Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Konsum

Stefan Kreutzberger / Valentin Thurn: Die Essensvernichter

Roots.pngWarum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist.

So lautet der Untertitel des Buches. Gedacht ist es wohl als Buch zum Film »Taste The Waste«, der vor einiger Zeit im Kino zu sehen war. Inhaltlich ist es jedoch auch unabhängig von diesem lesbar, da sich der überwiegende Anteil nicht direkt auf den Film bezieht, sondern eher faktenorientiert ist und die dort enthaltenen Beispiele etc. in den Informationskontext des Buches eingebaut sind.

Das Werk beschreibt die Hintergründe und Zusammenhänge, die dazu führen, dass zu viel Nahrung weggeschmissen wird, aber auch die Folgen nicht nur für die Umwelt, sondern auch die sozialen Folgen. Dies wird sachlich, ohne erhobenen Zeigefinger geschildert und mit Beispielen aus verschiedenen Ländern sowie einigen übersichtlichen Grafiken veranschaulicht. Dabei wechseln sich die beiden Autoren offenbar mit den Kapiteln ab, was dadurch deutlich wird, dass zwei verschiedene Schriftarten verwendet werden.

Es soll eine Abrechnung an die Konsumgesellschaft sein, die es gewohnt ist, dass alles zu jeder Zeit verfügbar ist und (glaubt man der Werbeindustrie und den großen Handelsketten) am besten auch noch makellos auszusehen hat. Ständig werden wir durch die Werbung oder auch beim Einkauf im Supermarkt (z. B. durch die geschickte Platzierung der Produkte und durch Großpackungsangebote, die sich als Mogelpackungen erweisen) dazu verleitet, mehr zu kaufen, als wir eigentlich brauchen. Infolgedessen wird möglicherweise einiges schlecht und wird weggeworfen.

Aber nicht nur der Verbraucher schmeißt zu viel Lebensmittel weg. Die Wegwerferei fängt schon im Supermarkt an: Am Ende eines jeden Tages landen dort eine Menge einwandfreier Lebensmittel in der Mülltonne. Selbst, wenn man das abzieht, was an die Tafeln geht (was mittlerweile immerhin einige Läden machen), landet immer noch viel in der Tonne. Weggeschmissenes Geld sozusagen. Oder auch: Lebensnotwendige Dinge, die den Menschen in den Entwicklungsländern fehlen. Dadurch, dass immer mehr des angebauten Getreides für Biosprit gebraucht wird, steht immer weniger für die Verarbeitung in Lebensmitteln zur Verfügung. Und die verfügbaren Ackerflächen sind auch begrenzt, sofern man nicht zusätzlich Urwälder dafür roden will...

Doch auch bereits bei der Ernte wird vieles aussortiert. Schuld daran sind nicht nur unsinnige EU-Normen über den Krümmungsgrad einer Gurke oder der Form und Größe einer Kartoffel, sondern auch die Ansprüche der Händler. Sie fürchten, dass Lebensmittel, die eventuell nicht so schön oder zumindest nicht einheitlich aussehen, vom Verbraucher nicht abgenommen wird. Dabei sind Kartoffeln mit einer ungewöhnlichen Form, krumme Gurken und Äpfel mit Druckstellen doch genauso gut! ...weiterlesen

Karin 14.10.2012, 22.17 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Leo Hickman: Fast nackt

Sein abenteuerlicher Versuch, ethisch korrekt zu leben.

Da ich vor kurzem wieder diese Thematik ansprach, möchte ich Euch heute dieses Buch empfehlen. Obwohl die Lektüre bereits ca. 1,5 Jahre zurückliegt, habe ich es noch immer nicht vergessen. Ich denke, das spricht wohl für sich.


Von mir interpretierter Inhalt

In einem lockeren, unterhaltsamen und populären Schreibstil erzählt der Autor, durchaus selbstkritisch und mit einer angemessenen Portion Humor, wie er sich und seine Konsumgewohnheiten im Laufe dieses einen Jahres (und natürlich darüber hinaus) zusammen mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter Schritt für Schritt immer mehr auf ökologisch, umwelt- und sozialbewusst umgepolt hat. Dabei erwiesen sich einige Maßnahmen als einfacher als gedacht; andere hingegen brauchten mehr Überlegungs- und Gewöhnungszeit oder waren in diesem Fall auch nicht unmittelbar umsetzbar.
Unterstützt wird das Paar dabei von drei "Beratern", die sich mit dem Thema auf ihre jeweilige Weise auskennen und somit auch verschiedene Aspekte ansprechen: Hannah Berry, die für das britische Verbrauchermagazin "Ethical Consumer" arbeitet und Vegetarierin ist. Mike Childs, Marketingleiter von "Friends of the Earth", einem internationalen Netzwerk von Umweltgruppen. Und Renée Elliott, die Aufsichtsratmitglied der Soil Association und Gründerin der Planet Organic-Bioläden in Großbritannien ist.
Weiterhin geben die zahlreichen Briefe und Mails, die den Autor im Verlauf des Experimentes erreichen, ihm (und uns Lesern) sehr viele Tipps, aber auch Rückhalt. ...weiterlesen

Karin 04.02.2010, 19.10 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Ökologischer Konsum

Was Pflegeprodukte betrifft, achte ich seit einiger Zeit schon vermehrt darauf, umweltbewusst und (für mich) gesünder zu konsumieren. Dabei verzichte ich auch auf bestimmte unethische Marken wie z. B. die von Unilever und P&G. [An dieser Stelle empfehle ich statt einer Erklärung mal "Das neue Schwarzbuch Markenfirmen" - viele Beschreibungen sind sicherlich noch aktuell, ansonsten kommt im April 2010 eine neue Auflage heraus.]
Meine aktuelle Lieblingsmarke für Duschgels, Shampoos & Co. ist Alverde. Auch wenn mir nicht jede Sorte gleich gut gefällt, so finde ich dabei fast immer eine Packung aus dem Sortiment, die mir zusagt. Zudem sind diese Produkte für den Alltagsgebrauch bezahlbar und meist ergiebig - was längst nicht bei allen Marken mit ähnlichen Standards der Fall ist.

Bei Lebensmitteln bevorzuge ich frische Waren und reduziere Fertigprodukte, wo es nur geht. Ich gebe zu, dass ich im Lebensmittelbereich aus Kostengründen oftmals auch Kompromisse eingehe. Dafür kaufe ich aber auch Bioprodukte sowie gelegentlich Tee, Kaffee und Rohrzucker (vereinzelt auch anderes) aus fairem Handel.

Dafür ist mein ökologischer Fußabdruck im Bereich Fortbewegung wohl eher klein: Ich benutze ich viel öffentliche Verkehrsmittel, kürzere Strecken - manchmal bis ca. 30 Minuten - lege ich zu Fuß zurück, im Frühling und Sommer fahre ich auch mit dem Rad, und bei Autofahrten fahre ich mit anderen mit (ich besitze kein eigenes).

Abgesehen von anderen Dienstleistungen und Bankgeschäften / Geldanlagen wäre ein Bereich, wo ich zukünftig noch gezielter auf Nachhaltigkeit achten könnte (also, wenn beim nächsten Mal ein Kauf nötig ist), der Bekleidungsbereich.

Ein Artikel über den indischen Biobaumwoll-Skandal (darin geht es darum, dass Biobaumwolle aus Indien durch benachbarte gentechnisch veränderte Pflanzen kontaminiert wurden, u. a. weil es dort keine Abstandsregelungen zu solchen gibt) brachte mich wieder auf diese Thematik.

[Ebenfalls lesenswert in diesem Zusammenhang ist der Artikel "Cotton made in Africa" vom gen-ethischen Netzwerk.)

Erste Recherchen meinerseits, wie und wo man ökologisch und sozial nachhaltige Kleidung erwerben könnte, bzw. welche Gütesiegel und Kooperativen es dazu gibt, brachten Folgendes zutage:

- Mit dem GOTS-Zertifikat ausgezeichnete Kleidung bescheinigt nicht nur, dass die Produktion auf umweltfreundliche Weise erfolgte und die Stücke zu mindestens 95% aus Baumwolle bestehen (100% wäre wohl angesichts der oben genannten Problematik eher schwierig zu erreichen). Sondern es berücksichtigt auch soziale Kriterien: Bei Kleidung mit diesem Siegel ist gewährleistet, dass die produzierenden Arbeiter gerecht entlohnt werden, ihre soziale Absicherung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist und sie in diesem Rahmen humane Arbeitszeiten haben. Kinderarbeit ist dabei verboten.

- Die 70 Mitglieder vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft erfüllen diese Standards. Zusätzlich zum GOTS-Siegel haben sie zwei eigene, spezielle Qualitätszeichen.

- Dann gibt es noch das Projekt "Cotton made in Africa" mit eigener Stiftung, an dem einige Textilanbieter beteiligt sind.

- Weitere mögliche Maßnahmen: Second Hand kaufen, Tauschparties, alte Kleidung weiterreichen (z. B. in Umsonst-Läden).

- Lesetipp: "Saubere Sachen".

Diese Ideen-Aufstellung ist vor Allem auch eine Notiz für mich selbst, wenn ich mal wieder Klamotten brauche und / oder meinen Kleiderschrank ausmiste.
Wenn Ihr darin ebenfalls die eine oder andere Anregung findet - umso besser. Dann hat das Ganze einen doppelten Sinn erfüllt.

Karin 01.02.2010, 21.58 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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der seinen Weg im Mondlicht findet,
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vor dem Rest der Welt sieht.

Oscar Wilde (1854-1900)


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Dante Alighieri (1265-1321)


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