Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ansichten

Wenn Menschen Gott spielen 1

Der Artikel Nr. 51 der UN-Charta spricht Staaten, die sich irgendwie von anderen Staaten militärisch bedroht sehen, ein »naturgegebenes« Selbstverteidigungsrecht zu, sprich, sie legitimiert damit in diesem Fall einen Krieg. Als ob das nicht schlimm genug wäre, wurde seit dem 11. September dann auch noch zugebilligt, dass dieser Grundsatz auch in dem Fall gelten soll, wo diese Gefahr von Terrororganisationen ausgeht. Ob die USA dieses UNO-Urteil seinerzeit auch als Rechtfertigung ihres Einmarsches in den Irak benutzten und ob das ein Grund war, weshalb keiner irgendetwas dagegen geäußert bzw. es verhindert hat, sei mal dahingestellt. Dabei heißt es, wie die Dürener Zeitung es in ihrem Artikel wiedergibt, auch: »Jeder Staat ist verpflichtet, auf SEINEM Territorium gewaltsame Aktionen gegen andere Staaten zu unterbinden.« Da steht nichts davon, dass das auch für fremdes Territorium gültig sein soll!

Nun geht es aber nicht um die Amerikaner und den Irak, sondern um das nicht sehr nachbarschaftliche Verhalten Israels gegenüber dem Libanon, um der Hisbollah Einhalt zu gebieten.

Und jetzt kommt der Punkt, der mich am meisten beim Lesen aufgeregt hat: Da hält doch tatsächlich ein Mensch, der sich auch noch Völkerrechtler nennt, den Bombenhagel der Israelis (der wohl sicherlich bei Weitem nicht nur militärische Einrichtungen und Angehörige der genannten Terrororganisation trifft, sondern bekanntlich auch sehr sehr viele öffentliche und private Gebäude und dabei auch Hunderte von Zivilisten tötet oder schwer verletzt) für GERECHTFERTIGT! Wie bitte? Ja, Ihr habt richtig gelesen. Ich konnte es auch kaum fassen, als meine entzündeten Augen dies schon in der Schlagzeile vernahmen. Ich habe mich auch gefragt: Was ist das für eine Welt, in der anscheinend fortschrittliche Menschen, von denen man schon etwas mehr Vernunft erwartet hätte, so denken?

Allerdings - das soll ja nicht unerwähnt bleiben - muss vor einer solchen Vorgehensweise normalerweise der UN-Sicherheitsrat einbezogen werden, um die »Verhältnismäßigkeit« eines solchen Angriffs festzustellen. Tja, und wenn dieser dann sein »OK« dazu gibt, darf wild drauflosgeballert werden! Ach so ist das! In Anbetracht dessen ist dies wohl nicht wirklich eine Abschwächung der Tatsachen.

Mal ganz davon abgesehen, dass Israel sich bei ihren Militärhandlungen sogar an diese UN-Maßstäbe größtenteils nicht gehalten haben, was ein weiterer Grund für die Unlogik einer solchen Einschätzung ist. Zum Beispiel wird auch ganz klar dort bestimmt, dass »die Wasser- und Energieversorung nicht zerbombt werden dürfe, ebensowenig militärisch unbedeutende Verkehrswege. Eine Guerilla darf nicht dadurch bekämpft werden, dass die gesamte zivile Infrastruktur zerstört wird.« Ich bezweifle jedenfalls, ob sie bei der Bombardierung ihrer Ziele so peinlich genau darauf achten, dass auch ja keine Straße, keine Wasserleitung und kein zentrales Elektrizitätswerk getroffen wird. Außerdem kann man das gar nicht verhindern geschweige denn das Ausmaß der Zerstörung so zielgenau abschätzen, wenn die Bombe einmal abgeworfen ist. Erst Recht nicht, wenn eine große Stadt das Ziel ist, in der alles dicht beieinander steht.

Ach ja, und bezüglich der zivilen Opfer wird lediglich gesagt: »Zwar sind Kollateralschäden wie der Tod unschuldiger Zivilisten im Militärjargon heißt, nach dem Völkerrecht nicht gänzlich auszuschließen.« Daran gedacht, gar nicht erst im Krieg nach Lösungen zu suchen, die es dort ganz bestimmt nicht geben wird, weil er nämlich alles nur verschlimmert, hat wohl niemand. Krieg scheint halt die einfachere »Lösung« zu sein, weil es schneller geht, als mühsam Verhandlungen zu führen, ein paar Leute (und zwar die, die auch definitiv schuldig sind) zu verhaften, etc.

Zum Glück gibt es zum Thema Zivilisten auch noch ein Aber: »Man darf allerdings nicht die GANZE Zivilbevölkerung für das in Haftung nehmen, was einige Übeltäter angerichtet haben.« Ach, und die Hälfte darf man also getrost dahinraffen???

Komische Welt ist das. Ich verbessere: Nicht komisch, sondern furchteinflößend!

Aber man lässt alles geschehen. Gegen das mächtige Amerika (das sich ja immer auf deren Seite stellt) käme man ja eh nicht an, selbst wenn man vorhätte aufzumucken. Und damit der Fall vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag käme, müsste der »Angeklagte« Israel die Zustimmung zu seinem eigenen Prozess geben! Wenn das Schule macht, kann wohl auch in den »kleinen« Gerichtssälen kein Mörder mehr verurteilt werden, weil er »nein« gesagt hat?

Nennt sich das »Gerechtigkeit«???

Karin 20.07.2006, 23.49 | (0/0) Kommentare | PL

In der Kürze liegt die Würze

Auch wenn manche jetzt etwas anderes sagen würden, aber SMS schreiben ist auch eine Kunst. In wenigen Worten komprimiert all das zum Ausdruck bringen, was man vermitteln möchte, ist eben nicht immer einfach. Wenn der Text bald in die dritte SMS reicht, fühlt man sich genötigt, an der einen oder anderen Stelle zu kürzen (nicht, dass ich geizig wäre, die 19 Cent mehr oder weniger für einen Menschen, den ich mag, machen mir ja eigentlich für sich genommen nichts aus, aber irgendwann summiert es sich). Dabei wird einem bewusst, dass man vieles, wenn man nur die richtigen Worte klug einsetzt, kürzer noch viel besser und prägnanter ausdrücken kann. Und das ist doch letztlich auch eine gute Fingerübung und Lektion, wenn es dann auch mal um längere Texte geht.

Wenngleich ich bei diesem Wetter in letzter Zeit eher dazu neige, kurz angebunden zu sein. So wie jetzt:

S-M-S = Sommerloch-macht-schlau - Syndrom

Da kommt man endlich mal dazu, Gedanken zu äußern, die sonst in all dem anderen untergehen würden. :)

Karin 18.07.2006, 20.30 | (0/0) Kommentare | PL

Gammelquoten und Sommerlöcher

»Gammelquote bei Fleisch bleibt hoch«, lautete die Schlagzeile in unserer heutigen Tageszeitung. Tja, was soll ich dazu sagen... Obwohl bei diesem Wetter Fleisch nicht gerade zu meinen bevorzugten Nahrungsmitteln gehört, sprang mir das Wort »Gammelquote« sofort ins Auge. Treffender hätte man das, wozu ich in den letzten Tagen unter den klimatischen Verhältnissen oft neige, auch nicht ausdrücken können. Und so gibt es doch noch etwas, was mich im Moment mit dem Hammel Gammelfleisch verbindet. Was das Sommerloch in den Medien nicht alles bewirken kann: Da fühlt sich sogar der intellektuelle Leser plötzlich von trivialen und eigentlich nicht neuen Konsumententhemen plötzlich angesprochen - und bekommt gleich darauf ein schlechtes Gewissen, das doch eigentlich eher die Fleischer und andere, die die Gesundheit der Menschen durch mangelnde Qualitätsstandards und -kontrollen gefährden, bekommen sollten. Aber sollen sie das? Hätte die Zeitung dann in Zeiten des Sommerlochs überhaupt noch etwas zu berichten außer wiedergekäuten, abgeklatschten Schmu, der keinen mehr interessiert - außer vielleicht jenen, deren Gammelquote bei durchschnittlichen 35C naturgemäß extrem in die Höhe steigt *gg*?

Nun, ich werde mich jetzt gleich in mein Wasserloch ins Bad verkriechen, und danach findet Ihr mich im absolut PC-freien Garten... Wenn das so weitergeht, breche ich mit meiner Gammelquote diesen Sommer noch alle Rekorde... oder geht es Euch da ähnlich? Sei's drum. Es ist halt so. Man muss auch mal alle Fünfe gerade sein lassen dürfen, ohne sich dafür schämen zu müssen. ;)


Karin 18.07.2006, 19.57 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Familienkaffeeklatsch

Schon im Auto zum Geburtstagskind, meiner Tante, ließ mein Onkel, der uns abgeholt hatte, im Laufe der beiläufigen Konversation eine von den Bemerkungen ab, die eigentlich sarkastisch wirken sollen und an die man eigentlich gewöhnt sein sollte, da es nun mal zu seiner typischen Art gehört, die aber trotzdem nervig, mitunter für zartere Gemüter sogar ungewollt und also unbemerkt verletzend wirken können, auf jeden Fall aber taktlos sind, obwohl er sonst so gepflegt auftritt und ein sehr intelligenter Mensch ist, der sich auch entsprechend weltlich verhält und sich auch so ausdrückt. Ich hatte das Thema beiläufig auf die standesamtliche Hochzeit meines Cousins mit seiner Frau gebracht (die beiden befinden sich momentan noch in Griechenland) und dabei vorsichtig nachgefragt, ob sie denn nur im kleinen Kreise gefeiert hätten, da wir ja nicht eingeladen worden waren, sondern erst im Nachinein per Telefon darüber informiert wurden: »Wir haben geheiratet.« Es stellte sich heraus, dass außer den Eltern des Cousins (diejenigen, wohin wir gerade unterwegs waren) von unserer Seite der Familie niemand eingeladen gewesen bzw. dort war. Also nur die Familie der Frau und einige Freunde, die dort in der Umgebung wohnen. Genau an der Stelle äußerte mein Onkel jene Bemerkung, die natürlich nicht so gemeint, aber in meinen Augen auch keineswegs angebracht oder gar korrekt war. Nun, da ich ihn ja wie alle anderen in der Familie kenne, sagte ich dazu nichts. Wobei ich hinzufügen muss, dass ich in der Familie auch nicht gerade diejenige bin, die Unruhe stiftet geschweige denn als erste den Mund aufmacht, wenn sie etwas juckt. Es reicht ja schon, dass ich im engeren Familienkreis die Jüngste bin und dadurch mein Wort in der Familie sowieso nicht viel zählt bzw. es oft niemanden so recht interessiert, was ich zu sagen habe; und wenn ich mal meinen Senf dazugebe, wird mir dann eventuell zwischen den Zeilen, im übertragenden Sinne zu verstehen gegeben: »Du hast ja sowieso keine Ahnung, Dir fehlt es an Lebenserfahrung, Deine Denkweise ist unlogisch und Deine Argumentierung pauschal falsch... Am besten, Du hältst den Mund und lässt uns Alte unsere trivialen Weisheiten fachsimpeln.« etc. In Form eines kurzen und knappen Kommentares, der kaum Diskussionsspielraum lässt, obwohl es natürlich nicht so aussehen soll und vielleicht auch nicht bewusst in der Absicht liegt. Mag sein, dass nur ich das so empfinde. Schießlich bin ja nur ich das Jüngste Rad am Wagen. Auch wenn meine Cousinen (die diesmal nicht dabei waren, die eine arbeitet im fernen Salzburg an ihrer Magisterarbeit und die andere ist mit der Mutter nach Polen auf Verwandtschaftsbesuch gefahren) nur wenig älter sind als ich - die ältere noch studierend im Dienste der Wissenschaft, die andere im Grundschulreferendariat, während ich bereits gearbeitet habe (wenn ich nicht gerade eine solche suchte). Aber von dem Nesthäkchenimage komme ich so schnell nicht weg. Ich denke mal, auch wenn ich mal von zu Hause ausgezogen sein werde (wie schnell das gehen wird, hängt zu einem erheblichen Anteil natürlich auch von meinen beruflichen Perspektiven ab), wird es eine Weile dauern, bis ich als vollständig erwachsener Mensch behandelt werde, der sich nicht dauernd irgendwas sagen lassen muss. Extrem ausgedrückt, zum besseren Verständnis, kommt es mir manchmal zumindest so vor.

Aber natürlich mag ich meine Familie und freue mich, wenn alle oder auch nur mal einige mal wieder zusammenkommen, über dies und das reden und man die eine oder andere Neuigkeit erfährt. Auch wenn sich das eine oder andere wiederholt, wird es niemals langweilig. Es sind letztlich auch diese kleinen Eigenheiten, Anekdoten und auch Rituale, die im Übrigen zu den wenigen Dingen gehören, die zuverlässigen Bestand haben, an die man sich auch immer wieder gern mit einem Schmunzeln erinnert, die dem Leben eine Festigkeit geben, die nur durch die eigenen Wurzeln erst ermöglicht wird und auch etwas Schönes ist. Was ich damit sagen will: Ich komme gut mit meiner Familie aus, ich schätze sie, und sie gehört zu den guten Familien. Dass einem an den eigenen Lieben auch mal die eine oder andere Gegebenheit nervt oder die Rolle, die man darin einnimmt, einen nicht immer so gut gefällt, ist dabei wie auch in allen Gesellschaften »draußen« völlig normal, betrifft aber letztlich nur einen selbst. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Und ich kann damit umgehen. Das tue ich doch schon die ganze Zeit. Nicht nur, indem ich darüber reflektiere und mir alles, was ich empfinde, bewusst mache. Sondern auch, weil ich durch meine Denkweise meine innere Einstellung steuere, die aus den Schlüssen resultiert, die ich im Laufe der Zeit und Erfahrungen für mich gezogen habe und die letztendlich auch mein Handeln bestimmt. Dieses Handeln besteht in dem Fall darin, dass ich zum Einen gelernt habe, vieles zu akzeptieren bzw. locker zu sehen. Ich habe nicht den Drang, mich den anderen unbedingt aufzuschwatzen (Nachteil: Ich kann mich auch in anderen Lebensbereichen sehr viel schlechter »verkaufen«, aber auch hier habe ich den Willen und Anspruch, mich langfristig zu verbessern bzw. bin überzeugt, dass ich mir zunehmender Erfahrung und Alter an Souveränität und Selbstsicherheit gewinnen werde), sondern behalte mir das Recht vor, mir meinen Teil zu denken, wenn ich mal wieder nicht zu Wort gekommen bin (wobei die meisten Dinge sowieso entweder belanglos sind oder meine Anmerkung wohl nicht die Wende im Gespräch oder gar neue Erkenntnisse gebracht hätte - weder für mich noch für die anderen; so denke ich mir das zumindest zu meiner eigenen Besänftigung, weil ich auch nicht der Mensch bin, der sich aufregt oder aus einer Mücke einen Elefanten macht).

A propos Elefant (es folgt eine kurze, zugegeben biedere - aber welche Familienanekdote ist das schon nicht, und gibt das nicht letztlich wieder so ein Gefühl von Zu Hause, von Heimat? - Anekdote, die bei uns schon fast zur Tradition gehört): Mein Onkel (der mit dem aktuellen Geburtstagskind verheiratete) hat in dem Teil des Wohnzimmers, der fast wieder ein eigener Raum ist, und wo der Kaffeetisch steht, seit vielen vielen Jahren ein kurioses, eigentlich ganz normales, Bild hängen; ein relativ kleines Elefantenbild, darum ein vergleichbar riiiiiiesiger, dicker Goldrahmen. Dieser Gegensatz und Kontrast veranlasste wie gewöhnlich auch heute meinen Cousin, der mit seiner Lebensgefährtin und dessen behindertem Kind da war, zu einem schmunzelhaften Kommentar dazu. Und die Pointe? Es gibt keine. :D Ich wollte das nur mal so nebenbei erwähnt haben. Wahrscheinlich um das Sommerloch zu füllen, das uns doch alle irgendwie zu umgeben scheint. Dabei weiß ich genau, dass ich keine gute Entertainerin bin. Ich bin es nie gewesen. Wie hätte ich mich denn auch dazu entwickeln sollen? Ich denke, das ist wieder einmal eines dieser Beispiele, die belegen, dass es doch wohl mehr das soziale Umfeld als die Gene sind, die den Charakter formen. Aber: Wie man mit diesem Basismaterial umgeht, wie man es nutzt oder verwirft oder es irgendwie anders gestaltet, je nachdem, wie man glaubt, seine Ziele (und welche?) besser zu erreichen und am Ende glücklicher zu leben, also wie und warum man sich verändert, darauf kann man schon bis zu einem gewissen Grad Einfluss nehmen (die Grenze des Einflusses liegt da, wo der Einfluss des Zufalls, des eigenen, künftigen Schicksals, und der anderer Menschen beginnt; schließlich lebt ja keiner unter einer Käseglocke, und wir können auch nicht voraussehen, welchen Menschen wir wo begegnen und was uns widerfahren wird etc.). Doch das ist manchmal auch ein harter Kampf und der Weg dorthin weit. Vollkommen umkrempeln kann man sich nicht, und das ist meiner Ansicht nach auch gut so, weil alles und jede Eigenschaft meist zwei Seiten hat und davon die positive, die einem selbst und anderen ein Geschenk ist, oftmals überwiegt. Das sollte man bei jedem Schritt bedenken und bevor man irgendeinen vermeintlichen Ballast abzuwerfen und durch etwas anderes auszutauschen versucht, lieber dreimal in den Spiegel schauen. Im Zweifel für den Angeklagten. Sich selbst treu bleiben und nicht zu viel Selbstkritik üben. Ich bin so, das hat schon seine Richtigkeit und seine Gründe.

Wenigstens hat zu meinen individuellen Eigenarten noch nie jemand gesagt: »Das liegt in der Familie.« Schon allein das ist für mich ein Grund, so zu bleiben, wie ich bin. Nicht aus Trotz oder Verleugnung meiner familiären Wurzeln. Es gibt schon Sachen, die ich meiner Familie verdanke (ich meine jetzt nichts materielles). Manche Wertvorstellungen zum Beispiel. Wesentliche Züge meiner Persönlichkeit hingegen, worauf sich alles andere im Laufe des Lebens aufbauen konnte, sind allenfalls ein neu kombiniertes Produkt meiner Eltern. Die eine Hälfte meiner Wurzeln wurde zusammen mit meiner Mutter beerdigt, so dass ich heute gar nicht mehr so nachvollziehen oder nur erahnen kann, was ich überhaupt von ihr habe (vom Äußeren natürlich abgesehen). Dafür hatte ich viel zu kurz die Ehre, sie zu kennen, und das in einem Alter, wo man noch mehr oder weniger in seiner eigenen Welt lebt (sieben Jahre sind jedenfalls in dieser Hinsicht keine lange Zeit).

Aber ich wollte ja eigentlich nur von der Familienfeier berichten und keinen Vortrag darüber halten, was die Familie mir bedeutet und wo ich für mich und mein Leben die Grenze ziehe. Dass ich mich zwar freue, hin und wieder alle wiederzusehen, dass ich mir aber auch nicht in mein Leben dreinreden lasse - auch wenn das für manche noch so schwer zu verstehen ist. Dass mir gelegentliche Frotzeleien über mein Äußeres und andere Belanglosigkeiten (»Du siehst ja sooo blass aus, gehst Du denn gar nicht in die Sonne? Hängst wohl zu viel vor dem Computer rum. Es sieht ja aus, als wärst Du krank; und was für einen Eindruck macht das denn. - Heller Hauttyp? Haha, was ist das für eine Ausrede.« Na ja, so ungefähr, nicht ganz wortwörtlich wiedergegeben, ich führe ja auch nicht an jedem Kaffeetisch Protokoll) zum einen Ohr rein und zum anderen wieder herausgehen, zumal es eh in vielen Fällen immer dieselben Phrasen sind. Natürlich gibt es dann auch (meist vonseiten der jüngeren Generation) immer wieder Menschen, die dagegenhalten (in dem einen Beispiel nannte mein Cousin den Gegenstand der Unterhaltung »vornehme Blässe«).

Doch das war eigentlich auch eher so ein Thema am Rande, denn das Themenspektrum ist ja bekanntlich bei solchen Familientreffen meist unerschöpflich (und nein, heute blieben die Alten - in der Elterngeneration haben schon alle die 60er-Grenze überschritten - nicht, wie man das oftmals zu solchen Anlässen erwartet, beim Thema Gesundheit hängen, wozu es auch nichts Neues zu berichten gegeben hätte).

Zwischen den Vorzügen von Geothermie und den neuesten Entwicklungen und Makeln von Navigationssystemen erwacht das gehandycapte Mädchen plötzlich zum Leben, und während der eine oder andere per Klopfzeichen mit ihr kommuniziert, legt sich eine wohltuende, friedliche Stille in den Raum. Später bei den kuriosen, wahren und/oder selbst erlebten kuriosen Anekdoten wird sie so furchtbar müde, dass sie darüber einschläft, und wacht erst wieder auf, als mein Onkel (der, mit dem wir gekommen sind) die Abenteuergeschichte aus den Endsiebzigern, wo er mit Frau und Ente (dem Auto!) bei zwei Metern Schnee auf dem Rückweg aus der polnischen Pampa eine richtige Odyssee erlebte (aber die Ente hat das alles mitgemacht ;)) bis sie irgendwann (!) einmal zu Hause ankamen.

Nun fand auch diese Familienfeier irgendwann ein Ende, und auch wenn ich hier so lange und langatmig geschrieben habe und dabei so manches Mal gedanklich ausschweifend wurde (ich denke mal, hin und wieder muss es doch mal sein, auch wenn es hauptsächlich Selbstzweck ist und sich für Außenstehende vielleicht langweilig liest - dafür schreibe ich ja hier auch noch anderes), so ist die Zeit doch relativ schnell vergangen. Es waren nicht länger als drei Stunden, die ich alles in allem sehr genossen habe, ebenso wie die vorüberziehende Eifellandschaft auf der Fahrt.

Meine Stimmung war im Groben von einem typischen, gemächlichen Sonntagsfeeling geprägt, in dem ich neue Kraft wofür auch immer getankt habe. Und das, obwohl der Morgen nicht so kraftvoll, sondern vielmehr mit einem Kreislaufkollaps, begonnen hatte. Tja, solche Ausmaße nimmt die Hitze also schon an... Ich möchte aber betonen, dass das bei mir nur allenfalls wenige Male im Jahr vorkommt. Damit Ihr Euch mal keine Sorgen macht. ;)

Euch allen einen erfolgreichen, aber nicht zu schwer bepackten, Wochenstart!

Karin

Karin 17.07.2006, 01.25 | (0/0) Kommentare | PL

High-Tech-Hähnchen

Allein die Bezeichnung stößt mir sauer auf. Da werden Tiere, Lebewesen wie Maschinen benannt und als perfekt auf den Bedarf abgestimmte Markenprodukte gehandelt. Als "Hühnerprototypen" bezeichnet man jene Züchtungen, die massenhaft an die großen Fleischkonzerne wie etwa Wiesenhof verkauft werden, wo sie gemästet und bei MC Doof zwischen zwei Burgerscheiben landen. Igitt! Wo geht es bloß hin mit uns. Es ist nur ein Beispiel von vielen, wo ich lieber nicht an die Zukunft der Menschheit und diesem Planeten denken möchte. Aber was heißt hier Zukunft? Sie ist ja schon da!

Karin 04.07.2006, 23.10 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Wortvielfalt

Die deutsche Sprache wächst täglich. Und zwar schneller, als neue Begriffe Eingang ins Wörterbuch finden können oder auch nicht. Oftmals bemerken wir es nicht einmal, wenn uns mal wieder eine neue Wortschöpfung in den Mund, aufs Papier oder auf die Tastatur gerät. Oder die wir in Zeitungen und im Internet lesen oder aber auch im Fernsehen hören. Viele davon benutzen wir ein Mal und vergessen es dann wieder. Andere wiederum - vergleichsweise wenige - sind kurze Zeit später in aller Munde und kommen uns dann gar nicht mehr so neu vor. Bzw. wir nehmen sie nicht als neu wahr, weil sie uns doch irgendwie vertraut sind, nur anders zusammengesetzt oder interpretiert, oder weil wir sie auch so verstehen (uns fällt ja immer das zuerst auf, was wir nicht verstehen, wo die Wissenslücken sind).

Es gibt aber jemanden, der genau diese Neologismen auf einer Internetseite zusammenträgt - ob es sich nun um besonders originelle Begriffe zu noch nicht wörtlich definierten Sachverhalten handelt, oder ob es sich um Wörter handelt, die schon eine gewisse Häufigkeit haben und sich im Sprachgebrauch bereits irgendwie etabliert haben, aber noch keinen Eingang ins Wörterbuch gefunden haben (würde man alle neuen Wörter sofort in dieses aufnehmen, müsste es ja bereits jetzt einen unendlichen Umfang haben).

Der Mann, der diese Wörter auf dieser HP versammelt, und zwar mit Angabe der Quellen (oftmals Medienartikel, die über Google gefunden wurden), heißt Lothar Lemnitzer und ist - natürlich - Sprachforscher von Beruf. Durchschnittlich 15 neue Wörter (wobei einmalige Begriffe, Eigennamen oder falsch geschriebene Wörter aussortiert werden) findet er pro Tag und stellt sie auf die Seite, die mit einer speziellen Analysesoftware funktioniert, die die Onlineversionen von verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen nach solchen Wortneuschöpfungen durchstöbert. 20.000 Einträge sind seit dem Beginn des Projektes 2002 auf diese Weise bereits zusammengekommen. So sieht man mal, wie vielfältig die deutsche Sprache wirklich ist. Und wie kreativ wir damit umgehen.

Dass dabei auch viele Anglizismen mitverwendet werden, kann man hierbei vernachlässigen. Wir sind es doch längst gewohnt, dass die Grenzen zwischen den Fremdsprachen immer mehr zerfließen. Außerdem benutzen wir doch auch seit Jahrtausenden wie selbstverständlich Wörter, die aus dem Altgriechischen oder Lateinischen abstammen. Eigentlich gehört Denglisch (und auch Freutsch, seit das Portemonnaie bei uns auch Portmonnee geschrieben werden darf) doch schon längst zum Alltag. Weder die Technik noch die neuen Forschungsrichtungen und die Wirtschaft kommen ohne es aus. Weil alles immer internationaler wird und man sich ja schließlich irgendwie verständigen muss. Und ein Ziel der Sprache ist es doch auch, Brücken zu bauen. Manchmal auch neue Horizonte zu entdecken.

Karin 04.07.2006, 21.56 | (0/0) Kommentare | PL

Ausnahmezustand

Irgendwann ist es aber auch mal gut! Ja, ich weiß, das Deutschland im Halbfinale ist. Habe es schon gelesen, und es wird ja hier keine Gelegenheit ausgelassen, mir das akustisch lautstark unter die Ohren zu reiben. Huuup-huuuuuuup-hurra! * Fähnchen aus der motorisierten Karawane schwenk, Ansätze des Deutschlandlieds sing und ohrenbetäubend schrill schrei * <- bezieht sich auf die andere Hälfte der Deutschen, nicht auf mich, die darüber nur die Achseln zuckt: Deutschland im Halbfinale? Na und? Müsst Ihr deswegen vernünftig gebliebene, gelassene Bürger mit Eurer fanatischen Massenbegeisterung terrorisieren? Wie soll das erst im Finale werden...

Hilfe! Nein, Deutschland soll BLOSS NICHT Weltmeister werden! Meinen Ohren zuliebe (sie sich zuhalten nützt nichts - das habe ich längst begriffen). ;)

Eine genervte Karin



Karin 30.06.2006, 20.31 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Mit Leichtigkeit zum Erfolg???

Wer alles leicht nimmt, kann keinen Erfolg haben.Aber wer keinen Erfolg hat, soll es leicht nehmen.
Tang Hsiän Dsu, (1550 - 1617), chinesischer Bühnendichter, später Sekretär im Kultusministerium und nach seiner Verbannung nur noch Bühnenautor


Ich versuche immer, es leicht zu nehmen, wenn es mal wieder Absagen hagelt, die - natürlich! - keine Absagen an meine Person oder meine Qualifikation darstellen. Sie haben sich halt »für eine/n andere/n Bewerber/in entschieden« - wie üblich.

»Für Ihren weiteren beruflichen Weg wünschen wir Ihnen viel Erfolg.« Wie immer. Ja, danke. Ist ja nett gemeint.

»Es ist uns nicht leicht gefallen« - auch diese Floskel des Bedauerns ist im Grunde überflüssig, ändert es doch nichts an der Tatsache der zu übermittelnden negativen Botschaft. Geschweige denn an der Situation des abgelehnten Bewerbers.

Natürlich möchte niemand, dass so eine Nachricht grob vermittelt wird. Aber in dem Moment, wo man diese zum wiederholten Male erhält, kommt einem das freundlich verfloskelte Bürokratendeutsch einfach nur wie ein hämisches Grinsen vor, auch wenn es noch so wohlwollend lächelnd gemeint ist und auch die Tatsache, dass Floskeln verwendet werden, verständlich ist - man hat ja schließlich nicht die Zeit, jede einzige Absage individuell zu formulieren, zumal es doch auch sicher nicht gerade wenig sind, die täglich geschrieben werden müssen.

Aber manche Sätze, wie etwa: »Zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen Ihre Bewerbungsunterlagen zurück.« wirken auch beim x-ten Lesen wie ein Schlag ins Gesicht, auch wenn sie noch so unbedacht routinemäßig getippt werden. »Wenn meine Bewerbung eine Belastung darstellt, wieso habe ich mich dann überhaupt beworben?« So in etwa gehen die Gedanken desjenigen, der solche Zeilen bekommt.

Nun, das ist ein Vorteil von Online- oder Emailbewerbungen: Man muss schlussendlich nicht mehr so oft solche Sätze lesen. Die elektronischen Daten braucht man nur einfach zu löschen, wenn man sie nicht mehr braucht und sie dann zur Belastung des Speicherplatzes werden.

Das Internet hat es für beide Seiten leichter gemacht, den Misserfolg leichter zu nehmen.

Und dennoch gibt es Dinge, die kann und will ich niemals leicht nehmen. Dinge, die mich selbst und meine Zukunft betreffen zum Beispiel. Deshalb sind mir Worte wie dieses Zitat auch in erster Linie ein Trost: Es nicht leicht zu nehmen, sondern weiterzumachen, wird mich irgendwann zum Erfolg führen!

Ja, es gibt ein Leben nach der Absage. Daran arbeite ich - jeden Tag ein Stück.

Karin 29.06.2006, 20.55 | (0/0) Kommentare | PL

Ich weiß, was ich will und bin

Ich weiß, was ich will. Genauso, wie ich auch weiß, was ich nicht will. Und dann auch meine Beweggründe dafür habe, warum ich eine Entscheidung so und nicht anders fälle. Denn ich habe sie dann auch reiflich abgewogen, nach Für und Wider. Warum sollte ich von meinem Weg abweichen bzw. von dem, was ich nach diesen gründlichen Überlegungen für mich für am besten halte, bloß weil irgendjemand anderer Meinung ist oder sich dann in seiner Hilfsbereitschaft gekränkt fühlt.

Um eines klarzustellen: Ich bin für jede Hilfe, jeden Tipp und jeden Hinweis dankbar, nehme Ratschläge zur Kenntnis und gebe dafür auch gern zu gegebener Zeit etwas zurück. Beziehungsweise: Ist das, was ich schon gegeben habe, etwa nichts?

Aber ich bin nicht verpflichtet, aus jedem Tipp, der gegeben wurde, auch eine Konsequenz zu ziehen. Ich entscheide jeweils, was ich für mich daraus mache, und bin darüber auch keine Rechenschaft schuldig. Trotzdem versuche ich, meine Argumente zu erklären, auch wenn sie nicht verstanden oder kleingeredet werden. Obwohl sie nicht klein sind.

Denn ich weiß selbst, was gut für mich ist. Wer, der mich nicht näher kennt, könnte es wagen, sich darüber ein Urteil zu bilden?

Positiv hingegen ist auch, wenn einem hin und wieder ein Spiegel vorgehalten wird. Wie man von anderen, oder zumindest einigen - möglicherweise denen, die einen nicht so gut kennen oder die sich in dem einen oder anderen Punkt von einem unterscheiden - gesehen wird. Das ist oftmals auch sehr lehrreich. Dabei sollte es mir eigentlich egal sein, was andere von mir denken. Bis zu einem gewissen Grad ist es ja auch. Aber da ich jemand bin, der mit den Menschen auskommen möchte, ist irgendwann auch der Grad erreicht, wo ich einen Kompromiss mit diesem Prinzip schließen muss. Es wäre ja sonst auch zu meinem eigenen Nachteil.

Ja, ich gebe es zu: ich besitze eine gesunde Portion Egoismus. Doch eben nur so viel, wie nötig ist, damit ich zufrieden sein und vielleicht auch irgendwann glücklich sein kann. Ist das so unbegreiflich? Bin ich deswegen ein Monster? Weil ich in Bezug auf mein Schicksal nicht immer nur Kompromisse eingehen will, sondern ein Leben leben möchte, das zu mir passt? Zukunftsperspektiven, in denen ich mich wiederfinde, und nicht einfach irgendwas, bloß um irgendwas in der Hand zu haben, ohne dass es mich glücklich machen kann? Ich bin ja schon flexibel, offen für vieles, bin realistisch und selektiere nicht zu sehr die Möglichkeiten. Aber ich habe auch meine Vorstellungen, in welchen Schuhen ich gehen könnte und welche auf Dauer nur drücken würden. Erfolgreich kann ich letztlich nur in jenen sein, in denen ich mich auch wohlfühlen würde. Es würde dem Schuhverkäufer ja genausowenig dienlich sein, wenn ich dauernd nur reklamieren würde, weil ich das falsche Laufwerk trage. Das wäre einfach unproduktiv.

Ich denke also bei meinen Erwägungen, Schlussfolgerungen und Handlungen durchaus nicht nur an mich, sondern beziehe das Gesamtbild mit ein und sehe, was es für alle Seiten bringen würde, wenn ich mich so oder so entscheide. Manchmal gehen die Entscheidungen schnell, manchmal weniger. Aber immer steckt ein Hintergrund dahinter. Das sollte zumindest beachtet werden, bevor man seine eigenen Ansichten dazu kundtut. Dann kann man solche Entscheidungen, die ohnehin nur den Entscheidenden betreffen, auch besser akzeptieren. Und unterschätzt diesen auch nicht so schnell.

Karin 26.06.2006, 03.10 | (0/0) Kommentare | PL

Warum Utopia?

Ich wurde einmal gefragt, warum ich meinen Blog »Utopia« getauft habe, obwohl dort unter anderem wahre, selbst erlebte (und selbst erträumte) Geschichten und Fakten (inklusive meinem Senf dazu), aber auch real existierende Bilder stehen.

Natürlich ist alles, was ich hier schreibe, authentisch - einschließlich meiner Gedanken, die ich genau so wiedergebe, wie sie mir kommen (dass ich selektiere, welche davon ich überhaupt in die Bloggerwelt einbringe, was mir wichtig ist zu sagen und worüber ich lieber schweige, ist klar, aber ein anderes Thema).

Damit mein Blogname aber von allen richtig verstanden wird, hier eine kurze Erklärung: Als ich den Blog gewonnen hatte, suchte ich in meinem Gedächtnis nach einem Blognamen, in dem ich mich charakterlich sehr gut wiederfinden kann bzw. der bestimmte Wesenszüge in mir widerspiegelt. Da spukte mir plötzlich das Wort Utopia im Kopf herum - weil ich oft gewissermaßen in meiner eigenen Welt lebe (tun wir das nicht alle, liebe Mitbloggende?). Fragmente, Bruchstücke, vielleicht auch den einen oder anderen Schatz, der traurige Augen wieder zum Leuchten bringt, aus diesem inneren Utopia möchte ich hier teilen.

Nun mögt Ihr dem vielleicht hinzufügen wollen, dass ich ja nicht nur erbauliche und fröhliche Dinge hineinsetze (wenngleich ich mich in dunklen / kritischen Stunden nach Möglichkeit zurückhalte, um keine schlechte Laune zu verbreiten und nicht wildfremde Menschen auch noch mit meinem Kram zu belasten oder durch zeitschleifenartige Wiederholung zu langweilen). Dass ich nicht immer das Blau vom Himmel herabpredige, sondern eben auch mal das Braune von der Erde in den Himmel hebe (oder so :-)). Nun, man sieht, ein bisschen kreativ um die Ecke denkend verdreht bin ich ja doch. Anders eben. Manchmal auch utopisch. Träume mir viele Dinge zusammen, die zum Großteil vermutlich sowieso niemals wahr werden. Lasse mich bisweilen auch eine begrenzte Zeit darin fallen, um dann (meist gestärkt und noch ein bisschen mehr ich) wieder aufzustehen.

Nein, so utopisch bin ich nun auch wieder nicht, dass ich die Realität aus den Augen verlieren würde (wie sollte ich das, wenn ich doch so oft mit der Nase davor gestoßen werde oder von selbst stolpere). Und wenn es mir irgendwann einmal gelingen wird, die Utopie, die ich mir selbst als Lebensentwurf zusammengeschustert habe und jeden Tag aufs Neue weiter optimiere, voll und ganz zu leben, wenn ich also meine Utopie in die Realität umgesetzt haben werde (was wahrscheinlich mein ganzes Leben in Anspruch nehmen wird), dann wird mein Glück perfekt sein - und das anderer Menschen auch, weil in meiner Welt unter allen Umständen freundlich und tolerant miteinander umgegangen wird, Probleme friedlich / gewaltlos und diplomatisch gelöst werden und niemand dort verletzt wird, weil jedes Wort mit Bedacht gewählt ist. Usw. So nach dem Motto: Eine bessere Welt ist möglich - zumindest im Kleinen, wenn nur jeder Einzelne etwas dafür tut.

Aber so weit wollte ich jetzt auch nicht abschweifen.

Im weiteren Sinne steht Utopia auch für eine optimistische Grundeinstellung (auch als Selbstmotivation, denn wie man schon im Blog sehen kann, herrscht auch bei mir nicht immer eitel Sonnenschein - muss es auch nicht, denn ich bin auch nur ein Mensch; wichtig ist, wie man damit umgeht).

Nun, eigentlich wollte ich hier keinen Vortrag halten. Mein Motiv für diesen Beitrag war ursprünglich nur der zu verdeutlichen, dass ich mir sehr wohl bei der Benennung meines Blogs etwas gedacht habe - wenn auch etwas weniger, als es jetzt in der geschriebenen Form den Anschein erwecken mag. Ich hoffe, ich habe damit nichts von dem Zauber dieses Wortes kaputt gemacht. Aber schön, mal drüber geredet zu haben. Dafür sind Blogs ja letztlich da: Zum Kommunizieren, sich mitteilen, manchmal auch selbst zerreden ...

Karin 21.06.2006, 03.07 | (0/0) Kommentare | PL

2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Für Fairness!
Gegen Intoleranz!






Ich fotografiere mit:



Sony Alpha 57
(seit 2012)



Fotoaktionen



Teilnehmerliste


Meine Empfehlung
für Online-Autoren:


PageWizz
Letzte Kommentare:
Martina:
Das Stress vermeiden ist denke ich ein ganz w
...mehr
Martina:
Da bin ich dabei, eigentlich hab ich mit Yoga
...mehr
HsH:
Ich bin froh, dass mein Baum die Klappe hält
...mehr
Ingrid:
:Häh?: ... Ich dachte es heißt Adventkalend
...mehr
Anne:
Hallo Karin!Ich bin eisern, ich gebe nicht au
...mehr
Seit dem 03. Januar 2012:


Beruflich biete ich:

Texte, Lektorat und Ãœbersetzungen

Nebenschauplätze:

Frau und Technik

NEW: Utopia - International Version

NOUVEAU: Utopie francophone

Lebensharmonie

Mein Jakobsweg - Reiseblog 

Notizen und Gedanken



Glück ist ein Duft,
den niemand verströmen kann,
ohne selbst eine Brise abzubekommen.
Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







Ein Träumer ist jemand,
der seinen Weg im Mondlicht findet,
und die Morgendämmerung
vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag,
an dem Du die 100%ige Verantwortung
für Dein Tun übernimmst.

Dante Alighieri (1265-1321)


Mein Wunschzettel
[klick]






Blogger United


Interne Welten
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3