffe. Aber auch, was ich anderen Menschen vermittle - nicht nur kommunikativ, inhaltlich oder kognitiv, sondern auch das Mitgefühl, das ich zeige, meine Fähigkeit zuzuhören und mich in andere hineinzuversetzen und meine Anteilnahme, mein Verständnis (das natürlich auch seine Grenzen kennt, nämlich da, wo die Menschlichkeit und in weiterem Sinne die Natur aufhört); auch die Freude, die ich teile. Neben dem, was ich anderen gebe, ist aber auch das, was ich für mich selbst tue, sinnvoll. Denn auch wenn ich für andere da bin und an sie denke und dies völlig unvoreingenommen und ohne Hintergedanken tue (dass es allen Seiten Vorteile bringt, ist ein schöner Nebeneffekt, aber nicht die Hauptsache und sollte auch nicht einseitig sein), bin ich noch lange nicht selbstlos. Und es ist ja auch nichts in negativem Sinne egoistisches daran, wenn man an sein eigenes Wohl denkt und das macht, was man für richtig hält und was einem auch guttut - manchmal auch ohne Rücksicht auf die Pflichten, die sich vor einem auftürmen. ;)

Man muss auch mal das Leben genießen können, offen für das bleiben, was kommt und nicht geplant war, es einfach mal entspannt plätschern lassen, sich zurücklehnen und eine Verschnaufpause gönnen, spontan etwas Lustiges oder Schönes unternehmen, neue Menschen und die Kultur eines Landes (des eigenen oder eines anderen) kennen lernen und Erfahrungen sammeln. Für mich hat auch dies alles einen Sinn. Nicht nur, um die Erlebnisse, meine Eindrücke und Gedanken dazu später aufzuschreiben, nicht, um möglich viel zu erzählen zu haben, sondern schlicht und ergreifend aus Lust am Leben. Und weil jede Erfahrung einen die Welt letztlich wieder ein Stückchen mehr begreifbar macht. Man wächst daraus, lernt immer mal wieder etwas dazu und erweitert seinen Horizont stetig - nicht bis in Ewigkeit, aber jedes Quentchen Weisheit, das man bekommt, ist doch auch etwas sehr wertvolles.

Also, ich persönlich fühle mich immer sehr, sehr reich, wenn ich denke. Und das tue ich praktisch immer. Manchmal drehen sich meine Gedanken auch um scheinbare Banalitäten, wie das bei jedem mal so ist. Aber ich denke.

Und ich bin mir dabei bewusst, dass es schon irgendwie an ein kleines Wunder grenzt. Millionen Jahre Evolution vom Einzeller bis zum Säugetier (und noch einmal ein gute Stück bis zum modernen Menschen) hat es dafür gebraucht, um diesen kleinen Teil im Gehirn zu entwickeln, der für die menschliche Vernunft zuständig ist. Auch wenn dieser Teil ist noch lange nicht perfekt ausgebildet ist und es wohl nie komplett sein wird (schließlich besteht der Mensch ja so ganz nebenbei auch noch aus Gefühlen, aber auch immer noch vorhandenen niederen Instinkten, was durchaus nichts schlechtes meint, beinhaltet es doch auch die Intuition, auf die wir heute oft viel zu selten hören); auch wenn die Vernunft also - ich sage: zum Glück! - nicht allumfassend ist, mache ich gerne von diesem Wunderwerk Gebrauch und ehre es damit, indem ich es trainiere und klug einsetze. Und es macht mir sogar Spaß!

Damit stelle ich mich im Übrigen keineswegs über andere; im Gegenteil, ich lasse jedem seine eigenen Gedanken und habe dabei die meinen.

Karin 27.07.2006, 23.34 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Damit Veränderungen nicht scheitern

Oft wird einem gesagt: »Warum bist Du bloß so und so? Wann änderst Du Dich mal?« Zeit seines Lebens wird man dazu angehalten, sich zu verändern, sich anzupassen und immer besser zu werden. Wer das nicht tut, hat das Nachsehen. Immer soll man nach möglichst viel Perfektion streben, obwohl klar ist, dass man diese in einem Leben, und auch in hundert, niemals erreichen wird. Weil es einfach nicht geht - nicht als Mensch und auch nicht als was auch immer. Es gibt immer irgendeinen Makel, und wer danach suchen will, wird auch immer irgendetwas an anderen (und wenn er ehrlich ist, auch an sich selbst) auszusetzen wissen. Statt sich mal so anzunehmen, wie man ist, wird dan direkt die Flucht ergriffen - die Flucht in die Veränderung und somit vor einem selbst.

Versteht mich nicht falsch: Ich habe an sich nichts gegen Veränderungen. Sie sind notwendig, wenn man sich selbst weiterentwickeln und nicht auf der Stelle treten will. Bestenfalls hat man sie sich selbst ausgewählt, in manchen Fällen wurden sie einem auch durch irgendwelche äußeren Umstände aufgedrängt, sei es, weil es einfach nicht mehr anders ging, weil eine Sackgasse zur Umkehr oder zum Einschlagen eines neuen Weges zwang, oder weil man selbst einfach zu schwach war, um seinen eigenen Willen durchzusetzen, oder nicht den Mut aufgebracht hat und den alles entscheidenden Stoß eben brauchte (in dem Fall ist die Fremdeinwirkung ja nichts Schlechtes, sofern man es selbst im Innersten so wollte; und auch sonst kann man daraus lernen, was letztlich auch die praktische Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Veränderung ist).

Doch bevor man auch nur daran denkt, sich zu verändern, ist es da nicht sinnvoll, sich zunächst einmal selbst mit all seinen Fehlern so anzunehmen wie man ist? Erst dann kann man souverän voranschreiten und den Schritt ins Ungewisse oder gar den Sprung ins kalte, vielleicht auch felsige Gewässer wagen. Ist das nicht gegeben, läuft man schnell Gefahr, dass die geplante Veränderung sich als totaler Flop erweist. Und wieder hat man eine Enttäuschung mehr zu verkraften, die es einem nicht unbedingt leichter macht, das Vorhaben tatsächlich umzusetzen.

Karin 27.07.2006, 21.52 | (0/0) Kommentare | PL

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Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


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